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Kloster Kamp auch Altenkamp lat Monasterium Vetus Campis oder Campense Monasterium oder Abbatia Sancta Maria in Campo u a ist eine ehemalige Abtei auf dem Gebiet der Stadt Kamp Lintfort bei Rheinberg am Niederrhein Das 1123 gegrundete Zisterzienserkloster war das erste im damaligen deutschsprachigen Raum 1 Die Klosteranlage liegt auf einem Hugel Kamper Berg an dem sudlich der historische Kanal Fossa Eugeniana entlangfuhrt Zisterzienserabtei KampBlick auf den Terrassengarten und die AbteikircheLage Deutschland DeutschlandNordrhein WestfalenLiegt im Bistum Munster vormals Erzbistum KolnKoordinaten 51 30 8 5 N 6 30 58 4 O 51 50235 6 51623 Koordinaten 51 30 8 5 N 6 30 58 4 OOrdnungsnummernach Janauschek 20Patrozinium BMVGrundungsjahr 1123Jahr der Auflosung Aufhebung 1802Mutterkloster Kloster MorimondTochterkloster Kloster Walkenried 1129 Kloster Volkenroda 1131 Kloster Amelungsborn 1135 Kloster Michaelstein 1139 Kloster Hardehausen 1140 Kloster Saarn 1214 Kloster Bottenbroich 1222 Kloster Neuenkamp 1231 Kloster Eiteren NL 1342 Kloster Marienkroon NL 1382 Kloster Sibculo NL 1412 Kloster Burlo 1448 Kloster Grevenbroich 1623 Die AbteikircheInnenansicht der AbteikircheIm Jahr 2020 fand im Klostergarten sowie auf dem ehemaligen Bergwerksgelande der Schachtanlage Friedrich Heinrich 1 2 die Landesgartenschau Kamp Lintfort 2020 statt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Erbauung auf dem Kamper Berg und Tochtergrundungen 1 3 Renovierungen 1 4 Letzte Blutezeit 2 Abteikirche 3 Klostergebaude 4 Die Klostergarten 4 1 Terrassengarten 4 2 Barockgarten 4 3 Alter Garten und Obstgarten 4 4 Sonnenuhren im Terrassengarten 5 Orgel 6 Kloster Kamp heute 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schadeldecke der Heiligen Agatha im Altar der Klosterkirche nbsp Abtei Camp um 1910Grundung Bearbeiten Am 23 Januar 1123 wurde von Friedrich I Erzbischof von Koln die Stiftungsurkunde fur das Kloster ausgestellt und dieser beauftragte seinen Bruder Arnulf aus dem Zisterzienserkloster Morimond in Frankreich das Kloster zu grunden Heinrich ein weiterer Bruder machte sich mit einer Gruppe von 12 Monchen auf den Weg an den Niederrhein Am 31 Januar 1123 nach dem Julianischen Kalender 1122 wurde das Kloster errichtet 2 Die Monche brachten unter anderen Reliquien auch ein Stuck der Schadeldecke der Heiligen Agatha mit die heute noch in der Klosterkirche aufbewahrt wird Nach der Errichtung des Klosters erhielt dieses viele Schenkungen fur den Unterhalt Erzbischof Arnold I von Koln bestatigte 1138 eine dieser Schenkungen einen Hof in Gotterswick 3 In einer weiteren Urkunde von 1139 wurde von Papst Innocenz II die Stiftung der Abtei Camp bestatigt 4 Da die Zisterzienser ihre Niederlassungen normalerweise in Talern oder ebenen Gebieten errichtet hatten wird vermutet dass ihre erste Niederlassung ganz in der Nahe des spateren Klosters errichtet worden war Unter dem zweiten Abt Theoderich wurden landwirtschaftliche Betriebe Grangien unter anderem in der Nahe von Kalkar und Voerde errichtet Laut Regel des Zisterzienserordens musste jedes Kloster einen eigenen Weinberg besitzen den Kamp als Weingut in Moselweiss bei Koblenz besass Nachdem sie das Gut 1355 wegen finanzieller Schwierigkeiten verkaufen mussten legten die Monche im Suden der Kirche einen Weinberg an In einer Chronik von 1483 ist mehrfach uber diesen Wein zu lesen dass er mit Reizen gegeizt haben soll Der Kamper Wein bereitet am Tisch nur Pein