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Die in der Nahe des heutigen Alstadten Burbach unweit des Otto Maigler Sees gelegenen Landereien des ehemaligen Zisterzienserinnen Klosters Marienborn ad fontem sanctae Mariae wurden durch Guderadis der wohlhabenden Witwe des Kolner Patriziers Hartmann von Geyr 1233 gestiftet 1236 grundete sich dort der Konvent des neuen Klosters Marienborn 1 Siegel des Klosters Marienborn BurbachUrsula Fries 15 Jahrhundert aus dem Kloster Marienborn Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Charta caritatis 3 Zeit der Gegenreformation 4 Besitztumer 5 Sakularisation 6 Rekonstruktion 7 Heutige Situation 8 Literatur Quellen 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGrundung Bearbeiten nbsp Kreuzgruppe des ehemaligen KlostersAus dem Kolner Kloster Mariengarten siedelten um 1236 etwa die Halfte der Konventualinnen des uberbelegten Konvents 31 Klosterfrauen in die Neugrundung uber Zugleich erhielt Marienborn die Halfte von dessen Gutern Dazu kamen die Stiftungen von Guderadis Dabei funktionierte Mariengarten nicht als Mutterkloster sondern beide Kloster waren gleichberechtigt unter der Aufsicht von Kloster Kamp Dennoch fand in der Folge oft ein Austausch an Nonnen und Abtissinnen zwischen den Klostern statt 2 Kloster Marienborn besass schon seit dem spaten Mittelalter ein technisch gut entwickeltes Wasserversorgungssystem Man hatte die Quelllaufe des Burbachs im ehemaligen Sumpfgebiet gefasst und schuf damit die Grundlagen fur Bewasserung und Energiegewinnung Die Spuren dieser Wasserkunst ein beredtes Zeugnis klosterlicher Wasserversorgung finden sich heute nur noch auf alten Karten wieder hat sich doch durch die industriell bedingten Eingriffe in die Natur Braunkohle in Hurth das ursprungliche Gelande wesentlich verandert Am Kloster gab es ein Wasserreservoir eine Getreide und eine Olmuhle dazu die ubliche Land und Viehwirtschaft Eine Getreidemuhle hatte bereits von alters her bestanden die zur Halfte dem Kloster St Mechtern heute Koln Ehrenfeld gehorte Dies gab seinen Anteil 1238 ans neue Kloster ab 3 Damit konnten die Zisterzienserinnen alles was sie fur ihre grundlegenden Bedurfnisse brauchten selbst herstellen und ein Leben ohne weltliche Storung fuhren Es folgten im Lauf der Jahre verschiedene grosse Schenkungen und Zuwendungen von Hofen Grundstucken Renten und Naturalien Kloster Marienborn wurde uber Jahrhunderte bis zu seiner Aufhebung in der Zeit der Sakularisation zum reichsten Grundbesitzer der Gegend Charta caritatis BearbeitenNeben den in regularem Turnus stattfindenden Visitationen bestimmte die Satzung der Zisterzienser die Charta Caritatis die geistliche Betreuung eines Frauenkonvents Konventualinnen durch den Abt eines nahegelegenen Monchsklosters auszuuben Vaterabt oder Weisungsabt die Klosterfuhrung da es Frauen in der katholischen Kirche nicht erlaubt ist geistliche Funktionen auszuuben Zu den Aufgaben des Vaterabts gehorten nach den Beschlussen des Generalkapitels des Ordens auch jahrliche Uberprufungen sowie die Leitung der Abtissinnenwahl oder die Bestellung der Beichtvater Auch hinsichtlich der Wirtschaftsfuhrung war Rechenschaft abzulegen Fur Marienborn geschah dies durch das Kloster Kamp Zeit der Gegenreformation BearbeitenIn Folge und als Lehre des Trienter Konzils im Jahr 1542 63 bemuhte sich die katholische Kirche auf die Reformation Antworten zu finden Das Ausbildungsniveau und Ansehen des Klerus sollte durch geeignete Massnahmen wie flachendeckende Visitationen