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Die katholische Stiftskirche St Jakob in Hechingen im Zollernalbkreis Baden Wurttemberg ist ein bedeutender Sakralbau des fruhen Klassizismus und wurde von 1780 bis 1783 nach Planen von Pierre Michel d Ixnard errichtet St JakobusDie Denkmalstiftung Baden Wurttemberg ernannte die Stiftskirche zum Denkmal des Monats Dezember 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Architekt 4 Gestaltung 5 Ausstattung 6 Orgeln 6 1 Emporenorgel 6 2 Chororgel 7 Stiftskirchenchor 8 Glocken 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Plan der StiftskircheSt Jakob die Stadtpfarrkirche Hechingens tragt den Namen Stiftskirche nach einem 1495 von Graf Eitel Friedrich II begrundeten 1806 aufgehobenen Kollegiatstift Das Kollegiatstift St Jakob Hechingen existierte von 1495 bis 1806 und war mit der Stiftskirche St Jakobus verbunden Die Stiftung die am 11 Oktober 1499 vom zustandigen Konstanzer Diozesanbischof genehmigt wurde ist auf 1495 datiert doch handelt es sich dabei um eine Ruckdatierung Infolge der Sakularisation wurde das Chorherrenstift wie die benachbarten Kloster aufgehoben und fiel an das Furstentum Hohenzollern Hechingen Es gehorte zum Bistum Konstanz und ab 1821 zum Erzbistum Freiburg Baugeschichte BearbeitenDie Kirche steht am Kirchplatz in der Hechinger Oberstadt ehemals unmittelbar an der Stadtmauer Nachdem der Vorgangerbau die spatgotische Marienkirche abgebrochen worden war fand am 15 Mai 1780 die Grundsteinlegung statt Vorubergehend lag die Ausfuhrung der Bauarbeiten in den Handen von Christian Grossbayer der nach Differenzen mit d Ixnard 1781 von Johann Georg Scheyer abgelost wurde Am 12 Oktober 1783 wurde die Kirche geweiht Das Bauwerk verkorpert den Fruhklassizismus die auch Zopfstil genannte Ubergangszeit zwischen Rokoko und Klassizismus Architekt Bearbeiten nbsp Der Atlas tragt die Furstenloge nbsp Blick durch das Schiff zum Chor nbsp Die FurstenlogeDer Architekt der Stiftskirche Pierre Michel d Ixnard wurde in Nimes geboren und erhielt seine Ausbildung in Paris und Italien Von ihm stammen zahlreiche bedeutende Bauwerke in Suddeutschland D Ixnard hat mit dem von ihm entwickelten Stil die Architektur in Hechingen fur die nachsten Jahrzehnte massgeblich gepragt und die Stadt zu einem Hauptort klassizistischer Bautatigkeit gemacht Gestaltung Bearbeiten nbsp Das Altarkreuz der Stiftskirche HechingenEs handelt sich um einen machtigen Saalbau mit einem Westturm Grosse Rundbogenfenster und ein kraftiges Hauptgesims bestimmen das monumentale Aussere wozu auch die sorgfaltig gefugten Quader beitragen Der halb aus der Fassade vorgezogene in seinen unteren Geschossen quadratische Turm geht oben in einen glockenformig uberkuppelten Zylinder uber der mit Vasen Lorbeerkranzen Tuchgehangen sowie dem hohenzollerischen Allianzwappen geschmuckt ist Das Bauwerk weist ein auf die Kapellen reduziertes Querhaus auf und wird von dem halbrunden Chor abgeschlossen Die Gliederung des rund 53 m langen Innenraums erfolgt durch kraftige Wandpilaster die auf hohen Sockeln sitzen und ein schweres Gesims tragen Den Ubergang zur Decke bildet eine grosse Hohlkehle Die Farben Weiss und Gold bestimmen den Innenraum Ausstattung BearbeitenDie Deckengemalde im Chor und Schiff sind vom Stil der Nazarener beeinflusst und stammen von dem Maler Fidelis Schabet aus den Jahren 1846 bis 1848 Die Deckenbilder in den Seitenkapellen und der Furstenloge hat Andreas Meinrad von Ow gemalt Die grossen Atlasfiguren welche die Furstenloge tragen sind stilistisch noch dem Barock verpflichtet Die Grabplatte fur Graf Eitel Friedrich II von Zollern und seine Gemahlin Magdalena von Brandenburg ein zu Anfang des 16 Jahrhunderts geschaffener