www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel handelt vom Adelsgeschlecht Zum Furstbischof von Speyer siehe Philipp von Flersheim Das Geschlecht von Flersheim zahlte im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit zum niederen Adel im sudwestdeutschen Raum Die meisten seiner Besitzungen lagen im linksrheinischen Teil der historischen Kurpfalz der heute zum Land Rheinland Pfalz gehort Stammwappen derer von Flersheim genannt Monsheimer Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Wappen 3 Besitzungen 4 Vertreter 4 1 Ritter Friedrich I von Flersheim 4 2 Ritter Friedrich II von Flersheim 4 3 Ritter Hans I von Flersheim 4 4 Bischof Philipp von Flersheim 4 5 Hedwig von Flersheim 4 6 Friedrich von Flersheim 4 7 Ritter Gerhard von Flersheim 5 Weitere Adelsgeschlechter in der Region 6 Literatur 7 EinzelnachweiseUrsprung BearbeitenDie genealogischen Zusammenhange der Flersheimer zu Beginn des 14 Jahrhunderts sind sehr unsicher Das Geschlecht stammte seinem Namen nach aus dem damals kurpfalzischen heute rheinhessischen Florsheim Dalsheim nahe der heutigen Grenze zur nordostlichen Pfalz Die Flersheimer waren wohl ursprunglich Ministerialen der Bischofe von Worms und verwalteten Guter im heutigen Ortsteil Nieder Florsheim der etwa 10 km westlich von Worms liegt Im 15 Jahrhundert standen sie vor allem in Diensten der Pfalzer Kurfursten Mehrere Generationen lang waren sie deren Amtmanner in Lautern Ihr Familienname erlosch 1655 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen im Scheiblerschen Wappenbuch um 1450 80 Das Stammwappen ist blau silbern rot geteilt Auf dem Helm mit blau silbernen rot silbernen Helmdecken eine wachsende Jungfrau mit rotem Gewand und rotem Stirnband statt der Arme zwei blau silbern rot geteilte Flugel 1 Besitzungen BearbeitenDie Besitzungen der Familie lagen hauptsachlich linksrheinisch im heutigen Bundesland Rheinland Pfalz zum geringen Teil auch rechtsrheinisch im nordbadischen Kraichgau Baden Wurttemberg Die Stammburg in Nieder Florsheim ist 1597 als Wohnturm bezeichnet 2 Er steht mit der heutigen Anschrift Alzeyer Str 25 seit dem 19 Jahrhundert in privatem Eigentum 3 Zum ortlichen Besitztum gehorte zudem ein heute abgegangenes Hofgut in der Pfarrgasse 7 2 Durch Heiraten Erbgange oder Kauf wurde weiteres Eigentum erworben u a in folgenden Ortschaften Ellerstadt Ortsherrschaft mit Blutgerichtsbarkeit Grombach Ortsherrschaft Laumersheim Schloss Laumersheim ehemalige Wasserburg Mehlingen ehemaliger Sickingen scher Hof Neuhemsbach Ortsherrschaft Trippstadt Burg Wilenstein Trippstadt Aschbacherhof Herrenhaus Vertreter BearbeitenRitter Friedrich I von Flersheim Bearbeiten Friedrich I um oder vor 1396 bis 1473 verheiratet mit Margarete von Randeck 4 stand mehrere Jahrzehnte mindestens von 1415 bis nach 1459 im Dienste der Pfalzgrafen bei Rhein sowie des ungarisch deutschen Konigs und spateren Kaisers Sigmund Von 1415 bis 1417 begleitete Friedrich den Kurfursten Ludwig III zum Konzil von Konstanz half wahrscheinlich bei der Verbrennung des Reformators Jan Hus 1415 und nach eigener Bekundung 1416 bei der Verlegung des gefangenen und abgesetzten Papstes Johannes XXIII von Heidelberg nach Mannheim Mindestens zweimal 1421 und 1428 kampfte er in Nordwestbohmen und in Mahren gegen die Hussiten und geriet zweimal in deren Gefangenschaft 1428 29 war er Teil eines komplizierten Gefangenenaustauschs zwischen mahrischen Hussiten und Konig Sigmund wahrscheinlich