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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Maibaum Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Maibaum ist ein geschmuckter Baum oder Baumstamm der in Bayern im Rheinland Saarland Emsland Ostfriesland in Nordrhein Westfalen Franken Baden Schwaben der Pfalz in Teilen Sachsens Sachsen Anhalts Thuringens und der Lausitz sowie in Osterreich Tschechien der Slowakei und Slowenien zum 1 Mai aufgerichtet wird in anderen Regionen auch zu Pfingsten Besonders in Baden Wurttemberg Bayern der Pfalz und Osterreich ist das feierliche Aufstellen eines Baumstammes auf dem Dorfplatz ublich Der spezielle Brauch mit dem damit verbundenen Dorf oder Stadtfest das in der Regel am 30 April am 1 Mai oder an Pfingsten stattfindet ist in vielen Teilen Mittel und Nordeuropas verbreitet in Skandinavien jedoch eher zu Mittsommer bzw am Johannistag In der Schweiz ist der Brauch des Maibaumaufstellens in den landlichen Gemeinden anzutreffen Maibaum Villach Land Karnten OsterreichMaibaum auf dem Munchner ViktualienmarktKinderumzug mit Maibaum in Ochsenfurt in den 1930er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Das Maibaumaufstellen 3 Liebesmaien 4 Bildergalerie 5 Maibaumstehlen 6 Ursprunge 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksAllgemeines BearbeitenBei Maibaumen handelt es sich um meist grosse hochstammige bis nahe zur Spitze entastete verzierte Baume die an zentralem Platz im Ort bei einer festlichen Veranstaltung aufgerichtet werden Je nach Region und sogar je nach Ort kann die Gestaltung der Maibaume sehr unterschiedlich aussehen In landlichen Gebieten geschieht das Aufrichten per Muskelkraft und mit Seilen und Stutzbalken in weiten Teilen Bayerns meist durch die Mitglieder des ortlichen Burschenvereins Innerhalb der meisten Stadte ist das mittlerweile untersagt dort kommen im Hinblick auf die erhohte Unfallgefahr Maschinen Autokrane oder Holzvollernter zum Einsatz Traditionell wird der Maibaum in eine vorbereitete befestigte Grube gestellt in der er beim Aufrichten uber eine schiefe Ebene gleitet und in der er anschliessend sicher verkeilt werden kann Vielerorts werden aber auch aus Aufwands und Sicherheitsgrunden wiederverwendbare Aufnahmen aus Stahl und Beton fur das untere Ende des Baumes genutzt Entweder wird der Maibaum jedes Jahr neu gefallt oder es wird uber mehrere Jahre derselbe Stamm verwendet dem eine neue Krone aufgesetzt wird In Ostfriesland zum Beispiel wird der Stamm unter Wasser gelagert und jedes Jahr zum Mai wieder hervorgeholt Meist werden die Stamme geschalt und mit bunten Bandern Girlanden Krepppapier Streifen oder Tannenzweigen geschmuckt Andernorts sind sie ohne Verzierung oder werden im Naturzustand mit Rinde belassen Am oberen Ende wird der Baum meistens von einem Kranz und der grunen Baumspitze gekront Ein nach bayerischen Traditionen geschnurter bemalter Stamm hat in Bayern die Spirale von unten links nach oben rechts gedreht Als Vorlage dienen dabei die bayerischen Rauten die den weiss blauen Himmel darstellen In Franken sieht man die Baume dagegen in weiss rotem Streifendesign Fur beide Varianten gibt es historisch begrundete Ausnahmen Im Rheinland wird als Maibaum oft eine Birke geschlagen oder eine kleine Birke wird einem hohen entasteten Nadelbaumstamm aufgesetzt wahrend z B im Oberschwabischen und in Bayern meistens ein Nadelbaum gewahlt wird Wahrend im Rheinland die jahrlich neu gefallten Baume zwischen 20 und 25 m hoch sind und mehrjahrig