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Martin von Schaumberg 1523 in Nassenfels 28 Juni 1590 in Eichstatt war Bischof des Bistums Eichstatt und Furstbischof des Hochstifts Eichstatt von 1560 bis 1590 Bischof Martin von Schaumberg auf seinem EpitaphaltarDer manieristische Epitaphaltar des Bischofs Martin von Schaumberg 1560 90 im sudlichen Querhaus im Dom zu EichstattWappen des Furstbischofs im Schloss HirschbergMartin von Schaumberg Epitaph im Eichstatter Dom Kreuzgang Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Reformen 1 2 Bautatigkeit 1 3 Stiftungen 1 4 Epitaphaltar 2 Die Schaumberger in Eichstatt 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenSeit 1531 Kanoniker des Eichstatter Kapitels studierte er 1533 in Ingolstadt 1539 in Wien und 1544 in Bologna Zur Aufstockung seiner Einkunfte erwarb er 1549 noch ein Kanonikat in Bamberg und 1550 ein weiteres in Wurzburg 1555 wurde er Domkantor in Eichstatt 1559 Domdekan Er wohnte im spateren Hof Welden an der Stelle des heutigen protestantischen Pfarrhauses den er als Bischof 1575 verkaufte Am 17 Juli 1560 wahlte ihn das Domkapitel zum Bischof von Eichstatt Reformen Bearbeiten Als er sein Bischofsamt antrat waren zwei Drittel des Diozesangebietes in der Reformation protestantisch geworden Er bemuhte sich im Rest hauptsachlich im Hochstift und im baierischen Anteil der Diozese Reformen durchzusetzen besonders hinsichtlich des Diozesanklerus In diesem Zusammenhang grundete er am 16 November 1564 das Collegium Willibaldinum eine Einrichtung die die gymnasiale Ausbildung mit akademischem Studium entsprechend den Vorstellungen des Konzils von Trient verband und die erste derartige Einrichtung in Deutschland darstellte Auch die Erneuerung der Lebensweise der Kleriker lag ihm sehr am Herzen So musste er wahrend seiner gesamten Regierungszeit gegen die Zolibatsverstosse von Klerikern ankampfen Er selbst fuhrte ein tadelloses frommes Leben In sein Reformwerk schloss er auch die Kloster ein und griff zum Teil hart durch so 1561 im Eichstatter Dominikanerkloster wo er den Prior absetzte und widerspenstige Monche vertrieb im Augustiner Chorherrenstift Rebdorf wo er ebenfalls den Prior absetzte und 1586 bis 1589 in der Benediktinerabtei Plankstetten Er stutzte sich nicht nur auf die Beschlusse des Trienter Konzils sondern holte gegebenenfalls auch Sondervollmachten beim Papst in Rom ein Er fuhrte einen gewissen Amtseid ein Bei der Ubernahme kirchlicher Stellen und bei der Verleihung akademischer Grade an seinen Hochschulen musste das Tridentinische Glaubensbekenntnis abgelegt werden 1585 schrieb er die tridentinische Form der Eheschliessung vor und ordnete die Fuhrung von Kirchenbuchern Pfarrmatrikeln an 1589 gab er ein neues Diozesanbrevier heraus und machte das tagliche Stundengebet fur die Kleriker verpflichtend Um die Bildung seiner Untertanen zu fordern liess er ab 1560 in seinem Herrschaftsgebiet Dorfschulen einrichten Der Bischof erweiterte sein Hochstift durch Zukaufe von Dorfern und Gerichtsbarkeiten Kinding Haunstetten Mettendorf Toging mit dem dortigen Schloss Burggriesbach Lauterbach und Untermassing durch Sparsamkeit und kluges Wirtschaften konnte er die Hochstiftsschulden abbauen Er erliess neue Gerichts und Handwerksordnungen Am 1 Februar 1583 fuhrte er den Gregorianischen Kalender ein und nahm damit eine Vorreiterrolle im Reich ein In seiner Amtszeit begann die Hexenverfolgung im Hochstift Eichstatt bei der von 1585 bis Mitte 1590 mindestens 26 Frauen aus Spalt Dollnstein und Abenberg wegen angeblicher Hexerei zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden Bautatigkeit Bearbeiten Sein Name ist mit umfassenden Bautatigkeiten auf der Willibaldsburg verbunden von den unter ihm errichteten drei umfangreichen Flugeln des dritten Hofes ist nur noch der Nordflugel genannt Schaumberg Bau vorhanden Auch erbaute er eine kleine Katharinenkirche die spater der Schutzengelkirche wich Er baute auch am bischoflichen Schloss Hirschberg wie sein dort erhaltener Wappenstein zeigt Insgesamt hat sich