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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Fischenich Begriffsklarung aufgefuhrt Der Ort Fischenich ist ein sudwestlich von Koln gelegener Stadtteil von Hurth im Rhein Erft Kreis Die Ortschaft liegt sudlich der Stadtteile Hermulheim und Kendenich und grenzt an ihrer Sudseite mit dem Weilerhof an den Ortsteil Vochem der Nachbarstadt Bruhl Fischenich hat 5448 Einwohner 31 August 2022 1 FischenichStadt HurthKoordinaten 50 51 N 6 54 O 50 857326541453 6 8927192687988 Koordinaten 50 51 26 N 6 53 34 OEinwohner 5448 31 Aug 2022 Postleitzahl 50354Vorwahl 02233Pfarrkirche St Martin Inhaltsverzeichnis 1 Ortsbeschreibung 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Burg Fischenich 2 2 1 Wappen der Burgherren 2 2 2 Burgherren zu Fischenich 2 2 3 Kloster St Josef 2 2 4 Heutiger Bestand 2 3 Gericht der Herrlichkeit Fischenich 2 4 Fronhof 2 5 Franzosenzeit 2 6 Weilerhof 2 7 Pfarrei Fischenich 2 8 Weiterentwicklung 2 9 Folgen des Nationalsozialismus 2 10 Bevolkerungsentwicklung 3 Politik 4 Sehenswurdigkeiten 5 Schulen 5 1 Entstehung 5 2 Heute 6 Vereine 6 1 Dorfgemeinschaft Fischenich 6 2 Sportvereine 6 3 Musikvereine 6 4 Andere Vereine 7 Personlichkeiten 8 Verkehrsanbindung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseOrtsbeschreibung BearbeitenAm Villehang gelegen differiert die Hohenlage der Ortschaft zwischen 80 und 130 m uber NN Die alten Hofe am Quellhorizont bewirtschafteten ihre Felder in der vorgelagerten Kolner Bucht Bis jetzt ist der Ort noch sehr bauerlich gepragt Im Ort sind mehrere historische Hofanlagen erhalten Unmittelbar westlich der Pfarrkirche steht ein schones Fachwerkhaus aus dem 18 Jahrhundert welches zu dem 1408 von den Kolner Kartausern erworbenen Kartauserhof gehorte Auch die benachbarten beiden kleinen Fachwerkhauser An St Martin 4 und 6 gehorten ehemals zum Kartauserhof Von dem unterhalb der Kirche gelegenen ehemaligen Fronhof ist das Herrenhaus von 1770 erhalten Im Mittelalter war der Fronhof Mittelpunkt eines zum Kolner Damenstift St Maria im Kapitol gehorigen Lehenshofeverbandes Kleinere Kotten erstrecken sich bis auf die Villehohe nbsp Gesindehauser des ehemaligen Kartauserhofes nbsp Teil des ehemaligen Kartauserhofes oberhalb An St Martin nbsp Alte Bausubstanz nbsp Fachwerk Mitte des 19 JahrhundertsDie Bauernsiedlung jenseits der Bonnstrasse wurde angelegt um den mit moderner Landwirtschaft einhergehenden grossen Maschinenpark Traktoren Anhanger etc von den engen und kurvigen Strassen des Ortskernes fernzuhalten Verschiedene Ortsstrassen erinnern an die Vergangenheit Fischenichs So erinnert die Fronhofstrasse an den ehemaligen Herrenhof der zugleich auch Gerichtsstand des Hofgerichts war Auch gab es schon fruh eine der Kolner Einrichtung vergleichbare Bauerbank an die eine Strassenbezeichnung erinnert Die Strasse An der Markthalle erinnert an die ehemals dort stattfindenden Fischenicher Gemuseversteigerungen Geschichte Bearbeiten nbsp Wegekreuz von 1789Wie in vielen Ortsteilen der Stadt Hurth hinterliessen die Romer auch in Fischenich Spuren So wurden im Jahr 1874 wahrend des Baus der noch heute durch den Ort verlaufenden Eisenbahntrasse nach Trier an der Vierzig ein romischer Steinsarg ein Bleisarg und zwei Wurfelsarge diverse Aschekruge Tranenflaschchen Schlussel und Ringe geborgen Der Steinsarg wurde spater in den Gartenanlagen des ehemaligen Kaiserbahnhofes im Bruhler Stadtteil Kierberg aufgestellt 2 Gebaudereste aus der Nahe dieser Graber konnten zu der zugehorigen Villa rustica gehort haben 3 Im Gebiet des heutigen Fischenich sind im 19 Jahrhundert Trummerstellen beobachtet worden die auf die Existenz weiterer Villen hindeuten Eine davon lag bei der Fischenicher Kirche ein zugehoriges Graberfeld wurde 1983 bei der Burg Fischenich ausgegraben 4 In der Nahe einer schon von Rosellen beschriebenen Fundstelle von romischen Ziegeln und Mauerwerk kamen 2011 an der Platzstrasse einige Grabbeigaben des 3 bis 4 Jahrhunderts zu Tage 5 Nach einer Kartierung der romischen Fundstellen im Kleinraum lagen die Villen im Bereich Fischenich und Kendenich zwischen 300 und 800 m voneinander entfernt Demnach bewirtschafteten die Gutshofe in diesem Areal Flachen von ungefahr 50 bis 100 Hektar Land 6 Fischenich wird erstmals 696 in einer Urkunde erwahnt mit der Pippin der Mittlere und seine Frau Plektrudis dem von ihnen begrundeten Kolner Damenstift St Maria im Kapitol Landereien in Efferen Stotzheim und in Pisceniacum schenkten 7 In einer weiteren Urkunde des Erzbischofs Philipp I von Heinsberg aus dem Jahre 1189 wird ein Otto de Viskenich als Zeuge genannt 2 In Burggartenstrasse in der Nahe der Burg Fischenich ist ein Steinplattengrab aus fruhmittelalterlicher Zeit gefunden worden Beigaben wurden nicht entdeckt die Art des Grabbaus in Verbindung mit der Beigabenlosigkeit ermoglicht die Datierung wahrscheinlich ins spate 7 oder 8 Jahrhundert 8 Namensherkunft Bearbeiten Die erste bekannte Bezeichnung des Ortes lautet Pesceniacum