zum Aufstellen verwendete Baume bis zu 40 m hoch sein konnen werden in Bayern bei den ganzjahrig fest installierten Baumen Rekordhohen bis 56 m erreicht Das Maibaumaufstellen Bearbeiten nbsp Der Maibaum wird mit Hilfe langer Stangenpaare sogenannter Schwaiberl oder auch Scharstangen und ansonsten nur mit Irxnschmalz bairisch fur Schwalben bzw Scherstangen bzw Muskelkraft aufgestellt nbsp Aufrichten des Maibaums in Uhersky BrodDirekt vor dem Aufstellen wird der Baum je nach Region in einer Art Prozession durchs Dorf getragen deren Ziel oft ein zentraler Platz und oder eine Gaststatte ist und die meistens von Zuschauern und einer Blaskapelle begleitet wird Dort findet dann nachmittags oder gegen Abend das eigentliche Aufstellen des Baums statt Wahrend der Maibaum fruher meistens mit Hilfe langer Stangen aufgestellt wurde nimmt man heute auch Traktoren Gabelstapler oder sogar Krane zu Hilfe wobei eher ein Trend zur Ruckkehr alter Traditionen besteht In einigen Orten und in Niederosterreich verwendet man Seile und Leitern Der Maibaum bleibt je nach lokalem Brauch bis zum Monatsende manchmal auch bis zum Herbst stehen und wird dann wieder umgelegt Er wird entweder abgeschmuckt und der Stamm fur das nachste Jahr eingelagert oder im Rahmen eines Festes umgeschnitten Dabei wird der Baum oft als Brennholz versteigert oder verlost Ublicherweise uberlasst dann der Gewinner den Baum dem Veranstalter und erhalt dafur einen Ersatzpreis In vielen Teilen Bayerns bleibt der Baum ganzjahrig stehen Dabei ist es vor allem in den Gegenden Oberbayerns ublich einen Maibaum nur alle zwei bis funf Jahre aufzustellen und den alten Baum nach Moglichkeit auch bis ein Jahr vor der Neuaufstellung stehen zu lassen Wenn der Baum am Vorabend des 1 Mai aufgestellt wird geht die Veranstaltung meistens in einen Maitanz uber Wahrend sich die Zuschauer mit Bier und Bratwursten die Zeit vertreiben muhen sich die jungen Burschen damit ab den regional auch mit Symbolen verschiedener Berufe geschmuckten Maibaum in die richtige Lage zu bringen Um 1970 wurden Maibaume noch haufig in eine frisch ausgehobene ausreichend tiefe und moglichst enge Erdgrube gesetzt Wahrend der Baum mit Stangen schon vertikal gehalten wird kann das untere Baumende durch Einklemmen mit Steinen und Einstampfen von Erde fixiert werden Zumindest nahe der Erdoberflache wird hohe Klemmkraft durch das Einschlagen von Holzkeilen entlang dem Baumholz erzielt Wird rundum vorerst nur an 4 gleichmassig verteilten Stellen eingekeilt kann der Baum durch einseitig starkeres Keilen genau in die Vertikale gerichtet werden In neuer Zeit werden Maibaumgruben aus Stahlbeton einseitig mit einer schrag abwarts fuhrenden Rampe versehen um die Baumbasis besser einfadeln zu konnen Ist der Baum etwa senkrecht in der Grube wird die Offnung zur Rampe verriegelt Die quadratische Grube wird mit Holzbrettern verengt bevor Keile eingeschlagen werden Auf starken maschinellen Zug nach oben kann der Baum einfach aus seiner Verkeilung gelost werden Eine ahnliche Technik wird beim Aufstellen von Holzmasten fur Telegraphen und anderen Leitungen in Erdboden genutzt Beim traditionellen also handischen Aufrichten eines Maibaums erfolgt das erste Heben naher beim dunnen Ende direkt mit den Handen weiterwandernd zur Langenhalfte Der Schwerpunkt des Baums befindet sich etwa bei einem Drittel seiner Lange Jeweils ein Paar Schubstangen in breiter A Form an einem Punkt des Baums angesetzt ermoglichen den Baum zunehmend weiter und geradlinig aufzurichten Stehen