lat Vinum Campense non facit gaudia mense Erbauung auf dem Kamper Berg und Tochtergrundungen Bearbeiten Das ganze Gebiet war zu damaliger Zeit allerdings noch Sumpflandschaft Unter dem dritten Abt Gierard um 1150 wurde daher mit dem Bau der Klosteranlage auf einem ganz in der Nahe liegenden Hugel dem Kamper Berg begonnen Damit war Kamp das einzige Zisterzienserkloster welches auf einer Anhohe erbaut wurde Sechs Jahre nach der Grundung wurde schon das erste Tochterkloster Walkenried im Harz gegrundet 1132 folgten Volkenroda in Thuringen 1135 Amelungsborn am Solling 1140 Hardehausen in Westfalen und 1146 Michaelstein ebenfalls im Harz Vom Kloster Kamp gingen 15 Tochtergrundungen direkt aus wobei fur den Osten das Kloster Neuzelle sudlich von Frankfurt Oder bzw Eisenhuttenstadt eine besondere Bedeutung hatte Auf dem Hohepunkt standen 60 Kloster und weitere 24 Nonnenkloster unter direkter Aufsicht der Kamper Abte Ende des 13 Jahrhunderts erreichte das Kloster unter Abt Giselbert seinen Hohepunkt mit Besitzungen Hofen unter anderem in Koln Koblenz Neuss Uerdingen Rheinberg mit dem Kamper Hof und dem zwischen Rheinberg und Moers liegenden Klostergut Strommoers Utrecht Aachen und Nijmegen Von den Hofen ist nur noch der in Rheinberg erhalten auch gibt es noch einige bewohnte Gebaude des Hofgutes Strommoers mit der zugehorigen Hofkapelle Im Spatmittelalter war das Kloster wohl das bedeutendste des ganzen Zisterzienserordens Ein Meisterwerk aus der Zeit die 1312 entstandene Kamper Bibel befindet sich heute im Besitz der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Renovierungen Bearbeiten Im Laufe der langen Geschichte der Abtei wurde das Kloster sowohl durch kriegerische Handlungen Brande und sogar dem starkeren Erdbeben von 1504 mehrmals teilweise oder auch fast vollig zerstort Derartige Ereignisse sind besonders fur Ende des 13 Jahrhunderts wahrend der damaligen allgemeinen Unruhen im Gebiet von Maas und Niederrhein in den 1470er Jahren wahrend der kriegerischen Handlungen durch Karl den Kuhnen am Niederrhein und im Herzogtum Geldern und im letzten Viertel des 16 Jahrhunderts und um 1610 wahrend der religiosen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten am Niederrhein sowie dem Achtzigjahrigen Krieg der Niederlander uberliefert 5 Am Anfang des 15 Jahrhunderts wurden viele Gebaude am Kloster renoviert und neu errichtet auch ein neuer Hochaltar wurde gebaut Mit der Reformationsbewegung im 16 Jahrhundert und besonders mit dem Truchsessischen Krieg brachen schwere Zeiten fur das Kloster an Der Bucherbestand der Bibliothek die sich aus dem Skriptorium des 12 Jahrhunderts entwickelt hatte scheint bereits damals Einbussen erlitten zu haben 6 endgultig aufgelost wurde er 1803 auf einer Versteigerung 1580 zog ein Teil der Monche nach Neuss 5 Jahre spater gab man das Kloster ganz auf und der Rest siedelte nach Rheinberg uber 1586 wurde ein Grossteil des Klosters durch Graf Adolf von Neuenahr und Moers auf dem Berg zerstort Zwischen 1626 und 1629 wurde am Sudhang des Berges der Bau der Fossa Eugeniana vorangetrieben Hierbei kam es ebenfalls zu Plunderungen und Zerstorungen Erst unter Abt Polenius 1636 1664 kehrte ein Teil der Monche zuruck Der Versuch ab 1640 mit dem Wiederaufbau zu beginnen musste jedoch kurzfristig wieder unterbrochen werden 7 Der Wiederaufbau konnte dann allerdings zwischen 1683 und 1700 unter Abt Andreas Holtmann aus Geldern durchgefuhrt werden Mit dem Bau der heutigen Klosterkirche wurde 1685 begonnen die Apsis