Die Zuruckfuhrung auf den lateinischen Ausdruck piscina fur Weiher Fischteich liegt angesichts einiger in einer Mulde zwischen Fischenich und Weiler gelegenen Fischteiche nahe Sie lasst sich jedoch nicht damit in Ubereinstimmung bringen dass diese Teiche in romischer Zeit noch nicht existierten sondern wahrscheinlich erst von den Kartausermonchen angelegt wurden Eine weitere Theorie zur Herleitung des Ortsnamens beruht auf der Annahme bei dem Ort habe eine piscina limaria ein Sammelteich der Eifelwasserleitung bestanden Bei der von Robert Wilhelm Rosellen favorisierten Herleitung der Bezeichnung Fischenich ist ein im Ort ansassiger Romer Pescennius der Namensgeber des Ortes 9 Unter germanisch frankischem Einfluss ist eine Wandlung des Ortsnamens in Vishkenich so beurkundet 1189 zu verzeichnen Spater sind die Bezeichnungen Vissenich 1351 und Visschenich 1476 beurkundet 9 Burg Fischenich Bearbeiten nbsp Burgruine Gennerstrasse nbsp Burgruine AugustinerstrasseDie Burg Fischenich ehemals ein ovaler Rundbau mit vier Turmen 10 war teilweise aus Gussbetonblocken der romischen Wasserleitung errichtet worden Das Bauwerk wurde bereits im Truchsessischen Krieg 1584 11 zerstort und ist seitdem eine Ruine Die Ruine der Burg des 12 bis 13 Jahrhunderts liegt zwischen der Genner Augustiner und Jakobstrasse am Hang mitten in der Ortschaft Sie gilt als die alteste erhaltene Rest Burganlage unter den zahlreichen Wehranlagen des Vorgebirges zwischen Koln und Bonn Sie stellt eines der wichtigsten Zeugnisse hochmittelalterlichen Burgenbaus im Rheinland dar Wappen der Burgherren Bearbeiten Vom fruhen Mittelalter bis in die Halfte des 16 Jahrhunderts waren die von Fischenich eines der starksten Rittergeschlechter im westlichen Vorland Kolns Die mit vielen anderen Adelshausern verwandten Herren von Vischenich dienten dem Kolner Erzbischof im 12 13 Jahrhundert oftmals als Ministeriale nbsp Wappen derer von Vischenich Reproduktion Wappen derer von Fischenich Kurkolnischer Uradel Ein auf silbernem Grundbefindlicher schwarzer Balken uber dem ein gleichfarbiger Fisch dargestellt ist Auf dem Helm mit schwarzsilberner Decke erhebt sich ein silberner rot betuchter Hundekopf mit schwarzem Halsband Die einzelnen Linien des Geschlechts z B Zundorf Kreuzberg an der Ahr fuhrten verschiedene Varianten 12 Burgherren zu Fischenich Bearbeiten In den Regesten des Kolner historischen Archives finden sich zu den Herren von Fischenich einige Hinweise So wird 1276 Winrich von Vischenich anlasslich der Hochzeit eines Theoderich Raitz erwahnt 1309 machte Ritter Contze Conrad von Vischenich Fischenich zum Lehen des Erzstiftes Coln Um 1320 war er mit dem Erzbischof Heinrich II von Virneburg wegen Bruhl in Fehde 1339 wird der Ritter Wilhelm von Vischenich erwahnt er besass mehrere Hauser am Ehrenthore zu Coln Um 1460 wird als Burgherr ein Daem von Vischenich angefuhrt er wurde auch von Bell genannt da er ebenfalls Herr des Rittergutes Horbell war Die Herren der Burg Fischenich waren trotz ihrer Zugehorigkeit zum Herzogtum Julich qualifizierte Vertreter der Kolner Ritterschaft und als solche neben dem Domkapitel im Kurkolnischen Landtag stimmberechtigt 13 Ein Andreas von Vischennich genannt Bell war 1496 1501 Drost des Amtes Krickenbeck im Herzogtum Geldern Zur Burg Fischenich gehorte der Burghof mit einem freien Grundbesitz von 250 Morgen Land Ausserdem besassen die Ritter oder Junker von Fischenich nachweislich schon im 13 Jahrhundert mehrere Landguter vom Stift St Maria im Capitol fur welche sie drei Geschworene zu stellen hatten und jahrlich 17 Schillinge sowie 1 Malter Korn an den Frohnhof abfuhren mussten 9 An der Nordseite der im Jahr 1890 abgebrochenen alten Kirche soll unter der als Marienchorchen bezeichneten damaligen Nordkonche 14 eine Gruft freigelegt worden sein in der in fruher Zeit die Ritter von Fischenich bestattet wurden 10 Kloster St Josef Bearbeiten nbsp Statue des hl Josef mit Kind1906 kaufte der Orden der Cellitinnen in Koln das Burggelande um dort eine weitere Niederlassung zu grunden Schon 1907 eroffneten die Schwestern das St Josefhaus Die Einrichtung diente der Gemeindepflege spater als Altenheim und stellte von 1922 bis 1933 Raumlichkeiten zur Unterbringung einer Volksschulklasse zur Verfugung Das St Josefhaus war von 1943 bis 1959 Ersatz des kriegszerstorten Kolner Mutterhauses der Schwestern Im Jahr 1970 wurde das Kloster in Fischenich aufgelost und sein dortiger Besitz verkauft 15 16 Heute wird die Burgruine karreeartig und fast vollstandig von aneinandergereihten Hausern umschlossen Die Anordnung der zwei bis dreigeschossigen in rotem Backstein errichteten Hauser ermoglicht nur an zwei Stellen einen Blick auf die Reste der Fischenicher Burg Eine ehemals im Kloster aufgestellte Statue des hl Josef mit Kind steht heute an der Kirche auf einer hohen Saule Die Skulptur hat den Blick auf das ehemals am Hang gegenuber der Kirche liegende Gelande des Klosters gerichtet 17 Heutiger Bestand Bearbeiten nbsp Heutiges BurggelandeDer