fungierte er als dessen vertraulicher Briefbote bei Verhandlungen 1428 in der Schlacht bei der Donaufestung Golubac an der Grenze zu Rumanien vor dem Eisernen Tor gegen die Turken unter Sultan Murad II machte er sich einen Namen als Gefolgsmann und angeblicher Lebensretter Konig Sigmunds Friedrich begleitete den Pfalzgrafen Ludwig III als dieser 1426 27 eine Pilgerreise nach Jerusalem unternahm wo er zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurde Nach eigenen Angaben kampfte er 1420 in Frankreich Melun und 1431 Bulgneville sowie verschiedentlich im Elsass war mindestens viermal beim Deutschen Orden in Preussen moglicherweise 1428 auch in Litauen und Russland Nowgorod und Pskow sowie 1444 zweimal als Pfalzischer Gesandter beim franzosischen Dauphin und Konig wegen der Armagnaken Im Auftrag Konig Sigmunds sollte er 1429 einen Ritterbund wie den des St Jorgenschilds im Wasgau und am Oberrhein grunden helfen Etwa drei Jahrzehnte lang war Friedrich pfalzischer Amtmann und Burgmann in Lautern Zwei seiner vier Sohne waren Hans und Friedrich II den anderen verschaffte er kirchliche Pfrunden in Worms und Trier Friedrichs Halbschwester Adelheid von Langenau war verheiratet mit Friedrich von Greiffenclau zu Volraths 1401 1462 einem engen Freund und Kameraden Friedrichs der nach der Flersheimer Chronik einer Handschrift mit familiengeschichtlichen Aufzeichnungen siehe Abschnitt Literatur der Ahnherr aller spateren Greiffenclauer wurde Friedrich wurde im Familiengrab in der Lauterer Stiftskirche bestattet fur das es ein Epitaph des Bischofs Philipp von Flersheim seines Enkels aus dem Jahr 1530 gab von dem heute nur noch zwei restaurierte Bruchstucke im Keller des Gemeindehauses erhalten sind Ritter Friedrich II von Flersheim Bearbeiten Friedrich II 1477 einer der Sohne Friedrichs I stand zu Beginn in den Diensten der Pfalzgrafen bei Rhein und spater des burgundischen Herzogs Karl des Kuhnen 5 Er war dessen Kammerherr und bailli Amtmann in der Deutschordensballei Lothringen Mit Karl zusammen kampfte er erfolgreich am Niederrhein und fiel wie dieser 1477 in der Schlacht bei Nancy Aus seinem Vermogen konnten die Schulden seines Vaters Friedrich I beglichen werden Ritter Hans I von Flersheim Bearbeiten nbsp Burg Nanstein Flersheimer Wappen an Brunnenschale des 16 Jahrhunderts nbsp Flersheimer Wappen im Speyerer Dom Spolie vermutlich vom Grabmal des Bischofs Philipp von Flersheim Hans I 8 Juli 1440 6 1519 ebenfalls einer der Sohne Friedrichs I fungierte wie sein Vater etwa drei Jahrzehnte als kurpfalzischer Amtmann im Oberamt Lautern welches das heutige Kaiserslautern samt Umgebung verwaltete Zudem bekleidete er im Deutschen Orden von 1477 bis 1489 das Amt des Landkomturs in der Ballei Lothringen die sich bis in die heutige Vorderpfalz erstreckte Nach dem Tode seines Bruders Friedrich II war er viele Jahre im Gefolge des Kaisers Maximilian dieser schenkte ihm 1519 kurz vor seinem Tode das wertvolle Buch Theuerdank 1492 liess Hans eine Wasserburg auf dem Gelande des heutigen Schlosses Laumersheim erbauen Das vorderpfalzische Dorf war einer der Stammsitze des Geschlechtes Hans war verheiratet mit Ottilie Kranich von Kirchheim Zu ihren Kindern zahlten der spatere Speyerer Furstbischof Philipp 1481 1552 und seine Schwester Hedwig von Flersheim 1516 7 Gattin des beruhmten Ritters Franz von Sickingen Bischof Philipp von Flersheim Bearbeiten Philipp 1481 1552 8 Sohn des Hans von Flersheim und der Ottilie Kranich