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Philipp von Rathsamhausen zwischen 1240 und 1245 25 Februar 1322 war Zisterzienser Magister der Theologie und Furstbischof von Eichstatt von 1306 bis 1322 Bischof Philipp als Prediger im Pontifikale Gundekarianum Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Der Monch 3 Der Bischof 4 Siehe auch 5 Werke 6 Literatur 7 WeblinksHerkunft Bearbeiten nbsp Wappen der RathsamhausenPhilipp stammte aus edelfreiem erstmals 1127 hervortretendem elsassischen Adelsgeschlecht Namensgebender Stammsitz war eine vollig abgegangene Burg bei den Weilern Nieder und Oberrathsamhausen bei Schlettstadt Der Monch BearbeitenDer Vater war moglicherweise Philipp de Racenhusen der im 13 Jahrhundert die Burg Kintzheim westlich von Schlettstadt besass Mit ziemlicher Sicherheit wurde Philipp der spatere Abt und Bischof zwischen 1240 und 1245 geboren 1256 nahm er an der Translation der willibaldinischen Gebeine in Eichstatt teil Er wurde in seiner Jugend wie er selbst berichtete in den weltlichen Wissenschaften unterrichtet Rund 30 Jahre nach seinem Tod ist davon die Rede dass er magister in theologia gewesen sei die theologische Ausbildung durfte er zwischen 1260 und 1300 an der Universitat Paris absolviert haben wo der Zisterzienserorden ein eigenes Studienhaus das Collegium S Bernardi besass das von jeder Abtei des Ordens beschickt werden durfte Wann Philipp jedoch zuvor in die elsassische Zisterzienserabtei Pairis Bistum Basel eingetreten ist und wann er nach seinen Studien dorthin zuruckkehrte ist unbekannt Spatestens 1301 wurde er jedenfalls Abt dieses Klosters Unter ihm setzte ein wirtschaftlicher Aufstieg des Klosters ein der es ihm ermoglichte eine Chorkapelle an die Klosterkirche anzubauen und in Colmar eine Antoniuskapelle zu errichten Der Bischof Bearbeiten1306 unternahm der Abt im Auftrag von Konig Albrecht I zusammen mit dem Eichstatter Bischof und Hofkanzler des Konigs Johann I eine Diplomatenreise nach Lyon zu Papst Clemens V Daraufhin wurde er vom Papst in Nachfolge des gleichzeitig nach Strassburg versetzten Johann zum Bischof von Eichstatt ernannt und am 18 Februar 1306 berufen Am 28 April 1306 wurden ihm in Schweinfurt die Regalien verliehen und im Mai 1306 zog er in Eichstatt ein Das Eichstatter Domkapitel arrangierte sich mit seiner Ernennung und Philipp wurde auch von Konig Albrecht I anerkannt Auch unter Heinrich VII der im Februar 1310 mit seiner Gemahlin Margareta von Brabant Eichstatt besuchte spielte Philipp eine wichtige Rolle als koniglicher Vertrauter und Berater in der Reichspolitik und als Erzieher seines Sohnes Johann des minderjahrigen Konigs von Bohmen Als Begleiter des Konigs ist er auf seinen Reisen innerhalb Europas mehrfach belegt Schliesslich war er auch bei den Vorverhandlungen der Ernennung von Ludwig dem Bayern beteiligt und personlich bei dessen Wahl zum Konig in Sachsenhausen bei Frankfurt zugegen Nach den Wahlverhandlungen von 1314 zog sich Philipp aus der Reichspolitik ganzlich zuruck Bischof Philipp forderte den Welt und Ordensklerus 1307 hielt er eine Diozesansynode ab hierbei ging er so grundlich gegen Missstande vor dass mehr als 50 Pfarreien durch die Synode frei wurden Zum Generalvikar bestellte er den Stiftspropst von Spalt Magister Ulrich Erstmals bekam das Bistum mit Heinrich einen Weihbischof Klostern in seiner Diozese inkorporierte er insgesamt 17 Pfarreien Er weihte auch Kirchen 1308 allein 17 und gab Anweisungen zum Gebet und zur Liturgie Er selbst galt als meisterhafter Prediger und ist als solcher auch im Pontifikale Gundekarianum dargestellt Auch in seinen zahlreichen religios theologischen Schriften darunter Lebensbeschreibungen der Diozesanheiligen Willibald und Walburga zeigt sich seine Liebe zur Rhetorik 1309 erhob er die Gebeine des Bischofs Gundekar II und liess sie in einer noch heute vorhandenen Steintumba in der Johanneskapelle des Domes neu beisetzen 1316 liess er das Grab des hl Deocar in der Stiftskirche von Herrieden offnen und gab Reliquien zu dessen Verehrung ab ein Teil kam als konigliches Geschenk nach Nurnberg wo 1406 an der St Lorenzkirche eine Deokarkapelle angebaut wurde In der Territorialpolitik bemuhte er sich das Erbe der Hirschberger nach dem Tod des letzten Grafen am 4 Marz 1305 fur das Hochstift zu sichern Seine guten