www.wikidata.de-de.nina.az
Bodenhausen ist der Name eines ursprunglich niedersachsischen Adelsgeschlechts Spater gelangten die Herren von Bodenhausen auch in Hessen Braunschweig Anhalt Sachsen und Preussen zu Besitz und Ansehen Zweige der Familie bestehen bis heute Die fruher in Hessen landsassige Linie ist dort noch heute Mitglied in der Althessischen Ritterschaft Wappen derer von Bodenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Besitzungen 1 2 1 Ausbildung in Adelsinternaten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Sachzeugen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Burgstall der Burg BodenhausenDas Geschlecht erscheint erstmals mit Teginhardus de Bodenhusen der von 1135 bis 1150 in Urkunden genannt wird 1 Mit ihm beginnt auch die Stammreihe 1186 wird ein Heinrich von Bodenhausen in einer Urkunde auf dem Rusteberg genannt 2 Ein weiterer fruher Namenstrager war nach Johann Georg Leuckfeld der Ritter Heinrich von Bodenhausen der als Zeuge in einem Diplom das Herzog Albrecht von Braunschweig 1267 dem Kloster Pohlde ausstellte auftritt 3 Cyriacus Spangenberg nennt Johann von Bodenhausen 1360 als Derectorum Doctor und Domherren zu Erfurt Ursprunglicher Stammsitz der Familie ist wahrscheinlich die gleichnamige Burg Bodenhausen bei Ballenhausen heute Ortsteil der Gemeinde Friedland im Landkreis Gottingen In alterer Literatur wird auch ein Hof Bodenhausen bei Ehlen heute Ortsteil der Gemeinde Habichtswald genannt Ob die Herren von Bodenhausen und Hanstein mit dem rheinhessischen Adelsgeschlecht von Saulheim stammesverwandt sind ist nicht geklart 4 Alle drei Adelsfamilien verwendeten das gleiche Wappen und waren im 12 Jahrhundert Bedienstete oder Ministerialen der Mainzer Erzbischofe die Hansteiner auf Burg Rusteberg die Bodensteiner auf Burg Bodenhausen und die Saulheimer im Rheingebiet Ausbreitung und Besitzungen Bearbeiten nbsp Herrenhaus Niedergandern Niedersachsen nbsp Herrenhaus Reckershausen Niedersachsen nbsp Schloss Arnstein Hessen nbsp Rittergut Burgkemnitz Sachsen Anhalt nbsp Gut Helpt MecklenburgBruno von Bodenhausen wurde 1318 durch Herzog Otto den Milden unter anderem mit der Vogtei in Niedergandern belehnt das dortige Rittergut mit seinem Nebengut Reckershausen ist bis heute im Besitz der Familie geblieben 1373 war Heiligenstadt in Thuringen im Besitz bzw Teilbesitz der Familie In Niederhessen breitete sich das Geschlecht stark aus und erlangte 1560 Schloss Arnstein bei Witzenhausen und 1614 Burg Muhltroff im Vogtland Schloss Arnstein blieb bis 1938 im Besitz der Familie Wahrend des 18 Jahrhunderts kamen weitere Besitzungen in Kursachsen hinzu u a Niedertrebra 5 Im Anhaltischen war die Familie im 17 und 18 Jahrhundert begutert und wurde noch Mitte des 19 Jahrhunderts mit Trebbichau belehnt Vorubergehend waren Angehorige auch in der Altmark in Westfalen und in Schlesien besitzlich spater hauptsachlich in Kurhessen Melchior von Bodenhausen Herr auf Arnstein und Niedergandern und Enkel von Heinrich von Bodenhausen und Catharina von Kerstlingerode war 1521 landgraflich hessischer Rat auf dem Reichstag zu Worms Seine Sohne Otto Heinrich und Wilke setzten den Stamm fort Der Sohn Otto Heinrichs Herr unter anderem auf Arnstein und Wulfingerode Krafft von Bodenhausen wurde kurmainzischer und kursachsischer Rat Beisitzer des Landgerichts auf dem Eichsfeld Oberst zu Ross und Hauptmann der Amter Torgau und Liebenwerda Ausgehend mit Kraft von Bodenhausen ist auch genealogisch die durchgehende Stammlinie der