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Gebhard II von Urach 1 Marz 1110 war Benediktiner Abt der Kloster Hirsau und Lorsch sowie von 1105 bis 1107 Bischof von Speyer Wappen der Grafen von UrachLeben und Wirken BearbeitenGebhard II von Urach auch Gerhard stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Urach und wurde geboren als Sohn von Graf Egino I von Dettingen dem Alteren Sein Bruder war Kardinalbischof Kuno von Urach 1122 ein eifriger Forderer der gregorianischen Reformen und Vertrauter von Papst Paschalis II 1099 1118 Zusammen mit seinem Bruder Liutold grundete Kuno im Jahre 1089 das Kloster Zwiefalten das von Hirsauer Monchen besiedelt wurde 1 Vor seiner Zeit im Kloster Hirsau durfte Gebhard eine Ausbildung im Umfeld des Strassburger Domstiftes erhalten haben 2 Sein Onkel vaterlicherseits war Bischof Werner II von Strassburg der aufgrund einer Strafexpedition gegen das Kloster Hirsau unruhmlich in die Hirsau nahe Geschichtsschreibung eingegangen ist 3 Die Umstande seines Klostereintritts sind umstritten da wir hierzu lediglich die Quellen aus dem Hirsauer Umfeld besitzen die massgeblich von den spateren Ereignissen um seine Person gepragt sind Der Codex Hirsaugiensis beschreibt dass Gebhard das Kloster zunachst um Besitz betrogen hatte bevor er sich dem monastischen Leben zuwandte 4 Die tendenziose Vita Wilhelms von Hirsau berichtet obendrein von einem Strassburger Kanoniker der fur seine weltlichen Neigungen bestraft wird 5 In dieser Schilderung konnte man durchaus eine spate Invektive gegen Gebhard sehen 6 Gebhard lebte als Benediktiner im Kloster Hirsau wurde spater Prior 1091 Abt und Nachfolger des Wilhelm von Hirsau Dieser wird als Seliger verehrt und soll Gebhard von Urach als seinen Prior und Vertrauten in die Abtei Cluny gesandt haben um von dort Reliquien des Hl Petrus fur die neue Klosterkirche zu erbitten 7 Nachdem sich Heinrich V 1104 mit dem bayerischen und sachsischen Reformadel gegen seinen Vater Heinrich IV verbundet hatte besetzte jener Ende Oktober 1105 Speyer den zentralen Ort salischer Herrschaft und berief Gebhard einen vehementen Gegner Heinrichs IV zusatzlich zu seiner Hirsauer Abtswurde zum Bischof von Speyer 8 und Abt von Lorsch 9 10 Im Kloster Hirsau kam es derweil zu interner Lagerbildung und man wahlte Bruno von Beutelsbach 1120 an seiner Stelle als Abt Gebhard war als Bischof von Speyer Lehnsherr der Burg Bockelheim auf der Heinrich IV seinen Vater zu Weihnachten 1105 internierte 1106 begrub man unter seinem Episkopat den exkommunizierten Kaiser Heinrich IV in Speyer wobei der Oberhirte auf genauer Einhaltung der kanonischen Vorschriften bestand nach denen jener als Gebannter nicht in der Familiengrablege des Speyerer Domes begraben werden durfte Deshalb erbaute man an der Nordseite der Kathedrale die bis heute erhaltene Afrakapelle wo der Herrscher vorlaufig beigesetzt wurde bis er posthum vom Kirchenbann befreit war 11 Gebhard von Urach verzichtete 1107 krankheitsbedingt auf sein Bischofsamt Er wird als beleibt und von mittlerer Grosse beschrieben litt an Gicht und hatte eine daher ruhrende Gehbehinderung an einem Fuss 12 Ebenso scheint diese Entscheidung massgeblich durch die oppositionelle Haltung der Speyerer Burger beeinflusst gewesen zu sein die dem Bischof diesen Affront gegen den immer noch beliebten Salier nicht verziehen hatten 13 Laut Seelbuch des Speyerer Domes starb er am 1 Marz 1110 wurde jedoch seinem Wunsch gemass in der Abteikirche von Hirsau bestattet Die Annales Hirsaugienses des Johannes Trithemius uberliefern viele Einzelheiten zu Leben und Person des Bischofs Gebhard von