Ostchor ist als einziges noch Original von 1410 erhalten Der Bau entspricht allerdings nicht den Idealvorstellungen des Ordens Am 19 November 1700 konnte der ganze Konvent wieder einziehen Unter Abt Wilhelm Norff aus Rheinberg 1705 1726 wurden eine neue Orgel gebaut die Schulden getilgt und neue Guter gekauft Auch die Marienkapelle im Norden der Kirche wurde zu dieser Zeit errichtet im Niederrheingebiet existiert mit der Gnadenkapelle in Kevelaer nur ein vergleichbarer Bau Am 15 Juli 1714 besuchte Friedrich Wilhelm I von Preussen die Abtei Der Konig war damals in Moers zu Besuch und machte auf dem Weg nach Geldern einen Abstecher nach Kamp Damals gab es nur eine Strasse zwischen diesen beiden Orten Auf Bitten des Priors erliess der Konig bei diesem Besuch die Akzisen fur dieses Kloster Auch einige schon geformte Weinglaser mit kelchartiger Form und eingraviertem preussischen Adler wurden der Abtei bei diesem Besuch geschenkt Letzte Blutezeit Bearbeiten Unter Abt Franziskus Daniels aus Grevenbroich 1733 1749 brach fur das Kloster die letzte Blutezeit an Um 1740 liess er den heute noch bekannten Terrassengarten errichten der als reiner Obst und Gemusegarten genutzt wurde Die Terrassierung erfolgte dabei nach italienischer die Ausfullung der Flachen nach franzosischer Mode Fur die Wasserspiele im Garten wurde das Gefalle des Berges ausgenutzt der Wasserspeicher dafur befand sich unter dem Sudturm der Klosterkirche Abt Daniels liess ebenfalls noch eine Pralatur direkt neben der Klosterkirche bauen Vom 29 August bis zum 14 September 1740 bereiste Kronprinz Friedrich II von Preussen den Niederrhein Auf der Fahrt von Moers zu Schloss Moyland bei Kleve wo er sich mit Voltaire treffen wollte kam er wahrscheinlich am Kloster Kamp vorbei dessen Terrassengarten gerade erbaut wurde Es ist daher moglich dass er hier eine hier eine Inspiration fur den ab 1744 erbauten Garten von Sanssouci erhalten hat 8 Bei Kamp kam es wahrend des Siebenjahrigen Krieges am 12 Juni 1758 zum Sieg Ferdinands von Braunschweig uber die Franzosen unter Graf Clermont Dieser folgte am 23 Juni die Schlacht bei Krefeld nach der der gesamte Niederrhein von den Franzosen verlassen wurde Bereits 1759 besetzten die Franzosen wieder das Gebiet des Linken Niederrheins Am 16 Oktober 1760 kam es in der Schlacht bei Kloster Kampen zum Sieg der Franzosen unter Marquis de Castries uber Ferdinand der mit preussischen und englischen Truppen versucht hatte die Franzosen zu uberraschen Nachdem 1789 in Frankreich die Revolution ausgebrochen war wurde 1794 der linke Niederrhein von den franzosischen Armeen besetzt Am 6 August 1802 wurde von den Kommissaren Lepine und Thibault die Sakularisation des Klosters verkundet alle beweglichen und unbeweglichen Guter wurden konfisziert Allein die Kirche und die fur den Gottesdienst benotigten Gegenstande waren davon ausgenommen Die letzten 27 Monche verliessen mit Abt Bernhard Wiegels das Kloster bereits am 10 August 1802 9 1807 wurde das Kloster nach einer Versteigerung in Aachen von sechs Kaufleuten erworben Die Gebaude wurden abgerissen oder umgebaut das Land des Ordens ging durch die Abschaffung der Feudalrechte durch Frankreich an die Bauern uber die es bisher nur erblich nutzen durften Auf dem Wiener Kongress wurde Kamp Teil der preussischen Provinz Rheinland Zwischen 1802 und 1954 wurde die ehemalige Klosterkirche von der Gemeinde als Pfarrkirche genutzt Am 27 Mai 1954 zog ein Konvent der Karmeliter in das Kloster ein diese waren als Seelsorger