Burgrest stellt eine ringformige mit Graben umgebene Anlage dar deren umgebende Ringmauer in einer Hohe von sechs bis zehn Metern erhalten ist Die Burgmauer wurde zumindest teilweise aus Gussbetonblocken der romischen Wasserleitung erstellt die in der Nahe am Fusse des Vorgebirges verlief Der Romerkanal war im Mittelalter ein beliebter Steinbruch dessen Material sich bei vielen alten Bauwerken entlang seines Verlaufes wiederfindet Vor allem auf der Nordseite zur Augustinerstrasse hin von wo aus die Ruine zuganglich ist sind die Gussbetonblocke aus opus caementitium deutlich zu sehen denen auch noch der beim Bau der Wasserleitung verwendete rotliche Wasserputz mitsamt einer Kalksinterschicht anhaftet Gericht der Herrlichkeit Fischenich Bearbeiten nbsp An der BauerbankDie Orte die den Julichern unterstanden also auch die Herrlichkeit Fischenich mit einer Flache von 690 ha gehorten zum Amt Bergheim So unterlagen Verwaltung und Rechtspflege dem Herzogtum Julich Berg Die niedere Gerichtsbarkeit die sich aus dem Schultheissen dem Gerichtsschreiber und den Schoffen zusammensetzte war mit den Dingen vor Ort betraut In Fischenich gab es neben dem Hofgericht welches auf dem Fronhof des Rittersitzes tagte auch eine Bauerbank Diese war eine Gerichtsform die sich speziell um die Belange der Kleinbauern kummerte 18 Im Landesarchiv NRW unter der Nr 1096 E fur die Jahre 1423 1506 finden sich Belege uber die am Gericht Fischenich verhandelten Streitfalle Darin Johann und Sander von EFFERN gegen Rabot von PLETTENBERG Forderung am Gericht FISCHENICH 1497 19 Fronhof Bearbeiten nbsp Ehemaliges Herrenhaus des Fronhofes 1770 nbsp Info der StadtIn der Regel wurde der Hof mit seinen Landereien Acker Weingarten und Wald fur den Zeitraum einer Dekade verpachtet Danach wurden mit dem verbliebenen oder neuen Pachter die Bedingungen wie Zeitraum und Pachtzins eine Mischung von Naturalien und Geld etc neu verhandelt und festgelegt So ging der Fronhof 1351 fur zwolf Jahre an den Knappen Gerhard von Zudendorpe wahrscheinlich aus Zundof in Pacht Er hatte jahrlich 137 Malter Korn und weitere Zusatzleistungen zu erbringen Zur Zeit der Weinlese hatte er den Dienstleuten Logis zu geben Als Kost hatte er ihnen ein Schwein von 3 Schillingen Wert sowie einen Schafbock im Wert von 12 Denaren und einen Malter Weizen zu uberlassen Den Huisgenossen Hausgenossen hatte er 7 Mark zu zahlen und dem Forster zu Weihnachten 4 Schillinge Fur die Viehzucht der Gemeinde waren ein Stier sowie ein Eber bereitzustellen Der Pachter hatte bei Bedarf dem Landesherrn zu dienen und alle Belange der Abtissin zu achten 1539 pachtete Johann von Beyen den Hof Auch er hatte die Pacht auf zwolf Jahre hatte 92 Malter Korn und 26 Malter Weizen zu liefern und auch die oben angefuhrten Bedingungen einzuhalten Diese Modalitaten veranderten sich in der Folgezeit nur geringfugig Nach einer Beschreibung aus dem Jahr 1695 gehorten zum Fronhof inklusive der Weingarten 351 Morgen Land und 8 Morgen Wald Fur ein 1769 durch den Kolner Baumeister Frey neu errichtetes Wohnhaus wurde eine Summe von 1225 Reichstalern gezahlt 33 Jahre spater wurde der 1802 sakularisierte Frohnhof mit 64 5 ha Land am 4 April 1807 durch die franzosische Domainen Verwaltung an den Advocat General Heinrich Gottfried Wilhelm Daniels fur 54 000 Francs versteigert Der Hof blieb in dessen Besitz bis zu seinem Ableben 1827 20 Es folgten Besitzwechsel durch Heirat und Vererbung letzter Besitzer des Hofes ist nach den Aufzeichnungen Rosellen s die Familie von Groote zu Koln 9 Im Jahr 1951 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft von den Erben der Familie Max Volkers und Maria einer geborenen von Groote Franzosenzeit Bearbeiten nbsp Flurkarte um 1800 Sudlicher Ortsbereich mit Fischteichen und WeilerhofAb dem 30 Juni 1802 wurde wahrend der Franzosenzeit ein Gesetz wirksam mit dem der im Kanton Bruhl liegende Ort Fischenich mit Weilerhof der Burgermeisterei Maire Hurth mit Sitz in Hermulheim unterstand Die bisherigen Gerichtsbarkeiten der Herrlichkeit Fischenich die des Fronhofes und der Bauerbank waren Vergangenheit Fur alle zivilen und strafrechtlichen Belange war nun ein einheitlicher Gerichtshof in Koln zustandig Auf dem Gebiet des Schulwesens ergingen neue die allgemeinen Schulbildung fordernde Bestimmungen Ein geandertes Erbrecht ermoglichte nun auch die Aufteilung grosser Hofe Der Wegfall von einschrankenden Verfugungsmoglichkeiten bei Grund und Bodenbesitz fuhrte zur Teilung alter Hofe und dem Entstehen neuer kleinerer bauerlicher Betriebe Dies hatte zur Folge dass mit der Zeit kleine Ortschaften wie Fischenich deren Einwohnerzahl uber das ganze Mittelalter hinweg fast konstant geblieben war anwuchsen nbsp Blick uber Fischenicher Ackerhange zum Nachbarort Kendenich1814 ging mit dem Einzug Bluchers ins Rheinland die dortige franzosische Besetzung mit Plunderungen der abziehenden Soldaten zu Ende Es kam jedoch neuer Schrecken uber die Bewohner der Gemeinde Die im Gefolge der Preussen anruckenden Kosaken