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Der Naturpark Rheinland bis 2005 1 Naturpark Kottenforst Ville ist ein 1959 1 gegrundeter und 1 045 km 2 3 grosser Naturpark zwischen der Rheinebene und dem Tal der Erft westlich der Grossstadte Koln und Bonn Er zahlt zu den grossten Schutzgebieten von Nordrhein Westfalen und umfasst auch rekultivierte Teile des Rheinischen Braunkohlereviers Lage des Naturparks RheinlandLogo des Naturparks Rheinland Inhaltsverzeichnis 1 Lage und naturraumliche Gliederung 1 1 Kottenforst 1 2 Ville mit Vorgebirge 1 3 Nordliche Auslaufer 1 4 Ville Seenplatte 2 Der Naturpark und die Stadtregion Koln Bonn 3 Geschichte des Parks 3 1 Allgemein 3 2 Auszeichnungen 4 Flora und Fauna 5 Touristische Erschliessung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Informationszentren 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage und naturraumliche Gliederung BearbeitenDer Naturpark erstreckt sich von Nordwest nach Sudost uber gut 60 km bei einer Breite bis zu etwa 30 km und beruhrt drei Landkreise Sein grosster Flachenanteil gehort zu dem im Norden gelegenen Rhein Erft Kreis an den sich im Suden der Kreis Euskirchen anschliesst Der Sudosten gehort zum linksrheinischen Teil des Rhein Sieg Kreises welcher die Stadt Bonn umschliesst Den westlichen Abschluss bildet das Erfttal zwischen Euskirchen und Bedburg Von seiner Gesamtflache sind etwa die Halfte Wald und die Halfte Landschaftsschutzgebiete 9 stehen unter Naturschutz Stadte die grosstenteils im Gebiet des Naturparks liegen sind Bedburg Bergheim Bornheim Kerpen Frechen Hurth Bruhl Erftstadt Zulpich Euskirchen Rheinbach und Meckenheim Kottenforst Bearbeiten Hauptartikel Kottenforst nbsp Ringwall Venne nbsp Ein Rothirsch im Kottenforster WildparkDen sudostlichen Teil des Naturparks bildet der Kottenforst mit einer Flache von etwa 40 km Er ist ein weitgehend flaches grossteils bewaldetes Gebiet sudwestlich von Bonn oberhalb der Kolner Bucht Der Naturpark Kottenforst ist von einem spinnennetzartigen Wegesystem durchzogen das auf das ehemalige Schloss Herzogsfreude in Rottgen ausgerichtet ist Diese Schneisen liess im 18 Jahrhundert Kurfurst Clemens August I von Bayern zum Zwecke der Parforcejagd anlegen Als Baudenkmal dieser Jagden ist das Jagerhauschen erhalten geblieben Ville mit Vorgebirge Bearbeiten Hauptartikel Ville Rheinland Die Ville ist ein bis zu 170 m u NHN hoher Hohenzug im mittleren Teil des Naturparks zwischen Koln und Bonn Durch das Aufschutten von Abraum entstanden neue Erhebungen Die nun hochste Erhebung der Ville ist mit 205 8 m die Glessener Hohe Der Hohenzug ist zu grossen Teilen bewaldet und grenzt sich deutlich nach Osten mit einem Hangabfall von 60 bis 100 m zur Kolner Bucht hin ab Nach Westen zum Tal der Erft und zur Voreifel ist der Gelandeubergang dagegen wesentlich unscharfer Die Ville ist geologisch ein herausgehobener Horst die Kolner Bucht und Voreifel sind unterschiedlich tief abgesunken Genauer gesagt ist dies ein Halbhorst da der Rhein an der Sudostabdachung der Ville dem eigentlichen Vorgebirge einen Prallhang erodiert hat Teile des Vorgebirges wie das Naturschutzgebiet um die Bruhler Schlosser Augustusburg und Falkenlust sind obwohl das Vorgebirge sonst intensiv landwirtschaftlich genutzt wird Teil des Naturparks Der nordliche Abschnitt der Ville ist als Teil des Rheinischen Braunkohlereviers durch den fruheren Braunkohletagebau