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Pingsdorf ist ein Stadtteil von Bruhl im westlich von Koln gelegenen Rhein Erft Kreis im Sudwesten von Nordrhein Westfalen PingsdorfStadt BruhlKoordinaten 50 49 N 6 53 O 50 815556 6 889444 86 Koordinaten 50 48 56 N 6 53 22 OHohe 86 m u NHNEinwohner 4736 31 Dez 2017 1 Eingemeindung 1932Postleitzahl 50321Vorwahl 02232Katholische Pfarrkirche St PantaleonKatholische Pfarrkirche St Pantaleon Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 2 2 Braunkohleabbau 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Pingsdorfer Keramik 3 2 Pingsdorfer Bach Pingsdorfer See und Naturpark Rheinland 4 Verkehr 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenPingsdorf liegt sudlich der Bruhler Innenstadt am Abhang des Vorgebirges Der Stadtteil wird von der Euskirchener Strasse ehemals B 51 und dem Pingsdorfer Bach der teilweise verrohrt fliesst durchschnitten Im Sudosten grenzt Pingsdorf nahtlos an den Bruhler Stadtteil Badorf Geschichte BearbeitenDas Gebiet des heutigen Pingsdorf war bereits in der Vorgeschichte besiedelt Bei einer Ausgrabung im Bereich zwischen Sudfriedhof und Bonnstrasse wurden auf einer Flache von 8 Hektar mehrere Langhauser einer Siedlung aus der Bandkeramik Graben eines Erdwerkes sowie Uberreste von Grabern und Gebauden aus der Eisenzeit gefunden 2 Hier wurde ausserdem noch ein romisches Graberfeld entdeckt 3 Der heutige Stadtteil entstand jedoch aus einem frankischen Fronhof und war seit etwa 900 n Chr kontinuierlich bewohnt obwohl zahlreiche Einwohner nach der Grundung Bruhls ab 1285 in die Stadt zogen in die Pingsdorf spater eingemeindet wurde Einwohnerentwicklung Bearbeiten Durch den heute ausgelaufenen Braunkohleabbau im sudlichen Teil des Rheinischen Braunkohlereviers wuchs der Ort mit dem Zuzug von Bergarbeitern unter anderem aus Bayern besonders am Ende des 19 Jahrhunderts Die Einwohnerzahlen spiegeln das Wachstum der Ortschaft in den letzten 250 Jahren wider 1750 etwa 300 1900 etwa 700 1950 2512 1977 3027 2009 4749 4 Braunkohleabbau Bearbeiten Der Abbau von Braunkohle hatte seinen Anfang in den Talern in Pingsdorf also dem Tal des Pingsdorfer Bachs wo die Floze angeschnitten und deshalb mit primitiven Abbaumethoden leicht zuganglich waren Die Gruben hiessen auf der sudlichen Talflanke Im Metzenmacher und auf der anderen Seite der Euskirchener Strasse Im Barchen und nordlich davon Im Baren am Schild und St Pantaleon 5 6 Die Braunkohlewerke Badorf Pingsdorf produzierten um 1883 mit 120 Winter bis 200 Mann Sommer Sie waren ab 1907 mit der Pingsdorfer Guterbahn nach Vochem angeschlossen 7 1889 entstand als erste nachweisbare Arbeitersiedlung fur arbeitsuchende bayerische Waldarbeiter der Gewerkschaft Bruhl die Kolonie Pingsdorf 8 heute Maiglerstrasse Die Grube Badorf produzierte noch bis 1913 im Handbetrieb Klutten Die spateren grosseren Grubenfelder weiter oben am Pingsdorfer Bach waren das Feld Grube Berggeist mit Brikettfabrik und Elektrizitatswerk Die Grube versorgte auch die Zuckerfabrik Bruhl mit Brennstoff 9 Die Gruben des Sudreviers waren zu Beginn der 1950er Jahre bereits ausgekohlt Dort befindet sich heute das Phantasialand 10 An die Zeit der Braunkohleindustrie erinnert eine Reihe von Strassennamen wie die Maiglerstrasse die ebenso wie die Maiglerwiese nach dem Braunkohlepionier Otto Maigler benannt ist Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pingsdorfer Madonna im Kolumba Museum KolnDie katholische Pfarrkirche St Pantaleon wurde zwischen 1746 und 1763 mit finanzieller Unterstutzung des in Bruhl residierenden Kurfursten Clemens August errichtet Im Innenraum befindet sich die Kopie einer fruhromanischen Madonnenfigur aus dem 12 Jahrhundert die Pingsdorfer Madonna Das Kunstwerk wurde erst 1919 wiederentdeckt Das Original befindet sich heute aufgrund seiner kunstgeschichtlichen Bedeutung