der kirchlichen Institutionen wieder angehoben werden Die Konventsfuhrungen wurden einer Wirtschaftsprufung unterzogen die Ordensschwestern wurden auf Glaubigkeit und Religiositat Lebensfuhrung Schmuck weltliche Kleidung und Pflichterfullung hin uberpruft So ist uberliefert dass auch im Erzstift Koln 1569 verstarkt Kontrollmassnahmen auf Drangen des Papstes unter dem Kolner Furstbischof Salentin von Isenburg 1567 77 eingefuhrt wurden Eine Kommission die aus dem Kolner Weihbischof kirchlichen Raten und Mitgliedern des Domkapitels bestand visitierte auch die Zisterzienserinnenkloster Benden in Bruhl Heide 17 Juni 1569 und Marienborn Burbach 9 August 1569 Besitztumer Bearbeiten1763 unter der Agide der Abtissin Anna Gertrud Dautzenberg waren laut Hauptbuch des Klosters grosse Guter mit mehr als 1400 Morgen Land als Eigentum des Ordens verzeichnet nbsp Abtissinnenhaus Kloster BurbachGenannt werden Besitztumer unter anderem Landereien um das Kloster nach Berrenrath zu mit 434 Morgen 3 Viertel Busch oberhalb Berrenraths mit 149 Morgen der Stumbshof zu Berrenrath mit 245 Morgen ein Hof zu Berzdorf mit 316 Morgen ein Hof zu Bruhl Burbacherhof genannt mit 72 Morgen der Kirch Hof zu Frechen mit 63 Morgen Landereien in Konigsdorf mit 26 Morgen Landereien zu Erp mit 23 Morgen Landereien in der Herrschaft Hurth mit 36 Morgen und auf der Hurther Heide mit 17 Morgen dazu in Gymnich 10 Morgen die so genannten Burbacher Guter zu Kessenich mit 6 Morgen Guter zu Bornheim mit einem Morgen und Guter zu Brenich mit 20 Morgen usw Besonders wichtig war der Klosterhof zu Koln der kleine Ringenphuhl bei St Mauritius auch Burbacher Hof genannt der dem Kloster vor allem zur Vermarktung seiner Uberschusse und zum Einkauf von sonstigen benotigten Dingen in der wichtigsten Handelsmetropole Koln diente Alle regionalen Kloster hatten dort solche Hofe So umfasste der Grundbesitz nach heutigen Massen etwa 3 5 km Die in dem Verzeichnis aufgefuhrten noch heute erhaltenen Hofgebaude der ehemaligen Klostermahlmuhle gehorten zu dem Okonomiebetrieb des Klosters selbst Aus diesem Grunde waren sie von Schatz und Steuern frei Sakularisation BearbeitenVor rund 200 Jahren veranderte die Sakularisation auch den deutschen Westen Nach den napoleonischen Kriegen gingen Gebaude Landereien und Vermogen der Kloster und Bistumer in staatlichen Besitz uber Die Auswirkungen dieser Massnahmen reichen bis zum heutigen Tag Konnten die meist leer stehenden Gebaude keiner neuen wirtschaftlichen Nutzung zugefuhrt werden wurden sie in der Regel abgerissen Auch Kloster Marienborn war von der Aufhebung geistlicher Einrichtungen und der Ubernahme kirchlichen Eigentums betroffen Rekonstruktion Bearbeiten nbsp SchautafelAuf Grund spezieller Verfahren geophysikalische Messungen der Bodenverdichtung konnte die Anlage des Klosters in etwa rekonstruiert werden Man lokalisierte die Lage der Fundamente des klosterlichen Kreuzgangs Neben diesem befand sich das Abtissinnenhaus mit Aussenmassen von 40 45 m Sudlich davon stand die Klosterkirche Der Innenhof der Anlage mass ca 21 25 m nbsp Kloster Burbach kurz nach der AufhebungAuf der Grundlage alter Karten der wieder sichtbar gemachten Fundamentgrundrisse vergleichender Studien anderer Zisterzienserkloster und der Auswertung einer Beschreibung der Klosterraumlichkeiten in einer erhaltenen Versteigerungsexpertise aus dem Jahr 1809 wurde durch den Architekten Fritz Bendler aus Gleuel eine Rekonstruktion der Klosteranlage erarbeitet nbsp geistl Wappen des KlostersVon den