Urach die bei Domkapitular Franz Xaver Remling in seiner Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 1 1852 mit entsprechender Quellenangabe vermerkt sind Die historische Genauigkeit dieser Annalen ist jedoch zweifelhaft Gebhard von Urach 1141 Neffe des Speyerer Bischofs war von 1131 bis 1140 Bischof von Strassburg Literatur BearbeitenDenis Drumm Das Hirsauer Geschichtsbild im 12 Jahrhundert Studien zum Umgang mit der klosterlichen Vergangenheit in einer Zeit des Umbruchs Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde 77 Thorbecke Ostfildern 2016 ISBN 978 3 7995 5277 6 Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 1 Speyer 1852 S 334 345Anmerkungen Bearbeiten Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und Bertholds In Luitpold Wallach Erich Konig Karl Otto Muller Hrsg Schwabische Chroniken der Stauferzeit Band 2 Sigmaringen 1978 S 10 Friedrich Knopp Gebhard Abt von Hirsau 1091 1105 Bischof von Speyer 1105 1107 In Friedrich Knopp Hrsg Die Reichsabtei Lorsch Festschrift zum Gedenken an ihre Stiftung 764 Band 1 Darmstadt 1973 S 353 356 Denis Drumm Das Hirsauer Geschichtsbild im 12 Jahrhundert Studien zum Umgang mit der klosterlichen Vergangenheit in einer Zeit des Umbruchs In Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 77 Ostfildern 2016 S 41 Codex Hirsaugiensis In Eugen Schneider Hrsg Wurttembergische Geschichtsquellen Band 1 Stuttgart 1887 S 5b Vita Willihelmi Abbatis Hirsaugiensis In Wilhelms Wattenbach Hrsg MGH Scriptores in folio Band 12 Hannover 1856 S 214 Denis Drumm Das Hirsauer Geschichtsbild im 12 Jahrhundert Studien zum Umgang mit der klosterlichen Vergangenheit in einer Zeit des Umbruchs In Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 77 Ostfildern 2016 S 42 Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 1 1852 S 338 Annalista Saxo Chronik In Klaus Nass Hrsg MGH Scriptores Band 37 Hannover 2006 S 518 Karl Glockner Hrsg Codex Laureshamensis Darmstadt 1929 S 417 Denis Drumm Das Hirsauer Geschichtsbild im 12 Jahrhundert Studien zum Umgang mit der klosterlichen Vergangenheit in einer Zeit des Umbruchs In Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 77 Ostfildern 2016 S 43 44 Annales Hildesheimenses In Georg Waitz Hrsg MGH Scriptores Rerum Germanicarum Band 8 Hannover 1878 S 57 Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 1 1852 S 337 Stefan Weinfurter Salisches Herrschaftsverstandnis im Wandel Heinrich V und sein Privileg fur die Burger von Speyer In Fruhmittelalterliche Studien Band 36 2002 S 332 VorgangerAmtNachfolgerJohannes I von KraichgauBischof von Speyer 1104 1107Bruno von SaarbruckenBischofe von Speyer vor 1200 Jesse Hilderich Athanasius Principius Dragobodo Atto Sigwin Luido David Basinus Fraido Benedikt Hertin Gebhard I Gotedank Einhard I Bernhard Amalrich Reginbald I Gottfried I Ottgar Balderich Rupert Walter Siegfried I Reginger Reginbald II Sigibodo I Arnold I Konrad I Einhard II Heinrich I von Scharfenberg Rudiger gen Huzmann Johannes I Gebhard II von Urach Bruno von Saarbrucken Arnold II von Leiningen Siegfried II von Wolfsolden Gunther von Henneberg Ulrich I von Durrmenz Gottfried II Rabodo von Lobdaburg Konrad II Ulrich II von Rechberg Otto von Henneberg Nachfolger Konrad III von Scharfenberg Normdaten Person GND 1019470607 lobid OGND AKS VIAF 231914083 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gebhard II von UrachALTERNATIVNAMEN Gebhard II Graf von Urach Gerhard GebehardKURZBESCHREIBUNG Bischof von SpeyerGEBURTSDATUM 11 JahrhundertSTERBEDATUM 1 Marz 1110 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebhard II von Urach amp oldid 237071571