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Das Kloster Seligenporten lat Monasterium Felix Porta ist eine ehemalige Abtei der Zisterzienserinnen spater Kloster der Salesianerinnen und dann Zisterzienserabtei im Markt Pyrbaum in der Oberpfalz in Bayern gelegen und zur Diozese Eichstatt gehorig Kloster SeligenportenKloster Seligenporten LuftaufnahmeLage Deutschland DeutschlandBayernLiegt im Bistum EichstattKoordinaten 49 15 55 4 N 11 18 29 5 O 49 2654 11 3082 Koordinaten 49 15 55 4 N 11 18 29 5 OPatrozinium BMVGrundungsjahr 1242 durch Zisterzienserinnenzisterziensisch seit 1247 Inkorporation in den Orden Jahr der Auflosung Aufhebung 1556 1576 Jahr der Wiederbesiedlung zwischen 1667 u 1692 durch Salesianerinnen 1930 31 durch ZisterzienserJahr der Wiederauflosung 1803 Salesianerinnen 1967 ZisterzienserPrimarabtei Kloster Morimond uber Heilsbronn Kongregation Mehrerauer Kongregation 1930 31 1967 Stich des Klosters aus dem Churbaierischen Atlas des Anton Wilhelm Ertl 1687Innenansicht nach OstenInnenansicht nach WestenSchlussstein mit Pelikan im ChorKlosterbezirkKonventsgebaudeChorgestuhlOrgelInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosterkirche 2 1 Chor 2 2 Schiff 2 3 Gruft 2 4 Ausstattung 3 Klosterbezirk 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas der Heiligen Jungfrau Maria geweihte Kloster wurde 1242 durch Gottfried den Alteren von Sulzburg und seine Frau Adelheid von Hohenfels als Nonnenkloster gegrundet Es ging aus einer um 1230 entstanden Jungfrauengemeinschaft Beginnen in Neumarkt Pilsach hervor die spater zu den Eichen ubersiedelte wo sich Gottfried von Sulzburg seiner annahm 1247 wurde das damals Felix Porta gluckliche selige Pforte genannte Kloster unter Vermittlung des Mainzer Erzbischofs dem Zisterzienserorden inkorporiert und 1249 durch den Bischof Heinrich von Eichstatt bestatigt Die Paternitat uber den Seligenportener Nonnenkonvent wurde dem Kloster Heilsbronn ubertragen Der Abt aus dem Zisterzienserkloster Heilsbronn schickte fur die Baumassnahmen befahigte Monche und Bruder die fur den Baugrund am linken Flussufer der Schwarzach den Eichenwald rodeten 1 1299 erhielt das Kloster von Konig Albrecht die niedere Gerichtsbarkeit zugeteilt Die Grunderin Adelheid 1250 fungierte zuerste als Meisterin wurde dann von der ersten Abtissin Fedran oder Fridron die aus dem Kloster Maidbronn kam abgelost Auch die zweite Frau des Grunders namens Bertha trat mit ihrer Tochter in das Kloster ein und wurde kurzfristig Abtissin Die Nonnen entstammten zumeist dem frankischen und oberpfalzischen Adel zum Teil burgerlichen Familien in Nurnberg Amberg und anderen Stadten Durch deren Mitgift Einstand der Besitz rasch vermehrt wurde 2 Das Kloster wurde durch Schenkungen der Sulzburger und spater der Wolfsteiner sowie des lokalen Adels ausgestattet und diente den Wolfsteinern auch als Grablege 1366 hat Albert von Frickenhofen das Kloster mit seiner Kirchenstiftung reich beschenkt auch aus dieser Familie stammt eine Abtissin Das Zisterzienserinnenkloster hatte im Laufe der gut 300 Jahre noch weitere Zustifter und Gonner Neben Ulrich von Frickenhofen und seinen Sohne Ulrich und Albrecht traten Hipo von Stein de Lapide Heinrich von Wildenstein Ritter Perengar von Pollanten die Rindsmaul derer von Freudenberg Landkreis Amberg Sulzbach derer zu Reichertshofen derer von Stauf usw hervor 2 Um 1500 umfasste der Klosterbesitz 350 Anwesen mit 650 Untertanen in uber 20 Orten als Abgabenpflichtige Es hatte das Patronatsrecht fur 7 Pfarreien und 2 Kaplaneien In der Reichsstadt