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Hans Krumpper auch Krumper oder Krumpter um 1570 in Weilheim in Oberbayern zwischen 7 und 14 Mai 1634 in Munchen war ein bedeutender deutscher Architekt Bildhauer Stuckateur und Altarbauer Er wirkte vor allem als Hofkunstler der bayerischen Herzoge Wilhelm V und Maximilian I in Munchen Bronzefigur der Prudentia an der Hauptfassade der Munchener Residenz um 1615 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Wurdigung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Hofkapelle in der Residenz 1600 Rohbau und Stuckierung der Wande 1614 Stuckierung des Gewolbes 1630 Anbau und Stuckierung des Chors nbsp Der Entwurf und die Stuckausstattung der Reichen Kapelle in der Munchener Residenz werden Krumpper zugeschrieben Weihe 1607 Krumpper war zunachst ein Schuler von Hubert Gerhard in Munchen im Umfeld des herzoglichen Hofes wo er das skulpturale Entwerfen von Figuren in Wachs erlernte 1 Schon fruh verwendete sich der Leiter des herzoglichen Kunst und Bauwesens Friedrich Sustris fur den jungen Kunstler und gab ihm schliesslich auch eine seiner Tochter zur Frau Ab 1584 war Krumpper fur den bayerischen Hof tatig wo er ab 1594 festen Jahressold erhielt 1590 war dem jungen Krumpper vom Hof eine einjahrige Studienreise nach Italien genehmigt worden Krumppers Werk in spaterer Zeit zeigt eine gute Kenntnis der aktuellen Architektur in Venedig und vielleicht hat er auch Florenz besucht 2 Es ist anzunehmen dass Krumpper nach seiner Italienreise 1591 immer wieder zu architektonischen Entwurfen im Umkreis des Munchener Hofes herangezogen wurde und nach dem Tode von Friedrich Sustris 1600 de facto die Funktion eines Hofarchitekten ausubte Ab 1609 erhielt Krumpper fur den Rest seines Lebens offiziell die Stellung eines Hofmalers was keine Festlegung auf diese Kunstgattung bedeutete Er arbeitete fur Maximilian I als auch weiterhin fur dessen abgedankten Vater Wilhelm V Werk BearbeitenZu seinen wichtigsten erhaltenen Werken in Munchen gehoren die Maximilianische Residenz wo er wahrscheinlich ab 1600 fur die zahlreichen innovativen architektonischen Motive mit Bezug auf die oberitalienische Architektur verantwortlich war und wesentlich Teile der Dekoration entwarf 3 Aufgrund stilistischer Merkmale kann Krumpper in der Residenz die 1600 im Rohbau vollendete 1614 im Gewolbe stuckierte und 1630 durch den Choranbau erweiterte Hofkapelle und ihre Stuckausstattung zugeschrieben werden 4 Ebenso die benachbarte 1607 geweihte Reiche Kapelle mit ihrer ungewohnlichen Laterne im Gewolbe 5 Zudem war Krumpper fur verschiedene monumentale Skulpturen wie die Patrona Boiariae 6 an der Fassade zur Residenzstrasse und die Ausstattung mit reichem ornamentalen und bildlichem Stuck Portalen und Holzdecken als oberster Entwerfer verantwortlich Des Weiteren sind im Umfeld der Residenz zu nennen die Architektur und Ausstattung des um 1614 errichteten Dianatempels im Munchner Hofgarten Krumpper lieferte 1604 den Entwurf zum Glockenturm des Klosters Polling Oberbayern das Modell ist nicht erhalten Als ein weiteres Hauptwerk Krumppers gilt die im Zeitraum 1621 bis 1623 errichtete Paulanerkirche in Munchen die 1902 abgebrochen wurde In derselben Zeit arbeitete er auch an Planen fur den Umbau des Freisinger Doms der allerdings nicht ausgefuhrt wurde 7 Von 1624 bis 1626 wurde nach den Planen von Hans Krumpper fur die katholische Pfarrkirche St Jakob in Dachau ein neues Langhaus errichtet Weiter ist der 1624 31 errichtete Neubau der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in seiner Geburtsstadt Weilheim wahrscheinlich sein Werk Krumpper schuf zahlreiche Bronzebildwerke So den Mittelpfeiler des Wittelsbacherbrunnens in der Residenz 1610 13 Brunnenfiguren der vier Jahreszeiten im Bayerischen Nationalmuseum 1611 das Taufbecken mit Bronzeappliken in St Peter in Munchen 1620 die vier Putti mit Attributen der Schatze des Landes zu Fussen auf dem Hofgartentempel in Munchen um 1620 heute Kopien die Stifterplatte des Grabmals des Martin Frey 1603 oder spater in der Frauenkirche das Grabmal fur Wilhelm de Lasso in St Peter 1612 das Grabmal Dr Jakob Burchard in der Frauenkirche um 1615 das Grabmal fur Herzog Ferdinand I von Bayern in der Heilig Geist