www.wikidata.de-de.nina.az
Die Hund von Saulheim auch Hundt von Saulheim waren ein 1750 erloschenes rheinhessisches Adelsgeschlecht mit Stammsitz in Saulheim Wappen der Hund von Saulheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stammesverwandtschaft 3 Wappen 3 1 Historische Darstellungen 3 1 1 Familienwappen am Alten Schlosschen St Martin 4 Namhafte Familienmitglieder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm 1300 bestanden in Saulheim sechs Adelsfamilien die sich in ihren ersten Namensbezeichnungen unterschieden aber alle den Zusatz von Saulheim fuhrten Es waren dies neben den Hund von Saulheim die Erlenhaupt von Saulheim die Mohn von Saulheim die Hirth von Saulheim die Kreis oder Ring von Saulheim und die Salentin Seltin von Saulheim Alle hatten ein ahnliches Wappen mit drei Halbmonden in unterschiedlicher Tingierung was auf eine Verwandtschaftsbeziehung schliessen lasst Sie schlossen sich im 14 Jahrhundert als reichsfreie Ritter zu einer Ganerbschaft zusammen und durften ihren Wohnort gemeinsam verwalten dort Recht sprechen und uber steuerliche Einkunfte gemeinschaftlich verfugen Alle zwei Jahre wurde ein adliger Ganerbe zum Burgermeister gewahlt Die Saulheimer Ganerben gehorten dem Ritterkanton Oberrhein an der ihre Interessen vertrat und seinen Sitz in Mainz hatte Dort sass auch der Mainzer Erzbischof und Reichserzkanzler dem sie als reichsunmittelbarer Adel in besonderer Weise verbunden waren Die Hund von Saulheim standen von Anfang an als Ministeriale in Kurmainzer Diensten Urkundlich erscheinen sie erstmals 1311 dann erneut 1338 als Erzbischof Heinrich III von Virneburg den Hermann Hunt von Saulheim zum Amtmann auf Burg Gieselwerder ernannte 1360 wurde ein Familienmitglied durch Erzbischof Gerlach von Nassau zum Erbburgmann auf Burg Gernsheim eingesetzt 1471 stehen die Hund von Saulheim im kurpfalzischen Burgmannenverzeichnis von Alzey und Oppenheim Nachdem die Familie vom Mainzer Kurfursten mit Lorzweiler belehnt worden war zog eine Familienlinie im 16 Jahrhundert ins dortige Schloss Durch Heirat der Erbtochter Anna Dorothea Hundt von Saulheim mit Georg Adolf von Hettersdorf 1711 ging die Ortsherrschaft an die Freiherrn von Hettersdorf uber Ihr Sohn Franz Rudolph von Hettersdorf 1675 1729 war Domkapitular in Worms und auf seiner Grabplatte im Wormser Dom ist auch das Wappen der Hund von Saulheim abgebildet An der Kirche St Michael Lorzweiler existiert noch ein gotisches Sakramentshaus und ein Chorbogen mit dem Familienwappen In der Simultankirche Bechtolsheim ist das Epitaph des 1595 dort als Ganerbe gestorbenen Ritters Hans Hund von Saulheim erhalten Im 16 Jahrhundert amtierte Jorg Hund von Saulheim als Komtur des Deutschen Ordens zu Frankfurt Johann Friedrich Hund von Saulheim 1635 war von 1612 bis zu seinem Tod Reichsfurst von Heitersheim und Grossprior von Deutschland des Malteserordens Der Mainzer und Speyerer Domherr Johann Christoph Hund von Saulheim 1624 trat zur Erhaltung des Familienstammes 1581 mit papstlicher Dispens aus dem geistlichen Stand aus und heiratete Christina von Dienheim Nichte des Speyerer Furstbischofs Eberhard von Dienheim Er wurde bischoflich Speyerer Oberamtmann sowie Vogt auf Burg Marientraut in Hanhofen und baute sich einen Adelssitz in Sankt Martin Pfalz das sogenannte Alte Schlosschen heute Weingut Schneider in der Maikammerer Strasse 5 7 Dort sind mehrere seiner Wappensteine erhalten 1 Ihre Sohne waren der Mainzer Dompropst Adolph Hund von Saulheim 1668 und der Speyerer Domdekan Johann Reinhard Hund von Saulheim 1630 Adolph Hund