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Lauterbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern LauterbachStadt FreystadtKoordinaten 49 7 N 11 20 O 49 122222222222 11 335 452 Koordinaten 49 7 20 N 11 20 6 OHohe 452 m u NHNEinwohner 68 31 Mrz 2023 1 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 92342Vorwahl 08469LauterbachLauterbachOrtsmitteKirche St Willibald an der hochsten Stelle des DorfesKriegerdenkmal an der westlichen FriedhofsmauerHerz Jesu Wegkapelle an der Strasse nach Jettenhofen Inhaltsverzeichnis 1 Ortsnamendeutung 2 Lage 3 Geschichte 3 1 Einwohnerentwicklung 4 Katholische Filialkirche St Willibald 5 Baudenkmaler 6 Vereine 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseOrtsnamendeutung BearbeitenDer Ortsname wird gedeutet als Siedlung am klaren lauteren Bach 2 Lage BearbeitenDas sich in Nord Sud Richtung ausdehnende Reihendorf liegt auf 419 bis 452 m u NHN ostlich der Schwarzach am Lauterbach Zu dem Kirchdorf fuhren Gemeindeverbindungsstrassen von den Freystadter Gemeindeteilen Schmellnricht und Jettenhofen her Geschichte BearbeitenUrkundlich wird der Ort erstmals im 12 Jahrhundert erwahnt Zwischen 1118 19 und 1125 siegelte der Ortsadelige Fridericus de Lutenbach als diepoldingischer Gefolgsmann 3 Um die Mitte dieses Jahrhunderts tritt der Ortsadelige Hartnit Hartuit de Luterbach als Urkundenzeuge in Erscheinung 4 Ein Heinrich von Lauterbach wird 1274 genannt Ausser dem ortlichen Edelsitz der wahrscheinlich aus dem bajuwarischen Meierhof hervorgegangen ist treten als Grundherrschaften die Herrschaft Jettenhofen der Deutsche Orden zu Obermassing um 1450 zwei Anwesen ab 1465 eichstattisch die Wolfsteinsche Herrschaft zu Sulzburg 1729 zwei Guter 1767 von Bayern an das Hochstift Eichstatt ubergeben das Kloster Seligenporten 1548 drei Untertanen zwei davon nach der Klosteraufhebung 1556 an andere Frauenkloster zuletzt an das Salesianerinnenkloster St Anna in Munchen gekommen und bis Mitte des 16 Jahrhunderts dann jettenhofisch das Kloster Heiligkreuz Regensburg in Erscheinung 5 Als 1305 die Grafen von Hirschberg ausstarben gingen die Hoheitsrechte uber Lauterbach offensichtlich an das kaiserliche Landgericht Hirschberg uber So wird fur 1430 berichtet dass die Vogteirechte als bayerisches Lehen des Landgerichtes Hirschberg dem Wigilis Rauscher ubertragen wurden Das Dienstmannengeschlecht Rauscher war in der Gegend mehrfach begutert so in Obermassing Nottersdorf Moning Kauerlach Hagenbuch und Liebeneck bei Mettendorf Als Inhaber des Edelsitzes zu Lauterbach wird im 14 Jahrhundert die Adelsfamilie Klack von Obermassing genannt Im fruhen 15 Jahrhundert ging der kleine Sitz an die Adelsfamilie Haider uber 1424 wird Endres Haider zu Lauterbach genannt 1461 verkaufte sein in den geistlichen Stand eingetretener Sohn Friedrich seinen Besitz in Lauterbach an den Gredinger Pfarrer Hans Wermger sein Bruder Hans zu Lauterbach bezeugte dies Hans Beringer Wermgers Nachfolger verausserte die Lauterbacher Guter an Hans Wolfstein zu Obersulzburg Hans Haider geriet mit den Wolfsteinern daruber in Streit der mit einer Entschadigung Haiders endete 1513 sass noch Hans Haider der Jungere zu Lauterbach der bald darauf das von ihm vom Hochstift Eichstatt erworbene Schlosschen Eibwang im Anlautertal bezog 6 1497 erschien der Edelsitz nunmehr unter der Territorialhoheit von Pfalz Neumarkt stehend 7 In der andauernden Auseinandersetzung um die Hochgerichtsbarkeit an der sudlichen Grenze des Neumarkter