Hauses Radis ab Ende des 16 Jahrhunderts gut belegbar 6 Cuno Odomar von Bodenhausen Enkel von Otto Heinrich wurde Mitglied in der Fruchtbringenden Gesellschaft unter dem Namen der Bequeme Ein Hans von Bodenhausen war Mitte des 17 Jahrhunderts kursachsischer Oberhofmarschall und Otto von Bodenhausen um dieselbe Zeit furstlich brandenburgisch culmbacher Geheimrat Melchior Otto von Bodenhausen Herr auf Muhltroff im Vogtland heiratete eine Tochter aus dem schlesischen Adelsgeschlecht von Reiswitz und erlangte dadurch das Rittergut Grabowka bei Ratibor in Oberschlesien Im 17 Jahrhundert erwarb Melchior von Bodenhausen Sohn des Wilke das Gut Leubnitz von Hildebrand Eichelberg Trutzschler In der Folge entbrannte ein Rechtsstreit mit den Erben des Leonhard von Milkau zu Christgrun wegen der Gewahr von 2000 Gulden neben den aufgelaufenen Zinsen gegenuber den Mitbelehnten Wolff Wilhelm Trutzschler Besitzer Trutzschler Der Rechtsstreit begann im Jahr 1616 und zog sich bis zu einem endgultigen Vergleich zwischen den milkauischen Erben und Franz Wilke von Bodenhausen Sohn des Otto von Bodenhausen in das Jahr 1645 7 Um 1700 erwarb Kraft Burchhard von Bodenhausen Enkel des oben genannten Kraft von Bodenhausen auf Radis das Rittergut Brandis in Sachsen sein Sohn Otto Wilhelm von Bodenhausen liess zwischen 1724 und 1727 das Schloss Brandis nach Planen von David Schatz errichten Von 1905 respektive seit 1911 bis 1945 gehorten die mecklenburgischen Guter Gross Miltzow und Helpt den Bodenhausen 8 Ausbildung in Adelsinternaten Bearbeiten Die Bodenhausen besuchten in Vorbereitung ihrer Karrieren als Land und Forstwirte im Staats und Militardienst zu allen Zeiten verschiedene Gymnasien 9 auch in Berlin 10 und bekannte traditionsreiche Adelsinternate Besonders haufig 11 treten zuerst hier die Klosterschule Rossleben und die Klosterschule Ilfeld in Erscheinung 12 Standeserhebungen Bearbeiten Am 2 August 1669 zu Wien erhielt Franz Wilke von Bodenhausen auf Arnstein Muhltroff und Leibnitz den Reichsfreiherrenstand Ernst Ludwig Carl Mordian von Bodenhausen 1785 1854 erhielt als Kammerjunker am Hof von Jerome Bonaparte am 6 Marz 1812 gemeinsam mit seinen beiden jungeren Brudern die Erhebung in den Freiherrnstand im Konigreich Westphalen 13 Hans von Bodenhausen Fideikommissherr auf Degenershausen und der jeweiligen Besitzer des Fideikommiss und Nachkomme seiner Eltern erhielt am 6 Juni 1859 zu Berlin die preussische Genehmigung zur Fuhrung des Namens von Bodenhausen genannt Degener Er und seine Bruder Julius und Bodo von Bodenhausen erhielten am 15 Dezember 1869 zu Berlin Conrad von Bodenhausen zu Abtsdorf der spatere Vizeadmiral am 28 Mai 1870 zu Berlin und die ubrigen Angehorigen des Hauses Radis am 10 Juni 1874 zu Berlin die preussische Genehmigung zur Fuhrung des Freiherrentitels 14 Eine anhaltische Genehmigung zur Fuhrung des Freiherrentitels fur Bodo von Bodenhausen auf Radis herzoglich anhaltischer Kammerherr erfolgte am 1 Mai 1875 Arthur von Bodenhausen Fideikommissherr auf Reckershausen erlangte am 12 Juli 1891 zu London eine preussische Genehmigung zur Fortfuhrung des Freiherrentitels Am 2 Oktober 1912 erfolgte fur Arthur Freiherr von Bodenhausen koniglich sachsischer Oberstleutnant und Gustav Freiherr von Bodenhausen koniglich sachsischer Major und nachmaliger Fideikommissherr auf Niedergandern eine Eintragung in das koniglich sachsische Adelsbuch unter der Nummer 416 Wappen BearbeitenBlasonierung des Stammwappens In Silber drei 2 1 zunehmende rote Mondsicheln