Beziehungen zu den deutschen Konigen kamen ihm hierbei zu statten So entschied Konig Albrecht I 1306 bei mehr als 50 Dorfern und Dorfgerichten im Altmuhl Sulz und Anlautergebiet zugunsten des Bischofs Widerstand brach der Bischof notfalls mit Gewalt Als 1310 Heinrich VII Graf Konrad von Ottingen achtete wurden dessen Stadte Herrieden und Ornbau als an Eichstatt zuruckgefallene Lehen erklart das zerstorte Herrieden kam aber erst 1316 durch Eingreifen von Konig Ludwig dem Bayern an den Bischof 1311 gab Heinrich VII die Stadt Greding dem Bischof zuruck Zeit seines Lebens versuchte Philipp den auch nach der Hirschberger Erbschaft fortbestehenden machtigen Einfluss des kaiserlichen Landgerichts Hirschberg einzuschranken mit wenig Erfolg Die durch die Hirschberger Erbschaft entstandene schwere Schuldenlast des Bistums wuchs unter Philipp durch neue Schulden und Verpfandungen weiter an mit denen er seine kriegerischen Auseinandersetzungen finanzierte Durch kaiserliches Eingreifen wurden seine Schulden bei den Juden gestundet 1316 war die finanzielle Lage schliesslich so ernst geworden dass der Bischof den Thesaurer der Eichstatter Kirche und spateren Nachfolger Marquard I von Hagel zum Generalprokurator bestellte der bis 1324 nahezu samtliche Schulden abtrug Philipp starb hochbetagt 1322 und wurde im Willibaldschor des Eichstatter Domes begraben Sein Grab ist heute unbekannt Siehe auch BearbeitenListe der Staatsoberhaupter 1306Werke BearbeitenCommentarius de vita et rebus gestis S Walpurgae virginis abbastissae monasterii in Heidenheim Dioecesis Eystettensis patronae ex Philippo XXXIX episcopo Eystettensi concinnatus Ingolstadii Amgermaria vidua 1616 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek DusseldorfLiteratur BearbeitenMartin Grabmann Der Eichstatter Bischof Philipp von Rathsamhausen O Cist als Gelehrter und Schriftsteller Beilage zur Augsburger Postzeitung 1904 Nr 40 42 Luzian Pfleger Philipp von Rathsamhausen Abt von Pairis ein Prediger des 14 Jahrhunderts In Cistercienser Chronik 26 1914 S 144 147 Hirschmann Philipp von Rathsamhausen Bischof von Eichstatt 1306 1322 In St Willibaldsblatt Kirchenzeitung fur die Diozese Eichstatt Nr 24 vom 9 Oktober 1927 S 1 J Geibig Cistercienser auf dem Bischofsstuhl in Eichstatt In Cistercienser Chronik 51 1939 S 143 148 Andreas Bauch Das theologisch aszetische Schrifttum des Eichstatter Bischofs Philipp von Rathsamhausen 1306 1322 Untersuchung und Textausgabe Eichstatt 1948 Verlag der Katholischen Kirche in Bayern 507 Seiten Klaus Kreitmeir Die Bischofe von Eichstatt Eichstatt 1992 Verlag der Kirchenzeitung S 46 48 Alfred Wendehorst Das Bistum Eichstatt Band 1 Die Bischofsreihe bis 1535 Reihe Germania Sacra Neue Folge 45 Berlin 2006 ISBN 978 3 11 018971 1 S 134 150 Alfred Wendehorst Philipp von Rathsamhausen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 374 f Digitalisat Weblinks BearbeitenPhilipp von Rathsamhausen im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Philipp von Rathsamhausen im Personenregister der Germania Sacra onlineVorgangerAmtNachfolgerJohann I von StrassburgBischof von Eichstatt 1306 1322Marquard I von HagelBischofe von Eichstatt 1237 1612 Vorganger Heinrich III von Ravensburg Friedrich II von Parsberg Heinrich IV Graf von Wurttemberg Engelhard von Dolling Hildebrand von Mohren Reinboto von Meilenhart Konrad II von Pfeffenhausen Johann I von Strassburg Philipp von Rathsamhausen Marquard I von Hagel Gebhard III Graf von Graisbach Friedrich III Landgraf von Leuchtenberg Heinrich V Schenk von Reicheneck Albrecht I von Hohenfels Berthold von Zollern Raban Truchsess von Wilburgstetten Friedrich IV Graf von Oettingen Johann II von Heideck Albrecht II von Hohenrechberg Johann III von Eych Wilhelm von Reichenau Gabriel von Eyb Christoph Marschall von Pappenheim Moritz von Hutten Eberhard II von Hirnheim Martin von Schaumberg Kaspar von Seckendorff Johann Konrad von Gemmingen Nachfolger Johann Christoph von Westerstetten Normdaten Person GND 100958427 lobid OGND AKS VIAF 76671910 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp von RathsamhausenKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von EichstattGEBURTSDATUM zwischen 1240 und 1245STERBEDATUM 25 Februar 1322STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp von Rathsamhausen amp oldid 238282856