Schultheissenamtes schloss das Hochstift Eichstatt mit Kurbayern das sich auf die fruheren Vogteirechte der Grafen von Hirschberg uber das Amt Jettenhofen berief am 30 Januar 1767 einen Staatsvertrag ab in dem die Landeshoheit uber Lauterbach und andere Orte in der Nahe endgultig dem Hochstift zugesprochen wurde 8 Um 1518 erwarb der burgerliche Hanns Kechlern Richter zu Untermassing 9 das inmitten von Lauterbach gelegene Sitzlein zu dieser Zeit ein oder umgebauter Burgstall wohl um durch Pfalz Neumarkt nobilitiert zu werden Bald nach 1555 trennte er sich wieder von seinem Lauterbacher Besitz ohne je dort gewohnt zu haben Vor 1564 ging der Edelsitz an Rudolf von Hirnheim zu Jettenhofen uber Nach seinem Tod verausserten seine vier Tochter neben dem Burggriesbacher Schloss auch den Lauterbacher Sitz mit funf Anwesen im Dorf den Herrschaftlichen oder Herrenhausischen Untertanen 1586 an den Eichstatter Bischof Martin von Schaumberg Zum Edelsitz gehorten zu dieser Zeit als Liegenschaften nur noch der drei Tagwerk grosse Acker Wolfsgrub ein dem Schloss gegenuber auf der anderen Strassenseite gelegener Garten der spater zu einem Acker umgewandelt wurde eine vier Tagwerk grosse Wiese unterhalb des Dorfes und die Engellohe eine drei Tagwerk grosse Wiese zwischen Lauterbach und Jettenhofen Die bischofliche Hofkammer vergab das Schlosschen auch Herrenhaus genannt mit den landwirtschaftlichen Nutzflachen an bauerliche Grundholden 10 Ausser den funf herrschaftlichen Untertanen gab es in Lauterbach noch zwei weitere jettenhofische Hintersassen 11 Infolge des Dreissigjahrigen Krieges waren 1642 nur drei der herrschaftlichen Anwesen besetzt 1644 wieder funf 12 1709 wird berichtet dass das Herrenhaus der dazugehorende Stadel und der weite Hofraum alles im Besitz von Michael Hilpoltsteiner dem Inhaber der Eichstatter Taferne in Burggriesbach ode liegen 1786 bestanden Haus und Stadel nicht mehr 1802 verkaufte die Eichstatter Hofkammer die Liegenschaften an mehrere Bauern 13 Gegen Ende des Alten Reiches um 1800 bestand Lauterbach aus 15 Untertanen Gutern darunter zwei Muhlen die eine sulzburgisch die andere gnadenbergisch Sieben Untertanen gehorten dem Kastenamt Jettenhofen je zwei dem Kastenamt Obermassing dem Kastenamt Sulzburg und dem Kloster Gnadenberg je ein Gut gehorte dem Schultheissenamt Neumarkt und dem Klosterrichteramt Seligenporten Johann Kaspar Bundschuh erwahnt 1801 die vielen Obst und vorzuglich Nussbaume dass das Dorf ganz darunter versteckt ist und man solches vor lauter Baumen nicht ganz sehen kann Die beiden Muhlen mussten abwechselnd mahlen weil das Wasser des Muhlbachs bzw Lauterbachs so schwach ist dass die Muhle schon stehen blieb als eine Ente im Rinnsal war 14 Hochgerichtlich unterstand der Ort dem Pflegamt Obermassing wahrend die Dorf und Gemeindeherrschaft vom Kastenamt Jettenhofen wahrgenommen wurde 15 Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses zu Regensburg 1802 fiel das Hochstift Eichstatt und mit ihm Lauterbach an das Kurfurstentum Bayern und nach kurzer grossherzoglich toskanischer Herrschaft 1806 an das neue Konigreich Bayern Bei der Bildung der Steuerdistrikte 1808 09 wurde Lauterbach dem Steuerdistrikt Burggriesbach im Landgericht und Rentamt Beilngries spater Bezirksamt dann Landkreis zugeschlagen 1811 wurde die Ruralgemeinde Burggriesbach gebildet der neben Burggriesbach mit der Schneemuhle auch Lauterbach und Jettenhofen angehorten Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde eine politische