von Saulheim liess sich 1660 61 in Kiedrich einen Adelssitz erbauen den heutigen Bassenheimer Hof 2 Ausserdem stiftete er 1665 fur den Mainzer Dom den sogenannten Saulheimer Altar einen Marienaltar der sich jetzt in der vorletzten Kapelle des nordlichen Seitenschiffs Barbarakapelle befindet und seine Abbildung tragt 3 4 Johann Christophs Schwester Katharina Hund von Saulheim heiratete Reinhard von Sickingen 1545 1607 den Enkel des beruhmten Franz von Sickingen 5 Ein Johann Adolf Hund von Saulheim war um 1660 als Obrist Leutnant Kurmainzer Kommandant der Burg Konigstein Sein Enkel Adolph Hund von Saulheim Sohn des Mainzer Geheimrates Johann Christian Hund von Saulheim starb 1750 als Dompropst zu Fulda Mit ihm erlosch das Geschlecht im Mannesstamm Stammesverwandtschaft BearbeitenOb die Herren von Saulheim mit den Adelsgeschlechtern von Hanstein und Bodenhausen stammesverwandt sind ist nicht geklart 6 Alle drei Adelsfamilien verwendeten das gleiche Wappen und waren im 12 Jahrhundert Bedienstete oder Ministerialen der Mainzer Erzbischofe die Hansteiner auf Burg Rusteberg die Bodensteiner auf Burg Bodenhausen und die Saulheimer im Rheingebiet Wappen BearbeitenIn silber drei rote stehende Halbmonde oben zwei unten einer Mittig dazwischen ein schwarzer vereinzelt golden dargestellt sechszackiger Stern Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein liegender roter Halbmond mitten mit einem Busch von schwarzen oder silbernen Hahnenfedern besteckt Historische Darstellungen Bearbeiten nbsp Wappen der Hund von Saulheim nbsp Wappen der Hund von Saulheim in einem Stammbuch 1615 nbsp Wappenstein des Adolph Hund von Saulheim am Bassenheimer Hof Kiedrich nbsp Komturswappen des Johann Friedrich Hund von Saulheim an der Kirche St Johannis Enthauptung in Biebelried 1606 nbsp Waghausel Gedenkstein zur Erbauung des Kapuzinerklosters 1640 durch Caspar Bamberger von Rauhenberg und seine Gattin Anna Hund von SaulheimFamilienwappen am Alten Schlosschen St Martin Bearbeiten nbsp St Martin Altes Schlosschen Allianzwappen Hund von Saulheim und Dienheim nbsp St Martin Altes Schlosschen Allianzwappen Hund von Saulheim und Dienheim 1587 nbsp St Martin Altes Schlosschen Allianzwappen Hund von Saulheim und Dienheim 1592 nbsp St Martin Altes Schlosschen Wappenstein Hund von Saulheim und Dienheim rechts PartenheimNamhafte Familienmitglieder BearbeitenAdolph Hund von Saulheim um 1595 1668 deutscher Domdekan und Dompropst im Erzbistum Mainz sowie Domherr in Speyer und Wurzburg Johann Christoph Hund von Saulheim 1624 deutscher Adliger Domherr und Oberamtmann des Speyerer Furstbischofs Johann Friedrich Hund von Saulheim 1635 deutscher Johanniter Grossprior und Reichsfurst von HeitersheimLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues Allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 4 S 529 1863 Digitalscan Weblinks BearbeitenWebseite uber die Familie Hund von SaulheimEinzelnachweise Bearbeiten Bebilderte Webseite zum Alten Schlosschen in St Martin Webseite zum Bassenheimer Hof in Kiedrich mit Erwahnung von Adolph Hund von Saulheim und seinen Vorfahren Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band 10 S 597 Deutscher Kunstverlag 1984 Ausschnittscan Friedhelm Jurgensmeier Die Bischofskirche Sankt Martin zu Mainz J Knecht Verlag 1986 S 76 ISBN 3782005341 Ausschnittscan Genealogische Webseite zum Paar Bernd Sternal Wolfgang Braun Burgen und Schlosser der Harzregion Band 5 Verlag Sternal Media Norderstedt 2015 S 14 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hund von Saulheim amp oldid 226071804