www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Kreuzberg steht auf einem kleinen Felskegel oberhalb des Altenahrer Ortsteils Kreuzberg Die Anlage befindet sich auf einem dreieckigen Felsplateau das an einer Seite steil zur Ahr abfallt und gehort damit zum Typus der Hohenburg Burg Kreuzberg von WestenSeit 1820 ist die Burg Wohnsitz der Familie von Boeselager und damit die einzige bewohnte Burg im Ahrtal Der Privatbesitz ist mit Ausnahme der Burgkapelle nicht fur die Offentlichkeit zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 1 1 Kapelle 1 2 Kernburg 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur Bearbeiten nbsp Burg Kreuzberg Rheinland Pfalz aus ostlicher Richtung Luftaufnahme 2015 Die Burganlage besteht aus der Kernburg und einer Kapelle sowie Wirtschaftsgebauden aus dem 18 Jahrhundert die westlich der Hauptburg liegen Das Burgareal ist von einer Ringmauer umgeben die neben der Kernburg eine Gartenanlage umschliesst und moglicherweise fruher auch eine Vorburg schutzte 1 Kapelle Bearbeiten Die katholisch geweihte Burgkapelle im Stil des Spatbarocks ist dem Heiligen Antonius gewidmet Der Bau mit Polygonalchor wird durch Fenster an seiner Langsfront in drei Achsen unterteilt Die sudliche Front mit dem rundbogigen Eingangsportal besitzt einen bis in den Giebel reichenden Risalit Der Innenraum wird von einem Tonnengewolbe aus Holz uberspannt An der West Empore findet sich das Wappen der Familie von der Heyden genannt Belderbusch mit einer Datierung von 1783 Kernburg Bearbeiten nbsp Wohnbau der Burg KreuzbergDie Kernburg erhebt sich auf einem nahezu dreieckigen Grundriss und folgt damit der Beschaffenheit der kunstlichen 2 Burgplateaus Das Areal wird von der inneren Ringmauer umschlossen An der Ostseite steht der runde weiss verputzte Bergfried mit einem stumpfen Kegelhelm der von einer Wetterfahne mit der Jahreszahl 1781 bekront wird Seine Aufgabe war es das unmittelbar benachbarte Eingangstor zum Innenhof zu schutzen Der Turm springt etwa zur Halfte aus der inneren Ringmauer hervor Dem Bergfried schliesst sich nordlich ein kurzer Verbindungstrakt zum Wohnbau an der Nordseite an Seine Geschosse sind uber einen sechseckigen Treppenturm mit geschweifter Haube erschlossen An der Nordseite des Kernburgareals steht der barocke zweigeschossige Wohnbau aus Bruchsteinen Seine Fassade weist zwei Knicke auf die wahrscheinlich dem Umstand geschuldet sind dass die mittelalterliche Ringmauer die aussere Form des Gebaudes vorgab 3 Uber der Eingangstur des Bauwerks findet sich eine Lavaplatte mit Jahreszahlen und den Wappen der Familien von Bernsau sowie von der Heyden welche die Bautatigkeiten der Burgherren im 18 Jahrhundert bezeugt Der Wohnbau enthalt obwohl erst im 18 Jahrhundert errichtet mit Sicherheit mittelalterliche Bausubstanz worauf auch seine grossen Mauerstarken hinweisen 4 Im Suden wird die Kernburg von einer Ringmauer in Brustungshohe begrenzt Sie weist die Ansatze von sieben Fenstern auf die zu einem Gebaude gehorten das dort fruher einmal stand Wann dieser Bau abgerissen wurde ist bisher unbekannt Geschichte BearbeitenKreuzberg wurde als Cruceberg urkundlich erstmals 893 im Prumer Urbar erwahnt Um 1100 kam die Siedlung an die Grafen von Are die auf dem Kreuzberg ein erstes Wohnhaus fur einen ihrer Verwalter erbauen liessen 5 Erzbischof Konrad von Are Hochstaden belehnte Kuno von Vischenich auch Cuno Cono Conz von Fischenich Ritter und Schenk des Kolner Erzstiftes mit Kreuzberg und gestattete ihm auf dem Berg eine feste Burg zu errichten deren Bau er finanziell unterstutzte Nach Fertigstellung der Burg trugen Kuno und seine Frau Guda die Burg dem Erzbistum Koln im April 1343 zu Lehen auf und wurden im Gegenzug wieder damit belehnt 5 Burg Kreuzberg war damit in der nachfolgenden Zeit ein Offenhaus der Kolner Erzbischofe Noch im gleichen Jahr der Lehnsubertragung verstarb Kuno von Vischenich ohne Nachkommen hinterlassen zu haben Herrschaft und Burg gingen an seine Witwe Guda die 1346 Konrad von Schoneck heiratete und den Besitz damit an seine Familie brachte Oft wird in der kunsthistorischen Literatur angegeben dass der Bergfried der Burg wahrend des 15 Jahrhunderts errichtet wurde Es ist jedoch gut moglich dass dieser Teil der Burg Kreuzberg zum altesten Teil der Anlage gehort und damit aus dem 14 Jahrhundert stammt 3 Zu Beginn des 15 Jahrhunderts waren Burg und Herrschaft Kreuzberg zweigeteilt Den Besitz teilten sich 1415 Johann von Bachem und Nikolaus von Are so dass die Burg zu einer Ganerbenburg wurde Beide Anteile wechselten in den nachsten rund 240 Jahren oft die