und Lehrer an den Schulen der Stadt tatig 2002 wurde aber auch dieser Konvent aufgelost und die Ordensleute zogen bis auf einen in die Niederlande zuruck nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Kamp Lintfort Kloster Kamp Barockgartenpanorama im Hintergrund unterhalb der Abteikirche der TerrassengartenAbteikirche BearbeitenUber den ersten Kirchbau der Abtei ist wenig bekannt Der erste Bau soll in den Jahren 1150 bis 1182 errichtet worden sein vermutlich im romanischen Stil Die Aussagen uber eine Ausstattung dieser Kirche mit einem Querhaus sind widerspruchlich in jedem Fall spekulativ In den Jahren 1410 bis 1415 wurden an der Kirche Veranderungen vorgenommen Im Jahre des Herrn 1410 wurde das Kirchengebaude erneuert mit grossen Kosten in die Hohe gezogen und mit einem neuen Schutzdach versehen Im nachfolgenden Jahr wurde sie in Richtung Westen um eine Lange von 25 Fuss vergrossert 10 Im Zuge dieser Massnahmen erhielt die Kirche einen rechteckig geschlossenen Chorraum Sanktuarium In nordlicher Richtung wurden Kapellen angebaut Die Baumassnahmen wurden im gotischen Baustil vorgenommen Auch fur diesen Bau ist ein Querhaus nicht nachgewiesen Diese Kirche wurde mit der gesamten Klosteranlage im Zuge des Truchsessischen Krieges 1583 1588 zerstort Im 17 Jahrhundert wurde ein Neubau errichtet Fertigstellung 1700 und zwar auf den Grundmauern der alten Kirche und unter Berucksichtigung des teilweise erhalten gebliebenen Sanktuariums Der Baustil dieses Neubaus ist der Gotik nachempfunden Mit den Altaren dem Chorgestuhl einigen Skulpturen und der Orgel erhielt die Kirche eine barocke Innenausstattung Unter franzosischer Herrschaft wurde das Kloster 1802 sakularisiert Die ehemalige Abteikirche wurde Pfarrkirche und wird seitdem als solche genutzt Wahrend viele Kunstschatze die kostbare Bibliothek mit zahlreichen Handschriften sowie Gemalde verloren gingen blieben ein Teil des Chorgestuhls die Kanzel einige Skulpturen und die Orgel erhalten Die beiden Zwiebelturme an der Ostwand sind ein markantes Zeichen ein fur Zisterzienserkirchen jedoch vollig untypisches lediglich dem Barock geschuldetes Bauelement der Kirche Das gilt auch fur den kleinen Glockenturm auf dem Mittelschiff der Kirche heute ohne Funktion der mangels eines Querhauses den fur Zisterzienser typischen kleinen Dachreiter auf der Vierung des Hauses ersetzt Ein Turm am Westwerk fehlt diesmal in Ubereinstimmung mit der zisterziensischen Enthaltsamkeit von Prunk Im Nordosten schliesst sich eine sechseckige Marienkapelle aus dem Jahr 1714 an Klostergebaude BearbeitenVom ehemaligen Kloster sind neben der Kirche nur zwei weitere Gebaude erhalten geblieben Der sudostlich der Abteikirche gelegene Backsteinbau der als einziger noch als Klostergebaude erkennbar ist und daher heute allgemein als Kloster Kamp bezeichnet wird Die obere Etage nutzten die Zisterzienser ehemals als Infirmerie Krankenhaus Im Truchsessischen Krieg wurde das Gebaude zerstort Nach dem Westfalischen Frieden wurde das Haus auf den alten Fundamenten und den erhalten gebliebenen Grundmauern wieder errichtet Es diente nach der Sakularisation als Pastorat Von 1954 bis 2002 nutzte es der Karmeliterkonvent als Kloster Der im Erdgeschoss gelegene Rokokosaal und der Gewolbekeller werden heute als Veranstaltungsorte genutzt Der westlich der Abteikirche gelegene Rest der ehemaligen Pralatur aus dem 18 Jahrhundert Das Gebaude befindet sich heute in Privatbesitz und ist durch seinen spater angebrachten Aussenverputz