jedoch von seiner Bautatigkeit wenig erhalten Stiftungen Bearbeiten Wie viele andere Furstbischofe zeigte sich auch Martin von Schaumberg grosszugig So stiftete er u a 1570 dem Dom sechs Messgewander mit seinem Wappen Eine spatere Stiftung galt dem Blatternhaus im Buchtal bei Eichstatt Epitaphaltar Bearbeiten Als Bischof Martin starb wurde er im Dom neben dem Michaelsaltar beigesetzt Ein Epitaphaltar erinnert an ihn Das manieristische Werk aus Juramarmor entstand um 1570 im Auftrag des Bischofs durch den Kunstler Philipp Sarder wurde 1789 von seinem ursprunglichen Standort von der Ostwand an die Westwand des sudlichen Querhauses verlegt und befindet sich heute wieder an der Ostwand Der mehrgeschossige Altaraufbau zeigt in Reliefs die Kreuzigung Auferstehung Himmelfahrt und Wiederkunft Christi Dargestellt sind auch die Evangelisten die Apostel Petrus und Paulus und die Diozesanheiligen Der Bischof und seine Eltern knien vor bzw stehen um den Gekreuzigten Im Eichstatter Dom Kreuzgang befindet sich das eigentliche Epitaph Grabplatte des Furstbischofs Die Schaumberger in Eichstatt BearbeitenDas Geschlecht derer von Schaumberg war in Eichstatt mehrmals vertreten 1493 bis 1508 war Walburg von Schaumberg Abtissin des Benediktinerinnen Klosters St Walburg zu Eichstatt Ende des 15 Jahrhunderts war Heinrich von Schaumberg furstbischoflicher Hofmeister Unter Furstbischof Gabriel von Eyb war Georg von Schaumberg furstbischoflicher Rat 1497 starb in Rom Melchior von Schaumberg Kanoniker zu Eichstatt und Wurzburg Am 15 Januar 1525 starb als Eichstatter Kanoniker seit 1471 Gabriel von Schaumberg Hans von Schaumberg ab 1523 Kanoniker zu Bamberg und ab 1531 Kanoniker zu Eichstatt starb 1552 und wurde in Eichstatt bestattet Martin von Schaumberg 11 August 1613 war Dompropst zu Eichstatt Domherr in Bamberg und Wurzburg Literatur BearbeitenJulius Sax Die Bischofe und Reichsfursten von Eichstatt 745 1806 Bd 2 1535 1806 Landshut 1884 1885 Ernst Reiter Martin von Schaumberg Furstbischof von Eichstatt 1560 1590 und die Trienter Reform Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 91 92 Munster 1965 Felix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Mittelfranken I Stadt Eichstatt Munchen 1924 Reprint Munchen Wien 1981 ISBN 3 486 50504 1 Felix Mader Der Dom zu Eichstatt Dr Benno Filser Verlag Augsburg 1929 24 S und 25 Bildtafeln Gerhard Hirschmann Eichstatt In Historischer Atlas von Bayern Munchen 1959 Klaus Kreitmeir Die Bischofe von Eichstatt Verlag der Kirchenzeitung Eichstatt 1992 Richard Baumeister u a Das Bistum Eichstatt in Geschichte und Gegenwart 3 Von der Gegenreformation bis zur Sakularisation Edition du Signe Eckboldsheim 1993 Ernst Reiter Martin v Schaumberg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 275 f Digitalisat Weblinks BearbeitenHomepage Bistum Eichstatt Homepage des Priesterseminars Die Geschichte des Geschlechtes der SchaumbergerVorgangerAmtNachfolgerEberhard II von HirnheimBischof von Eichstatt 1560 1590Kaspar von SeckendorffBischofe von Eichstatt 1237 1612 Vorganger Heinrich III von Ravensburg Friedrich II von Parsberg Heinrich IV Graf von Wurttemberg Engelhard von Dolling Hildebrand von Mohren Reinboto von Meilenhart Konrad II von Pfeffenhausen Johann I von Strassburg Philipp von Rathsamhausen Marquard I von Hagel Gebhard III Graf von Graisbach Friedrich III Landgraf von Leuchtenberg Heinrich V Schenk von Reicheneck Albrecht I von Hohenfels Berthold von Zollern Raban Truchsess von Wilburgstetten Friedrich IV Graf von Oettingen Johann II von Heideck Albrecht II von Hohenrechberg Johann III von Eych Wilhelm von Reichenau Gabriel von Eyb Christoph Marschall von Pappenheim Moritz von Hutten Eberhard II von Hirnheim Martin von Schaumberg Kaspar von Seckendorff Johann Konrad von Gemmingen Nachfolger Johann Christoph von Westerstetten Normdaten Person GND 118731270 lobid OGND AKS LCCN no2008059857 VIAF 52484603 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaumberg Martin vonKURZBESCHREIBUNG 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