die Schubstangen ausreichend steil konnen sie am Boden kraftsparend abgestutzt werden Schubstangen konnen am Kopf eine weite eiserne Gabel mit Zacke in der Mitte aufweisen die sich ins Holz eindruckt Schubstangen ohne Eisenarmatur konnen paarweise mit einem kurzen Seilstuck verbunden sein das 270 um den Mast geschlungen ist wenn die Stangen im rechten Winkel zueinander stehen Der so geklemmte Baum bleibt an der Oberflache unangestochen Eine Technik mit Schubstangen mit Seil ist in Rohrendorf bei Krems Niederosterreich bis heute Tradition 1 Liebesmaien BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Es fehlen zu samtlichen Aussagen Belege Auf der Diskussionsseite hat ein Unbekannter jedoch gute Hinweise zu Quellen gegeben Wer kennt die Quellen J Stein Diskussion 00 49 2 Mai 2012 CEST nbsp Fachwerkhaus mit Maibaum KonigswinterDaneben gibt es auch den Brauch dass die jungen unverheirateten Manner eines Dorfes vor den Hausern aller unverheirateten Frauen kleinere Maibaume sogenannte Maien meistens Birken oder im oberschwabischen Tannen als Gunstbeweis aufstellen 2 In einigen Teilen Deutschlands zum Beispiel im Rheinland im Saarland im Bergischen Land in Franken Oberbayern und in Schwaben ist es ublich dass mannliche Jugendliche und junge Manner am Haus der Freundin oder Angebeteten einen Baum anbringen Ublich sind vor allem mit buntem Krepp Papier geschmuckte Birken wobei die Farbe der Bander ursprunglich eine Bedeutung hatte Je nach ortlichem Brauchtum kann auch am Baum ein sogenanntes Maiherz aus Holz oder festem Karton angebracht werden in das der Name der Angebeteten eingraviert und in der Regel auch ein Spruch als Zuneigungsbekundung geschrieben wird Das Aufstellen folgt regional variierenden ungeschriebenen Regeln siehe Brauchtum im Mai Der Maibaum bleibt einen Monat lang stehen bis zum ersten Juni Dann holt derjenige den Maibaum ab der ihn gestellt hat Ublicherweise wird dies wenn die Frau ihn mag mit einer Einladung zum Essen und mit einem Kasten Bier belohnt Es gibt allerdings auch die Tradition dass der junge Mann der den Baum wieder abholt von der Mutter der Frau einen Kuchen vom Vater einen Kasten Bier und von ihr selbst einen Kuss bekommt Kuchen und Bier werden in der Regel an diejenigen Junggesellen verteilt die den Baum auslosen Dies sind oft dieselben welche schon beim Setzen geholfen haben Nachdem der Baum ausgelost wurde kann die Frau eine dunne Scheibe vom Fuss des Stammes absagen und dieses als Erinnerungsstuck behalten Ublicherweise geschieht das im Beisein der Junggesellen bevor der Baum abtransportiert wird In einem Schaltjahr kann es umgekehrt sein Weibliche Jugendliche junge Frauen und verheiratete Manner stellen teilweise auch ihrerseits Maibaume auf In den letzten Jahrzehnten wurde dieser Brauch in vielen Teilen Deutschlands aufgeweicht angesehene Madchen und junge Frauen erhalten oftmals sogar mehrere Maibaume ohne Beziehungsabsichten Soweit ist das immer noch ein Gunstbeweis oftmals aber auch nicht mehr In manchen Orten am Niederrhein setzen die Madchen und jungen Frauen der Landjugend selber den Jungen und jungen Mannern Maibaume Das Gegenstuck zum Maibaum als Gunstbeweis ist der sogenannte Schandmaien der eine bosgemeinte Heimzahlung darstellt Bildergalerie Bearbeiten nbsp Birke als Maibaum in Koln Poll nbsp Ein rekordverdachtiger Liebesmaien in Oberschwaben nbsp Maibaumkraxler Der Brauch des Maibaumbesteigens wird vor allem in den Alpenlandern gepflegtMaibaumstehlen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Vor