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Burggriesbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern BurggriesbachStadt FreystadtKoordinaten 49 8 N 11 22 O 49 128888888889 11 359722222222 427 Koordinaten 49 7 44 N 11 21 35 OHohe 427 m u NHNEinwohner 513 31 Mrz 2023 1 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 92342Vorwahl 08469BurggriesbachBurggriesbachPfarrkirche St GangolfRokoko AusstattungWendelinikapelleEhemalige DorfmuhleSchneemuhle Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ortsnamendeutung 3 Geschichte 4 Einwohnerentwicklung 5 Katholische Pfarrkirche St Gangolf 6 Baudenkmaler 7 Vereine 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Pfarrdorf liegt auf 411 Schneemuhle bis 435 m u NHN ostlich der Schwarzach an dessen Zufluss Griesbach Nachbarorte sind von Norden aus Obernricht Rubling Stierbaum Jettenhofen Schmellnricht Fuchsmuhle und Hofen Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse 2388 Ortsnamendeutung Bearbeiten Griesbach Griezbach so die altere heute noch im Volksmund ubliche Benennung bedeutet Bach im Sande Der Zusatz Burg erfolgte in Unterscheidung zu Sollngriesbach das ebenfalls in alterer Zeit Griesbach hiess 2 Geschichte Bearbeiten Griesbach ist erstmals 1080 in der Urkunde erwahnt mit der Konig Heinrich IV dem Eichstatter Bischof Udalrich I den Wildbann im Gau Rodmaresperch und im Sulzgau verlieh 3 Etwa zehn Minuten unterhalb von Griesbach lag die Siedlung Weiherheim die zu einem unbekannten Zeitpunkt zugunsten von Griesbach aufgegeben wurde Der freieigene Ortsadel die Herren von Griesbach 1088 mit Odelrich von Griesbach erstmals und 1244 mit Konrad Truchsess dictus de Griezbach letztmals erwahnt sassen bis zur Ortsgrundung bzw bis zur Verlegung wohl auf dem Einodschloss Uttenhofen Jettenhofen 4 Offensichtlich verliess der Ortsadel wieder Griesbach und bezog erneut seinen Sitz in Uttenhofen und benannte sich auch wieder danach fur 1280 steht dies fest 5 Der Edelsitz Burggriesbach blieb aber wenn auch mit weniger Besitz bestehen ihn hatte wohl ein Zweig der Griesbacher inne Mit deren Aussterben muss 1340 oder kurz zuvor gerechnet werden denn 1340 1346 und 1352 erscheint als Urkundenzeuge Heinrich der Hauzze Hauzahn zu Griesbach Von den Hauzahn die von niederem Dienstadel waren ging das Schloss an die Herren von Reichenau und dann an Ernst von Seckendorf uber der 1375 an die Schenk von Geyern zu Jettenhofen verkaufte 1414 trug Fritz Schenk von Geyern das Schloss Burggriesbach der Burggrafschaft Nurnberg gegen Schuldenbegleichung beim Nurnberger Patrizier Hansen Ritter zu Lehen auf und empfing es wieder als Mannlehen 6 Ausserhalb von Burggriesbach war das Schloss Grundherr in Stipheim Stierbaum und Rubling jeweils mit dem dortigen Hof und in Hofen mit vier Gultanwesen 1491 verkaufte Wilhelm Schenk von Geyern das Schloss und seine 28 Untertanen zu Burggriesbach an den Eichstatter Hofmeister Hieronymus von Rosenberg der vom Markgrafen damit belehnt wurde 7 Rosenbergs Erben verkauften das Schloss zu einem unbekannten Zeitpunkt an den Nurnberger Patrizier Georg Holzschuher der den Besitz 1519 zertrummerte Das leere Schlosschen kaufte Hermann Wichtner Rat zu Hilpoltstein Von dessen Erben erwarb es 1544 Rudolf von Hirnheim zu Jettenhofen Die jettenhofischen Untertanen zu Burggriesbach und der drei anderen Orte Hofen Rubling und Stierbaum kamen durch Holzschuher 1530 an das Reiche Almosen zu