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Gundekar II auch Gunzo 10 August 1019 2 August 1075 in Eichstatt war Bischof von Eichstatt von 1057 bis 1075 Er wird als Seliger verehrt obwohl nie eine offizielle Seligsprechung erfolgte Gundekar II im Pontifikale GundekarianumHochgrab von Bischof Gundekar II im Eichstatter DomInhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Gundekarianum 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHerkunft BearbeitenSein Vater hiess Reginher die Mutter Irmingart seine Schwester Touta Uber das Geschlecht aus dem er stammte lasst sich nichts Zuverlassiges aussagen Er stand aber in verwandtschaftlicher Beziehung zu Erzbischof Siegfried I von Mainz 1060 84 so dass vermutet werden kann dass Gundekar wie dieser einem mittelrheinischen Adelsgeschlecht angehorte Ein weiterer Verwandter war Bischof Egilbert von Passau 1 1045 65 zuvor Hofkaplan der Kaiserin Agnes von Poitou der Gemahlin von Konig Heinrich III Leben und Wirken BearbeitenWann und wie der junge Gundekar nach Eichstatt kam ist nicht uberliefert jedenfalls weilte er hier bereits als Kind wurde hier erzogen und zu einem unbekannten Zeitpunkt Mitglied des Domkapitels 1045 wurde er von Konigin Agnes in Nachfolge von Egilbert zum Hofkaplan ernannt und verliess Eichstatt In den folgenden Jahren gehorte er sozusagen zur koniglichen Familie und kam in Kontakt zu den ubrigen Hofkaplanen zumeist Bischofen die vielfach die Reichskanzlei verwalteten mit einigen von ihnen pflegte er noch in spateren Zeiten rege freundschaftliche Beziehungen An der Seite der Kaiserin erlebte er den fruhen Tod Heinrichs III am 5 Oktober 1056 Am 20 August 1057 wurde er auf Veranlassung der Kaiserin noch in der Pfalz zu Tribur zum Bischof von Eichstatt designiert und am 5 Oktober 1057 in Speyer im Beisein von 14 Reichsbischofen als Bischof investiert Die Inthronisation in Eichstatt erfolgte am 17 Oktober 1057 Die bischofliche Weihe fand am 27 Dezember 1057 in der Kaiserpfalz Bodfeld statt Bisher im Dienste der Reichsgeschafte stehend konzentrierte er sich als Bischof auf geistliches Wirken Hierzu verdichtete er das Netz von Pfarreien und liess uberall Kirchen errichten von seinen 126 Kirchenweihen erfolgten 101 innerhalb seines eigenen Bistums in der Grafschaft Hirschberg in Weissenburg Pleinfeld Ornbau Wassertrudingen Pappenheim in Berching und dessen heutigem Ortsteil Holnstein im Herriedener Raum und in der Landschaft sudlich der Pegnitz und um Altdorf bei Nurnberg Ausserhalb des Bistums nahm der Kirchenweihen in den Diozesen Augsburg Wurzburg und Freising vor Dieser umfangreiche Ausbau der Pfarrstruktur und der Bau der Kirchen in romanischer und damit erstmals durchgangig steinerner Baukunst war nur durch das Eigenkirchenwesen d h durch das Engagement des jeweiligen Grundherren moglich bischofliche Eigenkirchen mit dem alleinigen Besetzungsrecht durch den Bischof entstanden nur wenige In Eichstatt selbst liess der den teilweise niedergelegten Dom wieder errichten und weihte ihn 1060 neu Zwei Jahre spater konnte er die sudlich des Domes angebaute Johanneskapelle weihen und wiederum zwei Jahre spater die Ostkrypta Den Kontakt zum kaiserlichen Hof gab Gundekar nicht ganz auf 1059 war er auf einem Hoftag zu Speyer und 1061 nahm er wohl auf Einladung der Kaiserin Witwe Agnes an der Weihe des Ostchores des Speyerer Kaiserdoms teil Auf einen Hilferuf Heinrichs IV hin fur dessen Feldzug gegen die Sachsen machte sich Gundekar auf den Weg nach dem Norden und weilte im Hoflager zu Breitenbach bei Fulda Wahrend seiner Regierungszeit wurden drei Eichstatter Kanoniker zu Reichsbischofen berufen Im Investiturstreit verhielt sich Gundekar jedoch neutral er verzichtete auf jede Einflussnahme auf die Reichs und Kirchenpolitik Gundekar wurde in der von ihm 1062 erbauten Johanneskapelle des Domes beigesetzt Bald setzte die Verehrung des toten Bischofs ein der als Seliger gilt auch wenn es nie ein offizielles Seligsprechungsverfahren gegeben hat 1309 wurden seine Gebeine in einen Steinsarkophag erhoben