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Ottmar Schuberth 24 April 1911 in Wolfgrub bei Diessen am Ammersee 16 Marz 2001 in Weilheim in Oberbayern war ein deutscher Architekt bayerischer Baubeamter Buhnenbildner Denkmalpfleger Museumsdirektor und Heimatpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOttmar Schuberth studierte ab 1930 Architektur an der Technischen Hochschule Munchen und wurde nach dem bestandenen Staatsexamen 1939 zum Bauassessor ernannt Daneben studierte er ab 1936 bei Emil Preetorius Buhnenbild an der Akademie fur Angewandte Kunst Munchen und bekam erste Auftrage fur Werbegrafiken und Aquarelle 1940 promovierte er bei Adolf Abel an der Technischen Hochschule Munchen mit einem neuartigen Raumbuhnenprojekt 1 das er auf Vermittlung von Hanns Wiedmann auch Otto Falckenberg vorstellte Die ersten Buhnenbildentwurfe die ausgefuhrt wurden schuf er noch als Preetorius Schuler fur eine Grosse Revue der Theatergruppe des AGV Munchen am Munchner Colosseum Es folgten zahlreiche Buhnenbild und Kostumentwurfe fur Inszenierungen am Theater des AGV Munchen bei denen er oft selbst Regie fuhrte Schliesslich fuhrte der Erfolg der ersten grossen Ausstattung Liebe in der Lerchengasse am Munchner Gartnerplatztheater 2 zu weiteren Auftragen an Theatern und Opernhausern in Berlin Wien Hamburg Dortmund Chemnitz Dresden Als Architekt bei der Obersten Baubehorde in Munchen war er wahrend des Zweiten Weltkriegs die meiste Zeit UK gestellt wurde aber 1942 zusammen mit dem Maler Hans von Linprun als Divisions Kriegsberichterstatter und fotograf zum Russlandfeldzug einberufen Nachdem er Anfang 1943 verletzt zuruckkam wurde er noch als Patient im Lazarett mit der Errichtung von zivilen Hilfskrankenhausern in Schlossern und Klostern Oberbayerns beauftragt 1944 heiratete er Antonia von Rintelen das erste der vier Kinder kam in den letzten Kriegstagen zur Welt Im August 1945 kam er wegen seines Beamtenstatus Automatischer Arrest in das US amerikanische Internierungslager Altenstadt bei Schongau Dort fand er sich mit ebenfalls internierten Theaterleuten wie Fritz Fischer zu einer Lagertheatergruppe zusammen die mehrere Inszenierungen auf die improvisierte Buhne brachten und begann bis zur Entlassung 1946 mit den Planungen fur einen Theaterbau in der alten Flakschule Danach betatigte er sich als freischaffender Architekt 1948 wurde er dann als Regierungsbaurat beim Landbauamt Weilheim i Obb wieder in den Staatsdienst aufgenommen 1951 begann er mit dem Bau eines privaten Marionetten Theaters mit uber 40 Figuren und ausgefeilter Buhnentechnik Nach einem Krippenspiel folgte vor allem eine grosse Zirkus Arena Gespielt wurde meist im kleinen Kreis aber z B auch bei einem Gastspiel beim AGV der davon einen Farbfilm fur das 100 Stiftungsfest 1961 anfertigte 1955 brachte er im Callwey Verlag sein heute noch als Standardwerk geltendes Fachbuch Das Buhnenbild Geschichte Gestalt Technik heraus 3 1957 1959 wurde er am Staatstheater Bremen unter dem Intendanten Albert Lippert fur mehrere Inszenierungen als Gastbuhnenbildner und Ausstatter verpflichtet 1960 wechselte Schuberth als fur Oberbayern zustandiger Landeskonservator ans Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege und erhielt von 1969 bis 1974 einen Lehrauftrag uber Bau Denkmalpflege an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen 1970 1971 gab er