zerstorten die noch vorhandenen Weingarten oft auch Wingert genannt heute noch eine Strassenbezeichnung in Alt Hurth der Ortschaften altere Fischenicher berichten dass die heutige Strasse An Kirchberg Weingartenstrasse hiess wobei der Nachbarort Kendenich mit grosseren Rebhangen am starksten betroffen wurde 21 Weilerhof Bearbeiten nbsp Alleezufahrt WeilerhofGanz an der Stadtgrenze zu Bruhl Vochem im Suden des Ortes liegt der bis zur Sakularisation abgabenfreie Weilerhof der im Jahr 1802 mit Fischenich zur Burgermeisterei Hurth kam 22 Das Gelande des Hofes soll nach urkundlich belegten Funden schon zur Romerzeit besiedelt gewesen sein Neben einer Anzahl von kleineren Gehoften wahrscheinlich von Halfen bewirtschaftet soll hier bereits zu Anfang des 14 Jahrhunderts das Herrenhaus des Gutsbesitzers Godescalcus de Wilre gestanden haben Zu dieser Zeit ab 1300 erwarben Kolner Kartauser nach und nach grosse Landereien und Waldstucke im Umfeld des Weilers Von der Hofanlage die spatestens 1407 08 ebenfalls im Besitz der Monche war wird berichtet dass sie mehrmals zerstort aber immer wieder aufgebaut wurde Letztmals wird von einer Zerstorung im Mai 1586 durch truchsessische Truppen berichtet denen zwei Jahre zuvor schon die Fischenicher Burg zum Opfer fiel Im Jahr 1587 wurde der Weilerhof fur 4298 Mark wieder aufgebaut Aus der Zeit um 1730 stammt ein etwa 5 Meter hohes Wegekreuz des Weilerhofes Das wertvolle Kreuz steht unter einer Gruppe alter Linden an der Sudseite der heutigen Hofanlage In harmonischer Gliederung teilt sich das Kreuz in drei Bereiche Der Kreuzbalken mit dem durch Eisennagel befestigten Corpus des Gekreuzigten dem mit einer Expositionsnische versehenen prunkvoll mit einem stufigen Gesims abschliessenden Mittelteil sowie dem auf einer verbreiterten Basis stehenden mit seitlichen Voluten verzierten Sockel Dieser tragt auf seiner Vorderseite eine Inschrift die durch die Insignien der Kartauser gekront wird Kurz vor der Sakularisation bewirtschafteten die Kartauser von dort aus 284 Morgen Ackerland und neben dem zum Hof gehorenden Wald noch 12 Morgen Gemusegarten 10 nbsp Herrenhaus von der Sudseite nbsp Prozessionskreuz Sudseite des Hofes nbsp Insignien der Kartauser und Inschrift nbsp Gut und Privatbrauerei BischoffAuch der neue Gutsherr des Hofes beteiligte sich an der Ausbeutung der Braunkohle am Vorgebirgshang Die kleine Weilergrube wurde 1859 mit dem Feld Wilhelmsgluck vom Hofherr Friedrich Wilhelm Bendleb konsolidiert aber schon 1884 von Emil Sauer mit anderen umliegenden Feldern aufgekauft und zur Gewerkschaft Rheinland spater Ribbertwerke zusammengefasst 1914 wurden die Felder endlich von der Gewerkschaft Hurtherberg erworben und ausgekohlt 23 Der heute bestehende Vierkanthof stammt von 1911 Der Hof wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts von der Familie des jetzigen Besitzers ubernommen die dort ausser Landwirtschaft eine kleine Pferdezucht betrieb Nachdem durch den Einsatz moderner Maschinen ein Grossteil der Okonomiegebaude nicht mehr gebraucht wurden richtete man dort 1961 eine kleine Braustatte ein 1986 gehorte die Kolschbrauerei zu den Erstunterzeichnern der Kolsch Konvention die verbindlich regelt welches Bier sich Kolsch nennen darf Der Weilerhof beherbergt damit eine der kleinsten Kolschbrauereien 2001 wurde der Braubetrieb der Privatbrauerei Bischoff nach Renovierung wieder aufgenommen Gebraut wird neben dem Bischoff Kolsch auch das Karthauserbrau ein obergariges hefetrubes Vollbier 24 nbsp Blick uber Koppel und Ebene Richtung Koln MeschenichDas weitlaufig von einer Mauer und Zaunen umgebene Anwesen ist nicht offentlich zugangig 1896 wurde das am Hang der Ville stehende neugotische Herrenhaus aus Feldbrandziegeln errichtet und fand damals grosse Beachtung In einem Park mit teilweise recht altem Baumbestand gelegen erweckt es mit seinen Turmen und Zinnen den Eindruck eines kleinen Schlosses Seine Zufahrt von der am Fuss des Hanges liegenden Bonnstrasse hat das herrschaftliche Haus und die Gebaude des Weilerhofes durch eine dicht bestandene schmale Allee Wie schon kurz nach Kriegsende 1945 als das Anwesen durch die damalige Besitzerin fur etliche Jahre der Kolner Caritas zur Nutzung uberlassen wurde diese nutzte es als Altenpflegeheim ist die Anlage auch heute verpachtet Die am Weiler Bach liegenden Fischteiche wurden erst von den Kartausern angelegt Das Talchen des weitgehend naturbelassenen Baches ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen Im Rahmen des Projektes Regio Grun der Regionale 2010 wurde das Talchen mit Unterstutzung der Unteren Landschaftsbehorde des Rhein Erft Kreises uber die Biologische Station Bonn und der Stadt Hurth als Teil des Grunzuges Korridor Sudwest zu den Villeseen mit einer Wiesen und Ackerkrauter Mischung eingesaht und soll als offene Grunlandflache extensiv genutzt werden Das Grasland wird gemaht und als Grunsillage oder Heu genutzt Ein 2 7 km langer Rundwanderweg um den Weilerhof soll 2013 ausgewiesen werden 25 Pfarrei Fischenich