Gemeinde Lauterbach aus Lauterbach und Jettenhofen gebildet Ihr wurde 1857 Schmellnricht als wesentlich grosserer Ort hinzugefugt 16 1875 hatte die Gemeinde Lauterbach 217 Einwohner in Lauterbach selbst wohnten 71 Personen die uberwiegend von der Landwirtschaft lebten So wurden hier 92 Stuck Rindvieh und nur ein Pferd gehalten 17 Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Lauterbach aufgelost und ihre Gemeindeteile Lauterbach Jettenhofen und Schmellnricht zum 1 Juli 1972 in die Stadt Freystadt des oberpfalzischen Landkreises Neumarkt eingemeindet Letzter Burgermeister von Lauterbach war seit 1968 Joseph Kerl 18 2011 wurden die Hausnummern neu geordnet und ein A und B Bezirk ausgewiesen 19 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1830 75 16 Anwesen 20 1875 71 57 Gebaude 21 1937 75 22 1950 90 16 Anwesen 23 1961 71 17 Wohngebaude 24 1987 58 18 Wohngebaude 20 Wohnungen 25 Katholische Filialkirche St Willibald BearbeitenDie im spaten 13 fruhen 14 Jahrhundert vermutlich von der Herrschaft Uttenhofen Jettenhofen erbaute Kirche wird 1627 als baufallig bezeichnet Die heutige Form erhielt das Gotteshaus anschliessend bis 1675 unter Beibehaltung des gotischen Chores durch Umbau und Erweiterung des Schiffes auf 11 6 5 Meter Der barocke Altar stammt von 1720 eine Marienfigur aus dem fruhen 16 Jahrhundert die Kanzel und ein Olgemalde der Beweinung Christi aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts 1675 kam eine Glocke in den Dachreiter mit Kuppel im Osten der Kirche Um 1700 ist der Friedhof erwahnt 1750 wurde die Glocke gegen eine Johann Silvius Kleeblatt Glocke aus Amberg ausgewechselt 1844 wurde die Aufbewahrung des Sanctissimum in der Kirche durch Eichstatt erlaubt 1907 wurde eine Orgel von der Firma Edenhofer in Deggendorf eingebaut 1919 kamen zwei kleine Glocken der Firma Hamm in Regensburg neu in den Turm 26 Kirchlich gehorte das Dorf bis ins 16 Jahrhundert zu der seit 1183 dem Kloster Plankstetten inkorporierten Pfarrei Sulzkirchen und ist mit Schmellnricht nach Errichtung der Pfarrei Burggriesbach offensichtlich dorthin gepfarrt worden Im spaten 16 Jahrhundert kam Lauterbach zwangsweise zur calvinischen Pfarrei Forchheim wo 1540 durch das kurpfalzische Schultheissenamt Neumarkt die Reformation eingefuhrt worden war Nach der Gegenreformation um 1625 wurde Lauterbach zusammen mit Schmellnricht Obernricht und Hofen 1705 06 der katholischen Pfarrei Burggriesbach und 1805 abermals der seit der Gegenreformation katholischen Pfarrei Forchheim zugewiesen 1925 erfolgte die erneute Einpfarrung in die Pfarrei Burggriesbach wohin auch die Kinder zur Schule gingen und noch heute gefahren werden 27 Die Herz Jesu Kapelle an der Strasse nach Jettenhofen wurde 1893 von einem Lauterbacher Muhlenbesitzer errichtet 28 Baudenkmaler BearbeitenAusser den beiden Sakralbauten gelten das Bruderhaus Lauterbach Nr A 1 ein Wohnstallbau mit Fachwerkgiebel vom Anfang des 18 Jahrhunderts das Kleinhaus Lauterbach Nr A 5 mit zwei Fachwerkgiebeln 17 Jahrhundert sowie der zu Lauterbach Nr A 16 gehorende Backofen vom Anfang des 19 Jahrhunderts als Baudenkmaler 29 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Freystadt LauterbachVereine BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Lauterbach Schmellnricht Obst und Gartenbauverein OGV LauterbachPersonlichkeiten BearbeitenJohann Michael Harrer 2 Februar 1812 in Lauterbach 7 Juli 1868 in Furstenfeldbruck katholischer Theologe Pfarrer der Erzdiozese Munchen 30 Johann Baptist