allem das Stehlen des Maibaumes ist ein oft ausgeubter Brauch In der Nacht vor dem Aufstellen wird der Maibaum meistens von jungen Mannern bewacht 3 Um das Entwenden des Maibaums zu verhindern muss nach dem Brauch in Ostfriesland spatestens bei Annaherung von Fremden einer der Wachter eine Hand am Baum haben Schaffen es die Gegner dieses zu verhindern oder die Wachter so abzulenken dass sie ihre Pflicht vernachlassigen und dann drei Spatenstiche gegen den Baum auszufuhren gilt der Baum als gestohlen Er wird mit einem Schild versehen auf dem der Sachverhalt vermerkt ist und entweder gleich oder am folgenden Tag abgeholt und neben dem eigenen Baum der erfolgreichen Diebe aufgestellt In den meisten Teilen Osterreichs und Oberschwabens gilt ein Maibaum erst dann als gestohlen wenn er von den Dieben vollstandig umgelegt wurde oder erst wenn er bereits vom ursprunglichen Standort abtransportiert wurde Es gilt als Regel dass nur der Maibaume stehlen darf der auch selber einen aufgestellt hat Nach der ursprunglichen bayerischen Tradition durfte der Baum nur in der Walpurgisnacht selbst gefallt werden damit durfte er auch nur in dieser Nacht gestohlen werden Heutzutage werden Maibaume aber in der Regel schon Wochen vorher gefallt und konnen daher auch schon fruher gestohlen werden Somit bleibt bis zum 1 Mai ausserdem noch genug Zeit fur das Auslosen und den Rucktransport Legt schliesslich wahrend des Klauversuches ein Dorfbewohner seine Hand auf den Baum und spricht die Worte Der Baum bleibt da dann darf der so geschutzte Maibaum von den Maibaumdieben nicht mehr angeruhrt werden Dies gilt auch noch im Gemeindebereich Ublich ist das Auslosen gestohlener Baume Dazu begibt sich eine Abordnung der Bestohlenen zu den Dieben und handelt den Preis aus der ublicherweise in Naturalien Getranke und Essen zu entrichten ist Nach erfolgreichen Ruckgabeverhandlungen wird der gestohlene Baum oft in einer feierlichen Prozession mit Blasmusikbegleitung von den Dieben zu seinen rechtmassigen Eigentumern zuruckgebracht Scheitern die Verhandlungen dagegen und wird der Maibaum nicht ausgelost stellen ihn in Bayern die neuen Besitzer als Schandmal fur das Nachbardorf den Nachbarstadtteil und als zusatzlichen Segensbringer fur ihren eigenen Ort auf Nach einigen Wochen wird die Beute dann zersagt und versteigert Oft wird an diesem Schandbaum dann eine Tafel befestigt auf der die Maibaumdiebe ihre Enttauschung durch Spottverse zum Ausdruck bringen In Sachsen hat sich mit der Zeit ein entspanntes Regelwerk gebildet Der Baum wird meist schon einen Tag vor dem 1 Mai aufgestellt um den Anlass ausgiebig zu feiern Fallt der 1 Mai aber auf einen Freitag oder Samstag wird er mancherorts erst an diesem Tag aufgestellt Auch in Sachsen gibt es samtliche Arten von Maibaumen von frisch geschlagen aus dem Wald meist Birken bis zur geschalten Fichte grun weiss bemalt und naturlich alle mit Bandern bestuckt Genauso breitgefachert sind die Regeln beim Stehlen des Baumes So darf der Baum sobald er geschlagen oder deutlich als Maibaum erkenntlich ist schon eine Nacht vor dem Aufstellen gestohlen werden denn in der Nacht wenn er schon steht wird er meist von der Dorfjugend bestens bewacht Gestohlen werden darf aber nur nachts und ohne Anwendung von Gewalt sei es gegen den Baum oder die Aufpasser Als gestohlen zahlt er nur wenn er unbemerkt uber die Ortsgrenze gebracht wurde Da der Maibaum meist aus alter Tradition heraus mit der Hand Stangen und Seilen aufgestellt wird durfen diese