den Anstoss den Bibliotheksaal des ehemaligen Augustiner Chorherrenstifts Kloster Polling zu sanieren und ubernahm ehrenamtlich die Planung und kunstlerische Oberleitung bei Restaurierung und Ausbau zum Konzertsaal in dem seit der Eroffnung 1975 regelmassig Konzerte stattfinden und der vom Prager Smetana Quartett zu den funf besten Statten ihrer Musizierpraxis in der ganzen Welt 4 gezahlt wurde 1971 wurde er mit der Planung eines Freilichtmuseums des Bezirks Oberbayern betraut und schliesslich 1973 zum ersten Leitenden Direktor des Freilichtmuseums an der Glentleiten uber Grossweil bei Murnau ernannt das bereits im Oktober 1976 mit dem 1 Bauabschnitt eroffnet werden konnte Als Mitgrunder des Freundeskreises Freilichtmuseum Sudbayern e V ubernahm er auch die Schriftleitung fur die Fachzeitschrift des Fordervereins Ende 1979 ging er mit 68 Jahren in den Ruhestand arbeitete aber noch bis 1997 ehrenamtlich weiter als Kreisheimatpfleger fur den Landkreis Weilheim Schongau 2001 starb er in seinem Haus in Weilheim Werk BearbeitenAls Maler und Grafiker schuf Ottmar Schuberth neben zahlreichen Landschaftsaquarellen Reiseskizzen und Illustrationen vor allem Buhnenbilder Figurinen und Ausstattungen Auswahl 1936 Mit Koffer und Harfe AGV Revue Anton Herzog Munchen Colosseum 1937 Grossarler Herodesspiel Bearbeitung Otto Falckenberg Munchen AGV Buhne 1938 Gasparone Carl Millocker Entwurfe 1939 Die Perlenfischer Georges Bizet Entwurfe 1940 Das Schiedsgericht nach Menandros Munchen AGV Buhne auch Regie 1940 La Boheme Giacomo Puccini Entwurfe 1940 Nachtstuck Hans Gebhart Munchen AGV Buhne auch Regie 1940 Liebe in der Larchengasse Arno Vetterling Munchen Gartnerplatztheater 1941 Traum von mir Erwin Bootz Berlin Kabarett der Komiker 1941 Nachtbeleuchtung Curt Goetz Munchen AGV Buhne auch Regie 1942 Der Vogelhandler Carl Zeller Wien Volksoper 1943 Die Fledermaus Johann Strauss Dresden Centraltheater 1945 Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart Entwurfe 1946 Charleys Tante Brandon Thomas Altenstadt Lagertheater 1946 Faust II Goethe Altenstadt Lagertheater 1946 Jedermann Hugo von Hofmannsthal Altenstadt Lagertheater 1949 Die Musik kommt Oscar Straus Munchen Gartnerplatztheater 1950 Wiener Blut Johann Strauss Munchen Gartnerplatztheater 1957 Paganini Franz Lehar Bremen Staatstheater 1958 Wenn ich Konig war Adolphe Adam Bremen Staatstheater 1958 Der Gute Mensch von Sezuan Bert Brecht Entwurfe 1959 Maske in Blau Fred Raymond Bremen StaatstheaterAls Architekt und Denkmalpfleger wirkte er im Staatsdienst und freiberuflich bei zahlreichen Bauten massgeblich mit Auswahl 1943 1945 Sonderauftrag des Innenministeriums zur Errichtung von Ausweichkrankenhausern Munchens fur den zivilen Sektor in Schlossern und Klostern Oberbayerns dafur Grundung einer eigenen Dienststelle mit zuletzt drei Mitarbeitern zur Durchfuhrung von 27 Baumassnahmen Schloss Tegernsee Bad Reichenhall Bad Tolz Wessobrunn Mittenwald etc nebenher Planung und Abwicklung von zahlreichen Neubau und Restaurierungsprojekten 1946 Project of a Theater in the Flak School Altenstadt Schongau CIC Camp der US Army 1946 1947 Entwurf fur ein Theaterstudio Die Baracke fur Otto Falckenberg an der Mohlstrasse in Munchen Bogenhausen unter Mitarbeit von Olaf Andreas Gulbransson 1947 1948 Theater im Steinmetzsaal in Tegernsee Entwurf mit Einrichtungen 1947 1948 Neugestaltung der