Besitzer Darunter waren unter anderem die Familien von Gymnich von Nesselrode von Flodorf von Peppenhoven von Konigsdorf und von der Leyen 1659 konnte Johann Arnold Quadt von Wickrath dem durch seine Frau Anna von Flodorf eine Halfte der Burg gehorte den Besitz wieder in einer Hand vereinen Er erwarb den anderen Teil der Herrschaft und damit der Burg fur 4444 Reichstaler von Hugo Ernst von der Leyen Doch er konnte sich nicht allzu lang an seinem Besitz erfreuen 1686 zerstorten franzosische Truppen die Burg nbsp Burg Kreuzberg auf einer Tuschezeichnung von Renier Rodikin 1725Johann Arnolds Sohn Vincenz starb 1697 kinderlos so dass Kurkoln das Lehen anschliessend an den Gouverneur der erzbischoflichen Residenz in Bonn Philibert von Chabot Graf von St Maurice vergab Dieser verkaufte das Anwesen 1699 an den kurkolnischen Amtmann von Bruhl Freiherr Wilhelm Wierich Dietrich von Bernsau zu Schweinheim Nachdem dieser 1709 ohne mannliche Nachkommen verstorben war zog Kurkoln den Besitz als erledigtes Mannlehen ein doch Wilhelms Witwe klagte dagegen erfolgreich vor dem Reichskammergericht und erhielt die Burg zugesprochen Durch ihre alteste Tochter Maria Anna kam die Anlage an deren Ehemann Graf Carl Martin Ferdinand von Satzenhofen Das Paar liess 1760 den Wohnbau der Burg neu errichten Zu jener Zeit existierte auch ein Bau an der Sudseite der Kernburg der auf einer Tuschezeichnung des wallonischen Kunstlers Renier Roidkin von 1725 deutlich zu sehen ist Maria Annas Tochter Amalie wurde 1769 mit Kreuzberg belehnt 5 aber das Lehen war wenige Jahre spater derart verschuldet dass es zwangsversteigert wurde Fur 13 900 Reichstaler erwarb es im Juli 1780 Graf Caspar Anton von der Heyden genannt Belderbusch der Lebensgefahrte von Amalies Schwester Caroline Er liess nicht nur den alten Bergfried mit einem neuen Dach versehen 1781 sondern initiierte 1783 auch den Bau der heutigen Burgkapelle am westlich gelegenen Eingang des Burgberings Eine zur Burg gehorige Kapelle ist urkundlich schon seit 1485 nachweisbar Der gotische Kirchenbau stand am Fusse des Burgbergs an der Ahr 5 und ist auf Zeichnungen Roidkins gut zu erkennen Belderbuschs Tochter war mit einem Freiherrn von Boeselager verheiratet 2 und brachte die Burg 1820 an diese Familie die sie vorwiegend als Jagdschloss nutzte Gottfried Kinkel beschrieb sie 1849 in seinem Buch Die Ahr als ein schmucke s weisse s Schlosschen 6 was bedeutet dass die Burg zu jener Zeit komplett weiss verputzt gewesen sein muss Wahrend des Zweiten Weltkriegs dienten die Kellerraume der Burg der ortlichen Bevolkerung als Luftschutzkeller Die Anlage selbst uberstand die Wirren des Krieges unzerstort In den 1950er Jahren errichteten die Eigentumer Philipp Freiherr von Boeselager und Rosa Maria geb Grafin von Westphalen zu Furstenberg einen kurzen Verbindungstrakt zwischen Wohnbau und Bergfried um den Turm zu Wohnzwecken nutzen zu konnen Die Innenraume des Bergfrieds wurden zu diesem Zweck umgestaltet ehe er 1982 einen neuen Verputz erhielt Aktueller Burgherr ist der Malteserritter Albrecht Freiherr von Boeselager Literatur BearbeitenMichael Losse Theiss Burgenfuhrer Hohe Eifel und Ahrtal 1 Auflage Theiss Stuttgart 2003 ISBN 978 3 8062 1775 9 S 86 87 Jakob Rausch Schloss und Herrlichkeit Kreuzberg In Heimat Jahrbuch Kreis Ahrweiler 1959 Schiffer Rheinberg 1959 ISSN 0342 5827 S 19 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Kreuzberg Eintrag zur Burg Kreuzberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten M Losse Theiss Burgenfuhrer S 87 a b D Holterman H Herzog Der Ahr Radweg Bouvier Bonn 2003 ISBN 3 416 02999 2 a b Eintrag von Jens Friedhoff zur Burg Kreuzberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 20 August 2016 M Losse Theiss Burgenfuhrer S 86 a b c d J Rausch Schloss und Herrlichkeit Kreuzberg zitiert nach M Losse Theiss Burgenfuhrer S 86 Burgen und Schlosser im Landkreis Ahrweiler Schloss Ahrenthal Burg Adenbach Ahrweiler Burg Are Burg Aremberg Burg Bodendorf Schloss Brohleck Schloss Burgbrohl Burghaus Burgsahr Schloss Ernich Schloss Gelsdorf Burg Kempenich Burg Kreuzberg Reichsburg Landskron Burg Lantershofen Schloss Marienfels Schloss Metternich Burg Neuenahr Nurburg Burg Olbruck Burg Putzfeld Burg Rheineck Burg Rolandseck Saffenburg Schweppenburg Schloss Sinzig Schloss Vehn Burg Vettelhoven Schloss Vettelhoven Schloss Vischel Burghaus Wassenach Wensburg 50 509269444444 6 9754416666667 Koordinaten 50 30 33 4 N 6 58 31 6 O Normdaten Geografikum GND 4733162 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Kreuzberg Rheinland Pfalz amp oldid 216907642