Nurnberg hatte das Kloster Zollfreiheit Um 1333 besass das Kloster in Nurnberg ein stattliches Anwesen am Lorenzer Platz nahe der Zisterzienserniederlassung Heilsbronner Hof und ein weiteres in der Nonnengasse an der alten Stadtmauer 2 Zum weiteren behorte u a Besitz in den Orten Obersteinbach an der Haide und Unterheckenhofen 1550 musste die letzte Abtissin des Zisterzienserinnenklosters Seligenporten Anna von Kuedorf 1576 die kurpfalzisch protestantische Kirchenordnung von Kurfurst Ottheinrich annehmen Sie wehrte sich gegenuber den kurpfalzischen Beamten mit dem Argument dass mit der Abschaffung auch die gestifteten Jahrtage wegfallen wurden und dem Kloster viel entzogen wurde Daraufhin durfte sie im Kloster bleiben 1576 wurde Seligenporten nach dem Tod der Anna von Kuedorf evangelisch Seligenporten ging damit als letztes Stift der Kurpfalz endgultig in den Besitz des Landesherrn uber Unter Kurfurst Maximilian kam es 1625 zu einer Rekatholisierung der Kurpfalz und des Klosters 1671 wurde das Kloster dem Konvent des Salesianerinnen Klosters zu Amberg ubergeben Ein Richter und Kastner verwalteten im Namen der Amberger Superiorin das Klosteramt Bis 1803 bestand ein Klosterrichteramt Seligenporten 3 Im Zuge der Sakularisation 1803 gingen Gebaude und Besitzungen in private Hande uber Heute ist die ehemalige Klosterkirche Pfarrkirche der Pfarrei Seligenporten Die Gebaude wurden grosstenteils abgebrochen Die erhaltenen Klostergebaude ubernahmen 1930 31 die vertriebenen Zisterzienser der zur Mehrerauer Kongregation gehorenden Abtei Sittich die zwischenzeitlich von 1921 bis 1931 im Kloster Bronnbach eine Bleibe gefunden hatten Der Konvent der nun in Seligenporten eingerichteten Monchsabtei zahlte im Jahr 1963 16 Mitglieder wurde aber bereits 1967 wieder aufgegeben 4 In den Jahren 1976 1979 erfolgte die Restaurierung der ehemaligen Abteikirche 2003 wurde das ehemalige Sudhaus der alten Klosterbrauerei renoviert und eine neue Kleinbrauerei eingerichtet 5 Klosterkirche BearbeitenDie Klosterkirche hatte ursprunglich als Patrozinium Maria Heimsuchung und hat heute das Patrozinium Maria Himmelfahrt Das Langhaus wird stilistisch auf das ausgehende 13 Jahrhundert datiert Der Chor stammt vermutlich aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts moglicherweise als Stiftung der Frickenhofer Der langgestreckte verputzte Saalbau mit leicht eingezogenem Chor mit einer Lange von 54 m ist am Chor mit gestuften Strebepfeilern versehen Ein Giebelturm mit Spitzhelm im Westen ist nach unten hin offen Chor Bearbeiten Der lichte dreijochige Hochchor mit Funfachtelschluss wird durch grosse im Chorhaupt vierteilige sonst dreiteilige Fenster mit schlichtem Vierpassmasswerk erhellt wahrend das Schiff bewusst dunkler ist Die dreifach gebundelten Dienste gehen ohne Absatz in die Gewolberippen mit Birnstabquerschnitt uber Die figuralen farbig gefassten Schlusssteine stellen das Christushaupt das Lamm Gottes den seine Jungen anhauchenden Lowen und den Pelikan als Christussymbole dar An der Nordwand ist eine Pforte zum Kloster mit ausgekehltem Spitzbogengewande angeordnet Schiff Bearbeiten Das lange 36 m Schiff beeindruckt durch die Monumentalitat der glatten schmucklosen Wande Nur an der Sudwand ist ein Kaffgesims angeordnet das uber dem Portal gekropft und mit zwei Bundeldiensten gestutzt ist Das Schiff wird durch zweibahnige Fenster unterschiedlicher Hohe beleuchtet die noch Reste der ursprunglichen Farbverglasung im Masswerk zeigen Die 1490 eingezogene bemalte Bretterdecke wurde in den Jahren 1844 