Kirche nach 1619 das Grabmal der Priesterbruderschaft 1620 das Grabmal Philipp Gotz in der Allerheiligenkirche 1627 das Grabdenkmal fur Herzog Philipp Wilhelm von Bayern Kardinalbischof von Regensburg im Regensburger Dom 1609 11 fragliche Zuschreibung und das Grabdenkmal fur Sigismund Losch aus der abgebrochenen Franziskanerkirche heute in St Stephan in Hilgertshausen 1615 17 8 Wurdigung BearbeitenHans Krumpper gehorte zu den bedeutendsten und einflussreichsten Kunstlern seiner Generation in Deutschland Als bayerischer Hofkunstler entwickelte Krumpper aus dem niederlandisch italienisch gepragten Manierismus eine eigenstandige fruhbarocke bayerische Plastik Auch im Bereich der Architektor konnte Krumpper aufgrund seiner Italienerfahrung und seinem Zugang zur Munchener Hofbibliothek und Kunstkammer neue Impulse setzen Er kann als typischer Hofarchitekt seiner Zeit verstanden werden der zahlreiche Projekte zeichnerisch vorbereitete und die Ausfuhrung zusammen mit Kraften des Handwerks umsetzte Dabei lieferte er Entwurfe fur Bauten und Ausstattungen hier vor allem im Bereich der raumlichen Konzeption der Grossplastik und der Stuckverzierung Da er gelernt hatte Wachs Modelle fur Skulptur anzufertigen kam dieses Entwurfsmedium zur zeittypischen Zeichnung hinzu Es sind von ihm nur ein paar Gemalde bekannt sodass diese Kunstgattung von ihm eher wenig beruhrt wurde nbsp Stuck der Hofkapelle der Munchener Residenz 1600 1614 nbsp Stuck im Gewolbe der Hofkapelle der Munchener Residenz Erganzung 1614 nbsp Patrona Boiariae an der Munchner Residenz nbsp Von Hans Krumpper 1622 uberbautes Kenotaph Kaiser Ludwigs des Bayern in der Munchner Frauenkirche im Vordergrund eine Statue Albrechts V nbsp Epitaph Herzog Ferdinands von Bayern Munchen Hl Geist um 1610 nbsp Bronzefigur auf dem Dach des Dianatempels im Munchner Hofgarten nbsp Heiliger Willibald auf dem Willibaldsbrunnen in Eichstatt nbsp Zeichnung Maria Heimsuchung nbsp Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in WeilheimLiteratur BearbeitenJan Eric Lutteroth Peter Heinrich Jahn Ulrike Seeger Stephan Hoppe Venedig in Munchen Der vergessene Architekt der Munchener Residenz Hans Krumpper In Blog Hofkultur 2021 Zugang Dorothea und Peter Diemer Der Kamin des Kaisersaals in der Munchener Residenz In Munchener Jahrbuch der bildenden Kunst 66 2015 S 151 159 Zuschreibung der Entwurfszeichnung an Hans Krumpper Peter Heinrich Jahn Hans Krumpper In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Bd 82 Berlin Boston 2014 S 96 98 Peter Heinrich Jahn Hans Krumppers Kuppelprojekt fur den Freisinger Dom und die venezianischen Wurzeln der Munchner Architektur um 1600 In Munchner Jahrbuch der bildenden Kunst 3 Folge Bd 53 2002 S 175 222 Online Zugang Leo Weber Die Erneuerung des Domes zu Freising 1621 1630 mit Untersuchungen der Goldenen Schnitt Konstruktionen Hans Krumppers und zum Hochaltarbild des Peter Paul Rubens Don Bosco Munchen 1985 ISBN 3 7698 0541 0 Georg Skalecki Deutsche Architektur zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Regensburg 1989 hier S 96 103 Juliane von Akerman Hans Krumper In Jurgen Wurst Alexander Langheiter Hrsg Monachia Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 2005 ISBN 3 88645 156 9 S 111 Heinrich Gerhard Franz Hans Krumpper 1570 1634 und das Krumpper Fenster In Kunsthistorisches Jahrbuch Graz 21 1985 S 1 46 und Tafeln I XXIV Dorothea Diemer Hans Krumper In Hubert Glaser Hrsg Wittelsbach und Bayern Um Glauben und Reich Kurfurst Maximilian I Band II 1 Hirmer Munchen 1980 ISBN 3 7774 3210 5 S 279 311 Adolf Feulner Hans Krumpers Nachlass Risse und Zeichnungen von Friedrich Sustris Hubert Gerhard und Hans Krumper In Munchner Jahrbuch der bildenden Kunst 12 1922 S 61 89 Dorothea Diemer Krumper Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X 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Personensuche PersonendatenNAME Krumpper HansALTERNATIVNAMEN Krumper Hans Khrumpper Hans Krumpter Hans Weilheim Hans vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer Stuckateur Altarbauer BaumeisterGEBURTSDATUM um 1570GEBURTSORT Weilheim in OberbayernSTERBEDATUM zwischen 7 Mai 1634 und 14 Mai 1634STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Krumpper amp oldid 231993122