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Kloster Benden war eine Zisterzienserinnen Abtei im heutigen Ortsteil Heide von Bruhl im Rheinland Die erhaltenen Teile der Anlage wurden restauriert und dienen heute Wohnzwecken Ehemaliges Kloster BendenWappen der Abtei Benden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung und Einbindung in den Zisterzienserorden 2 2 14 18 Jahrhundert 2 3 Sakularisation und Aufhebung des Klosters 3 Die heutige Anlage 4 Kloster Benden in der Literatur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenKloster Benden liegt am oberen Osthang der Ville dem Vorgebirge in den Benden den Wiesen des Talchens des fruher Siegesbach genannten Muhlenbaches Charakteristische Merkmale fur die Ortswahl bei einer Neugrundung eines Zisterzienser Klosters zeigen sich auch fur diesen Ort Die Nonnen fanden hier Abgeschiedenheit fruchtbaren Lossboden zur Bewirtschaftung und klares Wasser Somit konnten spater sogar das erwirtschaftete Getreide und die Olsaaten in eigenen Muhlen verarbeitet werden Das Kloster und der westlich anschliessende Ortsteil Heide sind uber die B 265 Luxemburger Strasse oder von der Bruhler Ortsmitte uber die L 184 Theodor Heuss Strasse Abzweig Willy Brandt Strasse zu erreichen Geschichte BearbeitenDas Kloster Benden mit seiner ehemaligen Klosterkirche wird in alten Urkunden des Ordens als Conventus in prato beatae Mariae virginis Konvent auf der Wiese der seligen Jungfrau Maria bezeichnet daher wurde das Kloster auch Marien Benden genannt In weiteren Urkunden wird dieser Bezeichnung erganzend die Ortslage hinzugefugt Grundung und Einbindung in den Zisterzienserorden Bearbeiten Erste Erwahnung findet Kloster Benden in einer Urkunde der Abtissin Margareta von Hersel Herzelle Heerseel Sie grundete 1207 das Zisterzienserinnenkloster 1 Eine Urkunde von 1231 erwahnt im Zusammenhang mit Ritter Hermann Sohn des Lambert von Merreche auch Kloster Benden Die gleiche Urkunde benutzt auch die Bezeichnung Marienbenden bei Merrege 2 Konrad von Hochstaden Erzbischof von Koln verlieh im Juni 1238 dem ehrwurdigen Nonnenkloster Marien Benden conventus Sanctimonialium beatae Mariae in prato prope Meregge das Privilegium der Immunitat seiner Guter Merreche oder Merrege wurde spater zu Kirchberg dem heutigen Nachbarort Kierberg Die geistliche Leitung und Aufsicht des Klosters oblag ab spatestens 1266 dem Abt von Altenberg als Vaterabt dessen filia immediata unmittelbares Tochterkloster Marien Benden war 3 4 Zwischenzeitlich 1446 1615 stand Benden auch unter der Aufsicht von Kloster Kamp und Kloster Heisterbach 14 18 Jahrhundert Bearbeiten Kloster Benden und die Kirche brannte in seiner Geschichte mehrmals ab erstmals im Jahr 1388 und wurde dann von einem kolnischen Canonicus und Official wiederhergestellt Im Jahr 1503 wahrend der Amtszeit der Abtissin Dorothea Ruttenbach brannte die Zisterzienserinnenabtei erneut ab und blieb 30 Jahre verlassen Spater wurde von der im Amt folgenden Abtissin Christina Ruttenbach ein Wiederaufbau begonnen jedoch konnte erst Abtissin Christina Gebels im Jahr 1589 den Neubau vollenden 1525 wurde eine neue Kirche geweiht die das Patrozinium des heiligen Bernhard trug Im Truchsessischen Krieg mussten die Schwestern 1583 84 und 1587 fliehen Infolge der Unruhen verarmte das Kloster fur die Beseitigung der Kriegsschaden und die Kosten fur den Aufenthalt ausserhalb des Klosters mussten die Nonnen Schulden machen und Grundbesitz verkaufen 5 Als der Abt von Morimond und Generalabt des Zisterzienserordens im Jahr 1602 Benden besuchte bezeichnete er das Kloster als pauperculum monsterium armliches Kloster 6 nbsp Das alte KlostertorIn der Nahe des Klosters auf der wohl mit Heide bezeichneten Villehohe entwickelt sich ein kleiner Weiler der vom Kloster abhangigen weltlichen Hilfskrafte In einer Aufstellung aus dem Jahr 1669 Kolnische Landesdescription werden fur das Kloster Benden folgende Besitztumer aufgefuhrt Gutchen Bendel mit 25 Morgen 290 Morgen vom Kloster selbst bewirtschaftet die Bendermuhle die Theismuhle zu Kierberg und die Braunkohlengrube beim Kloster 1 Nach einem Verzeichnis des Kierberger Pastors Mauel hatten im Jahre 1747 Kierberg und Heide zusammen 36 Hauser mit 37 Familien Fur das Kloster selbst wird ein Haus angegeben Das Kloster wurde 1718 in seiner heutigen Form ausgebaut nachdem sich die finanzielle Situation gebessert hatte 5 Sakularisation und Aufhebung des Klosters Bearbeiten nbsp Die barocke Orgel der Klosterkirche steht heute in der Kirche St Martin in FischenichNach der Besetzung des Rheinlandes durch napoleonische Truppen 1794 wurden Gebaude Landereien und Vermogen der Kloster und Bistumer sakularisiert und gingen in staatlichen Besitz uber Auch Kloster Marienbenden war von der Aufhebung geistlicher Einrichtungen und der Ubernahme kirchlichen Eigentums betroffen Nach