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Der Kuhlenbau ist ein Abbauverfahren das eine Art des Tagebaus darstellt und in der vorindustriellen Phase des Braunkohlebergbaus im Rheinland 1 in der Ville bei Bruhl Unkel 2 eingesetzt wurde 1 Der Kuhlenbau wurde bereits in der Steinzeit beim Feuersteinbergbau angewendet 3 Aber auch zum Abbau von Ton wurde das Verfahren verwendet 4 Das Verfahren ist ein regelloser Tagebau das oftmals von Eigenlohnern durchgefuhrt wurde 2 Es war praktisch der Ubergang vom Tagebau zum Untertagebau deshalb wird es auch unechter Tagebau genannt 1 Das Verfahren ist geeignet fur Lagerstatten mit geringmachtigem Hangenden und wenig bis gut haltbarem Liegendem 5 source source source source source source source source Video uber den Kuhlenbau das Kluttenmachen und den Tagebau Fortuna 1983 Inhaltsverzeichnis 1 Das Verfahren 2 Nachteile des Verfahrens 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksDas Verfahren BearbeitenBei diesem Abbauverfahren teuft man zunachst einen viereckigen 6 oder runden Schacht 3 mit einer Flache von bis zu 16 Quadratfuss 6 Die Schachte werden durch das Deckgebirge bis auf die Lagerstatte geteuft 3 Eine Schachtzimmerung wird nur selten benotigt da die Schachte nur eine kurze Zeit erhalten bleiben 7 Es muss jedoch stets darauf geachtet werden dass die Stosse des Schachtes fest stehen bleiben 4 Falls jedoch eine Zimmerung erforderlich ist dann besteht diese nur aus Spreizen 7 Die Stosse werden in der Regel seiger erstellt Bei Deckschichten mit geringerer Standfestigkeit konnen diese gegrabenen Schachte auch trichterformig erstellt werden 3 Das Verfahren mit geboschten Stossen hat sich besser bewahrt und wurde auch bergrechtlich vorgeschrieben Die Boschungen werden dabei mit einer Neigung von 49 5 Gon erstellt 6 Durch diese Bauweise haben diese Locher an der Tagesoberflache einen Durchmesser der etwa viermal so gross ist wie an der Sohle 3 Der nun entstandene bis zum naturlichen Wasserstand reichende Hohlraum wird Kuhle genannt 8 Der Ansatzpunkt fur die erste Kuhle wird idealerweise an einem Abhang gewahlt damit der Abraum fur die erste Kuhle nicht abtransportiert werden muss 7 Das Mineral z B Braunkohle wird mittels einfachem Gezahe wie Keilhaue und Spaten hereingewonnen Anschliessend wird das Mineral mit einem Haspel hochgefordert 8 Zwischen den einzelnen Kuhlen bleiben Sicherheitspfeiler stehen diese Pfeiler werden Kuhlenwande genannt Die Kuhlenwande haben je nach Flozmachtigkeit und Druckverhalten des Deckgebirges eine Starke von 0 95 Meter bis 1 9 Meter Auf diese Art und Weise hat jede Kuhle in der Regel zwei Stutzen gegen das feste Feld 7 Wenn der nutzbare Rohstoff aus der Kuhle abgebaut ist wird der Abraum der nachsten Kuhle in die vorher abgebaute Kuhle gesturzt 9 Durch diese Vorgehensweise muss der Abraum nicht abgefordert und deponiert werden Ausserdem ist das Verfahren auch auf kleineren Grundstucken geeignet 8 Nachteile des Verfahrens BearbeitenDie Abbauverluste betragen bei diesem Verfahren bis zu 54 Prozent Ist es nicht moglich die Kuhlen bis auf den naturlichen Grundwasserspiegel zu erstellen konnen die Abbauverluste noch hoher liegen 9 Um diese Abbauverluste zu minimieren werden die Sicherheitspfeiler teilweise geraubt indem man seitliche Nischen in den