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Schrendeisen auch Schrendeysen Schrendeissen Schrindeisen oder Schrindisen geschrieben war ein um die Mitte des 15 Jahrhunderts erstmals urkundlich fassbares Geschlecht von landgraflich hessischen Ministerialen von dem ein Zweig im Jahre 1530 in den Reichsadelsstand aufstieg dann aber schon bald wieder erlosch Die Quellenlage ist durftig und nur vier Generationen sind wirklich fassbar Familienwappen nach Jost Amman 1589 Eine erste Erwahnung der Familie stammt aus dem Jahre 1357 als der Mainzer Erzbischof Gerlach seinen Ministerialen Schrendeisen mit der Wasserburg in Nassenerfurth belehnte Inhaltsverzeichnis 1 Ludwig Schrendeisen 2 Hiob Schrendeisen 3 Hiob von Schrendeisen 4 Wolf und Henrich Patrizier in Frankfurt 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseLudwig Schrendeisen BearbeitenDer erste urkundlich greifbare Spross der wohl aus der nordhessischen Stadt Gudensberg stammenden Familie ist der 1468 erstmals erwahnte Ludwig Schrendeissen der ab 1472 und bis mindestens 1511 verschiedene Amter in Gudensberg innehatte 1472 1489 Schultheiss ab 1489 Rentmeister ab 1497 Burgermeister 1 2 Seine Familie war offensichtlich bereits vorher in landgraflichen Diensten zu Amtern und Wohlstand gelangt im Jahre 1458 ist ihre Belehnung mit dem Gericht zu Geismar belegt 3 Ludwig Schrendeisen selbst war schon vor seiner Berufung zum Schultheissen in Gudensberg wohlhabend genug seinem Landesherrn dem Landgrafen Ludwig II von Niederhessen ein Darlehen von 20 Gulden zu gewahren erst 1481 wurde ihm die Restforderung von 12 Gulden durch Landgraf Heinrich III von Oberhessen zuruckerstattet 2 Als einflussreicher Amtsinhaber mehrte er seinen Besitz und im Jahre 1493 bekundete Landgraf Wilhelm II dass er Ludwig Schrindeisen von Gudensberg 300 Gulden schulde die er ihm zu Michaelis 29 September zuruckzahlen wolle 4 Der im Jahre 1482 bekundete Johann Schrendeisen Kanoniker am Stift St Peter in Fritzlar und Altarist des St Michaelsaltars in Niedenstein 5 durfte ein Bruder Ludwig Schrendeisens gewesen sein Das Verwandtschaftsverhaltnis des in der Zeit von 1501 bis 1510 bezeugten Doktor Konrad Schrendeisen Kanoniker und Offizial zu Fritzlar 6 und Inhaber der bis 1510 eigenstandigen Pfarrei in Datterode die er in diesem Jahr unter den Schutz des Landgrafen stellte 7 zu Ludwig Schrendeisen und seinen Sohnen ist nicht bekannt Ludwig Schrendeisen und seine Frau Anna geb Eppenheyn hatten drei namentlich bekannte Sohne Hugo Hiob und Ludwig 8 Hugo ist im Jahre 1490 als Kuchenmeister bei Landgraf Wilhelm II bezeugt Bei Eroberung der Stadt Stuhlweissenburg in Ungarn durch Konig Maximilian I im Jahre 1490 soll er unter den ersten auf der Stadtmauer gewesen sein 9 Ludwig ist 1521 als Kanoniker am Kaiserdom St Bartholomaus in Frankfurt bekundet 10 Hiob Schrendeisen BearbeitenHiob der mittlere Sohn war ab 1482 Rentschreiber in Kassel wo er 1485 Burger wurde 1501 ist er dort als Kammerschreiber bekundet dann als Kammermeister Im Jahre 1505 wurde er Burgermeister in Kassel in diesem Amt ist er auch noch 1512 bezeugt Im Februar 1510 war er einer der drei Bevollmachtigten die beiden anderen waren der neu gewahlte Landhofmeister Ludwig von Boyneburg zu Lengsfeld und Wilhelm von Dornberg der hessischen Landstande die zu Kurfurst Friedrich III und dessen Bruder Johann nach Muhlhausen gesandt wurden um deren Zustimmung zur landstandischen Regentschaft wahrend der Minderjahrigkeit des damals sechsjahrigen Landgrafen Philipp I einzuholen 11 Hiob Schrendeisen war verheiratet mit Elisabeth von Wildungen 12 Tochter Henrichs von Wildungen der in Homberg Efze von 1466 bis 1480 Burgermeister und von 1485 bis 1524 landgraflicher Rentmeister war Die beiden hatten drei Sohne Hiob Balthasar und Henrich Uber das Leben der beiden letzteren ist ausser Ehe und Nachkommen Balthasars 13 nichts bekannt Eine Enkelin war Anna Schrendeisen welche Mutter des Johann Tholde wurde Hiob von Schrendeisen BearbeitenDer alteste der drei Sohne Hiob war von 1526 bis 1538 landgraflich hessischer Rentmeister in Homberg Am 22 Juli 1530 wurde er beim Augsburger Reichstag von Kaiser Karl V in den erblichen Reichsadelsstand erhoben 14 und wurde somit Begrunder des adeligen Zweigs der Schrendeisen der allerdings schon bald wieder erlosch Er schied 1538 