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Dieser Artikel behandelt den unveranderten Abdruck eines Textes Nachdruck ist auch ein Synonym fur Emphase Nachdrucke auch Neudruck oder englisch Reprint gelten als eigene Ausgaben eines Werkes in vergleichbarer Form etwa bei historischen Ausgaben oder vergriffenen Buchern Zielt eine Ausgabe darauf ab den physischen Eigenschaften eines bestimmten Exemplars moglichst nahezukommen spricht man hingegen von einem Faksimile Handelt es sich um unveranderte bzw nur unwesentlich veranderte Ausgaben werden diese mit der Originalausgabe beschrieben Als unveranderte Nachdrucke gelten auch Ausgaben bei denen nur einzelne Bande bzw Jahrgange des Originals unverandert nachgedruckt wurden oder Ausgaben die nur um unwesentliche Teile z B Reklameseiten gekurzt wurden Ebenfalls als unverandert gilt ein Nachdruck der durch Vorwort Widmung Einleitung und oder ein nachtraglich zusammengestelltes Register erweitert wurde Auch eine Ausgabe die nur um einen zusatzlich erscheinenden Kommentarband erweitert wurde z B Reprintzahlung Band 1 5 die Bande 1 4 enthalten den unveranderten Nachdruck Band 5 einen neu verfassten Kommentar gilt als unveranderter Nachdruck Als veranderte Nachdrucke gelten dagegen Ausgaben die Original Texte neu zusammenstellen oder die um bisher nicht veroffentlichte Original Texte erweitert sind 1 Inhaltsverzeichnis 1 Nachdruck Raubdruck Neuauflage 2 Geschichte 3 Hinweis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNachdruck Raubdruck Neuauflage BearbeitenEin Nachdruck ist die im Text unveranderte Neuausgabe einer Publikation wobei die Neuauflage die ein Text innerhalb eines Verlags erfahren kann von der in der Regel vertraglich fixierten Ubernahme und Publikation des Textes durch ein anderes Unternehmen sowie vom Raubdruck dem illegalen Nachdruck zu unterscheiden ist Die Grenzen zwischen Nachdruck und Raubdruck lagen im fruhen Druckwesen das ohne Urheberrecht arbeitete im Einverstandnis das zwischen den Unternehmen uber die Ubernahme bestand Ganze Auflagen konnten Unternehmen wechseln etwa wenn ein Konkurrent versprechen konnte die Restauflage bei seinem eigenen Publikum weit besser abzusetzen Der den Titel ubernehmende Verlag setzte in solchen Fallen in der Regel neue Titelblatter auf die noch ungebundene Ware und druckte falls der Titel bei ihm erfolgreich lief berechtigt die weiteren Auflagen Der Nachdruck geschieht heute unter komplexen rechtlichen Bedingungen weit regularer Haufig bleiben Rechte innerhalb einer Unternehmensgruppe die etwa den Titel der im Hardcover unter einem Label des Hauses lief in einem Taschenbuchverlag desselben Unternehmens nachdruckt Man wird um Transparenz uber die Investitionen und Amortisationen zu erhalten die Zweitvermarktung innerhalb desselben Konzerns annaherungsweise als Ubernahme des Titels erfassen wie sie ansonsten zwischen getrennten und eigenstandigen Unternehmen geschahe Bei Nachdrucken durch fremde Unternehmen werden Lizenzvereinbarungen getroffen Ein Titel kann etwa in Buchgemeinschaften nachgedruckt speziellen Publikumsgruppen zuganglich gemacht werden er kann an einen fremden Taschenbuchverlag zur Zweitvermarktung gegeben werden und er kann komplett an einen anderen Verlag verkauft werden Die Lizenzvereinbarungen notieren in der Regel eine prozentuale Beteiligung am Verkauf nachgedruckter Exemplare Geschichte BearbeitenNachdruck war bis ins spate 18 Jahrhundert eine Bezeichnung fur einen unrechtmassigen Neudruck eines erfolgreichen Buches Eine andere Bezeichnung ist Raubdruck bzw Schwarzkopie Nachdruck war seit der Inkunabelzeit eine Moglichkeit bei grosser Nachfrage eines Buches den Markt zu regulieren In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts mehrten sich die Diskussionen von Befurworten und Gegnern des Nachdrucks weil durch die Einfuhrung des Nettohandels und die Marktdominanz der Leipziger Buchgewerbetreibenden der Nachdruck eklatante Ausmasse annahm Die Einfuhrung des Nettohandels durch Philipp Erasmus Reich schadigten die Wirtschaft in anderen Teilen Deutschlands weswegen Nachdruck als Wehrmittel gegen die Nettohandler eingesetzt wurde Dies verhinderte letztlich die Durchsetzung des Nettohandels 2 Einen kurzen Aufschwung erlebte der Nachdruck wahrend der Phase der Selbstverlage in den Jahren 1766 1767 auf den die etablierten Buchhandler