und die anschliessende Rekultivierung gepragt Im Bereich Erftstadt Bruhl Bornheim und Hurth sind so etwa 40 grosse und kleine Seen entstanden die heute zum Baden Tauchen Angeln und Erholen genutzt werden Ville Seenplatte Im Jahr 1920 hatte Adolf Dasbach bei Hurth als erster mit der Aufforstung seines Abbaugebietes mit Robinien Buchen Kiefern Roteichen und Larchen begonnen Nordliche Auslaufer Bearbeiten Im Norden hat der Naturpark mehrere fingerformige Auslaufer um die Orte Pulheim Bergheim Bedburg und Kerpen Um Kerpen liegen 5 Naturschutzgebiete Diese Auwald und Feuchtwaldgebiete mit vielen Maiglockchen befinden sich als Inselbiotope in und am Rande der Erft Auen Das grossere Feuchtwaldgebiet des nordostlich an den Naturpark anschliessenden Burgewaldes um den Tagebau Hambach bei Niederzier wird dem Braunkohleabbau zum Opfer fallen Die Erftaue mit ihren Schlossern soll besonders gepflegt werden So wird zwischen Schloss Gymnich Gymnicher Muhle und Schloss Turnich eine 5 km lange Lindenallee angepflanzt Ville Seenplatte Bearbeiten Hauptartikel Naturschutzgebiet Villeseen nbsp Der Donatussee einer der VilleseenAus den Restlochern verschiedener Braunkohlegruben entstanden etwa 40 Seen und Weiher verschiedener Grosse Der Naturpark und die Stadtregion Koln Bonn Bearbeiten nbsp Kolner GrungurtelDer Naturpark Rheinland dient den Stadten Koln und Bonn als Naherholungsgebiet Die Entfernung zum Stadtrand Kolns betragt nur wenig mehr als 10 km Er kann als Dritter Kolner Grungurtel angesehen werden So wie die beiden Grungurtel Kolns durch Grunzuge miteinander verbunden sind werden diese Grunachsen auch bis zum Naturpark weitergefuhrt Die Grunachse Sud wird durch die offenen Feldfluren zwischen Ville und Rhein mit den eingestreuten Naturschutzgebieten um Bruhl bis Bonn weiter gefuhrt Die Grunachse West verbindet als Grunachse Rhein Erft den Stadtwald und die Sportanlagen in Koln Mungersdorf mit Frechen Konigsdorf und den Rekultivierungsgebieten der mittleren Ville Die Grunachse Nord verbindet den Kolner Grungurtel mit den nordlichen Teilen des Naturparks und den Grunflachen zwischen Bergheim und Grevenbroich Geschichte des Parks BearbeitenAllgemein Bearbeiten nbsp Absetzer im Tagebau Bergheim bei der Rekultivierung nbsp Rundweg am Heider BergseeDie Geschichte des Parks begann 1959 1 mit der Errichtung des Naturpark Kottenforst aus dem Kottenforst und dem angrenzenden Rheinbacher Wald Dies war nach dem Naturpark Siebengebirge der zweite Naturpark in Nordrhein Westfalen und einer von sieben in der Bundesrepublik Deutschland Die Idee Naturpark war erst kurz zuvor 1956 vom Naturschutzer und Mazen Alfred Toepfer in Bonn propagiert worden 1965 1 wurde von den angrenzenden Kreisen und Stadten dem Landschaftsverband Rheinland sowie der Rheinbraun AG der Erholungspark Ville gegrundet 1967 1 wurden die rekultivierten Gebiete des Erholungsparkes mit dem Naturpark zum Naturpark Kottenforst Ville unter der Tragerschaft des Regierungsbezirks Koln zusammengefasst 1978 wurde dann fur die Tragerschaft der Zweckverband Naturpark Kottenforst Ville gegrundet mit den Mitgliedern Stadt Bonn Rhein Sieg Kreis Kreis Euskirchen Rhein Erft Kreis Stadt Koln und als Nachfolger von Rheinbraun RWE Power 1986 wurden die heutigen Grenzen des Parks vom Land Nordrhein Westfalen festgelegt 2005 1 wurde von der Verbandsversammlung die Umbenennung zu Naturpark Rheinland beschlossen die am 12 