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Ein Geschlecht von Affenstein zahlte vom Mittelalter bis zur fruhen Neuzeit zum niederen Adel der nordostlichen Vorderpfalz die heute zum Land Rheinland Pfalz gehort Vertreter sind in Adelsregistern der Region als in Dirmstein und Ellerstadt ansassig erwahnt In beiden Ortschaften die in Nord Sud Richtung auf damaligen Wegen etwa 16 km oder drei Gehstunden auseinanderlagen gab es eine Affensteinische Burg Wappen der pfalzischen Affensteiner aus Siebmachers Wappenbuch um 1600Moglicherweise bestanden familiare Beziehungen zum Geschlecht der Flersheimer die aus dem heute rheinhessischen Niederflorsheim 10 km nordlich von Dirmstein stammten Eine Verwandtschaft zu den postulierten Namensgebern der Burg Affenstein bei der etwa 45 km nordwestlich gelegenen Stadt Bad Kreuznach an der Nahe ist nicht belegt Nach den Affensteinern sind in Dirmstein eine Strasse und eine Gaststatte benannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschlecht von Affenstein 1 1 Name und Wappen 1 2 Ursprung 1 3 Namenstrager 2 Affensteinische Burgen 2 1 Affensteinische Burg Dirmstein 2 2 Affensteinische Burg Ellerstadt 3 Weitere Adelsgeschlechter in der Region 4 Literatur 5 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschlecht von Affenstein BearbeitenName und Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Affensteiner am Epitaph des Wolf Leyser von Lambsheim und von Affenstein nbsp Lambsheim Hinterstrasse 11 ehemaliger Leyserhof Wappenstein Leyser von Lambsheim und von Affenstein nbsp Wappen von Ellerstadt mit rechts dem Gerichtssiegel von 1567 der Ellerstadter Affensteiner nbsp Wappen einer anderen Familie von Affenstein Zurcher Wappenrolle um 1335 1345 Der Familienname stammt nicht von der Saugetiergruppe der Affen sondern ist abgeleitet von einer alten pfalzischen Bezeichnung fur die Feldulme die je nach Gegend Effer Affer oder Apper genannt wurde 1 Das Wappen der pfalzischen Affensteiner ist blau und durch einen silbernen Wellenbalken schrag geteilt In dieser Form erscheint es auch auf dem Epitaph der Dirmsteinerin Maria von Affenstein 1556 und ihres Gatten Jakob von Helmstatt in Lambsheim das im Historischen Museum der Pfalz zu Speyer aufbewahrt wird Eine identische Darstellung in Stein zeigt das Epitaph des Wolf Leyser von Lambsheim und von Affenstein 1587 das sich an der Aussenwand der katholischen Pfarrkirche St Ulrich in Deidesheim befindet Eine Nebenform fuhrten laut Gerichtssiegel von 1567 die Affensteiner in Ellerstadt Eine andere Familie die sich ebenfalls Affenstein nannte und ihr Wappen mit einem Affen versah der auf einem Stein sitzt und aus einem Pokal Wein trinkt s Abbildung in der Zurcher Wappenrolle 2 die um 1335 1345 entstand hat mit den pfalzischen Affensteinern offenbar nichts zu tun Ursprung Bearbeiten Vieles spricht dafur dass das pfalzische Geschlecht seinen Ursprung in Dirmstein hatte und hier seinen Namen nach der ersten Wohnstatte erhielt Dieser Name wurde dann auf die zweite Wohnstatte ubertragen Deren mutmasslicher Standort 49 562923 8 248347 war ostlich der Laurentiuskirche und links des Eckbachs 3 der bis in die 1920er Jahre mitten durchs Dorf floss Jenseits des Eckbachs wenige Dutzend Meter weiter sudostlich gab es bis gegen Ende des 20 Jahrhunderts einen grosseren Bestand von alten Ulmen die dann dem Ulmensterben zum Opfer fielen Dort bei den Appen oder Affen also bei den Ulmen 1 konnte die Familie von Affenstein bereits vor dem Kauf der spater nach ihr benannten Burg gewohnt haben in einem Stein wie ein Steinhaus nach frankischem Sprachgebrauch 4 genannt wurde Da es sich um ein benachbartes Anwesen handelte darf angenommen werden dass die Affensteiner die Burg aus diesem Grund erworben haben In den vom Dirmsteiner Ortsadligen und Chronisten Caspar Lerch IV zitierten Adelsverzeichnissen des 13 und 14 Jahrhunderts 5 tauchen die Affensteiner als Geschlecht nicht auf In Dirmstein sind sie obwohl ihr frankischer Namensursprung sicherlich einige Jahrhunderte zuruckreichen konnte urkundlich nur von 1510 bis zu ihrem Aussterben 1649 fassbar ihre Burg uberdauerte sie bis 1748 Nach dem Geschlecht heisst die von der Laurentiuskirche nach Suden fuhrende Strasse Affenstein ebenso eine an dieser Strasse liegende Gaststatte Eventuell schon um 1500 spatestens jedoch ab 1548 gehorte auch ein Drittel von Ellerstadt den Affensteinern sie nannten hier ebenfalls eine Burg ihr Eigen 1577 wurden sie durch die