Auf dem silbern rot bewulstetem hersehendem Topfhelm auf gelehntem Schild mit rot silbernen Decken eine wachsende oben mit drei roten und zwei silbernen Hahnenfedern wechselnd besteckte konische silberne Saule seitlich besteckt mit einer zunehmenden und abnehmenden roten Mondsichel Aufgrund der Wappenahnlichkeit ist eine Stammesverwandtschaft mit den von Hanstein aus dem benachbarten Eichsfeld wahrscheinlich Bekannte Familienmitglieder BearbeitenHeinrich und Gunther von Bodenhausen Amtmanner auf dem Rusteberg 1393 Margaretha von Bodenhausen Abtissin 15 im Kloster Beuren 1519 1537 Hans von Bodenhausen 1606 1684 koniglich danischer Offizier Bodo von Bodenhausen 1633 1700 deutscher Jurist Hofbeamter und Rittergutsbesitzer Otto Wilhelm von Bodenhausen 1680 1754 Kreishauptmann zu Leipzig Bodo Friedrich von Bodenhausen 1705 1781 bremen verdischer Minister Ernst von Bodenhausen 1785 1854 hannoverscher Gesandter in Wien Rudolph Woldemar von Bodenhausen 1826 1900 Oberleutnant und Landtagsabgeordneter Bodo von Bodenhausen 1836 1919 preussischer Generalleutnant Hans von Bodenhausen Degener 1839 1912 deutscher Rittergutsbesitzer und Parlamentarier Julius von Bodenhausen 1840 1915 Mitglied des Deutschen Reichstages Hans von Bodenhausen Politiker 1841 1921 deutscher Jurist und Landrat Mitglied des Deutschen Reichstags Conrad von Bodenhausen 1848 1938 deutscher Vizeadmiral 1902 11 Reichskommissar beim Seeamt Hamburg Cuno von Bodenhausen 1852 1931 Maler Arthur von Bodenhausen 1859 1914 Generalmajor Bodo von Bodenhausen 1860 1911 deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer Edwin von Bodenhausen 1860 1920 preussischer Generalleutnant Arthur von Bodenhausen 1860 1936 Kammerherr Rittmeister und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen Nass Eberhard von Bodenhausen genannt Degener 1868 1918 Kunsthistoriker der Wiener Moderne Kraft von Bodenhausen 1871 1952 Politiker Dora von Bodenhausen 1877 1969 Ehefrau von Eberhard von Bodenhausen Erpo von Bodenhausen 1897 1945 deutscher Generalleutnant Luli von Bodenhausen Julie Dorothea Baronin von Bodenhausen 1902 1951 Schauspielerin und AutorinSachzeugen BearbeitenIn der Kirche Radis steht an der Chorraumsudwand eine sandsteinerne Grabplatte mit Inschrift und 2 8 Wappen fur Cune von Bodenhausen 1601 1637 und an der Chorraumnordwand eine anlog gestaltete Platte fur Curd von Bodenhausen 1604 1632 Bei beiden Grabplatten handelt es sich um einfache Steinmetzarbeiten die sehr gut erhalten sind 16 Literatur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 1 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 265 266 Digitalisat Carl Hermann Richter Die Herrschaft Muhltroff und ihre Besitzer Teubner Leipzig 1857 S 47 ff Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 508 510 Digitalisat Arthur von Bodenhausen Stammtafeln der Familie von Bodenhausen mit Belegen Dieterich Gottingen 1865 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1900 Jg 1 GGT Justus Perthes Gotha 1900 S 91 ff Digitalisat Otto Posse Die Siegel des Adels der Wettiner Lande Band II Verlag Wilhelm Baensch Dresden 1906 S 55 57 Walter von Hueck Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1972 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bodenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen des Geschlechts von Bodenhausen in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Einzelnachweise Bearbeiten Stammtafeln der Familie von Bodenhausen Dietrich Universitats Druckerei W Fr Kastner Gottingen 