www.wikidata.de-de.nina.az
Michael Frey Taufname Johann Michael 21 September 1788 in Schweighofen Rheinpfalz 8 Januar 1854 in Hatzenbuhl war ein katholischer Priester und Pfarrer im Bistum Speyer Als Historiker publizierte er eine vierbandige Beschreibung des Bayerischen Rheinkreises also der Pfalz die bis heute ein Standardwerk blieb 1 Pfarrer Michael FreyPfarrer Michael Frey ca 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Historiker und Landeskundler 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMichael Frey wurde als Sohn des wohlhabenden Bauern Lorenz Frey im sudpfalzischen Schweighofen geboren das damals auch politisch zum alten Furstbistum Speyer gehorte Der Vater fungierte zeitweilig als Burgermeister des Ortes Nach der franzosischen Besetzung der deutschen Gebiete links des Rheines wurden gemass Konkordat von 1801 zw Papst Pius VII und Napoleon jeweils an den Departementssitzen auch gebietsmassig deckungsgleiche Bistumer eingerichtet Die alten Diozesen erklarte man hinsichtlich ihrer linksrheinischen nun franzosischen Gebietsteile fur aufgelost Schweighofen schlug man damals zum franzosischen Departement Bas Rhin mit Departementssitz in Strassburg Die neue Grossdiozese Strassburg entsprach gebietsmassig dem Territorium des politischen Departements und man schloss ihr daher auch die sudlichen linksrheinischen Teile des alten Bistums Speyer an die nun zum Departement Bas Rhin gehorten Schweighofen kam somit unter die Jurisdiktion des Sprengels von Strassburg Michael Frey wollte in den geistlichen Stand eintreten Deshalb schickten ihn seine Eltern uber den Rhein ins deutsche Rastatt Hier existierte das Furstbistum Speyer noch rechtsrheinisch fort Der Junge besuchte von 1808 bis 1812 das dortige Piaristenkolleg und entging so dem napoleonischen Kriegsdienst dem einer seiner Bruder in Russland zum Opfer fiel Am 23 Mai 1812 empfing Frey in Strassburg die Priesterweihe In dieser Diozese wirkte er bis zur Ruckgliederung des sudpfalzischen Gebietes an das neue Bistum Speyer die rechtlich 1817 faktisch aber erst 1822 erfolgte Michael Frey amtierte von 8 Juli 1812 bis 14 November 1813 als Kaplan in Wanzenau und vom 15 November 1813 bis zum 31 Mai 1814 als solcher in Weissenburg Elsass Am 1 Juni 1814 wurde Michael Frey zum Pfarrer von Jockgrim ernannt wo er bis zum 18 Mai 1825 blieb In dieser Stellung wechselte er mit seiner Pfarrei aus dem Bistum Strassburg ins neue Bistum Speyer 1822 ernannte man ihn zum Distriktsschulinspektor Er legte in Jockgrim auch ein Pfarrgedenkbuch an damals noch eine Seltenheit und ein deutlicher Hinweis auf sein historisches Interesse Bischof Matthaus Georg von Chandelle beforderte Frey zum 19 Mai 1825 auf die eintraglichere Pfarrei Rheinzabern wo er sich zwar fur die Romerfunde in der Gemeinde stark interessierte aber wegen seiner schwachlichen Gesundheit in der grossen Kirche beim Singen und Predigen an seine korperlichen Grenzen stiess Er bat um Versetzung in eine kleinere Gemeinde die schon am 6 Mai 1826 erfolgte An diesem Tage wurde er Pfarrer von Hatzenbuhl wo er von nun an fast ein Menschenalter lang bis zu seinem Tode 1854 als eifriger Seelsorger wirkte 1837 avancierte der Priester dort zum Dekan Am 15 Dezember 1853 hatte Pfarrer Frey fast den ganzen Tag uber in der kalten Kirche die Beichte gehort Abends kehrte er frierend zuruck setzte sich an den Ofen und erlitt einen Schlaganfall dem schon kurze Zeit spater ein zweiter folgte Trotz korperlicher Behinderung versah er sein Amt weiter bat jedoch mit Datum vom 30 Dezember in Speyer um einen Hilfsgeistlichen wegen seiner angeschlagenen Gesundheit Noch bevor es dazu kam erlitt Pfarrer Frey am 6 Januar 1854 einen volligen Zusammenbruch und verstarb zwei Tage spater Er wurde unter grosser Beteiligung auf dem Friedhof von Hatzenbuhl beigesetzt In seiner Ausgabe Nr 3 vom 17 Januar 1954 berichtete Der Pilger uber einen Festakt mit Kranzniederlegung am Grab von Pfarrer Michael Frey anlasslich dessen 100 Todestages In Hatzenbuhl wurde die Pfarrer Frey Strasse nach dem Priester benannt im Geburtsort Schweighofen die Pfarrer Michael Frey Strasse Historiker und Landeskundler Bearbeiten nbsp Titelblatt Band 2 der Beschreibung des Rheinkreises von Pfarrer Michael Frey 1836Michael Freys Lebensgang unterschied sich kaum von dem anderer Priester seine heimatgeschichtlichen Forschungen machten ihn jedoch zu