Dezember desselben Jahres wirksam wurde Man erhofft sich dadurch eine bessere lokale Zuordnung des Parks und eine einfachere touristische Vermarktung Seit 2006 plant der Naturpark eine Kooperation mit dem Naturpark Ria Formosa bei Olhao in der Algarve in Portugal 4 Auszeichnungen Bearbeiten Bei der Auslobung eines Wettbewerbs zum Naturpark des Jahres 2009 fur die 14 Nordrhein Westfalischen Naturparks konnte der Park im Mai 2008 zusammen mit dem Naturpark Teutoburger Wald Eggegebirge einen ersten Preis gewinnen und damit eine Projektforderung von je 435 000 Euro 5 Flora und Fauna Bearbeiten nbsp SpringfroschAuf dem Venusberg an der Dottendorfer Allee stehen zahlreiche alte Kopfbuchen Die fruher in Brusthohe zur schnellen Feuerholzgewinnung gekopften Buchen nahmen mit zunehmendem Wachstum eine extrem bizarre Wuchsform an was ihnen auch den Beinamen Gespensterbuchen einbrachte Die vielen feuchten Stellen des Kottenforstes lassen Maiglockchen und Anemonen spriessen Ansonsten existiert neben den ublichen Fichtenplantagen ein Mischwald An im Sinne der Fauna Flora Habitat Richtlinie streng geschutzten Tieren kommt der Springfrosch in einem isolierten Insel Vorkommen im Naturpark vor Er steht in Deutschland auf der Roten Liste Fundorte sind bisher die Gebiete mit Staunasse im Kottenforst und die naturbelassenen flachen Seen bei Bruhl 6 Touristische Erschliessung Bearbeiten nbsp Schloss und Park Paffendorf ist ein Informationszentrum und liegt an der Strasse der Energie nbsp Schloss und Park TurnichDer Naturpark wird erschlossen durch folgende touristische Routen die den Naturpark beruhren oder durchqueren Erft Radweg von der Quelle bei Holzmulheim bis zur Mundung in den Rhein bei Neuss Strasse der Energie von Schloss Paffendorf bis Grevenbroich und dem Tagebau Hambach Romerkanal Wanderweg von Nettersheim her bis Koln der den Park zwischen Kottenforst und Hurth durchquert Kaiser Route von Aachen nach Paderborn fuhrt an der Erft entlang Wasserburgen Route tangiert auch die Schlosser an der Erft Erlebnisroute Rhein Erft fuhrt von Koln in der Grunachse West uber Frechen bis zu den Kerpener Naturschutzgebieten Villeweg vom Birkhof in Bruhl bis zum Bahnhof Kottenforst an der Voreifelbahn 22 km Kottenforst Route vom Bahnhof Kottenforst als westliche Rund Route bis Heimerzheim und zuruck 30 km und als ostliche Rund Route bis Meckenheim und Villip 32 km zwei kurzere auch fur Behinderte geeignete Rundkurse von 7 und 13 5 km sind ebenfalls ausgeschildert Feuerroute 33 km langer Themenwanderweg zwischen Rheinbach und WachtbergFolgende Rundwege empfehlen sich dem mit Auto oder offentlichen Verkehrsmitteln Anreisenden Seen Runde 17 7 km rund um Liblarer See Bleibtreu See und Heider Bergsee beiderseits der Luxemburger Strasse Bus 979 Koln Hbf Linie 18 bis Hermulheim Abzw Bruhl Heide oder Liblarer See Kluttenweg 16 8 km Rundweg durch die altesten rekultivierten Gruben zwischen Walberberg Berggeistsee und dem Swisterberg Turm bei Weilerswist Autobahnabfahrt Phantasialand Strasse Otto Maigler Runde 10 2 km rund um den Otto Maigler See zwischen Alt Hurth und Berrenrath Bus 978 Koln Hbf oder 960 Frechen bis Hurth Burbach Stadtbus 711 bis Zur Gotteshilfe Parkplatz dort und am Freibad kostenpflichtig in der Saison und am Kloster BurbachSehenswurdigkeiten BearbeitenAusserhalb der Stadte Die romische Eifelwasserleitung ist auf dem Villerucken in grossen Teilen noch vorhanden