nicht mehr im Originalzustand erhalten Die Klostergarten Bearbeiten nbsp Das Kloster und der Klostergarten von Suden aus der Luft gesehen nbsp KlostergartenDie Garten des Klosters Kamp stellen eine neue Gartenanlage in barocken Strukturen dar errichtet ab den 1980er Jahren bis ca 1991 Sie sind eine Anlage nach historischem Vorbild auf historischem Boden nach einer authentischen Vorlage einem Kupferstich von August Querfurth und Ernst Ludwig Creite aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Die Anlage zahlt insgesamt vier Garten mit den folgenden Bezeichnungen Terrassengarten Barockgarten Alter Garten und Obstgarten Mit der Wiederherstellung wurde der Versuch unternommen Mosaiksteinchen barocker Gartenbaukunst an ihrem traditionellen Ort wieder in ein geschlossenes Bild zu integrieren Die wiedererrichtete Gartenanlage wurde 2004 2005 als herausragendes Beispiel in die Strasse der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen Terrassengarten Bearbeiten Der Terrassengarten am Sudhang des Kamper Berges gelegen grundet in einer Anlage die von den Kamper Zisterziensermonchen nach dem Dreissigjahrigen Krieg errichtet wurde Gestaltet wurde der Garten von Benediktus Bucken Mathematiker und Baumeister und Mitglied des Konvents der ehemaligen Zisterzienserabtei Kamp Bucken verwendete als Vorlage fur die Anlage die Architettura des Sebastiano Serlio 1 Ausgabe Venedig 1540 Danach erhielt der Terrassengarten funf Terrassen die obersten vier in konkaver die funfte und unterste in konvexer Form Infolge des Wechsels von konkaver zu konvexer Formgebung entsteht auf der untersten Terrasse eine Arena ein Blumengarten mit Springbrunnen Mittig des Gartens legte Bucken eine Treppenanlage die sogenannte Schone Treppe an Die Schone Treppe war mit wertvollen Skulpturen auf ihren beidseitigen Postamenten geschmuckt die mit dem Untergang des Klosters infolge der Sakularisation verloren gegangen sind Auf den vier Treppenpostamenten der unteren Terrasse wurde 2010 ein Sonnenuhrensemble installiert Barockgarten Bearbeiten Sudlich an den Terrassengarten schliesst sich der horizontal gelegene Barockgarten an Mit dem Terrassengarten ist er durch die in einem geschwungenen Doppellauf endende Schone Treppe verbunden die hier eine hohe Brunnenwand einschliesst Der Barockgarten ist in 16 rechteckige Felder davon 4 traditionelle Schmuckfelder gegliedert Im Osten Suden und Westen schliessen sich weitere Felder mit Randbepflanzungen an Das Zentrum des Gartens bildet eine Rundbrunnenanlage mit integrierten Wasserfontanen Im Norden des Gartens sind zwei Orangerien symmetrisch angeordnet Die ursprungliche Anlage erfolgte ebenso wie der Terrassengarten durch die Zisterzienser nach dem Dreissigjahrigen Krieg die Gestaltung ubernahm ebenfalls Benediktus Bucken nbsp Kloster Kamp Ansicht aus Suden auf Barockgarten Terrassengarten und AbteikircheAlter Garten und Obstgarten Bearbeiten Der Alte Garten ist eine ostlich des Kamper Berges gelegene regelmassige Anlage die strukturell dem Barockgarten ahnelt Fur den in 16 quadratische Felder gegliederten Garten wurde 2012 ein Farbkonzept fur die Bepflanzung realisiert Die im 20 Jahrhundert neu angelegte Bundesstrasse 510 uberdeckt jedoch rund ein Drittel des ursprunglichen Gartens Auf der Nordostseite des Kamper Berges besteht der Obstgarten mit u a Pflaumen Apfel und Kirschbaumen Sonnenuhren im Terrassengarten Bearbeiten 2010 wurde auf den vier Treppenpostamenten der unteren Terrasse eine astronomische Sonnenuhr 11 in