Nurnberg Den Bauhof des Schlosses verausserte er an Umsassen So stellte sich das Besitzgelage in Burggriesbach um die Mitte des 16 Jahrhunderts folgendermassen dar Ein Funftel der Bewohner von Burggriesbach ist also seit 1530 nurnbergisch das Schlosschen als solches mit wenig Grund und Boden seit 1544 hirnheimisch vier Funftel der Bewohner jettenhofisch als Brandenburgisches Lehen 8 1567 standen der Grosse von Burggriesbach entsprechend zwei Vierer dem Dorf vor Die Dorfbewohner waren zumeist Bauern an Handwerkern gab es mindestens zwei Muller einen Schmied und einen Bader Auch gab es ein Fallhaus Abdeckerei und spatestens 1542 eine Ziegelhutte 9 1585 starben die Hirnheimer aus und ein Grossteil von Burggriesbach fiel als erledigtes Lehen dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach heim der den Besitz seinem Oberamt Stauf zuwies 10 Das Schloss selbst verausserten die Tochter des letzten Hirnheimers am 10 November 1586 an den Eichstatter Bischof Martin von Schaumberg 11 1610 verkaufte der Markgraf seine Burggriesbacher Untertanen an den Staufer Amtmann Karl von Birkholz der seinen neuen Besitz bereits 1612 an den Eichstatter Furstbischof Johann Konrad von Gemmingen verkaufte Von da ab blieben die grundherrschaftlichen Verhaltnisse bis zum Ende des Alten Reiches stabil 4 5 des Dorfes waren eichstattischer 1 5 nurnbergischer Besitz Unter den acht nurnbergischen Haushalten war auch der Obere Wirt der Untere Wirt war eichstattisch und die Schneemuhle benannt nach der 1660 erstmals genannten Mullerfamilie Schneeberger 12 1613 verstarben 60 Burggriesbacher an der Pest Infolge des Dreissigjahrigen Krieges waren die 28 Eichstatter Untertanen 1644 auf 14 zusammengeschmolzen wobei mehrere Bauern zwei Guter bewirtschafteten 13 Das Dorf erholte sich wieder und wurde durch Besitzteilungen grosser 1786 hatte das Hochstift ohne das gemeindliche Hirtenhaus 42 Untertanen in Burggriesbach darunter 13 Kobler 15 Soldner und elf Leerhauser d h Anwesen die ausser einem kleinen Garten keinen Grundbesitz aufwiesen 14 Sie unterstanden dem hochstiftischen Vogt der im Kastenamt Jettenhofen residierte Die Hochgerichtsbarkeit ubte der bischofliche Pfleger zu Obermassing aus Wirtschaftlich konnten sich die Burggriesbacher eines gediegenen Wohlstandes erfreuen Kriegszeiten nicht mitberucksichtigt 15 Bald nach 1612 wurde in Burggriesbach eine bischofliche Forstverwaltung eingerichtet der Forster wohnte im ehemaligen Schlossareal Im Schlossareal bestand seit dem 17 Jahrhundert auch eine Schule so ist 1670 erstmals ein Lehrer und zwar namens Leberth genannt Der Schulmeister war gleichzeitig Mesner Das zuletzt ebenfalls auf dem Schlossgelande 1852 erbaute Schulhaus wurde 1895 vergrossert 16 Zwischen dem Kurbayern und dem Hochstift Eichstatt war es immer wieder zu Auseinandersetzungen uber den sudlichen Grenzverlauf des kurfurstlichen Schultheissenamtes Neumarkt gekommen Erst ein am 30 Januar 1767 geschlossener Staatsvertrag sorgte in den hoheitsrechtlichen und fiskalischen Fragen fur klare Verhaltnisse Unter den Orten die dem Hochstift zugeteilt wurden war wie schon zuvor Burggriesbach 17 Von dem Schloss das ostlich unmittelbar neben der Kirche lag waren 1937 nur noch unzugangliche Keller vorhanden Der Schlossbering war ursprunglich von einem Wassergraben umgeben wobei der Wirtschaftshof ausserhalb dieses Grabens lag 1709 stand der Wohnbau des Schlosses nicht mehr Unmittelbarer