1845 durch eine Putzdecke und schliesslich 1895 durch die heutige offene Hangewerkkonstruktion ersetzt Der Raumeindruck wird wesentlich durch die weit uber die Mitte des Schiffs reichende Nonnenempore bestimmt Diese ruht auf einer roh bearbeiteten Balkendecke die auf zwei Langsunterzugen getragen von vier eichenen Vierkantstutzen mit Runddiensten abgestutzt ist Gruft Bearbeiten Der durch zweiteilige Rechteckfenster in der Sudwand erhellte Raum dient als Sepultur und wird Gruft genannt Sie ist uber einen weiten Segmentbogen mit der ehemaligen Laienkirche verbunden deren Fussboden 1930 1931 auf das Niveau der Gruft abgesenkt wurde Von der Gruft fuhrt eine originale gegenlaufige Holztreppe mit Rautengittergelander und einem durch Fialen und Masswerkblende betonten Antrittspfosten zum Nonnenchor In der nordlichen Scheidewand der Gruft ist eine Nische mit einer drastischen Darstellung von Christus im Elend aus dem 17 Jahrhundert eingelassen In der Gruft sind Grabdenkmaler fur die Stifterfamilie Sulzburg Wolfenstein und fur Abtissinnen zu finden Im Fussboden sind in der Nordwestecke die Sandsteinplatten fur den Sohn des Stifters Gottfried von Wolfstein 1322 und fur Bertha von Pollanten 1339 mit Kreuz und Familienwappen in flachem Relief eingelassen An der Westwand sind Grabplatten aufgestellt die 1930 1931 unter dem Pflaster des Langhauses gefunden wurden unter anderem ein Gemeinschaftsgrabstein der Edlen von Hilpolt Stein und eine Grabplatte fur Heinrich Leuboldzreuter nach 1355 mit einer abstrahierenden Ritzzeichnung des Gestalt des ehemaligen Pollinger Pfarrers An der Nordwand ist eine Kalksteinplatte der letzten Abtissin Anna von Kuedorf 1576 mit einem Relief der betenden Verstorbenen zu finden Ausstattung Bearbeiten Im Nonnenchor befindet sich das Chorgestuhl das zu den altesten Exemplaren in Deutschland zahlt und das in einzigartiger Vollstandigkeit am ursprunglichen Standort erhalten ist Es vergegenwartigt in Verbindung mit dem originalen ausgetretenen Fussboden die mittelalterliche Atmosphare Es wurde fruher auf die Zeit um 1300 datiert ist aber vermutlich erst bei dem hochgotischen Umbau entstanden Von den an drei Seiten aufgestellten einst 55 Stallen aus Eichen und Fichtenholz mit hohen Ruckwanden und rohen Baldachinen sind noch 44 erhalten Nur drei der sehr niedrigen Klappsitze mit den an der Unterseite angebrachten Miserikordien sind noch vorhanden Die Trennwande sind mit archaisch erscheinenden strengen Umrissen versehen etwas reicher ausgestattet sind die ausseren Wangen mit Masswerkrosetten und einfachem Laubwerk Die ubrige Ausstattung stammt weitgehend aus dem 17 18 Jahrhundert Sie besteht aus den drei Altaren und der Kanzel die archivalisch fur die Zeit um 1730 belegt stilistisch jedoch um 1700 einzuordnen sind Der Hochaltar wurde angeblich 1728 durch den Schreiner Ulrich Schafer aus Neumarkt geschaffen die Fassung wurde wie die der Seitenaltare und der Kanzel von Johann Bernhard Benedikt Freund aus Amberg im Jahr 1730 ausgefuhrt Das Altarblatt mit Maria Heimsuchung und das Bild im Auszug mit einer Darstellung des Erzengels Michael wurden 1728 von Wolf Simon Gross aus Landshut gestaltet Der linke Seitenaltar wurde 1729 aufgestellt und zeigt Nischenfiguren des Muttergottes und der Apostelfursten die angeblich von einem alteren Hochaltar aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts stammen Der rechte Seitenaltar angeblich aus dem Jahr 1731 ist mit einem Bild der Heiligen Drei Konige und einer Figur des Heiligen Michael als Bekronung versehen wird auf