Form von vier flachen Pyramiden mit jeweils drei Zifferblattern installiert Diese Sonnenuhr stellt die Zeitanzeigen der Antike und des Mittelalters die klosterlichen Gebetszeiten und die moderne Zeitrechnung MEZ und MESZ dar Die Schattenwerfer der Sonnenuhr haben die Form der im Terrassengarten angepflanzten und spitzkegelig zugeschnittenen Ligusterbaumchen nbsp Nordost Pfeiler vorne und Sudost Pfeiler hinten nbsp Sonnenuhr auf dem Sudost Pfeiler nbsp Sonnenuhr auf dem Sudwest Pfeiler nbsp Sonnenuhr auf dem Nordost Pfeiler nbsp Sonnenuhr auf dem Nordwest PfeilerSudostpfeiler Sudwestpfeiler Nordostpfeiler NordwestpfeilerThematik Temporalstunden Wahre Ortszeit Sonnenauf und untergang Moderne ZeitrechnungZifferblatt Ost in Kamp einschl der Gebetszeiten am Vormittag im Kloster Chorin Brandenburg Stunden seit Sonnenaufgang Himmelsrichtung der SonneZifferblatt Sud in Jerusalem im Kloster Kamp Schattenkurve am Grundungstag 31 1 10 2 Wahre Ortszeit auf dem 15 Langengrad MEZ Zifferblatt West in Kamp einschl der Gebetszeiten am Nachmittag im Kloster Citeaux Burgund Stunden seit und bis Sonnenuntergang Hohe der Sonne uber dem HorizontZifferblatt Nord Erlauterung Beteiligte bei der Errichtung der Sonnenuhren Richtungen und Entfernungen zu den o g Klostern Zitat aus dem Grundungsbericht ZeitgleichungOrgel BearbeitenDie Zisterzienser liessen in ihren Kirchen zunachst keine Orgeln zu denn dieses Instrument galt als heidnisch Der Gesang der Monche der gregorianische Gesang ist einstimmig und unbegleitet Erst nach dem Aufkommen der Mehrstimmigkeit im hohen Mittelalter fand auch die Orgel den Einzug in das Gotteshaus der Monche Unter dem Abt Henricus V von Calcar 1483 1499 wurde ein neues Instrument aufgestellt Die Kamper Chronik schreibt dazu Im Jahre 1495 wurde eine neue Orgel in der Kamper Klosterkirche aufgerichtet Aus dieser Formulierung ist zu ersehen dass schon vorher eine Orgel Baujahr unbekannt in der Klosterkirche gestanden hatte Diese wird aber im Ostchor hinter dem Lettner ihren Platz gehabt haben und wahrscheinlich tragbar gewesen sein Eine Kellnereirechnung von 1667 belegt Arbeiten an der damaligen Orgel nbsp Historischer OrgelprospektDer heute noch vorhandene Prospekt mit der damals neuen Orgel wurde unter dem Abt Wilhelminus Norff III aus Rheinberg 1705 1726 errichtet der auch die Marienkapelle im Jahre 1714 erbauen liess Der Orgelbauer war vermutlich Johann Josef Brammertz 1668 1729 Die mit dem Wappen des Abtes geschmuckte Orgelbuhne ist sehr gut erhalten und die beste Rokokoarbeit der Kirche Das genaue Entstehungsdatum ist nicht uberliefert Die feste Balustrade der Brustung tragt feine und zierlich durchbrochene Arabesken mit grosser Bewegtheit und reicher Mannigfaltigkeit Das Material ist reines Eichenholz Auf dem Gelander der Brustung sieht man Weinlaub und Trauben gekront mit Rosen Das Instrument bestand aus einem von der Sudseite spielbarem zweimanualigen Werk mit angehangtem Pedal ohne eigene Pfeifen deshalb besitzt der Orgelprospekt auch keine Pedalturme Zu beiden Seiten bekronen Vasen das Gehause und obenauf steht die Figur des Konigs David mit der Harfe Vergleichbare Instrumente die vorn in der Emporenbrustung stehen findet man am Niederrhein beispielsweise in St Nikolaus Geldern Walbeck in St Nikolaus Bruggen in St Maria Himmelfahrt Bracht im ehemaligen Kreuzherrenkloster Wegberg und in der evangelischen Kirche Linnich ferner in der kriegszerstorten Erkelenzer Paterskirche und der Klever Minoritenkirche Da das Instrument