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Johann Friedrich Hund von Saulheim vor 1560 19 Marz 1635 in Heitersheim war ein deutscher Ritter katholischer Priester und von 1609 bis 1612 Grossbailli des Johanniterordens Von 1612 bis zu seinem Tod Reichsfurst von Heitersheim und Grossprior von Deutschland Johann Friedrich Hund von Saulheim auf einer zeitgenossischen SchaumunzeFamilienwappen der Hund von Saulheim Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenEr entstammte dem 1750 erloschenen rheinhessischen Adelsgeschlecht der Hund von Saulheim mit ihrem Stammsitz in Saulheim Sie waren ursprunglich Ministeriale des Mainzer Erzbischofs spater gehorten sie dem Ritterkanton Oberrhein an Johann Friedrich Hund von Saulheim wurde geboren als Sohn des Friedrich II Hund von Saulheim und seiner zweiten Gattin Regula Christophera von Affenstein Tochter des in Dirmstein beheimateten kurpfalzischen Hofrichters Wolf von Affenstein 1556 1 und seiner zweiten Frau Dorothea geb Kistel von Durkheim 2 Halbschwester der Mutter war Maria von Affenstein 1556 verheiratet mit dem kurpfalzischen Amtmann Jakob von Helmstatt deren Grabstein wegen seiner kunstlerischen Qualitat von der Stephanskirche Lambsheim ins Historische Museum der Pfalz nach Speyer verbracht wurde Leben BearbeitenJohann Friedrich Hund von Saulheim trat in den Malteserorden ein Er wurde dort Ritter und erhielt die Priesterweihe 1600 amtierte er als Komtur von Kleinerdlingen wo ihm die Wiedereinfuhrung des katholischen Glaubens gelang 3 Er war Komtur von Wurzburg Biebelried und Rottweil und erbaute 1606 in Biebelried die neue Kirche St Johannis Enthauptung Er hatte einen Bruder der Verwalter in Biebelried war und resignierte im Jahr 1617 Sein Nachfolger als Komtur von Wurzburg und Biebelried war Georg Christoph von Weitingen 4 Auf der zeitgenossischen Gedenktafel zum Neubau der Kirche wird er als Komtur von Wurzburg Schleusingen und Weissensee sowie als Kaiserlicher Rat bezeichnet Am 24 Marz 1612 wahlte man Johann Friedrich Hund von Saulheim zum Grossprior des deutschen Malteserordens mit Sitz in Heitersheim wodurch er gleichzeitig Furst der reichsunmittelbaren Herrschaft Heitersheim war 5 Als solcher vertrat er seinen Orden 1613 auf dem Reichstag 6 nbsp Der Ort Heitersheim 1644 Die Franziskanerkirche mit Konventsgebaude ist die rechte der beiden KirchenDer Historiker Wolf Dieter Barz schreibt uber ihn er gewann fur den Ort Heitersheim grosse Bedeutung indem er sich bemuhte auf allen Gebieten Ordnung zu schaffen und die Stellung Heitersheims als Residenzort zu heben Johann Friedrich Hund von Saulheim siedelte dort den Franziskanerorden zur Ubernahme der Pfarrseelsorge an und stiftete ihm 1616 ein Grundstuck zum Bau eines Klosters da er festgestellt hatte wie ubel der Gottesdienst allhie bestelt gewesen Kirche und Kloster konnten 1619 geweiht werden 7 1620 erliess er fur sein Furstentum eine neue Herrschaftsordnung Furst Hund von Saulheim starb 1635 nachdem er 1633 im Dreissigjahrigen Krieg noch die erste Plunderung seiner Residenz Heitersheim erleben musste Beigesetzt wurde er im Chor der dort von ihm mitgestifteten Franziskanerkirche die man 1812 abriss Lediglich das Konventsgebaude ist als heutiges Pfarrhaus erhalten Sein Bruder Wilhelm Hund von Saulheim 1632 war Domkapitular in Mainz und Speyer 8 die Schwestern Margareta Kanonisse in Frauenalb und Brigitta Nonne im Klarissenkloster St Klara zu Speyer 9 In Heitersheim auf dem Schilzberg gibt es ein