Baume auch nur manuell umgelegt und aus dem Ort herausgetragen werden Ausgelost wird er nach ausgiebigen Verhandlungen durch angemessene Sachpreise meist in flussiger Form In einigen Teilen Niederosterreichs und Oberosterreichs darf der Baum die ersten beiden Tage und Nachte nach dem Aufstellen durchgehend gestohlen werden In der 3 Nacht ist das Stehlen nur noch bis Mitternacht erlaubt Der Baum gilt dann als gestohlen wenn die Diebe den Baum um ca 45 umgelegt haben Wenn vorher einer der Bewacher oder Dorfbewohner die Diebe erwischt mussen die Diebe den Baum wieder aufstellen Wenn der Baum vor dem 1 Mai bereits fertig geschmuckt auf seinen grossen Tag wartet darf er ebenfalls gestohlen werden In Teilen Osterreichs ist es auch ublich dass sich die Diebe des Maibaums in einem offentlichen Schauprozess verantworten mussen und in diesem durch geschicktes Verhandeln die Strafe fur ihren Diebstahl niedrig halten konnen In Oberosterreich und im Mostviertel wird der Maibaum bis zu drei Tage vor dem 1 Mai aufgestellt und dann durchgehend bewacht In diesem Gebiet ist es nur erlaubt bereits stehende Maibaume zu stehlen Die Baume mussen dabei auf die gleiche Art und Weise umgelegt werden wie sie aufgestellt wurden Ein Einsatz eines Traktors oder gar eines Foresters ist daher nur erlaubt wenn der Baum auch mittels gleicher Hilfsmittel aufgestellt wurde Teilweise wird versucht die Bewachung durch Alarmanlagen oder durch Verstellen der Zufahrtswege mit Kraftfahrzeugen zu ersetzen In vielen Gemeinden werden dazu die Feuerwehrfahrzeuge verwendet Trotzdem gelingt es einigen Gemeinden immer wieder gleich mehrere Maibaume zu stehlen Diese mussen dann ausgelost werden Meist werden als Auslose einige Fasser Bier verlangt die dann aber zumeist gemeinsam geleert werden 2012 erregte eine Gruppe Oberosterreicher aus Engerwitzdorf Aufsehen nachdem sie in drei Nachten 12 Maibaume gestohlen und auf einem Platz aufgestellt hatten 4 Der Maibaumdiebstahl unterliegt Regeln zu denen zumindest in Bayern ganz sicher auch gehort dass die Polizei in der Verfolgung der Straftat sehr kulant ist Wer als Bestohlener die Polizei einschaltet verstosst gegen die ortlichen Sitten und riskiert seine Ehre Aus Linz wurde bekannt dass sich der Burgermeister Franz Dobusch Jurist weigerte einen angeblich entgegen dem Maibaumstehlkodex nicht in den ersten 3 Tagen sondern erst am 4 Tag gestohlenen Maibaum auszulosen In der Nacht vom 2 auf 3 Mai 2008 war der von der Salzkammergut Gemeinde Obertraun gespendete Maibaum unter dem Vorwand der Sicherung vor einem Sturm mitten vom belebten Linzer Hauptplatz erneut gestohlen und von den Dieben der Landjugend Reichenau im Muhlkreis in ihren Heimatort gebracht worden 5 Einen aussergewohnlichen Platz zum Aufstellen eines gestohlenen Maibaumes suchten sich die Diebe in Haag in Niederosterreich Sie errichteten ihn inmitten des Lowengeheges des Tierparks Stadt Haag Bei den Baumdieben handelte es sich um Tierwarter des Tierparks 6 Ursprunge Bearbeiten nbsp Mittsommerbaum in SchwedenDie Ursprunge des Maibaumbrauchtums sind teilweise ungeklart bzw umstritten Haufig genannt werden germanische Riten Die Germanen verehrten Waldgottheiten denen sie in verschiedenen Baumriten huldigten Eine durchgangige Tradition zu den heutigen Maibaumen lasst sich jedoch nicht herstellen wird von einigen Volkskundlern sogar bestritten In diesem Zusammenhang sollten jedoch Einflusse der Christianisierung betrachtet werden die heidnische Sitten unterdruckte und oftmals sogar bestrafte