Bronzeguss stammt vermutlich aus der Werkstatt des Nurnberger Kunstlers Peter Vischer Kunstgeschichtlich steht sie am Ubergang von der Gotik zur Renaissance Orgeln BearbeitenDie beiden Orgeln der Stiftskirche wurden 2004 von dem Orgelbauer Karl Gockel Muhlhausen Rettigheim erbaut Auffallend ist die moderne Prospektgestaltung beider Instrumente Es existiert ein fahrbarer Generalspieltisch sowie eine ebenfalls dreimanualige mechanische Spielanlage auf der Empore Auch mit letzterer konnen beide Orgeln angespielt werden 1 Emporenorgel Bearbeiten nbsp Emporenorgel nbsp Detail Prospekt EmporenorgelDie Emporenorgel hat 38 Register und zwei Effektregister I Hauptwerk C a31 Bourdon 16 2 Montre 0 8 3 Bourdon 0 8 4 Flute harmonique 0 0 8 5 Gambe 0 8 6 Prestant 0 4 7 Flute 0 4 8 Quinte 0 2 2 3 9 Octave 0 2 10 Mixtur IV 0 2 11 Cimbel III 0 1 12 Cornet V 0 8 13 Trompette 0 8 CimbelsternFrere Jacques II Recit C a314 Quintaton 16 15 Diapason 0 8 16 Flute traversiere 0 8 17 Bourdon 0 8 18 Salicional 0 8 19 Voix celeste 0 8 20 Prestant 0 4 21 Flute octaviante 0 4 22 Nasard 0 2 2 3 23 Octavin 0 2 24 Tierce 0 1 3 5 25 Progressio II V 0 2 2 3 26 Basson 16 27 Trompette harmonique 0 0 8 28 Basson Hautbois 0 8 29 Voix humaine 0 8 30 Clairon 0 4 Tremblant Pedal C g131 Soubasse 32 32 Flute 16 33 Soubasse 16 34 Flute 0 8 35 Violon 0 8 36 Flute II 0 4 37 Bombarde 0 0 16 38 Trompette 0 8 Koppeln II I II 16 I II 16 II I P II P II 4 PChororgel Bearbeiten nbsp ChororgelDie Chororgel hat zwolf Register I Schwellwerk I C a31 Geigenprincipal 0 0 8 2 Rohrflote 0 8 3 Octave 0 4 4 Octave 0 2 5 Mixtur III 0 2 2 3 II Schwellwerk II C a36 Konzertflote 0 8 7 Salicional 0 8 8 Unda maris 0 8 9 Salicet 0 4 10 Oboe 0 8 Tremblant doux0 Pedal C g111 Subbass 0 0 16 12 Bourdon 0 8 Koppeln II I II 16 I II 16 II I P II PStiftskirchenchor BearbeitenSeit mehr als 150 Jahren gibt es an der Stiftskirche Hechingen den Stiftschor St Jakobus In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde er von Michael Lehmann 1827 1903 geleitet der auch Organist und Kantor an der Stiftskirche war und das kirchliche Musikleben in Hechingen uber mehrere Jahrzehnte hinweg wesentlich beeinflusste Lehmann schuf in seiner Hechinger Zeit zahlreiche kirchenmusikalische Werke die heute noch zu besonderen Anlassen in der Stiftskirche aufgefuhrt werden Glocken BearbeitenIm Turm der Stiftskirche hangt ein siebenstimmiges Gelaut Glocken Nr 1 bis 5 hangen in der unteren Glockenstube die Glocken Nr 6 und 7 hangen in der Turmlaterne 2 Nr Name Giesser Gussjahr O mm Gewicht kg Nominal 16tel 1 Gruninger Neu Ulm 1950 1385 1700 d1 52 Hans Eger Reutlingen 1475 1265 ca 1400 f1 43 Gruninger Neu Ulm 1950 1020 700 g1 44 Gruninger Neu Ulm 1950 905 450 a1 55 B Gruninger Villingen 1922 755 300 c2 116 Bachert Neunkirchen 2017 730 250 d2 47 Bachert Neunkirchen 2017 640 170 e2 5Literatur BearbeitenWalther Genzmer Hrsg Die Kunstdenkmaler Hohenzollerns Erster Band Kreis Hechingen Hechingen 1939 S 154 165 Erich Franz Pierre Michel d Ixnard 1723 1795 Leben und Werk Konrad Weissenhorn 1985 Otto Werner Die Sakularisation des Franziskanerklosters St Luzen und des Kollegiatstifts St Jakobus Hechingen in Zeitschrift fur Hohenzollerische Geschichte 38 39 2002 03 S 103 202 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel Informationen zu den GlockenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seelsorgeeinheit St Luzius in Hechingen Volker Trugenberger Kollegiatstift St Jakob Hechingen Geschichte bei Kloster im Baden Wurttemberg48 351722222222 8 9635222222222 Koordinaten 48 21 6 2 N 8 57 48 68 O Normdaten Geografikum GND 4778942 6 lobid OGND AKS VIAF 238793637 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche Hechingen amp oldid 238667197