Bearbeiten nbsp Pfarr Martinushaus und Kirche Rosellen der den Vorgangerbau der heutigen St Martin Kirche im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts beschrieb wartete mit einigen Details zur Kirchengeschichte des Ortes auf Die Ausfuhrungen Rosellens machen deutlich dass der Ursprung der heutigen Kirche eine kleine Kapelle war die in merowingischer oder karolingischer Zeit in der Nahe des Fischenicher Fronhofes auf dem damaligen Landbesitz des Kolner Klosters St Maria im Capitol errichtet wurde Dass die christliche Gemeinde Fischenichs ursprunglich zum Kirchspiel Efferen gehorte geht auch aus der Lage des Kirchengrundes hervor Das noch heute von Kirche Pastorat und weiteren kirchlichen Einrichtungen bestandene Terrain ist mitsamt einem angrenzenden die Kirche noch 1840 umschliessenden Kirchhof nachweislich ehemaliger Besitz des Kolner Klosters St Maria im Capitol Das ehemals von Weingarten umgebene Gelande in mittlerer Hohenlage des Ortes liegt sudlich neben der Burgruine auf einem geebneten Plateau des Hanges der bis auf die weiter ansteigende Westseite rundherum steil abfallt 9 In der Region einzigartig ist die seit 1736 bezeugte Hagel prozession am Pfingstmontag die von der Pfarrkirche ausgehend durch die Felder der Gemarkung geht und mit einem Bittgottesdienst um gute Ernten und Verschonung von Unwettern in einem der grosseren Bauernhofe endet 26 Ein weiterer kirchlicher Brauch in Fischenich ist das Ratschen wahrend der Karwoche das vermutlich vom aus der Eifel stammenden Pastor Reiner Wimmer 1907 1923 in Fischenich mitgebracht wurde Es ist sonst nur noch in landlichen Gegenden ublich 27 28 Weiterentwicklung Bearbeiten nbsp Fischenicher Hof altester Gasthof im Ort 1856 nbsp Bauweise vergangener Zeit sogenannte Kotten Das 19 Jahrhundert mit der nach dem Abzug der Franzosen folgenden Preussenzeit verlief in den Orten der Gemeinde friedlich aber muhselig Die Bewohner des Ortes versorgten sich uberwiegend selbst lediglich ein Kramer im Ort bot Spezereien an die nicht selbst gezogen werden konnten Beschaffen besonderer Waren in der Stadt oder ein Behordenbesuch mussten zu Fuss erledigt werden Nur wohlhabende Burger konnten sich ein Pferd oder gar eine Kutsche leisten Gleiches galt fur die durch das geanderte Erbrecht entstandenen zahlreichen bauerlichen Kleinbetriebe Das Bewirtschaften ihrer kleinen Landstucke reichte nicht fur den Lebensunterhalt sodass sie sich als Tagelohner verdingten wahrend Frau und Kinder die eigene Feldarbeit verrichteten Uberschussige Ertrage wurden mit dem Handkarren oder mit dem vollgefullten Korb auf dem Kopf nach Koln auf den Wochenmarkt geschafft um so einen zusatzlichen Verdienst zu erzielen Ein 12 bis 14 Stundentag war wie uberall in der Landwirtschaft auch in Fischenich Normalitat und galt auch fur Frauen und Kinder So passte man die Schulzeiten den Saisonzeiten der Ernte und der Arbeit in den Rubenfeldern an Einzige Hohepunkte im Leben der Dorfbewohner waren neben dem sonntaglichen Kirchgang die jahrlichen Dorffeste Hierzu zahlten in Fischenich das Maifest mit der Errichtung eines Maibaumes die Festlichkeiten der Kirmes und die aufgekommenen Feste der Schutzenbruderschaften und Mannergesangvereine dieser in Fischenich1863 Auch die Fastnachtstage im Fruhjahr wie auch das Erntedankfest im Herbst waren Anlass zur Ausgelassenheit und zum Tanz Diesem Zweck diente auch der heutige Fischenicher Hof ehemals Gasthof Hulsenbusch mit seinem im Jahr 1856 erbauten Ballsaal nbsp Kriegerdenkmal am RosellenplatzEin patriotisches Ereignis war gegeben wenn ein junger Dorfbewohner zur Fahne einberufen wurde Denen die aus den Kriegen von 1870 71 und dem Weltkrieg von 1914 18 nicht zuruckkehrten errichtete man in den Ortschaften wie auch in Fischenich ein Ehrenmal an dem Kranze niedergelegt wurden So wurde in der Weimarer Zeit der Heldengedenktag zum Feiertag erhoben Zum Ende der 1920er Jahre veranstaltete man dann auf dem Platz am Denkmal die Fahnenweihe Das Kriegerdenkmal am Rosellenplatz mt seinem 7 5 m hohen von einem Adler gekronten Obelisken wurde 1911 errichtet Es stand ohne die spater erganzten ausladenden Seitenteile an der Sud Westseite des Platzes Gefertigt wurde es in der Werkstatt Blondiau in Bruhl Da im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts durch die aufkommende Industrialisierung an ausreichenden Arbeitskraften mangelte erlebte auch Fischenich einen Zuzug von Fremdarbeitern die sich aus Ostpreussen Polen und Russland kommend im Rheinland ansiedelten Fischenichs kleine kurvenreiche Strassen die oftmals mit sogenannten Kotten bestanden waren zogen sich in der Folge immer weiter am Hang des Ortes hinauf Diese kleinen eingeschossigen Hauser deren Fachwerk ursprunglich mit einer aus Lehm und Stroh gemischten Masse gefullt wurde sind auch heute noch zahlreich im Ortsbild vorhanden 29 nbsp Erhaltenes altes Gebaude An der Markthalle Nicht nur der Ort war mit der Zeit gewachsen sondern auch sein Umfeld insbesondere die nahe Stadt Koln mit ihrem Bedarf