1865 RIplus Regg EB Mainz 2 n 382 in Regesta Imperii Regesta Imperii Abgerufen am 7 Mai 2023 Johann Georg Leuckfeld Anitiquit Poeldens Oder Historische Beschreibung des vormaligen Stifts Poelde Praemonstratenser Orden Capitel 17 Gottfried Freytag Wolffenbuttel 1707 S 90 in V Bertramus Henrichs Ritter von Bodenhausen 1267 Pfingsten Bernd Sternal Wolfgang Braun Burgen und Schlosser der Harzregion Band 5 Verlag Sternal Media BoD Norderstedt 2014 S 14 ISBN 978 3 7347 3773 2 Niedertrebra im Schlossarchiv Memento des Originals vom 7 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schlossarchiv de Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1900 In Der Gotha Erster Jahrgang Auflage Adelige Hauser nach alphabetischer Ordnung Bodenhausen Justus Perthes Gotha Januar 1900 S 94 95 uni duesseldorf de abgerufen am 1 Dezember 2021 Hauptstaatsarchiv Dresden 10084 Appellationsgericht Dresden Nr 666 Ernst Seyfert Hans Wehner W Baarck Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band IV Mecklenburg 1928 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Niekammer Hrsg Letzte Ausgabe 4 Auflage Band IV Niekammer s Guter Adressbuch GmbH Leipzig 1928 S 259 g h h de abgerufen am 2 Oktober 2021 XXX Jahresbericht des Stadtischen Realgymnasiums zu Borna durch den zu den offentlichen Prufungen am 2 und 3 April 1903 im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst einladet Professor Dr Arthur Fritzsche Rektor Schulnachrichten 1903 Programm Nr 628 Druck von Albert Reiche Borna 1903 S 26 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Oktober 2021 Konigstadtisches Realgymnasium zu Berlin Jahresbericht uber das Schuljahr 1891 92 durch welchen zu der Dienstag den 5 April 1892 vormittags von 9 1 Uhr stattfindenden offentlichen Prufung der Schuler ergebenst einladet der Direktor Dr Otto Vogel 1892 Progr No 97 Buchdruckerei von Julies Bahlke Berlin 1892 S 21 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Oktober 2021 Karl Jenrich Album der Klosterschule Rossleben 1854 1904 Hrsg Selbstverlag Wilhelm Sauer Rossleben 1904 S 1 206 kit edu abgerufen am 2 Oktober 2021 Jahresbericht uber die Konigliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1883 bis Ostern 1884 Schulnachrichten 1884 Progr No 286 Druck von C Kirchner Nordhausen 1884 S 65 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Oktober 2021 Verzeichnis der Adelsbestatigungen im ehemaligen Konigr Westfalen In Der Deutsche Herold 6 1875 Hrsg Herold Verein Berlin 1875 S 132 Hans Friedrich v Ehrenkrook Otto Reichert Friedrich Wilhelm Freiherr v Lyncker u Ehrenkrook Wilhelm v Blaschek Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser A Uradel bis 1400 nobilitiert 1959 In Ausschuss fur adelsrechtlichen Fragen der deutschen Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv Hrsg GHdA Genealogisches Handbuch des Adels von 1951 bis 2015 Band III Nr 21 C A Starke 1959 ISSN 0435 2408 S 18 20 d nb info abgerufen am 2 Oktober 2021 Gemeinde Leinefelde Beuren Hrsg 875 Jahre Beuren Beitrage zur Geschichte eines Dorfes im Eichsfeld 1128 2003 Mecke Duderstadt Leinefelde Beuren 2003 ISBN 3 936617 14 7 S 170 Hans Joachim Bottcher Historische Grabdenkmale und ihre Inschriften in der Dubener Heide in AMF Arbeitsgemeinschaft fur Mitteldeutsche Familienforschung e V ZDB ID 2380765 9 Band 165 2005 08 S 30 31 Normdaten Person GND 1191853497 lobid OGND AKS VIAF 36156495249817560770 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodenhausen Adelsgeschlecht amp oldid 238902882