Lerzer 24 Juni 1870 in Lauterbach um 1937 katholischer Theologe und geistlicher Studienprofessor in Regensburg 31 Franz Solan Pals 22 Juli 1740 in Lauterbach nicht vor 1823 katholischer Theologe Franziskanerpater u a in Ingolstadt 32 Literatur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt 1937 II Band Eichstatt 1938 Johann Kaspar Bundschuh Lauterbach In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 3 I Ne Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1801 DNB 790364301 OCLC 833753092 Sp 301 303 Digitalisat Bernhard Heinloth Bearbeiter Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 16 Neumarkt Munchen 1967 Gerhard Hirschmann Eichstatt Beilngries Eichstatt Greding Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 6 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1959 DNB 452034655 Digitalisat Lauterbach In Felix Mader Geschichte der sudlichen Seglau Ehem Eichstattisches Amt Jettenhofen Pfarrei Burggriesbach Sonderdruck aus dem Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 53 1937 S 112 125Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lauterbach Freystadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lauterbach in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 3 Februar 2022 Lauterbach auf freystadt deEinzelnachweise Bearbeiten Statistiken Ortsteile Burgerservice Freystadt Stadt Freystadt abgerufen am 27 April 2023 Mader S 112 Tobias Kuss Die alteren Diepoldinger als Markgrafen in Bayern 1077 1204 Adlige Herrschaftsbildung im Hochmittelalter Munchen 2013 S 320 Anmerkung 648 Buchner I S 123 Mader S 5 112 118 123 Mader S 113 f Mader S 112 f Mader S 32 113 Heinloth S 239 Bundschuh III Sp 303 Mader S 114 f Buchner I S 123 Mader S 116 Mader S 117 Mader S 115 Bundschuh III Sp 301 f Hirschmann S 122 Hirschmann S 180 212 216 Kgl Statistisches Bureau in Munchen Bearb Vollstandiges Ortschaften Verzeichnis des Koenigreichs Bayern Munchen 1876 Spalte 1158 Joseph Kerl feiert 85 In Donaukurier vom 1 Oktober 2007 Freystadt Neue Hausnummern In Donaukurier 8 Februar 2011 abgerufen am 23 November 2020 Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn Topo geographisch statistisches Lexicon vom Konigreiche Bayern 1 Band Erlangen 1831 S 1050 Kgl Statistisches Bureau in Munchen Bearb Vollstandiges Ortschaften Verzeichnis des Koenigreichs Bayern Munchen 1876 Spalte 1158 Buchner I S 125 Hirschmann S 216 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Munchen 1964 Spalte 518 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Munchen 1991 S 258 Mader S 125 Buchner I S 124 126 Friedrich Hermann Hofmann und Felix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg XII Bezirksamt Beilngries I Amtsgericht Beilngries Munchen 1908 S 109 Mader S 124 Buchner I S 123 125 Buchner II S 126 Lampl Sixtus Bearb Denkmaler in Bayern Band III Oberpfalz Munchen 1986 S 147 Schematismen Munchen Freising 1865 S 82 310 1869 S 176 Bayerisches Philologenjahrbuch 1925 S 65 1936 S 115 Schematismus der Diozese Eichstatt 1823 S 44 Gemeindeteile der Stadt Freystadt Asslschwang Braunshof Burggriesbach Forchheim Frettenshofen Freystadt Fuchsmuhle Grossberghausen Hofen Jettenhofen Kiesenhof Kittenhausen Kleinberghausen Lauterbach Michelbach Moning Moningerberg Morsdorf Oberndorf Obernricht Ohausen Rabenhof Reckenstetten Richthof Rohr Rothenhof Rumleshof Schmellnricht Schollnhof Sondersfeld Sulzkirchen Thannhausen Thundorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauterbach Freystadt amp oldid 233220231