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Die Adelsprobe auch Ahnenprobe ist ein urkundlicher Nachweis der adligen Abstammung eines Geschlechts oder einer Person Hochstift Wurzburgische Ahnenprobe fur einen Probanden aus der Familie von Hettersdorf 1782 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heute 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDer erste wesentliche Ahnenbeweis war vom 12 Jahrhundert an die Turnierfahigkeit die vom Nachweis der Abstammung von vier ritterburtigen Ahnen und der Legung einer Wappenprobe abhangig gemacht wurde Spater wurden bestimmte Funktionen nur dem Adel vorbehalten so die Mitgliedschaften in Ritterorden Domkapiteln und Stiften Stiftfahigkeit sowie in Ordensgemeinschaften Frauenstiften und das Tragen der Hofwurde z B Kammererwurde Hofzutritt So durften nur Vierschildrige d h von vier adligen Grosseltern Abstammende der adligen Privilegien einer Stiftung oder eines Ritterordens teilhaftig werden Der Kandidat musste die Wappenschilde seiner Vorfahren vorweisen die von den Angehorigen der betreffenden Geschlechter beschworen werden mussten Bei den Stiften geschah es nicht selten dass man durch Kapitelbeschlusse die erforderliche Anzahl adliger Ahnen von vier Grosseltern auf acht Urgrosseltern oder gar sechzehn Ururgrosseltern erhohte um die Aufnahme zu erschweren Auch die Landtagsfahigkeit in der Klasse der Ritterschaft war von der Adelsprobe abhangig Welche Abstammungsvoraussetzungen zu erfullen waren ergab sich aus den Regeln der betreffenden Institution Tendenziell wurden aber zur Aufrechterhaltung der Exklusivitat die Anforderungen bis hin zur 16 Ahnen Probe Nachweis dass alle Ururgrosseltern adelig geboren waren immer mehr verscharft In alteren Zeiten wurde der Nachweis regelmassig durch die sogenannte Aufschworung erbracht In diesem Verfahren bestatigten andere Adlige die Richtigkeit aller Angaben auf der Ahnentafel Die Angaben bezogen sich auf die eheliche Geburt aller aufgelisteten Vorfahren des Probanden und auf die Adels Zugehorigkeit der aufgefuhrten Personen Mit der Sakularisation und dem Ende des alten Reichs trat der Urkundenbeweis an die Stelle der Adelsprobe In der Zeit von 1900 bis 1918 war die Adelsprobe nur fur den Malteserorden den Johanniterorden und fur das Kammerherren Amt erforderlich Heute BearbeitenIn Deutschland ist seit der Abschaffung der Adelsprivilegien 1919 die Ahnenprobe nur noch eine gesellschaftliche Frage zum Beispiel bei Meinungsverschiedenheiten oder Zweifeln uber die Eintragungen im Genealogischen Handbuch des Adels GHdA oder das Gothaische Genealogische Handbuch und damit verbunden dem Zugang zu Adelsgesellschaften und verbanden in Deutschland Hierfur gilt das historische Adelsrecht als Massstab Die 16 Ahnen Probe gehort allerdings nicht mehr dazu burgerliche Mutter oder Ehefrauen sind kein Aufnahmehindernis fur die Adelsverbande oder den Gotha Allerdings gilt fur die Vereine das Mannesstamm Prinzip ausgeheiratete Frauen die burgerlich geheiratet haben sind nicht aufnahmefahig Fur die Aufnahme eines Probanden in die adligen Range des Malteserordens ist nach wie vor ein Nachweis des Alters und Abstammung der Familie erforderlich Bei den burgerlichen Rittern und Damen wird darauf verzichtet Im Johanniterorden bestehen keine Adelsrange deshalb findet dort eine Prufung generell nicht statt Literatur BearbeitenJohann Georg Estor Practische Anleitung zur Anenprobe So bei den teutschen Erz und Hochstiften Ritterorden und Ganerbschaften gewonlich Muller Marburg 1750 Digitalisat Carl Edmund Langer Die Ahnen und Adelsprobe die Erwerbung Bestatigung und der Verlust der Adelsrechte in Osterreich Manz Wien 1862 urn nbn de bvb 12 bsb10455200 8 Philipp Blittersdorf Adels und Ahnenproben im alten Osterreich Ungarn in Jahrbuch der Vereinigung katholischer Edelleute in Osterreich 1932 Innsbruck Wien Munchen 1932 109ff Friedrich Graf Lanjus Rezension zu Der stiftsmassige deutsche Adel im Bilde seiner Ahnenproben in Monatsblatt Adler 12 1935 1938 S 163 f Maurice Keen Das Rittertum Artemis Munchen 1999 ISBN 3 7608 1216 3 Klaus Graf Ahnenprobe in Friedrich Jager Hrsg Enzyklopadie der Neuzeit Bd 1 Stuttgart 2005 Sp 146 148 Preprint Fassung als E Text Jorn Eckert Art Ahnenprobe In Albrecht Cordes Heiner Luck Dieter Werkmuller Ruth Schmidt Wiegand Hrsg Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Band I Erich Schmidt Verlag Berlin 2008 Sp 106 f Elizabeth Harding Michael Hecht Hrsg Die Ahnenprobe in der Vormoderne Selektion Initiation Reprasentation Rhema Munster 2011 ISBN 978 3 86887 006 0 Weblinks BearbeitenLexikon des Adelsrechts Elizabeth Harding Adelsprobe In Historisches Lexikon BayernsNormdaten Sachbegriff GND 4141663 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelsprobe amp oldid 229877932