die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts datiert Die Kanzel mit Laubwerkdekor stammt angeblich von 1731 An der nordlichen Schiffswand ist eine bewegte lebensgrosse Figurengruppe von 1762 aufgestellt sie zeigt das Kruzifix mit Johannes Nepomuk in Begleitung eines Puttos und eines Engels mit auf das Beichtgeheimnis bezogenen Attributen Die Orgel stammt von einem Werk des Johann Konrad Brandenstein von 1751 mit einem Gehause von Frater Gabinus Voraus das aus der sakularisierten Franziskanerkirche in Amberg erworben wurde Das Werk mit 32 Registern auf zwei Manualen und Pedal aus dem Jahr 1932 stammt von Josef Bittner Eichstatt 6 Klosterbezirk BearbeitenDer Klosterbezirk besteht aus der Kirche dem Konventbau den Bedienstetenwohnungen aus dem 17 Jahrhundert und aus dem ehemaligen Klostergasthaus Der Konventbau ist eine Zweiflugelanlage Ost und Nordtrakt als unvollendeter Teil der Kreuzganganlage mit gotischem Kreuzgang Aus dem Mittelalter ist der dreigeschossige Ostflugel erhalten der nach Brand im Jahr 1548 erneuert und mit Obergeschossen aus dem 17 18 Jahrhundert versehen wurde Im Erdgeschoss sind Raume mit Kreuzgratgewolben erhalten der nordliche ist zweischiffig uber zwei Mittelsaulen gewolbt Auf der Innenseite sind sechs Joche des spatgotischen Kreuzgangs erhalten die mit stern und rautenformigen Gewolbefigurationen versehen sind Durch den Munchner Architekten Friedrich Haindl wurde 1929 30 ein neuer Nordflugel hinzugefugt 4 Am ehemaligen Klostergasthaus ist eine Inschrifttafel von 1493 angebracht in den Jahren 1491 1496 wurde eine Ummauerung des Klosters erstellt 1 Der Torturm am Klosterhof aus Quadersteinen mit Fachwerkobergeschoss und Pyramidendach stammt aus dem 15 16 Jahrhundert Literatur BearbeitenBrun Appel Emanuel Braun Ehemalige Zisterzienserinnen Klosterkirche Seligenporten Regensburg 2007 Stefan Benz Das Kloster Seligenporten als Ort von Gedachtnis und Gedenken In Tobias Appl Manfred Knedlik Hrsg Oberpfalzer Klosterlandschaft Die Kloster Stifte und Kollegien der Oberen Pfalz Friedrich Pustet Regensburg 2016 ISBN 978 3 7917 2759 2 S 115 124 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03118 0 S 738 740 Literaturliste zu Kloster Seligenporten bei Cistopedia Horst Schrodel et al 775 Jahre Seligenporten Geschichte amp Historie Hrsg Markt Pyrbaum 2017 pyrbaum de PDF Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 S 136 150 Digitalisat Kloster Seligenporten Kloster Seligenporten In Oberpfalzisches Zeitblatt Amberg 18 Februar 1848 S 115Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Seligenporten Sammlung von Bildern Pfarrkirche Seligenporten ehemalige Zisterzienserinnen Klosterkirche Kircheneinrichtung Einzelnachweise Bearbeiten a b 775 Jahre Seligenporten Geschichte amp Historie S 16 a b c 775 Jahre Seligenporten Geschichte amp Historie S 6 Bernhard Heinloth Neumarkt In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 16 Kommission fur Bayrische Landesgeschichte Munchen 1967 ISBN 3 7696 9900 9 S 147 Digitalisat Klosterrichteramt Seligenporten Kartenskizze Besitznachweis des Klosters Seligenporten a b Peter Morsbach Kloster in Bayern Zisterzienserinnen in Seligenporten adlige Wirtschaftskraft In Kloster in Bayern Markus Streck Natur Biere von der Klosterbrauerei Seligenporten In meier magazin de Abgerufen am 13 Oktober 2017 Hermann Fischer Theodor Wohnhaus Zur Orgelgeschichte von Seligenporten Historischer Verein fur Regensburg und Oberpfalz ohne Jahresangabe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Seligenporten amp oldid 238328212