einer zeitlos bekannten Personlichkeit der Region Stark heimatkundlich interessiert trug Frey neben seinem geistlichen Wirken eine Unmenge von landeskundlichen bzw geschichtlichen Daten und Fakten zusammen In Speyer hatte er den Diozesanhistoriker Franz Xaver Remling kennengelernt der 1832 gerade sein erstes Buch veroffentlichte Er unterstutzte Frey in seinen Forschungen Nach Sammlung Sichtung Sortierung und Auswertung des Materials brachte es Pfarrer Frey in Buchform Er hielt sich bei seiner Publikation an die Grenzen der Heimatdiozese Speyer die nun exakt denen des politischen Rheinkreises im Konigreich Bayern entsprachen Es ist jenes Gebiet das heute die Pfalz ausmacht zuzuglich des jetzt saarlandischen Saarpfalz Kreises Pfarrer Frey gab das umfangreiche Werk unter dem Titel Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises in 4 Banden heraus Band 1 umfasste den Gerichts Bezirk von Landau also seine unmittelbare Heimat Band 2 den von Frankenthal Beide Bucher erschienen 1836 in Speyer Die Fortsetzungsbande 3 uber den Gerichtsbezirk Kaiserslautern und 4 uber jenen von Zweibrucken folgten 1837 Der Bayerische Rheinkreis existierte zu dieser Zeit erst seit 20 Jahren und war aus vielen verschiedenen historischen Territorien zusammengesetzt worden noch niemand hatte die Neuschopfung komplett und detailliert beschrieben Ein ahnliches Werk wie Frey fertigte Johann Goswin Widder 1786 87 unter dem Titel Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstlichen Pfalz am Rheine ebenfalls in 4 Banden Es konnte Michael Frey aber nur sehr bedingt als Quelle dienen da die bewegten Zeitlaufte seither sehr vieles radikal verandert hatten und nicht einmal die Halfte jener Gebiete die er jetzt beschrieb vorher zur alten Kurpfalz gehorten In der allgemeinen Gestaltung diente ihm Widders Beschreibung freilich als Vorlage was sich schon am ahnlichen Titel erkennen lasst Pfarrer Freys Werk ist jedoch das erste und grundlegende dieser Art das die gesamte linksrheinische Pfalz beinhaltet weshalb es zu einem gesuchten Quellenwerk wurde und man es 1975 nochmals im Reprint auflegte Uber diese Landesbeschreibung hinaus veroffentlichte Michael Frey 1845 mit Franz Xaver Remling zusammen das Urkundenbuch des Klosters Otterberg 2 Im Band 48 der Allgemeinen Deutschen Biographie 3 heisst es 1904 abschliessend uber ihn ein Mann den die katholische Geistlichkeit mit Stolz den ihrigen nennt und der fur immer unter den Geschichtschreibern der Pfalz einen geachteten Namen sich erworben hat Werke BearbeitenVersuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises 4 Bande F C Neidhard Speyer 1836 37 Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 hrsg mit Franz Xaver Remling Urkundenbuch des Klosters Otterberg Kirchheim Schott und Thielmann Mainz 1845 online Literatur BearbeitenJohann Josef Hermann Schmitt Frey Johann Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 743 f J Mayerhofer Johann Michael Frey In Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Band XIX 1895 S 170 176 Karl Lutz Ein Pfalzer Pfarrer uber Rheinkreis und Rheinland Zum hundertsten Todesjahr des Landesgeschichtsschreibers Michael Frey Archiv fur Mittelrheinische Kirchengeschichte 1954 auch als Separatdruck erschienen Arnold Frey Michael Frey pfalzischer Pfarrer und Geschichtsschreiber In Heimatjahrbuch Landkreis Sudliche Weinstrasse Bd 25 2003 S 101 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Michael Frey Quellen und Volltexte Webseite der Pfarrei Schweighofen mit bebildertem Eintrag uber Michael Frey Webseite der Verbandsgemeinde Jockgrim uber bedeutende Personlichkeiten mit Eintrag bezuglich Michael Frey Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz Band 4 Seite 298 zu Freys Beschreibung des Rheinkreises Kardinal Johannes von Geissel uber Freys und Remlings Urkundenbuch des Klosters Otterberg Johann Josef Hermann Schmitt Frey Johann Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 743 f Normdaten Person GND 116783737 lobid OGND AKS VIAF 69691325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frey MichaelALTERNATIVNAMEN Frey Johann MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Priester Historiker und PublizistGEBURTSDATUM 21 September 1788GEBURTSORT SchweighofenSTERBEDATUM 8 Januar 1854STERBEORT Hatzenbuhl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Frey Historiker amp oldid 230976851