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Moningerberg ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern MoningerbergStadt FreystadtKoordinaten 49 14 N 11 19 O 49 230277777778 11 3225 495 Koordinaten 49 13 49 N 11 19 21 OHohe 495 m u NHNEinwohner 14 31 Dez 2023 1 Postleitzahl 92342Vorwahl 09179MoningerbergMoningerberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Franziskanerkloster auf dem Moningerberg 2 2 Weitere Geschichte des Moningerbergs 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Baudenkmaler 4 Verkehrsanbindung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Weiler mit seinen vier Hausnummern liegt auf rund 495 des bis auf 529 m u NHN ansteigenden gleichnamigen Berges nordlich von Freystadt im Albvorland der Sudlichen Frankenalb nbsp Mittelalterlicher Ringgraben am Moningerberg nbsp Vierzehn Nothelfer Kapelle von 1884 nbsp Kreuzanlage von 1851 nbsp Mariengrotte nbsp Vierzehn Nothelfer Kapelle des Bergbauern von 1794 nbsp Altarbild in der Kapelle von 1794Geschichte BearbeitenBei der Kapelle von 1884 sind noch der Ringgraben und der Ringwall eines mittelalterlichen heute nicht mehr vorhandenen Edelsitzes erkennbar der wohl in eine ehemalige keltische Wehranlage hineingebaut worden war Ein Herolt von Menege wird 1144 erstmals urkundlich genannt Ein Heinrich von Meninger ist Mitte des 14 Jahrhunderts Richter zu Sulzburg Moningerberg ist erstmals 1253 genannt als Gottfried I von Sulzburg den Meierhof von Moning samt dem Menigsperg vom Bischof von Eichstatt als Lehen empfing 2 3 1286 verkaufte Ulrich von Sulzburg der Deutschordenskommende Nurnberg all seine Guter zu Menig Moning samt dem Dorfgericht 4 5 Ein Jahr spater schenkte sein jungerer Halbbruder Gottfried II von Sulzburg Wolfstein der Nurnberger Deutschordenskommende Wald in Moning und seinen Anteil am Moningerberg 6 Am 13 Mai 1444 wird fur die Kapelle zum Heiligen Kreuz auf dem Moningerberg eine Ablassurkunde ausgestellt ob dies ein Nachfolgerbau fur eine Burgkapelle war ist nicht gesichert Mit dem Ablass intensivierte sich aber die Wallfahrt zum Moningerberg Franziskanerkloster auf dem Moningerberg Bearbeiten Ab 1452 bestand ein Franziskanerkloster auf dem Moningerberg Am 21 Juli 1459 gestattete Otto I von Pfalz Mosbach den Franziskanern einen Konvent auf dem Moninger Berg zu errichten Der Klosterbau erfolgte noch im gleichen Jahr unter Verwendung der Steine der hochmittelalterlichen Burganlage Die ersten Bruder kamen aus dem Franziskanerkloster Amberg Der Konvent wurde von Papst Pius II zugelassen und innerhalb der Oberdeutschen Strassburger Franziskanerprovinz der Kostodie Bayern unterstellt Sie ubernahmen die seelische und leibliche Betreuung der Wallfahrer auf dem Moninger Berg Auch der Sohn Otto II forderte das Kloster indem er den Monchen 1465 einen Schutzbrief ausstellte 1476 wurde die baufallig gewordene Wallfahrtskirche am Moninger Berg durch einen naher beim Kloster gelegenen Neubau ersetzt 1480 kam der Generalvikar Wilhelm Bertho von Nurnberg in das Kloster er erkrankte dort und verstarb im Franziskanerkloster Ingolstadt In dem Schematismus der Diozese Eichstatt wird 1480 uber die eifrige Pflege der Wissenschaft berichtet genannt wird die Klosterbibliothek mit 337 Banden geistlichen und weltlichen Inhalts Der aus dem Kloster stammende Pater Paulus Sauer verfasst 1501 die Schrift Auf dem hoen stifft propre mennich und der ursprunglich aus Augsburg stammende Guardian Johann Goldner schrieb die Braun Franciscana antiqua 1525 fanden die aus Nurnberg vertriebenen Bruder in dem Moninger Bergkloster eine Zuflucht 1527 begann ein Streit um die Einkunfte der Wallfahrtskirche Zum Heiligen Kreuz zwischen dem Pfalzgraf Friedrich II von Neumarkt und den