Hotelfachschule in Wildbad Kreuth Entwurf Werkplanung 1947 1948 Mitarbeit bei der Innenraumgestaltung der Marienkapelle auf dem Rennenberg bei Oberveischede durch Hans von Linprun 1948 Wettbewerbsentwurf fur den Wiederaufbau des Marienplatzes in Munchen 1949 Entwurf fur ein Chefarzthaus am Versorgungskrankenhaus in Bad Tolz 1949 Planung fur den Wiederaufbau der AGV Buhne an der Scholastika in Munchen 1950 Gastraume im Schlosshotel Linderhof 1952 Einfamilienhaus am Hang uber dem Tegernsee 5 1954 Entwurf fur ein Theater im Monachia Keller am Karlstor in Munchen mit Einrichtungen 1957 Schwimmhalle und Sportanlagen des Versorgungskrankenhauses in Bad Tolz 1961 1963 Umbau und Erweiterung der Evangelischen Kirche Apostelkirche in Weilheim 6 1964 Sanierung und Anbau der romanischen Basilika St Michael in Altenstadt bei Schongau 7 1968 1971 Sanierung und Erhaltungsmassnahmen fur Schloss Amerang 8 1970 1972 Sanierung der Alten Anatomie in Ingolstadt mit Ausbau zum Deutschen Medizinhistorischen Museum 9 1971 1975 Sanierung Restaurierung und Ausbau des ehemaligen Bibliotheksaals im Kloster Polling zum Konzertsaal 10 1973 1979 Konzeption und Aufbau des Freilichtmuseums an der Glentleiten als Grundungsdirektor 11 Schriften Auswahl BearbeitenAls Autor verfasste er neben zahlreichen Fachartikeln 12 auch mehrere Bucher Auswahl Das Buhnenbild Geschichte Gestalt Technik Callwey Verlag Munchen 1955 Neuauflage Noetzel Verlag Wilhelmshaven 2005 ISBN 3 7959 0728 4 als Herausgeber Richard Panzer Szene ohne Symbolik Hornung Verlag Munchen 1971 ISBN 3 87364 016 3 mit Erika Groth Schmachtenberger Die Krippe im Freilichtmuseum des Bezirks Oberbayern in der Neugestaltung durch Michael Muller Schriftenreihe Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern e V Heft 2 Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern Grossweil bei Murnau 1976 mit Erika Groth Schmachtenberger Hellmuth Heinrich Zinnfiguren Schriftenreihe des Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern Heft 3 Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern Grossweil bei Murnau 1978 mit Erika Groth Schmachtenberger Die Bauernhofe auf der Glentleiten Suddeutscher Verlag Munchen 1979 ISBN 3 7991 6061 2 2 Auflage 1981 Bauernhofe im Museum Glentleiten Amerang Massing Pannonia Verlag Freilassing 1980 ISBN 3 7897 0089 4 als Mitautor Der Puppen und Buhnenbildner Oskar Paul Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1980 ISBN 3 921773 08 3 Die schonsten Bauernhofe Oberbayerns Suddeutscher Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7991 6117 1 Modelle alter Bauernhauser Anlage Technik Material Mit Anleitungen zum Modellbau Callwey Verlag Munchen 1986 ISBN 3 7667 0813 9 Weilheim Spaziergang durch eine alte Stadt Stoppel Verlag Weilheim 1989 ISBN 3 924012 29 6 2 Auflage 1992 als Herausgeber Wolfgang Ott Bauernhof und Burgerhaus im Werdenfelser Land Schriftenreihe Band 11 Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern Glentleiten 1993 ISBN 3 924842 80 9 Maibaume Tradition und Brauchtum Konigseder Verlag Peissenberg 1995 ISBN 3 00 000415 7 Die schonsten Bauernhofe in Oberbayern Traditionelle Bauweise und modernes Wohnen Cormoran Munchen 1999 ISBN 3 517 09020 4 Auszeichnungen Bearbeiten1977 Verleihung des Bayerischen Verdienstordens 1981 Verleihung des Willi Mauthe Preises des Heimat und Museumsvereins Weilheim und Umgebung e V 1987 