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Der Palmersdorfer Hof an der Kreisstrasse 7 im Osten Bruhls dessen Ursprung auf das 10 Jahrhundert zuruckgeht und der zu dieser Zeit dem Kolngau zugehorig war ist eine historisch bedeutende Statte der Stadt 1 Der Hof gilt im Gegensatz zu den geschichtlich fruher belegten Ansiedlungen der Stadtteile Pingsdorf und Kierberg Mereche die erst im 20 Jahrhundert eingemeindet wurden als alteste Ansiedlung des Bruhler Kerngebietes Palmersdorfer HofInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Palmersdorfer Bach und Motte 1 2 Besitz des Cacilienstiftes 1 3 Unter Kloster Burbach 1 4 Hofgut des Deutschen Ritterordens 1 5 Weltliche Eigentumer 1 6 Heutige Eigentumergemeinschaft 2 Literatur Quellen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Palmersdorfer Hofes zu Palmerstorp geht auf das Jahr 929 zuruck Das Adelsgut soll nach Aegidius Gelenius auch eine romische Grundung gewesen sein 2 Urkundliche Hinweise geben den Aufschluss dass Kolner Erzbischofe in diesem Gebiet grossere Besitzungen hatten Erstes Land in diesem Gebiet erhielten die Schwestern des St Cacilienstiftes in Koln durch Erzbischof Wichfrid auch Wigfriied im Jahr 929 3 Der Nachfolger Wichfrids Erzbischof Brun schenkte im Jahr 961 durch Diploma Urkunde ebenfalls an St Cacilien in Koln einen und einen halben Mansus in Palmersdorf an die Schwestern des Kolner Ordens 4 Palmersdorfer Bach und Motte Bearbeiten nbsp Sudtrakt mit Erlen nbsp Historische Motte eventuell noch 10 JahrhundertDas Quellgebiet am Villerucken im Westen Bruhls versorgte schon in fruher Zeit die Menschen mit reinem Wasser vor dem Abbau des naturlichen Wasserspeichers der Braunkohle allerdings in grosserer Menge als heute Einer dieser von den Hangen der Ville kommenden Bachlaufe durchfloss die waldbestandene Ebene am Westrand der inneren Kolner Bucht hier das Gebiet der spateren Gemeinde Bruhl der in Richtung des um 820 Waslicia genannten Wesseling dem Rhein zufuhrende Palmersdorfer Bach Er trieb Muhlen an und war in der Landwirtschaft fur die Bewasserung unabdingbar Das Bachgewasser diente aber auch dem Schutz vor Angriffen marodierender Banden So waren nicht nur die Hofanlagen mit tiefen Wassergraben umgeben sondern auch eine sudlich der Hofe auf einer Insel im 10 Jahrhundert errichtete kleine Fliehburg Motte Solche in den Talauen gelegene Fliehburgen mit Palisaden verstarkte und mittig errichtete Wehrturme anfangs aus Holz dann Stein finden sich an vielen Orten des Rhein Erft Kreises 5 Besitz des Cacilienstiftes Bearbeiten nbsp Das Kreuz markiert die Lage der ehemaligen Zufahrt der HofanlageZu dem ausgedehnten Landbesitz der hier gegrundeten klosterlichen Vogtei gehorte der Palmersdorfer Fronhof der nach der Schenkung an die Ordensschwestern von St Cacilien an ihren jeweiligen Klostervogt zu Lehen gegeben wurde Diesem Gut gehorte neben einer Anzahl kleinerer Hofstellen als zweites grosses Gehoft der Cacilienhof an Unter Kloster Burbach Bearbeiten Spatestens in der Mitte des 13 Jahrhunderts fand in Palmersdorf ein Besitzerwechsel statt Eine Guterliste des Jahres 1256 fuhrt unter anderem auch Palmersdorf zu den Besitzungen des Zisterzienserinnenklosters in Burbach auf Bestatigt wurde dies durch eine Urkunde des gleichen Jahres in der Papst Alexander das Kloster mit seinen Besitzungen unter seinen Schutz stellte 6 Hofgut des Deutschen Ritterordens Bearbeiten nbsp Herrenhaus Eingang Innenhof nbsp Wappen des Deutschen Ordens 1750 Im Verlauf der kriegerischen Ereignisse um die Kandidatur von Wilhelm Egon von Furstenberg fur Thron und Bischofsstuhl des Kolner Erzbistums und Kurfurstentums