Flersheimer abgefunden die schon vorher zwei Drittel des Ortes besessen hatten 6 Fur die Affensteiner scheint die Ellerstadter Ara die moglicherweise auf einem Erbgang beruhte eine eher kurze Periode von maximal einem Jahrhundert gewesen zu sein Namenstrager Bearbeiten Namentlich fassbar sind u a die folgenden im Zusammenhang mit den Affensteinischen Burgen naher behandelten Vertreter Der den Doktortitel fuhrende Wolf von Affenstein kurpfalzischer Hofrichter und Reichstagsgesandter 7 8 lebte in der 2 Halfte des 15 und in der 1 Halfte des 16 Jahrhunderts Er erwarb 1510 die vorhandene Dirmsteiner Burg und fungierte als deren Namensgeber Seine Tochter Maria 1556 war die Gattin des kurpfalzischen Amtmanns Jakob von Helmstatt Die Tochter Regula Christophera von Affenstein heiratete Friedrich II Hund von Saulheim und beider Sohn war Johann Friedrich Hund von Saulheim 1635 seit 1612 deutscher Johanniter Grossprior und Reichsfurst von Heitersheim Friedrich Casimir von Affenstein geboren in der 2 Halfte des 16 Jahrhunderts als Enkel vielleicht auch Urenkel des Wolf von Affenstein starb 1622 als kurfurstlicher Hauptmann und war letzter Lehnsmann der Dirmsteiner Burg Georg Philipp von Affenstein Sohn des Friedrich Casimir von Affenstein starb 1649 als letzter mannlicher Vertreter des Geschlechts Affensteinische Burgen BearbeitenAffensteinische Burg Dirmstein Bearbeiten Hauptartikel Affensteinische Burg Dirmstein Von der 1748 restlos abgebrochenen Affensteinischen Burg Dirmstein gibt es keine Uberreste Es ist nur noch die ungefahre Lage im Dorf bekannt namlich zu Dirmstein bey der oberen Kirche gelegen 3 9 10 Affensteinische Burg Ellerstadt Bearbeiten Von der Affensteinischen Burg Ellerstadt ist nichts erhalten Die Niederungsburg lag an der heutigen Speyerer Strasse die nach Fussgonheim fuhrt also im Osten des Ortskerns Dort fliesst der Schwanengraben dessen Wasser wohl zur Befullung des Burggrabens verwendet wurde Urkundlich erwahnt wurde die Burg 1502 Im 17 Jahrhundert entweder im Dreissigjahrigen Krieg oder im Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde sie zerstort Weitere Adelsgeschlechter in der Region BearbeitenFlersheim Leiningen Lerch von Dirmstein Leyser von Lambsheim Nagel von Dirmstein Sturmfeder von Oppenweiler Von der HaubenLiteratur BearbeitenJurgen Keddigkeit Karl Scherer Eckhard Braun Alexander Thon Rolf Ubel Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon 2 verbesserte Auflage Band I A E Institut fur Pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2003 ISBN 3 927754 48 X Michael Martin Hrsg Dirmstein Adel Bauern und Burger Chronik der Gemeinde Dirmstein Selbstverlag der Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Neustadt an der Weinstrasse 2005 ISBN 3 9808304 6 2 Johann Friedrich Gauhe Des Heil Rom Reichs genealogisch historisches Adels Lexicon Leipzig 1719 Sp 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter G Bietenholz Thomas Brian Deutscher Contemporaries of Erasmus A Biographical Register of the Renaissance and Reformation Band 1 University of Toronto Press 2003 ISBN 0 8020 8577 6 S 10 12 englisch Biografie des Wolf von Affenstein in der Google Buchsuche Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Johann Christoph Adelung Die Ulme In Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart S 791 f digitale sammlungen de vgl auch die Ortschaften Appenthal im Pfalzerwald oder Appenhofen in der Sudpfalz Zurcher Wappenrolle Nr 412 um 1335 1345 Affenstein Abgerufen am 28 Januar 2013 a b Urkunde vom 26 November 1510 Analog zum Ortsnamen s Ortsartikel Dirmstein Ortsname Michael Martin Hrsg Dirmstein Adel Bauern und Burger 2005 S 46 f Geschichte Ortsgemeinde Ellerstadt abgerufen am 14 August 2020 Genealogische Seite zu Wolf von Affenstein Nicht mehr online verfugbar martinszeller verband de archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 19 August 2014 Rudolf Hapke Die Regierung Karls V und der europaische Norden Band 1 Georg Olms Verlag ISBN 3 487 40543 1 S 289 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Als Obere Kirche im Sinne von Kirche im Oberdorf wurde traditionell der Vorgangerbau der heutigen Laurentiuskirche bezeichnet Die Namen Oberdorf und Niederdorf fur die beiden Siedlungskerne der Gemeinde leiten sich von der Lage oben bzw unten am Eckbach ab der Dirmstein von West nach Ost durchfliesst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Affenstein Adelsgeschlecht amp oldid 217407206