Verleihung des Oberbayerischen Kulturpreises des Bezirks Oberbayern zusammen mit Enoch Freiherr von und zu Guttenberg 13 Literatur BearbeitenHeinz Haushofer Bildnis der Heimat 189 Ottmar Schuberth In Schonere Heimat 71 1982 S 290 292 Elisabeth Wiedemann Auch Austragsstuberl kultureller Mittelpunkt Museumsdirektor i R Dr Ottmar Schuberth 70 Jahre alt Verdient um Glentleiten und Polling In Munchner Merkur vom 24 April 1981 Horst Wanetschek Klaus Halmburger Hrsg Ottmar Schuberth Architekt Buhnenbildner Conservator Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1982 ISBN 3 921773 14 8 Horst Wanetschek Klaus Halmburger Hrsg Ausstellung Ottmar Schuberth Im Rahmen der Oberbayerischen Kulturtage 1987 Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1987 Inge Burmeister Biographie Ottmar Schuberth In Freundeskreis Blatter Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern e V Hrsg Grossweil Heft 13 1981 S 128 130 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ottmar Schuberth im OPAC der Deutschen Nationalbibliothek https www dmm ingolstadt de museum museumsgeschichte html https bibliotheksaal de verein Einzelnachweise Bearbeiten Ottmar Schuberth Rahmen und Raumbuhne hofisches oder Volkstheater In Der Baumeister Jahrgang 1940 H 10 S 77 81 und S 104 116 Suddeutsche Sonntagspost 14 Jahrgang 1940 Nr 52 vom 29 Dezember Eckehart Nolle Der Schuberth In Horst Wanetschek Klaus Halmburger Hrsg Ottmar Schuberth Architekt Buhnenbildner Conservator Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1982 ISBN 3 921773 14 8 Freunde des Pollinger Bibliotheksaals e V Hrsg Chronik der Restaurierung Bibliotheksaal Polling Pollinger Drucke II Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1975 S 14 Einfamilienhaus am Hang uber dem Tegernsee In Der Baumeister 49 Jahrgang 1952 H 10 S 688 691 Enno Burmeister Architekt und Denkmalpfleger In Horst Wanetschek Klaus Halmburger Hrsg Ottmar Schuberth Architekt Buhnenbildner Conservator Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1982 ISBN 3 921773 14 8 Ottmar Schuberth Romanische Basilika St Michael in Altenstadt bei Schongau In 22 Bericht des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Munchen 1964 S 74 83 Ottmar Schuberth Schloss Amerang In Jahrbuch der Bayerischen DenkmalpfIege Band 27 Munchen 1971 S 96 100 Ottmar Schuberth Die Alte Anatomie in Ingolstadt In Schonere Heimat 62 Jahrgang 1973 S 311 316 Freunde des Pollinger Bibliotheksaals e V Hrsg Chronik der Restaurierung Bibliotheksaal Polling Pollinger Drucke II Verlag Das Werkstattbuch Murnau 1975 Ars Bavarica Archivalisches Jahrbuch fur Bauforschung und Kunstgeschichte in Bayern Band 3 1975 S 1 8 Inge Burmeister Bibliographie Ottmar Schuberth In Freundeskreis Blatter Freundeskreis Freilichtmuseum Sudbayern e V Hrsg Grossweil Heft 13 1981 S 131 141 Dem vielfach Verdienten Kulturpreis verliehen In Munchner Merkur Weilheimer Tagblatt vom 20 Oktober 1987 Normdaten Person GND 118762044 lobid OGND AKS LCCN n83135518 VIAF 19974614 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuberth OttmarKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Buhnenbildner Denkmalpfleger Museumsdirektor und HeimatpflegerGEBURTSDATUM 24 April 1911GEBURTSORT Wolfgrub bei Diessen am AmmerseeSTERBEDATUM 16 Marz 2001STERBEORT Weilheim in Oberbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottmar Schuberth amp oldid 231622018