wurde 1689 neben dem Bruhler Schloss auch der Palmersdorfer Hof zerstort Ob nach der Zerstorung ein sofortiger Wiederaufbau oder ein Besitzwechsel stattfand liegt im Dunkel Ein im heutigen Torbogen des Herrenhauses erhaltener konischer Schlussstein zeigt die Jahreszahl 1750 und impliziert den Wechsel der Besitzverhaltnisse durch ein ebenfalls abgebildetes Wappenkreuz des Deutschen Ritterordens als neuen Eigentumers des Hofes Hochmeister war Kurfurst Clemens August 3 Weltliche Eigentumer Bearbeiten nbsp Fachwerk um 1700Mit der Okkupation des Rheinlandes durch Frankreich im Jahr 1794 und der folgenden Sakularisation verlor der Palmersdorfer Hof seinen letzten kirchlichen Eigentumer Der Orden wurde enteignet und um 1809 wurde der Hof versteigert Ein Teil der Hofanlage der ehemalige Haupthof von St Cacilien wurde nach 1820 aufgegeben und abgerissen Eine Federzeichnung der Anlage Palmersdorfs zeigt einen Kartenausschnitt um 1820 Er zeigt den zu dieser Zeit noch zwischen mehreren Gebauden und einem Vierseithof hervortretenden Bach der dann in seinem weiteren Verlauf einen Teich und die Graben der Motte fullt 7 Heutige Eigentumergemeinschaft Bearbeiten nbsp InnenhofDas Anwesen besteht aus einer Gruppe mehrerer miteinander verbundener Gebaude die um einen rechteckigen Innenhof angeordnet sind Die jetzt vorhandenen in den 1980er Jahren umgebauten Gebaude waren uberwiegend Folgebauten des 18 Jahrhunderts von denen jedoch nur die restaurierten Fassaden erhalten wurden So stammt das Fachwerk der ehemaligen Scheune wahrscheinlich aus der Zeit um 1700 Aus der Hofanlage wurde ein zu Wohnzwecken aufgeteilter Privatbesitz in 30 unterschiedlichen Grosseneinheiten gestaltet Das historische Gesamtbild eines barocken Vierkanthofes der von freier Flur umgebenen Hofanlage Palmersdorf blieb im Wesentlichen erhalten Literatur Quellen BearbeitenRobert Wilhelm Rosellen Geschichte der Pfarreien des Dekanates Bruhl J P Bachem Koln 1887 F Lau Die erzbischoflichen Beamten der Stadt Koln wahrend des 12 Jahrhunderts Lubeck 1891 Wilfried Hansmann Die Bau und Kunstdenkmaler des Erftkreises Stadt Bruhl Die Bau und Kunstdenkmaler von Nordrhein Westfalen I Rheinland Band 7 3 Hrsg vom Kultusminister des Landes Nordrhein Westfalen in Verbindung mit dem Landschaftsverband Rheinland Gebr Mann Verlag Berlin 1977 ISBN 3 7861 3000 0 S 153 154 Frank Kretzschmar Muhlen Bauten und versteckte Winkel im Rhein Erft Kreis J P Bachem Verlag Koln 2004 ISBN 3 7616 1834 4 Hermann J Husgen Das Zisterzienserinnenkloster Burbach In Erftkreis Hrsg Kloster und Stifte im Erftkreis Hurth 1988 ISBN 3 7927 1044 7 S 227 254 Einzelnachweise Bearbeiten Dresmann Seite 1 Verweis auf F Lau Entwicklung der kommunalen Verfassung und Verwaltung der Stadt Koln bis zum Jahre 1386 S 4 Rosellen schreibt Gelenius welcher Ursprung und Namen der meisten Dorfer am Vorgebirge von romischen Grossen ableitet nimmt an dass auch das ostlich ganz in der Nahe von Bruhl gelegene und hierzu gehorige adelige Gut Palmersdorf seinen Namen von einem Romer Palmatius habe und nennt es deshalb Palmatii pagus Gelen S 256 palmatii pagus lateinisch Dorf Gau a b Frank Kretzschnar Seite 54 Rosellen S 81 f Frank Kretzschmar Seite 26 Husgen Seite 160 Frank Kretzschmar Seiten 26 54Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palmersdorfer Hof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Palmersdorfer Hofs Objektansicht Palmersdorfer Hof bei Kultur Landschaft Digital des Landschaftsverbands Rheinland50 827138888889 6 9222222222222 Koordinaten 50 49 37 7 N 6 55 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palmersdorfer Hof amp oldid 229904149