Herren von Wolfstein zu Sulzburg Der Streit wurde zu Gunsten der Franziskaner entschieden Unter dem Kurfursten Ottheinrich erfolgte 1544 die Einfuhrung der Reformation Der Guardian der Klosters reiste nach Heidelberg und ubertrug das Kloster mit allem Hab und Gut dem Kurfursten gegen freien Abzug der Monche Ein Teil des Kircheninventars war zwei Jahre zuvor ins pfalzgrafliche Amberg ausgeliefert worden 1556 folgte dorthin das restliche Klosterinventar ubergeben wurden 45 Alben 27 Messgewander drei Kelche und drei Monstranzen 1556 liess Kurfurst Ottheinrich durch den Schultheiss von Neumarkt das Kloster sperren und verwusten Drei Steinfiguren Maria Antonius und Franziskus stehen heute im Klostergarten von Freystadt 7 Teile der Amberger Bevolkerung bemachtigten sich der letzten Bruder die wegen des Umzugs zuruckgelassen worden waren und fuhren sie unter Hohn und Spott auf einem Schinderkarren aus der Stadt Der nun zur Pfalz gehorende Besitz wurde an die Familie des Hans Klobel oder Klabl aus Rockersbuhl verpachtet 1614 wird in einem Hutbrief von Moning das eingefallene Kloster erwahnt 1681 genehmigte das Ordinariat die Steine des ehemaligen Klosters fur eine Erweiterung der Maria Hilf Kapelle der Vorgangerbau der heutigen Wallfahrtskirche zu Freystadt zu verwenden Weitere Geschichte des Moningerbergs Bearbeiten 1625 wurde die Oberpfalz und damit auch Moningerberg in der Gegenreformation wieder katholisch Der Dreissigjahrige Krieg brachte die Verwustung 1697 kaufte der herzoglich baierische Schultheiss von Neumarkt Johann Georg von Neumayer den Monigerberg der zu dieser Zeit je zur Halfte der Geistlichen Verwaltung in Neumarkt und dem Deutschordenspflegamt Postbauer gehort hatte Der Schultheiss errichtete auf dem Berg ein Brauhaus liess das meiste Holz fallen den Neubruchzehent verweigerte er sowohl dem Kloster Seligenporten als auch dem Pfarrer von Moning die sich 1701 um dieses Recht stritten und erbaute sich 1699 dort ein Schlosschen mit Schlosskapelle Der von ihm erstrebten Wiederherstellung der vorreformatorischen Fruhmesse verweigerte sich Eichstatt 1712 legte der Eichstatter Furstbischof Protest dagegen ein dass Neumayer die Wirte der eichstattischen Orte Thannhausen und Burggriesbach dazu zwingen wollte das Bier von ihm zu beziehen 8 Um 1794 wurde vom Bergbauern eine Vierzehn Nothelfer Kapelle errichtet 1803 war diese durch die Sakularisation vom Abbruch bedroht aber die Bauern verhinderten dies weil sie behaupteten die Kapelle fur die Lagerung von Holz zu gebrauchen 1851 wurden auf dem Berg drei Kreuze und der Kreuzweg durch den Steinhauer Schmoll aus Schmellnricht und den Kunstmaler Sartori aus Neumarkt errichtet 1870 und noch einmal 1883 ersetzt 1868 verglich sich die Pfarrei Moning mit dem Bergbauern um die Bergkapelle ihr Erhalt sollte allein aus den Opfergeldern der Wallfahrer bestritten werden 1884 erfolgte der Neubau einer grosseren Nothelfer Kapelle im Stile der Neugotik wobei die bisherige beibehalten und spater renoviert wurde 9 Gegen Ende des Alten Reiches um 1800 gab es am Moningerberg drei Anwesen die grundherrschaftlich der Stadt Freystadt gehorten steuerlich und niedergerichtlich der Oberen Hofmark Berngau und hochgerichtlich dem Schultheissenamt Neumarkt unterstanden Auf dem grossten Hof einem Viertelhof sass der Bauer Wolf die beiden anderen Hofe waren Sechzehntelhofe 10 Im Konigreich Bayern wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Ruralgemeinde Moning aus Moning Moningerberg und Reckenstetten gebildet Sie gehorte dem Landgericht ab 1862 Bezirksamt ab 1879 Landkreis Neumarkt an 11 1875 hatten die Bauern von Moningerberg an Grossvieh ein Pferd und zwolf Stuck Riedvieh 12 Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Moning