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Das Gruhlwerk vollstandiger Name Gruhl sches Braunkohlen und Brikettwerk 1 war ein Braunkohlebergbau und verarbeitungsbetrieb in der Ville im Rheinischen Revier Das Unternehmen betrieb mehrere Gruben und Brikettfabriken nahe der Bruhler Ortsteile Heide und Kierberg Das ab 1874 von Hermann Gruhl und Hermann Bleibtreu aufgebaute Unternehmen gilt uber das Rheinische Revier hinaus als Pionier der industriellen Braunkohlegewinnung und verarbeitung Es ging 1908 durch Fusion in der RAG der spateren Rheinbraun auf Geschichte Bearbeiten nbsp Lage der Gruhlwerk Gruben im Rheinischen Braunkohlerevier nbsp Der Eiserne Bergmann der erste Grossbagger im Rheinischen Revier 1907 nbsp Die Kohleverladung an der Brikettfabrik Gruhlwerk I um 1925 Das Unternehmen entstand zu der Zeit als der vorindustrielle Braunkohleabbau im Kuhlen und Tummelbau getrieben durch den steigenden Bedarf neuer Brikettfabriken durch erste grossere Tagebaue ersetzt wurde Braunkohle wurde zuvor neben der Verwendung als Hausbrand vor allem auch fur die Produktion von Alaun eingesetzt Anfang der 1870er Jahre plante der Chemiker Hermann Bleibtreu der eine Alaunhutte bei Bonn und ein grosses Braunkohlefeld bei Bruhl besass die Braunkohle statt zur Alaungewinnung auch zum Pressen von Briketts zu verwenden Als Geldgeber hierfur gewann er den Unternehmer Hermann Gruhl der zuvor im Mitteldeutschen Revier erfolgreich aktiv gewesen war 2 Gruhl und Bleibtreu bildeten 1874 die Braunkohlengewerkschaft Bleibtreu die Gruhl nach dem Tod seines Kompagnons Bleibtreu im Jahre 1882 allein weiterfuhrte 1889 grundete Gruhl dann das Unternehmen unter eigenem Namen und baute zwischen 1889 und 1895 bei Heide und Kierberg an der Bahnstrecke Modrath Liblar Bruhl zwei Brikettfabriken Gruhlwerk I und II auf die aus den Grubenfeldern der Gewerkschaft Bleibtreu und den eigenen Feldern Friederike V Morgensonne I und II sowie Weilerswist II mit Kohle versorgt wurden In den 1890er Jahren hatte das Gruhlwerk wie die lokalen Konkurrenten Roddergrube Grube Bruhl Berggeist und Donatus und auch alle weiteren Werke des Reviers trotz steigender Nachfrage mit Uberkapazitaten und starkem Preisverfall zu kampfen Dies mundete 1899 in die Grundung eines Syndikates des Verkaufsvereins der Rheinischen Braunkohlen Brikettwerke 1 Die Briketts wurde zu festem Preis unter der gemeinsamen Marke Union Brikett vertrieben Um 1900 entstanden mehrere neue Brikettwerke im Revier die dem Verkaufsverein aber nicht beitraten Hierdurch und durch einen Konjunktureinbruch mit folgender Absatzkrise entbrannte erneut ein Kampf zwischen den Braunkohlewerken der schliesslich zu einer Konzentration fuhrte Nachdem das Gruhlwerk unter Fuhrung von Carl Gruhl dem Sohn des Firmengrunders ab 1905 zunachst die Grube Donatus ubernommen hatte fusionierte sie 1908 mit der Fortuna AG zur Rheinischen AG fur Braunkohlebergbau und Brikettfabrikation RAG aus der spater Rheinbraun und noch spater die Sparte Braunkohlegewinnung von RWE Power wurde Zeit seines Bestehens trieb das Gruhlwerk die Braunkohlegewinnung und verarbeitung voran So betrieb man als erstes den Tagebau mit Grossschrambaggern und neuartiger Fordertechnik wie etwa einer neuartigen Zahnradbahn oder der ersten elektrischen Lokomotive Weiterhin forderte man in Zusammenarbeit mit Ferdinand August Schulz auch die Weiterentwicklung bei der Braunkohletrocknung und brikettierung 3 Heute sind die ehemaligen Brikettfabriken restlos abgerissen An die Tagebaugruben erinnern noch einige Restseen darunter der Gruhlsee und der Bleibtreusee Literatur BearbeitenFritz Wundisch Aus der Geschichte des Gruhlwerkes In Bruhler Heimatblatter Band 26 Nr 1 Bruhler Heimatbund Bruhl 1969 DNB 012171549 S 31 34 Einzelnachweise Bearbeiten a b Diane Dammers Die Kartellbildung in der Rheinischen Braunkohlenindustrie 1871 1914 Diplomarbeit Wirtschafts und Sozialwissenschaftliche Fakultat der Universitat zu Koln Koln 2003 Hendrik Fischer Der Braunkohlenbergbau und die Industrialisierung von Bruhl Diplomarbeit Wirtschafts und Sozialwissenschaftlichen Fakultat der Universitat zu Koln Koln 2003 Hans Baumgartel und Erich Rammler 100 Jahre Braunkohlenbrikettierung Brennstofftechnischen Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik Hrsg VEB Wilhelm Knapp Verlag Halle Saale 1958 auszugsweise online auf home arcor de s lintzmeyer Memento vom 1 Dezember 2011 im Internet Archive Tagebaue und Gruben im Rheinischen Braunkohlerevier nbsp Aktiv Garzweiler Hambach Inden nbsp Stillgelegt Alfred Berggeist Bergheim Berrenrath Concordia Donatus Duren Fortuna Garsdorf Frechen Gruhlwerk Hurtherberg Liblar Roddergrube Neurath Vereinigte Ville Zukunft Zulpich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruhlwerk amp oldid 214685024