dem schloss sich mancherorts auch die weltliche Obrigkeit an Hierauf konnte auch eine wahrscheinliche weitere Unterbrechung der wieder eingefuhrten Tradition im fruhen Mittelalter zuruckzufuhren sein Eine untergegangene Maibaumtradition in Rom dokumentiert ein Gemalde von Agostino Buonamici gen il Tassi 1580 1644 aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts Es zeigt einen stattlichen Maibaum auf dem Kapitolsplatz an dessen blankem Stamm junge Manner hochklettern 7 nbsp Maibaum auf dem kapitolinischen Hugel in Rom nach Agostino TassiLaut einem Bericht aus der Eifel trat an manchen Orten im 13 Jahrhundert an Stelle des Maibaums ein christlicher Pfingstbaum 8 Auch in Thuringen Niedersachsen und angrenzenden Regionen wird an vielen Orten ein Maien an Pfingsten gesetzt 9 Erst im Jahr 1224 wird in Aachen lt einem Bericht des Caesarius von Heisterbach erstmals ein Maibaumaufstellen dokumentiert Dem folgt ein Bericht uber eine seit 1520 in Franken und Schwaben gepflegte Sitte des Maibaumaufstellens auf dem Dorfplatz Aus dem Jahr 1531 stammt eine Rechnung fur einen Maibaum in Bayern 1550 folgt die erste Abbildung eines Maibaumes In Osterreich wurde er 1230 erstmals fur Wien am Babenbergerhof erwahnt 10 im 17 Jahrhundert jedoch zeitweise verboten 11 In Altbayern gibt es verschiedene Erwahnungen des Begriffs Maibaum zwischen 1480 und 1611 in keinem davon handelt es sich aber um einen Gemeinschaftsbrauch vielmehr werden in dieser Zeit Maibaume individuell errichtet Andererseits zeigt die Abbildung Starnbergs von Hans Donauer im Munchner Antiquarium aus dem Jahr 1585 deutlich einen Maibaum in heutigen Sinn aus einem schlanken geschalten Stamm mit Querbalken auf denen Figurengruppen Wappen oder Handwerkszeichen befestigt sind 12 1657 wurde der Maienbrauch erstmals verboten die Polizeiordnung der Oberpfalz untersagte ihn als ein unflatig unchristlich Ding auch der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis untersagt ihn als zu nichts als blosser Burger und Bauernlust dienenden Brauch 13 Offiziell zugelassen wurde er erst wieder 1827 durch Konig Ludwig I in einer sittenpolizeilichen Verordnung da es sich um an sich unschadliche und wohl zu gonnende Vergnugungen des Landvolkes handele 14 Diese Verbote wurden aber nicht konsequent befolgt wie sich aus verschiedenen Abbildungen belegen lasst Alleine in der Topographie des Rentamts Munchen des Michael Wening aus dem Jahr 1701 zeigt acht Maibaume oder sehr ahnliche Objekte in der Regel auf Ortsplatzen 15 In seiner heutigen hohen Form mit belassener gruner Spitze und Kranz geschmuckt ist der Maibaum seit dem 16 Jahrhundert bekannt allerdings auch in anderen Funktionen als Kirchweihbaum als Ehrenmaibaum fur Individuen oder als mit Preisen behangte Kletterstange Seit dem 19 Jahrhundert kam er vor allem in Bayern auch als Ortsmaibaum fur die nun selbststandigen Gemeinden als Symbol ihres Selbstbewusstseins auf Rund um den Maibaum hat sich im Laufe der Zeit allerdings sehr viel lokales Brauchtum entwickelt das sich vielfach sogar von Dorf zu Dorf erheblich unterscheidet In der Romantik 19 Jahrhundert wurde der Maibaum oft als kultischer Riesen Phallus gedeutet der als Fruchtbarkeitssymbol fur reiche Ernten sorgen sollte Heute spricht kaum ein Volkskundler mehr von diesen Ursprungen die sich so nicht nachweisen lassen Unklar ist auch ob der Maibaum in seiner heutigen Form zuerst in Stadten auftauchte oder auf dem Land Wenn er in Stadten auftauchte bestand eher die Chance dass dies schriftlich