an frischem Obst und Gemuse Der Ort entwickelte sich zu einem Umschlagplatz fur landwirtschaftliche Erzeugnisse des ganzen Vorgebirges Zwischen den beiden Weltkriegen bildeten sich in stadtnahen landlichen Regionen Verwertungsgenossenschaften landwirtschaftlicher Erzeugnisse Fur den Vorgebirgsraum war es die Obst und Gemuseabsatzgenossenschaft die sich im Jahr 1928 in Fischenich grundete Materielle Unterstutzung erhielten die Grunder durch die damalige Kreisverwaltung Koln die ein geeignetes grosses Areal nebst Aufbauten pachtweise zur Verfugung stellte Ziel der Genossenschaft war den Absatz ihrer Erzeugnisse von Koln in das Produktionsgebiet zu verlagern Sie veranlasste die Bauern den direkten Verkauf auf den Kolner Markten zu unterlassen und den bequemeren indirekten Weg des Verkaufs an die Endverbraucher durch die Genossenschaft zu wahlen Auf einem Gelande von insgesamt 2 5 Hektar wurden nach Planen des Amtsbauemeisters Albert Luttgenau neben dem Verwaltungsgebaude drei grosse Hallen von insgesamt 5000 m errichtet in denen die Erzeugnisse der Mitglieder prasentiert wurden 30 Ab Januar 1972 schlossen sich die Genossenschaften Fischenich und Roisdorf zum damals grossten derartigen Unternehmen zusammen Der Standort Fischenich wurde aufgegeben 31 Der Strassenzug an dem sich die langgestreckten Hallen befanden ist heute mit Eigenheimen in Reihenhausbauweise bestanden und tragt den Namen An der Markthalle Das Gebaude in dem die Auktionare der ehemaligen landwirtschaftlichen Versteigerung sassen steht noch heute Folgen des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp 1935 1937 Basrelief am alten Rathaus in Hermulheim ohne das herausgemeisselte Hakenkreuz nbsp Gedenktafel am Ort der ehemaligen Synagoge der judischen Gemeine HurthUm 1825 lebten im Ort 16 Personen judischen Glaubens Uber die Einrichtung eines Bethauses oder einer entsprechenden Begrabnisstatte im Ort selbst wurde in der Folge nicht berichtet 9 Wahrscheinlich wurden diesbezugliche Einrichtungen wie ein kleines Bethaus und ein kleiner judischer Friedhof am jetzigen Marienbornweg in Alt Hurth genutzt Amtliche Unterlagen der Burgermeisterei Hurth geben fur das Jahr 1847 insgesamt 92 gemeldete Personen judischen Glaubens an 32 Von da an ging die Zahl durch Wegzug in die Stadte zuruck Mit der ehemaligen Burgermeisterei Efferen waren es 1933 noch 91 Die Familie Ernst Levi aus Fischenich konnte sich in die USA retten Im Juli 1940 waren es in Hurth noch elf Personen 33 Die Nachkriegserhebungen erbrachten dass lediglich noch 5 Personen in der Gesamtgemeinde lebten 34 Dem beliebten Burgermeister Werner Disse der 1933 sein Amt raumen musste folgte bis 1944 Heinrich Goss Fischenich hatte in dieser Zeit keine gewahlten Ortsvertreter mehr ein von der Partei der NSDAP eingesetzter Volksgenosse ubernahm nun diese Funktion Die Verordnung Nr 21 Artikel I in der Abanderung der Deutschen Gemeindeordnung in dem fur die Gemeinde Hurth zustandigen Britischen Kontrollgebiet setzte die seit dem 30 Januar 1935 geltende von den Nationalsozialisten eingefuhrte Deutsche Gemeindeordnung RGB L S 49ff ausser Kraft 35 Eine Tabelle mit den Bevolkerungszahlen der Orte beziffert die Angaben fur Fischenich wie folgt Auszug 1933 3 324 Personen 1939 3 356 Personen 1941 keine Veranderung 1943 3 647 Personen 1946 3 697 Personen 36 Da von dieser Aufstellung Verschiebungen durch zugezogene Fluchtlinge nicht ausgewiesen wurden ist wahrscheinlich der Verlust an Menschenleben Fischenicher Burger in dieser Zeit durch Neuburger kompensiert worden Materielle die Bausubstanz betreffende Kriegsschaden im Ort hielten sich in Grenzen Die Kirche wurde bei einem Luftangriff der Alliierten getroffen sodass ihr Dach beschadigt und die Kommunionbank zerstort wurde Eine neue Schule an der Gennerstrasse 74 76 diese unterrichtete parallel zur alten Schule neben der ehemaligen Gaststatte Nolden der heutigen Trattoria an der Gemmerstrasse 46 48 wurde durch eine Luftmine vernichtet und nicht wieder aufgebaut Erst mit der im Juni 1949 in Westdeutschland eingefuhrten Wahrungsreform ging es auch in Fischenich wieder aufwarts Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die Bevolkerungszahl in Fischenich war wie in den Nachbarorten uber Jahrhunderte relativ konstant Mit Ausnahme der Einbruche wahrend der Pest 1348 und am Beginn des 17 Jahrhunderts wuchsen sie zum Ende des 19 Jahrhunderts zusehends Rosellen dessen Buch 1886 erschien schrieb das Kirchdorf hat 293 Hauser und 1542 Bewohner Im Jahr 1898 hatte Fischenich 1806 Einwohner und fur das Jahr 1930 wurden 2362 Bewohner angegeben Mit 4665 Einwohnern hatte sich im Jahr 1960 die Anzahl der Bewohner in nur einem Jahrhundert verdreifacht 9 37 Politik BearbeitenOrtsvorsteher von Fischenich ist Dennis Mehren CDU 38 Im Hurther Stadtrat werden die Fischenicher Burger und ihre Interessen von Dirk Schuller und Rudiger Winkler beide CDU vertreten 39 Im Kreistag des Rhein Erft Kreis wird Fischenich vom ehemaligen Landtags und Bundestagsabgeordneten Willi