im Kolner Diozesanmuseum Kolumba Im Turm hangen vier Glocken deren alteste Martin Legros aus Malmedy im Jahre 1776 gegossen hat Sie wurde 2000 um drei Glocken der Giesserei Petit amp Gebr Edelbrock erganzt die an das Klangbild der alten Annenglocke angepasst sind Das Vollgelaut Schlagtonfolge ges1 as1 b1 des2 erklingt jeden Sonntag zur Messe Pingsdorfer Keramik Bearbeiten Hauptartikel Pingsdorfer Keramik nbsp Pingsdorfer Keramik 12 Jh Museum Burg LinnDie im Bruhler Umland fur das 8 10 Jahrhundert belegten Produktionsstatten der Topfer in Badorf verlagerten sich moglicherweise wegen der vor Ort erschopften Tonvorkommen nach und nach in den Bereich Pingsdorf Vom 9 bis zum 13 Jahrhundert wurden Topferwaren aus Pingsdorf bis England Skandinavien und in den Ostseeraum gehandelt Neben meist grauen Kugeltopfen sind fur die hochmittelalterliche Pingsdorfer Keramik vor allem hellgrundige mit rotbrennender Engobe bemalte Schank und Trinkgefasse charakteristisch Pingsdorfer Bach Pingsdorfer See und Naturpark Rheinland Bearbeiten Der Bach einer der vielen kurzen Bache die aus der Ville in die Rheinebene herablaufen und dort versickerten nimmt seinen Anfang heute unterhalb des Villenhofer Maars einem der Villeseen im Naturpark Rheinland er ist heute unterhalb Pingsdorfs renaturiert Der einst an seinem linken Ufer angelegte Bruhler Sudfriedhof erstreckt sich heute uber den Bach hinweg der dort mit Holzbrucken uberquert werden kann Der Bach speist die Inselweiher im Naturschutzgebiet Schlosspark Bruhl vereinigt sich dort mit dem Muhlenbach fruher Siegesbach von Heide herkommend und fliesst dann als Palmersdorfer Bach in Richtung Berzdorf Der Pingsdorfer See ein Tagebaurestloch der ehemaligen Grube Maria Gluck ist einer der grosseren Seen der Seenplatte Er wird durch den Wehrbach zum Pingsdorfer Bach entwassert Um Pingsdorf herum fuhrt der Romerkanal Wanderweg der die Eifelwasserleitung der Romer nach dem romischen Koln nachzeichnet Weitere Rund und Fernwege erschliessen den unmittelbar an Pingsdorf anschliessenden Naturpark nbsp Pingsdorfer SeeVerkehr BearbeitenDie B 51 wurde durch die Bundesautobahn 553 zwischen der Anschlussstelle Bruhl Nord und der A 1 Anschlussstelle Euskirchen um Pingsdorf und Bruhl herumgefuhrt und ersetzt Die Strasse wurde deshalb zur Landesstrasse 194 herabgestuft Diese kreuzt nordlich die Landesstrasse 183 die alte Bonnstrasse die am Vorgebirge unterhalb Pingsdorfs vorbeifuhrt Der Stadtteil hat mit dem Haltepunkt Badorf gemeinsam mit Badorf Anschluss an die Vorgebirgsbahn der Stadtbahn Linie 18 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pingsdorf Sammlung von Bildern www pingsdorf deLiteratur BearbeitenWalter Buschmann Norbert Gilson Barbara Rinn Braunkohlenbergbau im Rheinland hg vom LVR und MBV NRW 2008 ISBN 978 3 88462 269 8 Fritz Wundisch Von Klutten und Briketts Bilder aus der Geschichte des rheinischen Braunkohlenbergbaus Weiden 1964Einzelnachweise Bearbeiten http offenedaten kdvz frechen de dataset 6af925ab 855f 457d b3b8 7904f9faad3a resource 6af925ab 855f 457d b3b8 7904f9faad3a Martha Aeissen Nichts oder Alles eine Ausgrabung zwischen Sudwiese und Sudfriedhof in Bruhl In Archaologie im Rheinland 2016 Theiss Verlag Darmstadt 2017 ISBN 978 3 8062 3636 1 S 83 85 Marta Aeissen Raymund Gottschalk Am Graben begraben spatromische Bestattungen in Bruhl In Archaologie im Rheinland 2016 S 166 167 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bruehl de Karte von Dechen in Buschmann et alii S 40 1 Google books Dechen S 423 ff Buschmann et alii S 50 und 96 Buschmann et alii S 129 f Buschmann et alii S 301 309 Buschmann S 276Stadtteile von Bruhl Badorf Bruhl Heide Kierberg Pingsdorf Schwadorf Vochem Normdaten Geografikum GND 4710378 4 lobid OGND AKS LCCN nb2004305770 VIAF 153855681 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pingsdorf amp oldid 237912604