Wegkreuz von 1633 das Johann Friedrich Hund von Saulheim gestiftet haben soll und das sich offenbar auf die Plunderung des Ortes im Dreissigjahrigen Krieg bezieht 10 11 Peter Kaltenbach Vogt im badischen Britzingen vermerkte uber diese Ereignisse des Jahres 1633 in seinem Lagerbuch Wie bei solchem grossen unausstehlichen Jammer und Not mehrenteils auch Leute gen Heitersheim geflohen besonders die Britzinger so hat in solchem Elend der hochwurdige Furst und Herr Johann Friedrich des ritterlichen St Johannis Ordens Obristmeister in deutschen Landen den verjagten markgraflichen Unterthanen besonders aber denen aus dieser Vogtei Britzingen viel Gutes erzeiget Schutz und Schirm gegeben 12 nbsp Gedenktafel zum Neubau von St Johannis Enthauptung in BiebelriedLiteratur BearbeitenWolf Dieter Barz Die Heitersheimer Herrschaftsordnung des Johanniter Malteserordens von 1620 S XXI u XXII LIT Verlag Munster 1999 ISBN 3825845001 Digitalscan Bernhard von Koehne Zeitschrift fur Munz Siegel und Wappenkunde Band 4 S 365 Berlin 1844 Digitalscan Walter Gerd Rodel Die deutschen Gross Prioren In Bernard Andenmatten Bearb Petra Zimmer und Patrick Braun Red Helvetia Sacra 4 Abteilung Band 7 Teil 1 Die Johanniter S 51 76 Schwabe Verlag Basel 2006 S 68 69 Weblinks BearbeitenDatenseite im Portal ThesaurusEinzelnachweise Bearbeiten Peter G Bietenholz Thomas Brian Deutscher Contemporaries of Erasmus A Biographical Register of the Renaissance and Reformation Band 1 S 10 12 University of Toronto Press 2003 ISBN 0802085776 Digitalscan englische Biografie des Wolf von Affenstein Johann Benedict Carpzov Neueroffneter Ehren Tempel merckwurdiger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober Lausitz Leipzig 1719 S 679 Digitalscan Johannes A Mol Klaus Militzer Helen J Nicholson The Military Orders and the Reformation Choices State Building and the Weight of Tradition 2006 ISBN 9065509135 S 107 Digitalscan Josef Hoh Biebelried das Johanniterdorf Ein Beitrag zur Geschichte der Johanniter in Franken In Frankische Heimat Nr 4 von 1932 Constantin Karl Falkenstein Geschichte des Johanniter Ordens 1 Band S 133 Dresden 1833 Digitalscan Lupold von Lehsten Die hessischen Reichstagsgesandten im 17 und 18 Jahrhundert Band 2 S 79 Fussnote 342 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2003 ISBN 3884430912 Ausschnittscan Webseite zum Franziskanerkloster Heitersheim Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Kunste Halle 1739 Band 19 Spalte 2426 Digitalscan Johann Benedict Carpzov Neueroffneter Ehren Tempel merckwurdiger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober Lausitz Leipzig 1719 S 679 Digitalscan Zeitungsartikel Badische Zeitung vom 26 August 2008 Webseite mit vergrosserbarem Foto des Wegkreuzes Christian P Herbst Chronik von Britzingen im Grossherzogthum Baden Freiburg 1841 S 88 und 97 Digitalscan VorgangerAmtNachfolgerArbogast von AndlauGrossprior des deutschen Malteserordens und Furst von Heitersheim 1612 1635Hartmann von der TannWilhelm von CronbergGrossbailli des Johanniterordens 1609 1612Georg Christoph von WeitingenPersonendatenNAME Hund von Saulheim Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Hund von Saulheim Hans Friedrich Hundt von Saulheim Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger deutscher Johanniter Grossprior Furst von HeitersheimGEBURTSDATUM vor 1560STERBEDATUM 19 Marz 1635STERBEORT Heitersheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Hund von Saulheim amp oldid 189360094