Zylajew ebenfalls CDU vertreten 40 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Grabstein aus Trachyt 18 Jh Burgruine Fischenich Pfarrkirche St Martinus mit altem Kirchhof Hauptartikel St Martin Fischenich Das Patrozinium der Kirche Martin von Tours war in der Zeit der Franken weit verbreitet Es spricht fur das Alter des Kirchortes Herrenhof des alten Fronhofes von 1770 Alte Wegekreuze Grabstein Bonnstrasse Hohe 35 nordlich des Marktweges Der Trachytstein aus dem 18 Jahrhundert stand fruher vor der Mauer beim Stellwerk am Ubergang Bonnstr Marktweg Gennertstr 41 Altes Fachwerk aus dem 18 Jahrhundert Bischoff sche Brauerei Weilerhof in Fischenich nah an der Grenze zu Bruhl Vochem Kriegerdenkmal in Fischenich Unterdorf Gennerstr Gebaude der ehemaligen landwirtschaftlichen Versteigerung in FischenichSchulen Bearbeiten nbsp Die neue Schule am Druvendriesch Martinusschule nbsp Am DruvendrieschEntstehung Bearbeiten Ersten Schulunterricht erteilte in Fischenich ein seit dem Ende des 17 Jahrhunderts mit festen Bezugen zumeist Wohnung und Naturalien angestellter Kuster Ab 1712 nahm diese Aufgabe fur einige Jahre der Pfarrer in zu diesem Zweck angemieteten Raumlichkeiten war In den 1830er Jahren erwarb die Gemeinde ein dem Lehrer Krupp gehoriges Haus welches als gegenuber dem Anfang der Jennerstrasse zum Platz gelegen beschrieben wurde 42 und richtete darin einen Schulsaal ein Nachdem dieser Saal als nicht ausreichend erachtet wurde erbaute man im Jahr 1864 ein geraumiges Schulgebaude welches neben einer Lehrerwohnung drei Schulklassen enthielt Die Baukosten beliefen sich auf 16 080 Mark Schon 1873 erhielt das Gebaude wegen der steigenden Anzahl der Schuler einen Anbau der ausschliesslich als Wohnung des Lehrers genutzt wurde Dessen bisherige Wohnung wurde zu Raumlichkeiten fur eine vierte Schulklasse umgestaltet Die Erweiterung verursachte der Gemeinde Kosten von 11 700 Mark Nach Fertigstellung der Erweiterung wurde die Schule ab 1874 in eine Mittel und Unterklasse unterteilt Es gab nun eine Knaben und Madchenschule wobei an die letztere eine Lehrerin aus Bruhl berufen wurde Diese musste 1877 ihr Amt aufgeben da sie es vorzog ihr Gluck in einer Ehe zu finden Ihre Nachfolgerin Christina Niessen erhielt 1885 die erste Lehrerinnenstelle in Hurth 1886 als die Zahl der Schulkinder 386 betrug wurde erneut unterteilt es wurden jeweils zwei Klassen fur Knaben und Madchen eingerichtet 9 Heute Bearbeiten Die Martinusschule ist eine Katholische Grundschule im Stadtteil Fischenich der Stadt Hurth Sie tragt den Namen nach dem Schutzpatron der katholischen Kirche seit April 2007 Sie ist eine offene Ganztagsschule Vereine BearbeitenDorfgemeinschaft Fischenich Bearbeiten Die Dorfgemeinschaft in Fischenich von 1934 war die erste ihrer Art in naherer und weiterer Umgebung Vorsitzender war der Bezirksvorsteher und Leiter der Theatergesellschaft Rheinperle Georg Hammermann der dies bis zum Kriegsende beziehungsweise bis zum Ende der Aktivitaten gegen Kriegsende blieb Erst 1954 wurde die Dorfgemeinschaft wieder mit neuer Satzung aktiviert 43 Sportvereine Bearbeiten nbsp VfR Fischenich VereinshausVfR Fischenich 1930 e V Nach Angaben alteingesessener Fischenicher Bewohner war der jetzt als kleine Parkanlage mit Ehrenmal gestaltete Rosellenplatz der erste Sport und Fussballplatz des Ortes Der heutige Fussballplatz liegt am sudwestlichen Orts und Strassenende Auf der Landau auf dem nach Ende des dortigen Braunkohletagebaus rekultivierten Gelande Der von Stehplatzen umgebene Kunstrasenplatz verfugt uber eine Flutlichtanlage Turnverein Alpengluh n 1894 e V Musikvereine Bearbeiten KG Blau Weiss Fischenich von 1957 e V Andere Vereine Bearbeiten Seit 2007 existiert in Fischenich der Junggesellenverein Fischenich Anno 2007 e V oft als JGV abgekurzt Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht das Maibrauchtum im Dorf zu erhalten Dazu gehort das jahrliche Aufstellen eines Dorfmaibaums und seit 2014 die Kronung eines Maipaares 2015 fand das erste Junggesellenfest in Fischenich statt 44 Seit 2010 existiert in Fischenich die Prinzengarde 2010 private Initiative kein Verein die in jedem Jahr im November eine Damen und eine Herrensitzung ausrichtet Seit 2017 existiert in Fischenich die Christlich okumenischen Kirche Deutschland und International n e V sowie der ihr zugehorige Souverane Ritter und Hospitalorden der Kreuzherren und Wachter des Heiligen Grabes zu Jerusalem mit dem doppelten roten Kreuz OSMCSSH mit Ihrer karitativen Arbeit und dem Seelsorgetelefon Personlichkeiten BearbeitenFranz Klemmer 1879 in Fischenich 7 August 1964 in Anzing war ein deutscher Maler Michael und Ralf Schumacher wurden in Fischenich getauft Robert Wilhelm Rosellen 30 November 1829 in Langenfeld Richrath Am 15 Januar 1862 kam er als Kaplan nach Fischenich Er wirkte hier als Pfarrer von 1865 bis 1887 Er verstarb als Pfarrer von St Maria in Lyskirchen in Koln am 13 Marz 1909 Nach ihm wurde der Rosellenplatz benannt 45 Karl Josef Assenmacher 30 Mai 1947 war