nach 200 Jahren vollstandig unspielbar geworden war wurde es im Jahre 1905 durch ein neues Werk der Firma Tibus aus Rheinberg ersetzt Dieses Orgelwerk hatte eine pneumatische Traktur In den 1960er Jahren bekam die Firma Fleiter aus Munster den Auftrag das Instrument umzubauen Sie ersetzte die Pneumatik durch eine elektrische Traktur und die Orgel bekam einen neuen Spieltisch Unter den Restaurierungsarbeiten der Kirche in den 1970er Jahren hatte das Instrument wiederum stark gelitten und wurde erneut unspielbar 1978 bekam die Firma Gebruder Stockmann Werl den Auftrag eine neue Orgel zu bauen Das heutige Werk besteht aus den drei Teilwerken Hauptwerk Unterwerk und Pedalwerk Das Instrument bekam wieder eine mechanische Traktur Die Disposition lautet 12 I Hauptwerk C g31 Pommer 16 2 Prinzipal 0 8 3 Rohrflote 0 8 4 Oktave 0 4 5 Gemshorn 0 0 4 6 Nasat 0 2 2 3 7 Oktave 0 2 8 Mixtur V 0 1 1 3 9 Trompete 0 8 II Unterwerk C g310 Blei Gedackt 8 11 Weidenpfeife 8 12 Prinzipal 4 13 Blockflote 4 14 Waldflote 2 15 Quinte 1 1 3 16 Sesquialtera II 0 2 2 3 17 Scharff IV 2 3 18 Cromorne 8 Tremolo Pedal C f119 Subbass 16 20 Principalbass 0 0 8 21 Gedacktbass 0 8 22 Choralbass 0 4 23 Mixtur IV24 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen zwei freie Kombinationen eine freie Pedalkombination Absteller fur Zungen und MixturenKloster Kamp heute BearbeitenIm Kloster ist seit 2003 ein Geistliches und Kulturelles Zentrum eingerichtet Dort finden Besinnungstage und Kontemplationen statt In der Abteikirche wird jeden Sonntag die Klostervesper gebetet Im Rokokosaal werden kulturelle Veranstaltungen wie die Kamper Konzerte Kammermusik Lesungen Abende fur Geniesser und das Kammermusikfest angeboten Kunstausstellungen und Fuhrungen konnen besucht werden Das Klostergebaude wurde 2003 und 2009 umfangreich renoviert Ein Klostercafe im ehemaligen Refektorium und ein Klosterladen in der ehemaligen Rekreation laden zum Verweilen ein In einer der beiden Orangerien der Klosteranlage finden im Sommer Kunstausstellungen statt Auf dem Abteiplatz vor der Klosterkirche sind noch einige Gebaude erhalten die in der letzten Blutezeit des Klosters entstanden sind Im Agathastift befindet sich das Museum Kloster Kamp in dem viele Gegenstande aus der Geschichte des Klosters ausgestellt sind Kostbarstes Ausstellungsstuck ist das Kamper Antependium ein Altarvorhang aus dem 14 Jahrhundert Siehe auch BearbeitenSchlacht bei Kloster KampenLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Geschichte des Siebenjahrigen Krieges in einer Reihe von Vorlesungen mit Benutzung authentischer Quellen bearbeitet von den Offizieren des grossen Generalstabs Vierter Theil Der Feldzug von 1760 Als Manuscript zum Gebrauche der Armee abgedruckt Berlin 1834 S 416ff online bei google books S 416ff Friedrich Michels Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Abtei Camp bei Rheinberg Crefeld 1832 Matthias Dicks Die Abtei Camp am Niederrhein Geschichte des ersten Cistercienserklosters in Deutschland 1123 1803 Thomas Kempen 1913 Nachdruck Moers 1978 Erich Willicks Georg Geisbauer Kloster Kamp Geschichte und Gegenwart Kamp Lintfort Eigenverlag 2000 Georg Geisbauer Kloster Kamp seine Abte und Filiationen Die Kamper Chronik deutsch Kamp Lintfort Eigenverlag 2002 Georg Geisbauer Die Zisterzienser Abtei Kamp In Baldur Hermans Hrsg Die Sakularisation im Ruhrgebiet Ein gewalttatiges Friedensgeschaft Vorgeschichte und Folgen Edition Werry Mulheim an der Ruhr 2004 ISBN 3 88867 049 7 S 199 224 Martin