Raubzugen und wegen hoher Steuern wurde das Kloster 1797 zahlungsunfahig und konnte den Landarbeitern keine Lohne mehr zahlen in der Folge begann auch ein innerer Verfall 5 Um 1803 ersteigerte der Kolner Makler Everhard Henner das Kloster nebst Kirche und Gebaude und liess mit Ausnahme des Abtissinnenhauses das er um 1806 zu seinem Landsitz ausbaute sowie des Wirtschaftshofes alle Gebaude abbrechen Seine Erben verkauften es 1844 an Friedrich Giesler d A Dessen gleichnamiger Sohn liess 1883 den Turm mit der Barockhaube und wahrscheinlich auch das Tor erbauen 1 Im Jahr 1802 wurde die Klosterkirche abgerissen Teile der Innenausstattung gelangten in die Pfarrkirche St Margareten in Bruhl und von dort nach dem Bau einer Kirche in Kierdorf im Jahre 1904 dorthin Auch in der Pfarrkirche St Martin in Fischenich befindet sich Inventar der ehemaligen Klosterkirche Teile des Gestuhls und die barocke Orgel Durch den nachsten Besitzer der Klostergebaude genannt wird ein Herr Giesler aus Falkenlust wurde im Jahr 1883 ein Turm angebaut Im Zweiten Weltkrieg wurden der Dachstuhl des Hauptgebaudes durch einen Brandschaden vernichtet und die Obergeschossraume schwer beschadigt die Beseitigung der Innenschaden erfolgte bis 1950 das Walmdach wurde erst spater wiederhergestellt 7 Das noch heute erhaltene uber dem Haupteingang befindliche Wappen hat die Inschrift 1718 hat die wohlerwurdige Fraw Maria Anna Warts Abtis mit dem F P Constantin Schrils diesen Bau aufgerichtet Es erinnert somit als letztes an das Frauenkloster und die Abtissin Anna Warts Die heutige Anlage BearbeitenDer heute vorhandene Backsteinbau des Barockbauwerks stammt von einem Neubau des 18 Jahrhunderts mit Resten aus dem 16 Jahrhundert Im Innern sind noch originale zum Teil bemalte Stuckdecken von 1719 erhalten Bis 1988 wurde der Klosterhof der 1907 uber die Brikettfabrik Gruhlwerk an Rheinbraun geraten war landwirtschaftlich genutzt Das Hauptgebaude diente seitdem saniert als reprasentativer Sitz einer Anwaltskanzlei Die alten umrahmenden Wirtschaftsgebaude wurden 1988 von einem Kolner Bauunternehmer abgerissen oder zu Eigentumswohnungen umgebaut Mit den Neubauten wurde wieder eine Hofanlage gestaltet Heute leben 20 Familien auf dem Hof Hinter dem ehemaligen Kloster erstreckt sich bis zur angrenzenden Bergstrasse der in Rasenflache umgewandelte Ziergarten der Nonnen Dort befinden sich noch einige restaurierte in die massive Klostermauer integrierte Gesindehauser Die sich einige Hundert Meter bergan erstreckende in Teilstucken original vorhandene Klostermauer umschloss den sich an den Ziergarten anschliessenden Nutzgarten des Klosters Auch dieses Gelande wurde verkauft und mit in Garten liegenden Einfamilienhausern bebaut Kloster Benden in der Literatur BearbeitenDer Roman des in Bruhl lebenden Argentinischen Autors Carlos Rodrigues Gesualdi Una gata con todos los nombres del mundo Eine Katze mit allen Namen der Welt der in Ecuador den Preis Libresa fur Kinderliteratur gewann spielt im Kloster Benden Mehrere Illustrationen des Buches zeigen die heutigen Gebaude Literatur BearbeitenRobert Wilhelm Rosellen Geschichte der Pfarreien des Dekanates Bruhl J P Bachem Verlag Koln 1887 Wilfried Hansmann Die Bau und Kunstdenkmaler des Erftkreises Stadt Bruhl Die Bau und Kunstdenkmaler von Nordrhein Westfalen I Rheinland Band 7 3 Hrsg vom Kultusminister des Landes Nordrhein Westfalen in Verbindung mit dem Landschaftsverband Rheinland Gebr Mann Verlag Berlin 1977 ISBN 3 7861 3000 0 S 171 172 Fritz Wundisch Das Zisterzienserinnenkloster in Bruhl In Helmut Weingarten Red Kloster und Stifte im Erftkreis Rheinland Verlag Pulheim Brauweiler o J 1988 S 25 41 Carlos Rodrigues Gesualdi Una gata con todos los nombres del mundo Libresa Quito 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Benden Bruhl Heide Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Frank Kretzschmar Kirchen Kloster und Kapellen im Erftkreis Koln 1984 S 170 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde 179 1846 Band 2 1201 bis 1300 S 92 Hans Mosler Die Cistercienserabtei Altenberg Germania Sacra Neue Folge 2 Berlin 1965 S 83ff Anja Ostrowitzki Die Ausbreitung der Zisterzienserinnen im Erzbistum Koln Rheinisches Archiv Bd 131 Bohlau Verlag 1993 S 111 a b c Hans Jakob Ollig Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Benden in Bruhl Rheinland In cistopedia org abgerufen am 26 August 2023 PDF 79 1 KB Helmut Weingarten Marlies Frey Kloster und Stifte im Erftkreis Rheinland Verlag 1988 1988 S 36 Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Eine Dokumentation fur das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Band 2 Nord Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1988 ISBN 3 529 02685 9 S 400 50 835 6 875 Koordinaten 50 50 6 N 6 52 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Benden amp oldid 236787214