ein deutscher Bundesligaschiedsrichter und wohnte jahrelang in Fischenich Verkehrsanbindung Bearbeiten nbsp Stadtbahn und Busstation BonnstrasseDie Stadtbahnstation Hurth Fischenich liegt an der Trasse der Vorgebirgsbahn Dort verkehrt die KVB Linie 18 mit der man schnelle Verbindungen nach Koln und Bonn hat Linie Verlauf Anmerkungen Takt Mo Fr 18 Thielenbruch Dellbruck Holweide Buchheim Bf Mulheim nbsp Mulheim Wiener Platz Zoo Flora Reichenspergerplatz Ebertplatz Breslauer Platz Hbf nbsp Dom Hbf nbsp Appellhofplatz Breite Strasse Neumarkt Barbarossaplatz Eifelwall Klettenberg Efferen Hurth Hermulheim Fischenich Bruhl Vochem Bruhl Mitte Badorf Schwadorf Walberberg Merten Waldorf Dersdorf Bornheim Roisdorf West Alfter Dransdorf Bonn West Bonn Hbf nbsp 10 min Thielenbruch Buchheim 5 min Buchheim Klettenberg 10 min Klettenberg Schwadorf 20 min Schwadorf Bonn Innerhalb des Ortes bietet die Stadt den Bewohnern an Werktagen mit der Buslinie 720 Kendenich Hurth Mitte Hermulheim und zuruck und der Buslinie 714 Kalscheuren Hermulheim Hurth Mitte und zuruck 11 Haltestationen an Start und Endstation ist die Stadtbahnstation der Strassenbahnlinie 18 in Fischenich Am nordwestlichen Rand des Ortes Luxemburger Strasse Am dicken Stein bietet die Buslinie 979 eine Verbindung zwischen den Orten Hurth Hermulheim Liblar Lechenich Erp und Zulpich Die nachsten Bahnhofe sind Kalscheuren Bruhl Mitte und Kierberg Literatur BearbeitenClemens Klug Hurth wie es war wie es wurde Robert Steimel Verlag Koln o J 1962 Clemens Klug Hurth Kunstschatze und Denkmaler Hurth 1978 Manfred Germund Fischenich Historische Entwicklung und zeitgenossische Deutung in Hurther Heimat Heft 75 1996 mit umfangreicher Literaturliste Harald Herzog Burg Fischenich in Landschaftsverband Rheinland Hrsg Mitteilungen aus dem Rheinischen Amt fur Denkmalpflege Bonn Heft 5 Was ist ein Baudenkmal S 96f Robert Wilhelm Rosellen Geschichte der Pfarreien des Dekanates Bruhl J P Bachem Verlag Koln 1887 Stephanie Habeth Allhorn 175 Jahre Cellitinnen zur hl Maria in der Kupfergasse eine sozial karitative Ordensgemeinschaft im Herzen von Koln J P Bachem Verlag Koln 2003 ISBN 3 7616 1768 2 Raymund Gottschalk Romer und Franken in Hurth Hurther Beitrage 93 Habelt Verlag Bonn 2014 ISBN 978 3 7749 3928 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hurth Fischenich Album mit BildernEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerstatistik Abgerufen am 9 Oktober 2022 a b Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde S 39 Gottschalk S 55 mit Bezug aus Rosellen S 205 Zusammenfassend Gottschalk S 54 Zusammenfassend Gottschalk S 54 55 Gottschalk S 56 57 mit Karte Abb 44 Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde S 34 Zum Grab G Frentzel Das Plattengrab von Fischenich Hurther Heimat 9 1966 S 18 20 Allgemein Gottschalk S 173 a b c d e f g h Robert Wilhelm Rosellen Geschichte der Pfarreien des Dekanates Bruhl J P Bachem Verlag Koln 1887 S 205 ff a b c Clemens Klug Kunstschatze und Denkmaler Infotafel Romerkanal Wanderweg Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde Koln o J 1962 S 56 f mit Verweis auf Kisky Steimel Rheinisches Wappenlexikon 3 34 Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde S 45 siehe Beschreibung St Martin Fischenich Stephanie Habeth Allhorn 175 Jahre Cellitinnen zur hl Maria in der Kupfergasse S 125 Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde S 219 Info der Stadt Hurth Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde S 49 f archive nrw de Clemens Klug HGW Daniels ein Diener des Rechts in Hurther Heimat63 64 1989 S 18 ff Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde S 107 f Clemens Klug Kunstschatze und Denkmaler Clemens Klug Die Vorlaufer der Ribbertwerke in Hurther Heimat 65 1990 S 59 ff Hans Desery Braunkohleabbau am Hurther Berg In Hurther Heimat 73 1994 S 64 ff Produkte Spezialitaten Susanne Neumann Ein Schmaus fur Insekten und Kuhe Kolner Stadtanzeiger Rhein Erft 12 September 2012 S 36 Maike Hagedorn Ein Pfund Wachs als Strafe in Kolner Stadtanzeiger Rhein Erft vom 15 Juni 2011 S 35 online Zugriff Juni 2011 1 2 Vorlage Toter Link www rhein erft online ksta de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt 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31 Juli 2022 Info der Stadt Hurth vom 11 Dezember 2008 Der beschriebene Platz konnte der heutige Rosellen Platz sein die heutige Gennerstrasse schrieb sich mit J Chronik der Dorfgemeinschaft Archivierte Kopie Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jgv fischenich de Rosellen im Strassenverzeichnis von Hurth Memento des Originals vom 17 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www huerth de Zugriff Marz 2010 Stadtteile von Hurth Alstadten Burbach Alt Hurth Berrenrath Efferen Fischenich Gleuel Hermulheim Kalscheuren Kendenich Knapsack Sielsdorf Stotzheim Normdaten Geografikum GND 7762896 2 lobid OGND AKS VIAF 204575887 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fischenich amp oldid 238860412