Pfeiler treibt Damit das Deckgebirge nicht wahrend des Grabens in die Kuhle sturzt kann jeweils nur eine kleine Nische gegraben werden 6 Anschliessend wird der unterhohlte Abraum in die Kuhle gesturzt und der restliche Pfeiler abgebaut 7 Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur bei Braunkohlen die stabil und haltbar sind 10 Damit der Abbau uber mehrere Jahre erfolgen kann ist ein entsprechend grosses Grubenfeld erforderlich Problematisch ist der Abbau im Winter da die Kohlen dann nicht trocknen Auch die Grosse der Kuhlen ist nicht ohne Probleme zu verandern Bei zu grossen Kuhlen wurde der Abbau zu lange dauern und durch Witterungseinflusse wurden die Sicherheitspfeiler geschwacht werden sodass sie dem seitlichen Druck nicht mehr standhalten konnten und einbrechen wurden 11 Bei stark eisenkieshaltiger Braunkohle kann es zur Selbstentzundung der Sicherheitspfeiler kommen 12 Gefahrlich ist das Aufstellen des Haspels auf dem lockeren Deckgebirge insbesondere dann wenn die Kuhlenstosse seiger geteuft werden Hier kann es leicht passieren dass die Seitenstosse einbrechen und die lockeren Gebirgsmassen in die Kuhle sturzen 8 Aufgrund der vielen Nachteile wurde dieses wenig rationelle Verfahren durch den regelmassigen Tagebau verdrangt 9 Literatur BearbeitenHeinrich von Dechen Beschreibung des Kuhlen und Tummel Baus in dem Bruhler Braunkohlen Reviere In C J B Carsten Hrsg Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde Band 3 Verlag G Reimer 1831 ISSN 0931 850X S 413 536 Volltext in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 a b Otto Hue Die Bergarbeiter Historische Darstellung der Bergarbeiter Verhaltnisse von der altesten bis in die neueste Zeit Erster Band Verlag von J H W Dietz Nachfolger Stuttgart 1910 a b c d e Emil Hoffmann Lexikon der Steinzeit Neue erweiterte Auflage Verlag BoD Books on Demand 2012 ISBN 978 3 8448 8898 0 a b Carl Bischof Die Feuerfesten Tone deren Vorkommen Zusammensetzung Untersuchung Behandlung und Anwendung Dritte neubearbeitete Auflage Verlagsbuchhandlung von Quadt 6 Handel Leipzig 1904 Hans Hofer Taschenbuch fur Bergmanner Zweite verbesserte und vermehrte Auflage K K Bergakademische Buchhandlung Ludwig Nussler Loeben 1904 a b c d Heinrich Lottner Albert Serlo Hrsg Leitfaden zur Bergbaukunde Erster Band 3 Auflage Verlag von Julius Springer Berlin 1869 a b c d e Albert Serlo Leitfaden der Bergbaukunde Erster Band vierte verbesserte Auflage Verlag von Julius Springer Berlin 1884 a b c d Carl Hartmann Repertorium der Bergbau und Huttenkunde Zweiter Band Druck Lithographie und Verlag von Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1840 a b c Gustav Kohler Lehrbuch der Bergbaukunde 6 Auflage Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1903 Carl Hartmann Conversations Lexikon der Berg Hutten amp Salzwerkskunde und ihrer Hulfswissenschaften Zweiter Band Buchhandlung J Scheible Stuttgart 1840 Der Bergwerksfreund ein Zeitblatt fur Berg und Huttenleute und fur Gewerken Dreizehnter Band Druck und Verlag von Georg Reichardt Eisleben 1850 Carl Friedrich Zincken Die Physiographie der Braunkohle Verlag Carl Rumpler Hannover 1867Weblinks BearbeitenGeschichte des Tagebau abgerufen am 26 August 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuhlenbau amp oldid 239421112