aus dem Staatsdienst aus und erhielt von Landgraf Philipp die Burg Nassenerfurth mit dem dazugehorigen Gut und dem Dorf Nassenerfurth zu Lehen die er uber seine Mutter geerbt hatte 15 Hiob von Schrendeisen und seine Frau Gela von Wenings hatten drei Sohne Wolf Heinrich und Balthasar 16 und zwei Tochter Salome und Anna 14 Anna war mit Ludwig Feige 1535 1584 verheiratet Reichskammergerichtsassessor in Speyer der vier hessischen Landgrafen Rat und Hofgerichtsbeisitzer Landgraf Wilhelms IV in Marburg Jener war ein Sohn des hessischen Kanzlers Johann Feige und ein Schwager des hessischen Kanzlers Reinhard Scheffer des Alteren 17 Die Tochter Salome Schrendeisen heiratete Hans Ruckersfeld der sich in zweiter Ehe mit Agnes Hombrecht aus dem Frankfurter Patriziergeschlecht Humbracht verheiratete 18 Wolf und Henrich Patrizier in Frankfurt BearbeitenWolf 1534 1598 wurde Ratsherr in Frankfurt am Main und 1592 Mitglied der Gesellschaft bzw Ganerbschaft Alten Limpurg im Frankfurter Patriziat 19 20 Er starb ohne mannliche Nachkommen Damit erlosch die Mitgliedschaft der Schrendeisen im Frankfurter Patriziat Sein Vetter Henrich Schrendeissen 1593 Sohn von Hiobs Bruder Balthasar wurde landgraflich hessischer Amtmann auf der Burg Neuengleichen die durch Kauf 1451 hessischer Besitz geworden war Henrich wurde bereits 1575 Mitglied der gleichen Patriziergesellschaft in Frankfurt 21 Von Henrichs vier Sohnen uberlebte nur Balthasar 1582 1636 den Vater er wurde Hofmeister am landgraflichen Hof in Kassel Weblinks BearbeitenDas Wappen der Schrendeisen in Jost Amman s Wappen amp Stammbuch Sigmund Feyrabend Frankfurt Main 1589 Faksimile Nachdruck Georg Hirth Munchen 1893 S 138 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten 24 August 1497 Das Kapitel zu Fritzlar erhalt 25 fl aus Gudensberg Regest Nr 5894 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b 2 Dezember 1481 Zahlungsaufforderung zugunsten des Gudensberger Schultheissen Ludwig Schrendeisen Regest Nr 4015 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Geismar Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 22 Juni 1493 Wilhelm II bestatigt Schuld bei Ludwig Schrindeisen Regest Nr 5417 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Urkunde Urkunden Niedenstein 1343 1600 19 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 9 Marz 2022 17 Juni 1501 Rate des Landgrafen schlichten zwischen Abt und Konvent in Haina Regest Nr 4832 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heimatverein Datterode Die Kapelle auf der Boyneburg Memento des Originals vom 17 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heimatverein datterode de Das Frankfurter Patriziat Ludwig 1 Schrendeissen nach 1450 Memento vom 29 Marz 2012 im Internet Archive Das Frankfurter Patriziat Hugo Schrendeissen nach 1490 Memento vom 30 Marz 2012 im Internet Archive Das Frankfurter Patriziat Ludwig Schrendeissen nach 1521 Memento vom 29 Marz 2012 im Internet Archive Im Sommer zuvor hatten die Landstande nach dem Tod des Landgrafen Wilhelm II auf einem Landtag am Spiess einen neunkopfigen Regentschaftsrat gewahlt um eine Regentschaft der Landgrafenwitwe Anna von Mecklenburg zu verhindern Das Frankfurter Patriziat Hiob Job Schrendeissen nach 1519 Memento vom 29 Marz 2012 im Internet Archive Das Frankfurter Patriziat Balthasar Schrendeissen vor 1574 Memento vom 30 Marz 2012 im Internet Archive a b Das Frankfurter Patriziat Hiob Job Schrendeissen Memento vom 29 Marz 2012 im Internet Archive Seine Sohne verkauften die Burg Nassenerfurth im Jahre 1590 an Philipp Wilhelm von Cornberg den ausserehelichen Sohn des Landgrafen Wilhelm IV der sie aber bereits 1594 an seinen Halbbruder Landgraf Moritz weiter verkaufte Das Frankfurter Patriziat Baltasar Schrendeissen Memento vom 30 Marz 2012 im Internet Archive Feige Ludwig Hessische Biografie Stand 30 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Klaus H Wachtmann Familienchronik des Pfarrers Friedrich Seybert 1865 1955 2017 S 220 f Das Frankfurter Patriziat Wolf Schrendeisen Memento vom 30 Marz 2012 im Internet Archive Das Frankfurter Patriziat Schrendeisen Das Frankfurter Patriziat Henrich Schrendeissen Memento vom 30 Marz 2012 im Internet Archive archive org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schrendeisen Familie amp oldid 221948676