Kluners 900 Jahre Kloster Kamp Zur Datierung der Anfange von Deutschlands altester Zisterzienserabtei In Jahrbuch Kreis Wesel 2023 S 19 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Kloster Kamp Quellen und Volltexte nbsp Commons Kloster Kamp Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Kamp bei www cistercensi info Die Sonnenuhr im Terrassengarten Kloster Kamp als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp Beschreibung dieser Sehenswurdigkeit auf der Route der Industriekulturhttp vorlage rik test 22 12220 archivierte Version Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Bar Diplomatische Geschichte der Abtei Eberbach im Rheingau Hrsg Karl Rossel Band 1 Verein fur Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung Wiesbaden 1855 S 1 urn nbn de bvb 12 bsb10029476 2 Lacomblet Theodor Joseph in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde 297 1840 Band 1 779 bis 1200 S 210 1194 Lacomblet Theodor Joseph in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde 328 1840 Band 1 779 bis 1200 S 218 Lacomblet Theodor Joseph in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde 332 1840 Band 1 779 bis 1200 S 238 272 Montanus In Die Vorzeit der Lander Cleve Mark Julich Berg und Westfalen Kapitel XXXV Die Chronik des Klosters Altfeld vulgo Kamp im Herzogthum Cleve 1837 Solingen S 75 bis 96 439 bis 460 Onlinefassung Udo Kindermann Das Proteus Gedicht aus Kamp in Cistercienser Chronik 116 2009 S 367 380 Montanus In Die Vorzeit der Lander Cleve Mark Julich Berg und Westfalen Kapitel XXXV Die Chronik des Klosters Altfeld vulgo Kamp im Herzogthum Cleve 1837 Solingen S 89 453 Onlinefassung Vgl Europaische Begegnungsstatte am Kloster Kamp Der Terrassengarten In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein In Kapitel Cronicon monasterii Campensis 1869 Heft 20 S 60 74 Onlinefassung Georg Geisbauer Kloster Kamp seine Abte und Filiationen Die Kamper Chronik deutsch Eigenverlag Kamp Lintfort 2000 S 58 Willy Bachmann Gerhard Schopkens Licht und Zeit Natur und Kultur Physis und Metaphysis Die Astronomische Sonnenuhr am Kloster Kamp Schriftenreihe Europaische Begegnungsstatte am Kloster Kamp e V Kamp Lintfort 2014 Gustav K Ommer Neuzeitliche Orgeln am Niederrhein mit Beispielen historischer Orgeln im Anhang Munchen Zurich Verlag Schnell amp Steiner 1988 ISBN 3 7954 0386 3 S 270f Route der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte und Gegenwart der Ruhr 13 Auf dem Weg zur blauen Emscher 14 Kanale und Schifffahrt 15 Bahnen im Revier 16 Westfalische Bergbauroute 17 Rheinische Bergbauroute 18 Chemie Glas und Energie 19 Arbeitersiedlungen 20 Unternehmervillen 21 Brot Korn und Bier 22 Mythos Ruhrgebiet 23 Parks und Garten 24 Industrienatur 25 Panoramen und Landmarken 26 Sakralbauten 27 Eisen amp Stahl 28 Wasser Werke Turme und Turbinen 29 Bochum Industriekultur im Herzen des Reviers 30 Gelsenkirchen 31 Route Industriekultur und Bauhaus per RadRoute der Industriekultur Themenroute 22 Mythos Ruhrgebiet Villa Hugel nbsp Margarethenhohe nbsp Krupp Familienfriedhof Verbandsgebaude des Regionalverband Ruhr Abtei Werden Horster Muhle Stammhaus Krupp Zeche Zollverein Schacht XII Gasometer Oberhausen St Antony Hutte nbsp Siedlung Eisenheim nbsp Landschaftspark Duisburg Nord nbsp Alte Thyssen Hauptverwaltung Alsumer Berg nbsp Haniel Museum Rheinorange Siedlung Rheinpreussen nbsp Krupp Huttenwerke Tor 1 Hafenmund des Werkshafen der Huttenwerke Krupp 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