und damit auch Moningerberg zum 1 Januar 1972 in die Stadt Freystadt eingemeindet 13 Der Standort bei der 1884er Kapelle bietet eine Hundert Dorfer Aussicht In der Nahe befindet sich ausserdem eine aus Bruchsteinen gemauerte Grotte mit einem Marienbildnis Alljahrlich findet um den 24 August herum das Bergfest statt bei dem Tausende auf den Moningerberg pilgern Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1871 13 7 Wohngebaude 12 1900 10 3 Wohngebaude 14 1938 16 8 Katholiken 8 Protestanten 15 1961 15 3 Wohngebaude 16 1987 10 4 Wohngebaude 4 Wohnungen 17 2016 31 Dez 11 18 Baudenkmaler BearbeitenDie beiden Vierzehn Nothelfer Kapellen von 1794 und 1884 gelten als Baudenkmaler 19 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Freystadt MoningerbergVerkehrsanbindung BearbeitenZu erreichen ist Moningerberg von Osten her uber eine Abzweigung der Freystadter Strasse in der Hohe eines Flurkreuzes sudostlich von Moning Literatur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt 1937 II Band Eichstatt 1938 Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 Digitalisat Frank Prager Das Kloster auf dem Berg Knapp 100 Jahre Franziskaner auf dem Moninger Berg bei Freystadt In Tobias Appl Manfred Knedlik Hrsg Oberpfalzer Klosterlandschaft Die Kloster Stifte und Kollegien der Oberen Pfalz S 203 206 Friedrich Pustet Regensburg 2016 ISBN 978 3 7917 2759 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moningerberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moningerberg in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 3 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Statistiken Ortsteile Burgerservice Freystadt Stadt Freystadt abgerufen am 27 April 2023 Franz Heidingfelder Bearb Die Regesten der Bischofe von Eichstatt Erlangen Palm amp Enke 1938 Nr 769 Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt 1938 S 162 Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 S 81 Digitalisat Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 S 162 Digitalisat Eckard Lullies Die altesten Lehnbucher des Hochstifts Eichstatt Ansbach 2012 S 21 Nr 21 Lullies S 104 Anmerkung zu Nr 322 Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt 1938 S 163 f Ruckkehr zu barocken Dimensionen In Donaukurier vom 25 September 2013 Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt 1938 S 166 f Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt 1938 S 169 171 f Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 S 270 Digitalisat Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 S 325 Digitalisat a b Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 881 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 Munchen 1983 S 533 K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 886 Digitalisat Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt 1938 S 174 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 550 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 258 Digitalisat website der Gemeinde Freystadt Sixtus Lampl und Otto Braasch Denkmaler in Bayern Band III Oberpfalz Ensembles Baudenkmaler Archaologische Gelandedenkmaler Munchen R Oldenbourg Verlag 1986 S 147 Gemeindeteile der Stadt Freystadt Asslschwang Braunshof Burggriesbach Forchheim Frettenshofen Freystadt Fuchsmuhle Grossberghausen Hofen Jettenhofen Kiesenhof Kittenhausen Kleinberghausen Lauterbach Michelbach Moning Moningerberg Morsdorf Oberndorf Obernricht Ohausen Rabenhof Reckenstetten Richthof Rohr Rothenhof Rumleshof Schmellnricht Schollnhof Sondersfeld Sulzkirchen Thannhausen Thundorf Normdaten Geografikum GND 7853817 8 lobid OGND AKS VIAF 234419097 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moningerberg amp oldid 237458529