Schlossbesitz waren 24 Tagewerk Wiesen eine Schaferei und Waldungen dazu die Felder des Bauhofes Das Dorf schliesst sich in Form eines Reihendorfes ostlich an den ovalen Schlossbering an 18 Am Ende des Alten Reiches gegen 1800 gab es in Burggriesbach 47 Anwesen Davon unterstanden dem bischoflichen Kastenamt Jettenhofen 13 Kobler 14 Seldenguter und 11 Leerhauser dem Landalmosenamt Nurnberg acht Anwesen und eine Wirtschaft 19 Nach der Sakularisation des Hochstiftes Eichstatt kam Burggriesbach 1802 an das Kurfurstentum Bayern und 1803 an den Grossherzog Ferdinand III von Toskana 1806 fiel Burggriesbach an das neue Konigreich Bayern und wurde mit dem Weiler Jettenhofen mit dem Dorf Lauterbach und mit der Schneemuhle 1809 zum Steuerdistrikt und 1811 zur Ruralgemeinde Burggriesbach im Landgericht und Rentamt Beilngries zusammengefugt Infolge des Gemeindeediktes von 1818 bildete Burggriesbach mit der Schneemuhle wieder eine eigene Realgemeinde 20 Um 1875 bestand die Gemeinde Burggriesbach aus Burggriesbach selber und aus der einen Kilometer entfernten Ziegelhutte Wahrend im Dorf von 271 Einwohnern 16 Pferde und 191 Stuck Rindvieh gehalten wurden hielten sich die 14 Bewohner der Ziegelhutte funf Stuck Rindvieh In der Gemeinde wurden ausserdem drei Schafe 53 Schweine und funf Ziegen gezahlt 21 1900 hielten die 329 Einwohner Burggriesbachs 14 Pferde 218 Stuck Rindvieh 173 Schweine und 16 Ziegen Der Ort war ausserdem Sitz eines exponierten Forstamt Assessors 22 Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Burggriesbach zum 1 Mai 1978 in die Stadt Freystadt des oberpfalzischen Landkreises Neumarkt eingemeindet Einwohnerentwicklung Bearbeiten1830 246 57 Anwesen 23 1840 262 54 Hauser zwei Branntweinbrennereien zwei Muhlen 24 1875 271 28 Gebaude 21 1900 329 66 Wohngebaude 22 1937 304 einschliesslich der Einoden und Muhlen 25 1950 356 65 Anwesen 23 1961 315 76 Wohngebaude 26 1978 363 27 1987 400 112 Wohngebaude 124 Wohnungen 28 2012 380 29 2020 500 Stand 30 Marz 2020 Mitteilungsblatt Freystadt Katholische Pfarrkirche St Gangolf Bearbeiten Hauptartikel St Gangolf Burggriesbach Burggriesbach gehorte bis zur Errichtung als eigene Pfarrei vor 1323 zur Urpfarrei Sulzkirchen des Klosters Plankstetten Zwischen 1182 und 1195 weihte Bischof Otto von Eichstatt in Burggriesbach eine Kirche St Gangolf die die Herren von Griesbach am Schlossbering erbaut hatten 1323 wird ein gewisser Steinhauser als erster Pfarrer genannt In einem Visitationsbericht von 1602 heisst es dass die Kirche fruher ein viel besuchter Wallfahrtsort war Dieser mittelalterliche Sakralbau stand bis 1770 1771 wurde der Neubau unter Einbeziehung des mittelalterlichen Kirchturmes hochgezogen und bis 1779 mit Rokoko Altaren und einer Orgel ausgestattet Letztere wurde 1922 23 durch ein Bittner Orgel aus Eichstatt ersetzt Der Kirchturm erhielt eine abgestumpfte Pyramide und Laterne 1932 erfolgte eine Erweiterung der Pfarrkirche auf 17 mal 12 Meter durch den Architekten R Behringer 1937 hingen im Turm zwei Glocken von 1762 und eine von 1796 30 Heute hangen vier Glocken im Turm Ostlich des Ortes steht eine um 1680 erstmals erwahnte Wendelin Kapelle Wendelinikapelle ein kleiner in heutiger Gestalt Ende des 18 Jahrhunderts errichteter Bau mit offener Vorhalle auf zwei Balustersaulen ausgestattet mit einem klassizistischen Altarchen Ein Wendelinbund wurde in der Pfarrei 1751 errichtet 31 Baudenkmaler BearbeitenAusser