Klostergebauden blieb nur ein Teil als Unterbau des Abtissinnenhauses des spateren Forsterhauses erhalten Die Jahreszahl 1789 im Torbogen und ein Steinwappen mit der Jahreszahl 1729 uber der Haustur mehr blieb an Bausubstanz nicht erhalten Eine barocke Triumphkreuzgruppe aus der ehemaligen Klosterkirche steht heute in der Pfarrkirche St Katharina in Alt Hurth Die letzte urkundlich erwahnte Abtissin des Klosters war Bernadine Kesselkaul Bei der Urkunde handelt es sich um eine letzte klosterliche Verpachtung der Klostermuhle im Jahre 1794 Heutige Situation Bearbeiten nbsp Bildstock von 1852Dort wo die Kirche stand errichteten die letzten Pachter von Hof und Muhle eine der ehemals 16 Muhlen im Raum Hurth die Eheleute Fungeling und Anna Gertrud Simon ein Bilderstockchen mit einer Statue der Mutter Gottes Der Bilderstock tragt die Inschrift Deo Hier stand das falschlich zugeordnet Benediktinerkloster Zu dessen Erinnerung errichteten dies Denkmal die Eheleute W Fungeling und A Simon M D CCC L IIAufgrund seiner Baufalligkeit konnte das Abtissinnen oder Forsthaus uber Jahre nur provisorisch genutzt werden 1990 wurde es sehr aufwandig renoviert Literatur Quellen BearbeitenEigene Recherche Rosellen Aus dem Hauptbuch des Klosters Burbach von 1753 Archiv Stadt Hurth Clemens Klug Hurth Wie es war wie es wurde Steimel Verlag Koln o J 1961 Hermann Josef Husgen Zisterzienserinnen in Koln Die Kloster Mariengarten Seyne und St Mechtern St Apern Bonner Beitr zur Kirchengesch 19 Koln Weimar Wien 1993 Hermann Josef Husgen Das Zisterzienserinnen Kloster Burbach in Erftkreis Hg Kloster und Stifte im Erftkreis Pulheim 1988 S 151 176 Hermann Josef Husgen Der Nekrolog des Klosters Marienbronn In Im Gedachtnis der Kirche neu erwachen Studien zur Geschichte des Christentums in Mittel und Osteuropa Herausgegeben von Gabriel Adrianyi Reimund Haas Karl Josef Rivinius Hermann Josef Scheidgen Verlag Bohlau Koln 2000 S 153 auf Google Books Manfred Faust Zur virtuellen Wiederherstellung des Klosters Burbach und Eric Barthelemy Kloster Burbach Eine Versteigerungsexpertise vom 5 September 1809 und Fritz Bendler Rainer Draaf Zum Versuch einer Rekonstruktion des Klosters Burbach in einem Architektenplan und Hermann Plog Sakrale Kunst aus dem historischen Kloster Burbach Jeweils in Hurther Heimat Bd 81 2002 ab S 27 bis S 51 Manfred Germund Das Kloster Burbach in der Tradition der mittelalterlichen Klostergrundungen des Zisterzienserordens und Rainer Draaf Die historischen Wassermuhlen des Zisterzienserinnenklosters Burbach jeweils in Hurther Heimat Bd 84 2005 S 9 17 u 17 35 A Franzen Hg Die Visitationsprotokolle der ersten nachtridentinischen Visitation im Erzstift Koln unter Salentin von Isenburg im Jahre 1569 Bonn 1960 Paul Clemen Im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz in Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Landkreises Bonn Band V III Druck und Verlag L Schwann Dusseldorf 1905 Nachdruck 1981 ISBN 3 590 32113 XEinzelnachweise Bearbeiten Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz in Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Landkreises Bonn S 15 f Husgen Nekrolog Robert Wilhelm Rosellen Geschichte der Pfarreien des Dekanats Bruhl Koln 1887 S 67 zitiert bei Draaf Wassermuhlen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Burbach Album mit Bildern Videos und Audiodateien 50 875317912222 6 8403732777778 Koordinaten 50 52 31 1 N 6 50 25 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienborn Hurth Burbach amp oldid 228605112