der 1808 innerhalb des Domes versetzt wurde und seit 1975 wieder im gotischen Nachfolgebau der Johanneskapelle steht nbsp Bischof mit Domherren Eine Seite aus dem Pontifikale GundekarianumGundekarianum BearbeitenHauptartikel Pontifikale Gundekarianum1072 ubergab Gundekar an seine Domkirche eine prachtig ausgestattete Handschrift das sogenannte Gundekarianum ein Sammelband von 204 Blattern der nach Gundekar auf 257 Blatter erweitert wurde 110 Blatter bilden ein Pontifikale eine Zusammenstellung der vom pontifex vom Bischof zu spendenden Sakramente Weihehandlungen und Segnungen Hierin zeigt sich auch dass Gundekar ein Anhanger der Kirchenreform war denn diese legte besonderen Wert auf die gultige Vermittlung sakramentalen Heils Nach einem Kalendarium folgt ein Rituale d h eine Zusammenstellung von Segnungen Beschworungen und Gebeten Dem Ganzen sind Seiten mit historischen Eintragen seit der Bistumsgrundung unter dem hl Willibald und Seiten mit Miniaturmalereien vorgeschaltet die von seinen Nachfolgern bis 1697 mit insgesamt 19 eingebundenen Fortsetzungen mit den Bischofsviten und Bischofsbildern in Miniaturmalerei erganzt wurden Das Original wird im Diozesanarchiv verwahrt ein kommentierter Reprint wichtiger Seiten liegt seit 1987 in 380 Exemplaren vor Literatur BearbeitenJulius Sax Die Bischofe und Reichsfursten von Eichstatt Landshut 1884 S 157 175 Julius Sax und Josef Bleicher Geschichte des Hochstiftes und der Stadt Eichstatt Eichstatt 2 Auflage 1927 S 60 66 Franz Heidingsfelder Hrsg Die Regesten der Bischofe von Eichstatt Erlangen 1938 S 76 86 Andreas Bauch Gundekar Gunzo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 312 Digitalisat Andreas Bauch Gundekar II Bischof von Eichstatt In Frankische Lebensbilder Bd 6 Wurzburg Schoningh 1975 S 1 29 Konrad Held Gundekar Eichstatter Kurier Nr 175 vom 2 3 August 1986 Das Pontifikale Gundekarianum Faksimile Ausgabe des Codex B 4 im Diozesanarchiv Eichstatt 2 Bde Faksimile Band 46 37 cm 82 S davon 37 farbig Kommentarband mit Beitragen von Brun Appel Andreas Bauch Walter Durig Johann Konrad Eberlein Monika Fink Lang Helmut Flachenecker Hermann Hauke Dietmar von Hubner Klaus Kreitmeir Ernst Reiter und Stefan Weinfurter Bibliographie von Maria Mengs 28 20 cm 199 S mit 9 Abbildungen und 1 Frontispiz Verlag Reichert 1987 Klaus Kreitmeir Die Bischofe von Eichstatt Verlag Kirchenzeitung Eichstatt 1992 S 22 24 Bruno W Hauptli Gundekar II In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 547 550 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Alfred Wendehorst Das Bistum Eichstatt Band 1 Die Bischofsreihe bis 1535 Reihe Germania Sacra Neue Folge 45 Berlin 2006 ISBN 978 3 11 018971 1 S 64 69 Einzelnachweise Bearbeiten siehe auch Liste der Bischofe von PassauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gundekar II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gundecharus episcopus Eichstetensis im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Gundekar II im Personenregister der Germania Sacra onlineVorgangerAmtNachfolgerGebhard I Bischof von Eichstatt 1057 1075Udalrich I Bischofe von Eichstatt 741 1237 Willibald Gerhoh Agan Adalung Altwin Otgar Gottschalk Erchanbald Odalfried Starchand Reginold Megingaud Gundekar I Walther Heribert Gezemann Gebhard I dann Papst Viktor II Gundekar II Udalrich I Eberhard I Graf von Hildrizhausen Udalrich II Gebhard II Graf von Grogling Walbrun Gegenbischof Burchard Konrad I von Morsbach Egelolf Otto Hartwig Graf von Grogling Dollnstein Friedrich I von Haunstadt Heinrich I von Zipplingen Heinrich II von Dischingen Hermann von Schillingsfurst Gegenbischof Heinrich III von Ravensburg Nachfolger Friedrich II von Parsberg Normdaten Person GND 118895656 lobid OGND AKS VIAF 163461796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gundekar II ALTERNATIVNAMEN GunzoKURZBESCHREIBUNG Kaiserlicher Hofkaplan Bischof von EichstattGEBURTSDATUM 10 August 1019STERBEDATUM 2 August 1075STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gundekar II amp oldid 232993211