den beiden Sakralbauten gelten die ehemalige Dorfmuhle vom Ende des 18 Jahrhunderts ein Armenhausl aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts das Forstamt aus dem 17 Jahrhundert ein Wohnhaus um 1900 das vor 1601 entstandene Pfarrhaus ein Gasthaus aus der Mitte des 19 Jahrhunderts ein Marienbildstock bei der Pfarrkirche 1893 errichtet 32 und ein mittelalterliches Steinkreuz nordlich des Ortes als Baudenkmaler Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Freystadt BurggriesbachVereine BearbeitenDeutsche Jugendkraft DJK Burggriesbach Freiwillige Feuerwehr Burggriesbach Soldaten und Reservisten Kameradschaft SRK Burggriesbach Schutzenverein 1860 Burggriesbach Obst und Gartenbauverein OGV Burggriesbach Caritas PflegevereinLiteratur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt 1937 II Band Eichstatt 1938 Bernhard Heinloth Bearbeiter Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 16 Neumarkt Munchen 1967 Gerhard Hirschmann Eichstatt Beilngries Eichstatt Greding Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 6 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1959 DNB 452034655 Digitalisat Felix Mader Geschichte der sudlichen Seglau Ehem Eichstattisches Amt Jettenhofen Pfarrei Burggriesbach In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 53 1937 insbesondere S 34 84Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burggriesbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burggriesbach in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 2 Februar 2022 Burggriesbach Redaktion Inhalt Andreas Hiemer Gelaute der PfarrkircheEinzelnachweise Bearbeiten Statistiken Ortsteile Burgerservice Freystadt Stadt Freystadt abgerufen am 26 April 2023 Mader S 34 Hirschmann S 22 Buchner I S 123 Mader S 34 36 Buchner I S 123 Mader S 34 46 Buchner I S 123 Mader S 41 f Mader S 46 48 Mader S 45 Mader S 48 Mader S 114 Buchner I S 334 Mader S 48 50 Mader S 51 Mader S 52 Mader S 61 Mader S 80 f 83 f Buchner I S 123 Heinloth S 239 Hirschmann S 38 Mader S 39 42 46 Hirschmann S 96 Hirschmann S 161 f 212 216 a b Kgl Statistisches Bureau in Munchen Bearb Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Koenigreichs Bayern Munchen 1876 Spalte 1157 a b Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister Munchen 1904 Spalte 807 a b Hirschmann S 212 Max Siebert Das Konigreich Bayern topographisch statistisch in lexicographischer und tabellarischer Form dargestellt Munchen 1840 S 323 Buchner I S 125 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Munchen 1964 Spalte 517 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 1 Mai 1978 Munchen 1978 S 121 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Munchen 1991 S 258 Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Berlin Boston 2012 S 225 Mader S 64 69 Buchner I S 123 125 Mader S 70 f Buchner I S 123 f 126 Buchner I S 124 Gemeindeteile der Stadt Freystadt Asslschwang Braunshof Burggriesbach Forchheim Frettenshofen Freystadt Fuchsmuhle Grossberghausen Hofen Jettenhofen Kiesenhof Kittenhausen Kleinberghausen Lauterbach Michelbach Moning Moningerberg Morsdorf Oberndorf Obernricht Ohausen Rabenhof Reckenstetten Richthof Rohr Rothenhof Rumleshof Schmellnricht Schollnhof Sondersfeld Sulzkirchen Thannhausen Thundorf Normdaten Geografikum GND 4237238 0 lobid OGND AKS VIAF 235569829 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burggriesbach amp oldid 237971647