www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Marientraut ist eine abgegangene Wasserburg des Furstbistums Speyer in Hanhofen im Rhein Pfalz Kreis Burg MarientrautZeichnung der Burg Marientraut gefertigt von Landgraf Moritz von Hessen Kassel 1630Zeichnung der Burg Marientraut gefertigt von Landgraf Moritz von Hessen Kassel 1630Alternativname n Burg Hanhofen Schloss MarientrautStaat DeutschlandOrt HanhofenEntstehungszeit 1414Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall GrabenresteGeographische Lage 49 19 N 8 20 O 49 315888 8 337454 Koordinaten 49 18 57 2 N 8 20 14 8 OBurg Marientraut Rheinland Pfalz p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Baubestand 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Baubestand BearbeitenDie Niederungsburg befand sich am westlichen Ende des Dorfes Hanhofen nordlich der heutigen Hauptstrasse Erhaltene Reste der Wassergraben zeigen dort die ehemalige Lage an Der Name leitet sich von einem Marienbildnis ab mit dem die Anlage geziert war Die Burg hatte die Form eines ungleichen Vierecks umgeben von breiten Wassergraben und umlaufender Befestigungsmauer mit Turmen Der nordliche Wassergraben war ca 125 Meter lang der sudliche 122 Meter der ostliche 112 und der westliche 90 Meter Sie wurden durch einen unterirdischen Kanal aus dem nahen Woogbach gespeist Im Westen lag die Vorburg im Osten die zusatzlich nochmals gesicherte Hauptburg mit dem Bischofs und Amtssitz Geschichte Bearbeiten1414 liess der Speyerer Bischof Raban von Helmstatt in dem zu seinem Hochstift gehorenden Ort Hanhofen gegenuber der stiftseigenen Muhle eine Burg erbauen Sie diente als befestigter Sitz zur Sicherung seiner Landesherrschaft Gleichzeitig konnte man durch ihre gunstige Lage an Speyerbach und Woogbach die Wasserversorgung von Speyer kontrollieren Dies war einer der Grunde weshalb Truppen der Reichsstadt Speyer im Bund mit Herzog Stephan von Zweibrucken und Markgraf Bernhard I von Baden 1417 nach anderen Quellen 1419 die Burg sturmten die Mauern niederrissen und die Steine auf mitgebrachten Wagen zur Ausbesserung der Stadtmauern nach Speyer verbrachten nbsp Bauinschrift des Bischofs Matthias von Rammung 1463 nbsp Grundriss der Burg um 1720 nbsp Ansicht des barocken Neubaus von 1722Kaiser Sigismund bestatigte jedoch die bischoflichen Rechte so dass die Burg ab 1422 wieder hergestellt werden konnte 1463 bis 1471 wurde sie hauptsachlich durch Bischof Matthias von Rammung auf etwa vierfach vergrosserter Flache ausgebaut sowie durch eine turmbesetzte Mauer und einen Wassergraben geschutzt Er benannte die Burg nach St Maria der Schutzpatronin seines Bistums und liess an ihr ein Marienbild aus Stein sowie eine Inschrift mit der Jahreszahl 1463 und dem Namen anbringen 1 Seit 1475 diente sie als Sitz des in Hanhofen angesiedelten furstbischoflichen Unteramtes bzw seines Amtmannes Dieses wurde 1554 vom Oberamt Lauterburg getrennt und selbst zum Oberamt erhoben Erster Oberamtmann wurde Peter IV Nagel von Dirmstein An der Wende vom 16 zum 17 Jahrhundert residierte Johann Christoph Hund von Saulheim 1624 der Vater des spateren Mainzer Dompropstes Adolph Hund von Saulheim als Oberamtmann und Vogt zu Marientraut 2 1623 mit Vollendung der hochstiftisch Speyerischen Festung Philippsburg verlor Marientraut an strategischer Bedeutung 1630 besichtigte Landgraf Moritz von Hessen Kassel mit seinen Sohnen die Anlage und fertigte davon eine Zeichnung 3 Um 1700 wurde die Burg weitgehend zerstort Es ist ungewiss ob dies bereits im Pfalzischen Erbfolgekrieg geschah oder erst im Spanischen Erbfolgekrieg Sicher uberliefert ist die Tatsache dass die Franzosen sowohl 1690 4 als auch vor der Schlacht am Speyerbach 1703 die Burg besetzt hatten Ab dem 18 Jahrhundert war Marientraut wieder nurmehr ein Unteramt und zahlte mit seinen Dorfern Hanhofen Harthausen Heiligenstein Dudenhofen Schifferstadt und Otterstadt zum Oberamt Kirrweiler Moglicherweise hing dies mit der Zerstorung des Amtssitzes zusammen 1722 liess Furstbischof Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim das Hauptgebaude im Barockstil wieder aufbauen 1792 1794 plunderten die eingefallen franzosischen Revolutionstruppen Marientraut und brannten sie nieder Nach Ubergang der linksrheinischen Gebiete an Frankreich wurde die Ruine am 1 Juni 1804 in Mainz als Nationalgut versteigert und gelangte an den Burger Jakob Friedrich Sartorius Dieser liess die Reste abtragen die Flache einebnen und verkaufte die Steine als Baumaterial Der Inschriftstein des Bischofs Matthias von Rammung aus dem Jahre 1463 wurde an einem Haus in Schwegenheim verbaut und gelangte spater nach Speyer ins Historische Museum der Pfalz Literatur BearbeitenPeter Gartner Geschichte der bayerisch rheinpfalzischen Schlosser Band 2 S 388 u 389 Speyer 1855 Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises 2 Teil Speyer 1836 S 161 163 Digitalscan Friedrich Johann Hildenbrand Schloss Marientraut bei Hanhofen unfern Speier a Rh 1414 1804 In Heimatkundliche Veroffentlichungen des Historischen Museums der Pfalz in Speyer 1922 Findhinweis Matthaus Merian Martin Zeiller Marientraut in Topographia Palatinatus Rheni 2 Auflage Matthaus Merians Seel Erben Frankfurt am Main ca 1672 S 62 Digitalansicht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Marientraut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Reinhard Friedrich zu Hanhofen Marientraut in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 26 Januar 2023 Webseite uber die Burg Marientraut Zeitungsartikel uber Burg Marientraut Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Webseite zur Bauinschrift Urkunde von Johann Christoph Hund von Saulheim als Oberamtmann von Marientraut 1596 in der Deutschen Digitalen Bibliothek Webseite der Universitat Kassel uber den Besuch von Landgraf Moritz Memento des Originals vom 28 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni kassel de Franz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 1 S 286 Neustadt 1836 Digitalscan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Marientraut amp oldid 234762877