nbsp Bahnhof KottenforstBahnhofe Das Empfangsgebaude des Bahnhofs Kottenforst abseits von Ortschaften an der Voreifelbahn Bonn Euskirchen gelegen ist ein grosser schmucker Fachwerkbau Der Kaiserbahnhof in Bruhl Kierberg an der Eifelbahn Koln Euskirchen Gerolstein Trier wurde 1875 prunkvoll gestaltet damit Kaiser Wilhelm I von dort zu Truppenbesuchen in der Eifel aufbrechen konnte Eiserner Mann sagenumwobener eiserner Pfahl im Wald bei Swisttal Buschhoven bzw Dunstekoven Phantasialand bei Bruhl grosser Freizeitpark im Ville Rekultivierungsgebiet Tomburg bei Rheinbach Kaster Das mittelalterliche Alt Kaster heute zu Bedburg gehorend wurde vom Tagebau verschont Marienfeld mit Papsthugel In der Rekultivierungsflache des Tagebaus Frechen bei Kerpen war das Areal fur die Abschlussveranstaltung des Weltjugendtags 2005 mit einem Fassungsvermogen fur uber 1 000 000 Pilger die Kaisereiche welche vom spateren Kaiser Wilhelm II gepflanzt wurde als er noch Prinz warInformationszentren Bearbeiten nbsp Info Tafel zur Strasse der Energie in ElsdorfInformationszentrum und Verwaltung des Naturparks befinden sich im Naturparkzentrum Himmeroder Hof in Rheinbach Im nordlichen Teil des Parks wird die Gymnicher Muhle zwischen Gymnich und Turnich zu einem Informationszentrum zur Muhlenkultur des nordlichen Rheinlandes ausgebaut es gibt dort auch Informationen zum Park Der Naturpark hat ein informatives Webangebot Das Informationszentrum Braunkohle der RWE Power in Schloss Paffendorf am Rande des Naturparks dessen Lehrpfad zur Braunkohle Vegetation im Schlosspark zur Strasse der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas gehort informiert in seinen Ausstellungen und in seiner Themenstrasse Strasse der Energie auch uber die Rekultivierung des Rheinischen Braunkohlereviers das einen Teil des Naturparks umfasst Siehe auch BearbeitenListe der Naturparks in Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenWerner D hein Kottenforst 13 Wanderungen durch eine historische Kulturlandschaft Gaasterland Verlag Dusseldorf 2008 128 Seiten ISBN 978 3 935873 21 5 Bruno P Kremer u N Caspers Der Naturpark Kottenforst Ville Rheinische Landschaften Heft 10 2 Auflage Neuss 1977 ISBN 3 88094 190 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturpark Rheinland Website des Naturparks Rheinland Interaktive Karte des Naturparks Rheinland mit genauer Grenze bis zum Massstab 1 3000 bei Themenauswahl Natur gt Schutzgebiete gt Naturparke wahlen anschliessend Zoomfunktionen benutzen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Abschnitt Geschichte auf naturpark rheinland de offizielle Homepage Abschnitt Grosse auf naturpark rheinland de offizielle Homepage Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Kolner Stadtanzeiger Rhein Erft vom 24 Oktober 2006 Kolner Stadtanzeiger Land Region S 9 vom 17 18 Mai 2008 und Parkwebseite Nabu Erweiterung Phantasialand bedroht Springfrosch in Kolner Stadtanzeiger Rhein Erft 19 Marz 2008Liste der Naturparks in Nordrhein Westfalen Arnsberger Wald Bergisches Land Diemelsee Dummer Hohe Mark Hohes Venn Eifel Maas Schwalm Nette Rheinland Sauerland Rothaargebirge Siebengebirge TERRA vita Teutoburger Wald Eggegebirge 50 819444444444 6 8527777777778 Koordinaten 50 49 10 N 6 51 10 O Normdaten Geografikum GND 4041400 0 lobid OGND AKS VIAF 237238611 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturpark Rheinland amp oldid 237956638