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Humbracht war der Name einer Familie von Patriziern in Frankfurt am Main Wappen der Familie von Humbracht Frankfurt um 1605Wappen der Freiherren von Humbracht Osterreich um 1868 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Familie geht auf den Goldschmied Martin Humbracht 1393 zuruck der in alteren Quellen auch als Martin von Spier oder nach dem zuletzt in Frankfurt bewohnten Haus als Martin Humbracht zum Schoneck bezeichnet wird 1 2 Er stammte aus Speyer und erwarb 1366 durch die Heirat mit der Frankfurter Burgerstochter Grede das Burgerrecht Das Ehepaar lebte zunachst im Haus Petterweil auf dem spateren Romerberg Nr 36 und dann im Eckhaus Schonstein an der Fahrpforte 2 Martin Humbracht war als Geldwechsler tatig wie auch sein Sohn Jeckel Humbracht zu Schonstein 1420 3 Martin Humbrachts Nachfahren heirateten in die Patrizierfamilien Appenheimer und Brun gen Faut von Monsberg ein wodurch sie 1416 Eingang in die Adelige Gesellschaft Alten Limpurg fanden Am 20 Oktober 1430 wurde Rudolf von Humbrachts Adel und Wappen durch Konig Sigismund erneuert 4 5 Zahlreiche Angehorige der Familie nahmen Amter im Rat der Freien Reichsstadt Frankfurt ein bis hin zum Burgermeister 1 Die Familie gelangte zu erheblichem Wohlstand und unterhielt im 16 Jahrhundert geschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen nach Antwerpen Claus Humbracht der Altere 1505 stiftete wahrscheinlich fur die Peterskirche ein Kreuzigungs Triptychon aus dem Antwerpen der Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert 6 Dieses Werk ist eines von zweien auf die der Notname des Meisters von Frankfurt zuruckgeht Das Altarbild zeigt auf den Seitenflugeln links den heiligen Nikolaus mit Claus Humbracht und mannlichen Mitgliedern der Stifterfamilie und rechts die heilige Margareta mit Claus Ehefrau Greda geborene Faut von Monsberg 25 September 1501 7 und den Tochtern 8 Das Werk befindet sich in der Sammlung des Stadelschen Kunstinstituts 6 Die Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg besitzt in ihrer Sammlung von Buchmalereien ein zwischen etwa 1500 und 1508 in Antwerpen entstandenes Gebetbuch von Claus Humbracht dem Jungeren 9 10 Am Wechsel des 17 zum 18 Jahrhundert teilte sich die Familie in eine altere Linie begrundet von Friedrich Max 1764 und die von dessen Bruder Hieronymus August 1739 begrundete jungere Linie 4 In den folgenden 200 Jahren dienten Mitglieder der Familie als hohe Offiziere im preussischen oder osterreichischen Militar Zu den herausragenden Angehorigen der Familie Humbracht zahlen Conrad von Humbracht um 1511 12 1582 Kanoniker am Liebfrauenstift spater Frankfurter Politiker Johann Hieronymus von Humbracht 1652 1713 Frankfurter Politiker Johann Maximilian von Humbracht 1654 1714 Frankfurter Politiker und Genealoge Alexander August Christian von Humbracht 1727 1774 osterreichischer Offizier und Trager des Maria Theresia Ordens Gottfried Eitel Ludwig von Humbracht 1730 1822 osterreichischer Feldmarschallleutnant Adolph Carl von Humbracht 1753 1837 mehrmals Alterer Burgermeister von Frankfurt am Main Malvina von Humbracht 1825 1891 Schriftstellerin Josef von Humbracht 1859 1932 deutscher DiplomatDer Frankfurter Zweig der Familie starb 1896 mit Hermann von Humbracht 1818 1896 seit 1883 Freiherr von Humbracht aus In Frankfurt erinnert die Humbrachtstrasse im Nordend an die Familie Die 1776 von Maria Philippine von Humbracht geb von Glauburg gegrundete Humbrachtsche Stiftung zur Unterstutzung von Frauen und Fraulein aus dem Hause Limpurg bestand fast 150 Jahre bis das Stiftungskapital durch die Inflation wahrend der Weimarer Republik aufgezehrt war Wappen BearbeitenBlasonierung nach dem Biographischen Lexikon des Kaisertums Osterreich von 1863 Im rothen Schilde eine aus dem obern linken Seitenrande des Schildes hervorkommende rechts gekehrte Pranke eines silbernen Lowen welche einen nach oben und rechts gewendeten goldenen Schlussel aufrecht und etwas schragrechts halt Auf dem Schilde steht ein gekronter Helm aus dessen Krone ein rechtssehender silberner Lowe aufwachst welcher in der Vorderpranke einen Schlussel wie im Schilde halt Die Helmdecken sind roth und silbern 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Humbracht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Triptychon Meister von Frankfurt um 1500 Stadelsches KunstinstitutLiteratur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 Alexander Dietz Frankfurter Handelsgeschichte 3 Bande Hermann Minjon Frankfurt am Main 1910 Bd 1 Gebruder Knauer Frankfurt am Main 1921 Bd 2 3 Hans Korner Frankfurter Patrizier Ernst Vogel Verlag Munchen 1971 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1856 Sechster Jahrgang S 332ff Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 2 S 459 Frankfurter Blatter fur Familien Geschichte 1912 S 12fEinzelnachweise Bearbeiten a b Alexander Dietz Frankfurter Burgerbuch August Osterrieth Frankfurt am Main 1897 S 43 a b Alexander Dietz Frankfurter Handelsgeschichte Erster Band S 174 Alexander Dietz Frankfurter Handelsgeschichte Erster Band S 184 a b c Constantin von Wurzbach Humbracht die Freiherren Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 9 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 418 Digitalisat Heinrich Christian von Senckenberg Selecta juris et historiarum tum anecdota tum jam edita sed rariora Tomus I Heinrich Christian Senckenberg Frankfurt am Main 1734 S 264 268 a b Alfred Lehmann Das Bildnis bei den altdeutschen Meistern bis auf Durer Karl W Hiersemann Leipzig 1900 Richard Froning Frankfurter Chroniken und annalistische Aufzeichnungen des Mittelalters Carl Jugel s Verlag Frankfurt am Main 1884 S 312 Alexander Dietz Frankfurter Handelsgeschichte Zweiter Band S 302 Jochen Sander Die Entdeckung der Kunst Niederlandische Kunst des 15 und 16 Jahrhunderts in Frankfurt von Zabern Mainz 1995 S 200 ISBN 3 8053 1841 3 Birgitt Weimann Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppe Manuscripta Germanica Kataloge der Stadt und Universitatsbibliothek Frankfurt Main Bd 5 Die Handschriften Bd 4 Klostermann Frankfurt am Main 1980 S 84 88 ISBN 3 465 01406 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Humbracht Patriziergeschlecht amp oldid 236040663