dokumentiert wurde auf dem Land hingegen wurde dieses Brauchtum meist von relativ lose gebundenen Junggesellengruppen Geloog Reih Burschenschaft Junggesellenverein erhalten Dem Maibaum verwandt ist der Mittsommerbaum in Schweden Siehe auch BearbeitenZunftbaum Maibrauchtum Rheinland Kirchtagsmichl Freiheitsbaum Narrenbaum Maisingen Tanzlinde Kirchweihbaum MeekranzEinzelnachweise Bearbeiten Alter Brauch Maibaumaufstellen mit Schubstangen orf at 1 Mai 2023 abgerufen 1 Mai 2023 Mechthild Wiswe Pfingstmai im Salzgittergebiet In Salzgitter Jahrbuch Hrsg Geschichtsverein Salzgitter e V Bd 21 22 1999 2000 S 154 M Wiswe Pfingstmai im Salzgittergebiet In Salzgitter Jahrbuch Hrsg Geschichtsverein Salzgitter e V Bd 21 22 1999 2000 S 156 OO Stammtischrunde stahl zwolf Maibaume Die Presse am 3 Mai 2012 abgerufen am 1 Mai 2014 Reichenauer Gemeinderate halten beim Linzer Maibaum Nachtwache nachrichten at 28 April 2016 abgerufen 20 Dezember 2017 ORF Niederosterreich vom 4 Mai 2015 Lowen beschutzen gestohlenen Maibaum Abgerufen am 4 Mai 2015 Marco Bussagli Hrsg Rom Kunst amp Architektur Konemann Koln 2004 ISBN 3 8331 1043 0 Ursprung des Maibrauchs abgerufen am 1 Mai 2014 Manfred Becker Huberti Feiern Feste Jahreszeiten Lebendige Brauche im ganzen Jahr Freiburg Basel Wien 1998 ISBN 3 451 27702 6 S 333 Pfingsten in Flarchheim fruher und heute abgerufen am 1 Mai 2014 Staatsfeiertag seine Vorlaufer und das Maibaumaufstellen sowie der osterreichische Staatsvertrag 1955 1 Mai von Ulrike Kammerhofer Aggermann am Salzburger Landesinstitut Volkskunde von 2016 abgerufen am 30 April 2018 Kirchenweb at Brauche zum 1 Mai abgerufen am 1 Mai 2014 Volker Laturell Volkskultur in Munchen Buchendorfer 1997 ISBN 3 927984 63 9 S 184 f Ludwig Steub Das bayerische Hochland Munchen 1860 S 63 Georg Ferdinand Dollinger Bayerische Verordnungssammlung Band XIII S 1421 1120 Volker Laturell Volkskultur in Munchen Buchendorfer 1997 ISBN 3 927984 63 9 S 185Literatur BearbeitenRudolf Paes Pfingstmai In Heimatbote des Landkreises Braunschweig Oelding 1955 S 71 f Hans Moser Maibaum und Maienbrauch Beitrage und Erorterungen zur Brauchforschung In Bayerisches Jahrbuch fur Volkskunde 1961 ISSN 0067 4729 S 115 160 Hans Moser Volksbrauche im geschichtlichen Wandel Ergebnisse aus 50 Jahren volkskundlicher Quellenforschung Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1985 ISBN 3 422 00767 9 Bayerisches Nationalmuseum Forschungshefte Heft 10 Ingeborg Weber Kellermann Saure Wochen Frohe Feste Fest und Alltag in der Sprache der Brauche Bucher Munchen u a 1985 ISBN 3 7658 0471 1 Hans Meinl Alfons Schweiggert Der Maibaum Geschichte und Geschichten um ein beliebtes Brauchtum Verlags Anstalt Bayerland Dachau 1991 ISBN 3 89251 102 0 Ottmar Schuberth Maibaume Tradition und Brauchtum 1995 136 S ISBN 3 00 000415 7 Mechthild Wiswe Pfingstmai im Salzgittergebiet In Salzgitter Jahrbuch Hrsg Geschichtsverein Salzgitter e V Band 21 22 1999 2000 S 154 161 ISSN 0723 757X Kurt Grafschafter So ist s Brauch in Karnten Verlag Johannes Heyn 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maibaume Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Maibaum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Beitrag bei arte auch als Video abgerufen am 1 Mai 2014 Maibaum Maibrauche abgerufen am 1 Mai 2014 Augen auf beim Maibaumkauf abgerufen am 25 Juli 2014 Maibaumstecken eine andere Maibaum Tradition Objektplattform museum digital Maibaum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maibaum amp oldid 236831322