mit Nachdruck der im Selbstverlag erschienenen Bucher reagierten Der Nachdrucker versuchte das erfolgreiche Buch bis in Details z B nachgestochene Abbildungen zu kopieren Allerdings sind auch Falle bekannt in denen der Nachdrucker auf den Abdruck der teuren Abbildungen des Originals verzichtete und so sein Produkt billiger anbieten konnte Der oft hohe Summen investierende Verleger des Originals konnte versuchen sich durch obrigkeitliche Schutzprivilegien z B Kaiserliche Druckprivilegien gegen den Nachdruck zu schutzen Das war aufgrund der territorialen Zersplitterung Deutschlands nur bedingt erfolgreich zumal es auch vorkommen konnte dass Nachdrucke behordlich gefordert wurden Das ist z B beim Nachdruck der Okonomischen Enzyklopadie von Johann Georg Krunitz durch Johann Georg Trassler in Brunn am Ende des 18 Jahrhunderts geschehen Seit dem 20 Jahrhundert werden die Begriffe Neudruck und Nachdruck nicht mehr unterschieden so dass der Begriff Nachdruck heute keinerlei Hinweis mehr auf die Recht bzw Unrechtmassigkeit eines Drucks bietet vgl z B die beiden parallel veroffentlichten Reihen Neudrucke deutscher Literatur und Nachdrucke deutscher Literatur Einen Hohepunkt erlebte die Produktion von Nachdrucken in den 1960er bis 1990er Jahren als einerseits die technischen Moglichkeiten zur vergleichsweise kostengunstigen Herstellung zur Verfugung standen andererseits aber auch durch die Neugrundung zahlreicher Universitatsbibliotheken grosser Bedarf an Nachdrucken alterer Literatur vorhanden war Heute haben Nachdrucke durch die geringer gewordenen Anschaffungsetats der Bibliotheken vor allem aber durch die zunehmende Digitalisierung alterer Bucher erheblich an Bedeutung verloren Eine Ausnahme sind dabei jedoch aufwendig hergestellte Faksimiles mittelalterlicher Handschriften und wertvoller Druckwerke die vor allem von Sammlern oder Spezialbibliotheken erworben werden Mittlerweile werden Nachdrucke auch im Book on Demand Verfahren angeboten wodurch auch Titel nachgedruckt werden konnen fur die nur eine sehr begrenzte Nachfrage besteht z B regionalgeschichtliche Darstellungen am generellen Bedeutungsverlust des Nachdruckwesens andert dies allerdings nichts Hinweis BearbeitenOffenbar bezeichnete Konrad Duden seine im Text unveranderten Nachdrucke selbst als Abdrucke Beispiel Konrad Duden Vollstandiges Orthographisches Worterbuch der deutschen Sprache mit etymologischen Angaben kurzen Sacherklarungen und Verdeutschungen der Fremdworter von Konrad Duden Vierte umgearbeitete und vermehrte Auflage Dritter Abdruck Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1895 346 Seiten Siehe dazu jedoch Abdruck Drucktechnik Im Worterbuch erklarte Duden das Stichwort Abdruck der e s drucke u Buchdruckerei drucke ohne weitere Sacherklarungen In spateren Auflagen des Duden bezeichnete der Verlag die Nachdrucke als Neudrucke Beispiel Neunte neubearbeitete Auflage Neunter Neudruck Bibliographisches Institut Leipzig 1926 Ausserdem fallen verschiedenfarbige Einbande zum Beispiel bei den Auflagen 9 und 15 Jubilaumsausgabe auf Ebenso ohne Erklarung gibt es die 18 Auflage ebenfalls eine Jubilaumsausgabe mit unterschiedlichen Versionen zum Beispiel der vierten Seite Literatur BearbeitenGerhard Dunnhaupt Barocke Neudrucke Bemerkungen zum Faksimilieren literarischer Texte In Aus dem Antiquariat Nr 3 1981 ISSN 0343 186X Der Nachdruck in Deutschland In Die Gartenlaube Heft 34 1867 S 544 Volltext Wikisource Simon Portmann Der Nachdruck im Alten Reich das Beispiel des Karlsruher Nachdruckers Christian Gottlieb Schmieder In Johannes Frimmel Christoph Augustynowicz Der Buchdrucker Maria Theresias Johann Thomas Trattner 1719 1798 und sein Medienimperium Wiesbaden 2019 S 115 130 Simon Portmann Zwischen Wissensverbreitung und wirtschaftlichem Profit Eine Nachdrucker Gesellschaft in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Buchwissenschaftliche Beitrage 102 Wiesbaden 2022 Thomas Gergen Nachdruck In Ursula Rautenberg Hrsg Reclams Sachlexikon des Buches 3 Auflage Stuttgart 2015 S 287 288 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Nachdruck Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Nationalbibliothek Reinhard Wittmann Die Geschichte des deutschen Buchhandels 2 Auflage C H Beck 1999 ISBN 978 3 406 42104 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachdruck amp oldid 237639341