von Kirchheim war von 1529 bis zu seinem Tod Bischof von Speyer und ab 1546 zudem Furstpropst des Klosters Weissenburg Kaiser Maximilian und den Pfalzgrafen bei Rhein diente er als Berater Er war der Auftraggeber der Flersheimer Chronik die er fur seine Verwandten diktierte s Abschnitt Literatur Hedwig von Flersheim Bearbeiten Hedwig 1516 Tochter des Hans von Flersheim und der Ottilie Kranich von Kirchheim heiratete um 1500 verschiedene Quellen nennen 1498 1499 bzw 1502 9 10 den einflussreichen Ritter Franz von Sickingen Sie starb bei der Geburt des siebten Kindes Friedrich von Flersheim Bearbeiten nbsp Portalsturz von 1566 mit Allianzwappen Flersheim links und Sturmfeder von Oppenweiler rechts Friedrich 1575 Burggraf von Alzey Sohn des Bechtolf von Flersheim 1547 und der Elisabeth von Helmstatt war der Nachcousin Bischof Philipps von Flersheim und vermahlt mit Amalia Sturmfeder von Oppenweiler 11 Das Ehepaar erwarb 1564 den Aschbacherhof bei Trippstadt Am dortigen Herrenhaus ist ein Tursturz mit der Jahreszahl 1566 und dem Allianzwappen des Paares erhalten Ritter Gerhard von Flersheim Bearbeiten Gerhard genannt Monsheimer nach der Nachbargemeinde seltener auch Montzheimer lebte um 1492 1 Er gehorte zu einem Seitenzweig der Flersheimer und war Vater eines Hans von Flersheim der ebenfalls Monsheimer genannt wurde Weitere Adelsgeschlechter in der Region BearbeitenAffenstein Leiningen Lerch von Dirmstein Leyser von Lambsheim Nagel von Dirmstein Sturmfeder von Oppenweiler Von der HaubenLiteratur BearbeitenPhilipp von Flersheim Die Flersheimer Chronik In Otto Waltz Hrsg Zur Geschichte des XV und XVI Jahrhunderts Zum ersten Mal nach vollstandigen Handschriften herausgegeben von Dr Otto Waltz Hirzel Leipzig 1874 Johann Maximilian von Humbracht Die hochste Zierde Teutschlands und Vortrefflichkeit des Teutschen Adels Knoch Frankfurt am Main 1707 Stammtafel 1 Walther Moller Stamm Tafeln westdeutscher Adels Geschlechter im Mittelalter Neue Folge Erster Teil Selbstverlag Darmstadt 1950 S 27 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Wappen des mosellandisch rheinlandischen Adels Wappensammlung 7 Bernhard Peter abgerufen am 21 Oktober 2013 a b Stefan Grathoff Nieder Florsheim Nicht mehr online verfugbar burgenlexikon eu archiviert vom Original am 21 Oktober 2013 abgerufen am 21 Oktober 2013 Eintrag zu Wohnturm Niederflorsheim in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 16 September 2015 Genealogische Website des Paares Werner Paravicini Deutsche Adelskultur und der Westen im spaten Mittelalter Eine Spurensuche am Beispiel der Wittelsbacher In Joachim Ehlers Hrsg Deutschland und der Westen Europas im Mittelalter Vortrage und Forschungen Band 56 Thorbecke Stuttgart 2002 S 457 506 hier 466 469 uni heidelberg de Geburtsjahr nach Philipp von Flersheim Die Flersheimer Chronik 1874 Website zu Hedwig von Flersheim Memento vom 17 August 2004 im Internet Archive Flersheim Philipp II von in der Datenbank Saarland Biografien Vor 480 Jahren Nicht mehr online verfugbar Landeshauptarchiv Rheinland Pfalz archiviert vom Original am 21 Oktober 2013 abgerufen am 21 Oktober 2012 Gerhard Kaller Sickingen Franz von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 24 26 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Genealogische Website zu Friedrich von Flersheim und Amalia Sturmfeder von Oppenweiler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flersheim Adelsgeschlecht amp oldid 237674343