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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Das Ulmensterben ist eine durch Schlauchpilze der Gattung Ophiostoma Ophiostoma novo ulmi Ophiostoma ulmi syn Ceratocystis ulmi verursachte und durch Ulmensplintkafer verbreitete Krankheit welche die meisten europaischen Ulmen befallt und vorwiegend die Berg Ulme Ulmus glabra an den Rand des Aussterbens bringt Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Symptome 3 Verbreitung 4 Schadigung und Todesursache 5 Bekampfung und Vorbeugung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksUrsprung BearbeitenDas erste nachweisbare Ulmensterben fand im mittleren Holozan statt Weitere durch Pollenanalysen belegte Einschnitte lagen z B auf den Britischen Inseln um 4000 und 2500 v Chr Pollenanalyse im Lough Sheeauns Die Debatte uber die Ursache in der Mitte des Holozan lauft seit Jahrzehnten In den letzten Jahren haben mehrere Forscher nachdrucklich fur die Einbeziehung einer Ulmen spezifischen Krankheit ahnlich oder identisch mit der heutigen Dutch elm disease argumentiert Das Problem dieser These ist dass sie schwer zu beweisen oder zu widerlegen ist Seit 1918 wurde ein in ostasiatischen Ulmen lebender Pilz Ophiostoma ulmi durch den Menschen nach Europa verschleppt und breitete sich von den Niederlanden uber Europa aus Im Gegensatz zu den ostasiatischen Ulmen die sich uber evolutionare Zeitraume an den Pilz anpassen konnten fielen ihre europaischen Verwandten der Hollandischen Ulmenkrankheit daher Dutch elm diseas e in grossem Masse zum Opfer Aus Europa wurde der Pilz 1928 wahrscheinlich uber Furnierstamme nach Nordamerika verschleppt wo er einen Grossteil der dortigen Ulmen vernichtete Zur Mitte des 20 Jahrhunderts nahm die Intensitat der Krankheit ab Mit dazu beigetragen haben hollandische Programme zur Zuchtung resistenter Klone Gegen Ende der 1960er Jahre wurde erneut durch den Import von Furnierstammen ein aggressiverer Stamm des Pilzes aus Amerika zuruckimportiert der auch die als resistent geltenden Pflanzen befiel Dieser Stamm wird mittlerweile als eigene Art Ophiostoma novo ulmi angesehen Eine weitere aggressive Variante des Pilzes konnte ungefahr gleichzeitig uber Asien nach Europa eindringen In dieser zweiten Welle des Ulmensterbens mussten in Europa starke Einschnitte der Ulmenpopulation hingenommen werden Allein in England kam es zwischen 1971 und 1978 zu einer Reduktion um ca 70 des Ulmenbestandes oder 20 Millionen Baume durch den Pilz Zum Aussterben der Ulme ist es bislang nicht gekommen doch die Prognose fur die uberlebenden Ulmen ist sehr ernst Symptome BearbeitenBefallene Ulmen lassen sich durch plotzliches Welken der Krone meist einseitig selten die ganze Krone erkennen Dabei verfarben sich die Blatter gelegentlich gelb manchmal braun rollen sich ein und vertrocknen schliesslich Meist bleiben die Blatter an den Zweigen hangen Dabei entstehen die als charakteristisch geltenden hangenden durren Zweigspitzen mit vertrockneten Blattern Fahnchen die bei spat infizierten Baumen auch noch im Winter als eindeutiges Indiz fur die Krankheit dienen Wasserreiser sind ein weiteres Merkmal der Krankheit Bei schleichendem Krankheitsverlauf ist die Belaubung dunn und der Blattfall setzt fruhzeitig ein Ausserdem sind in dem Querschnitt befallener Zweige dunkle Gefassverfarbungen in den jungsten Jahrringen erkennbar welche sich beim Abziehen der Zweigrinde durch braunliche Streifen aussern Die Infektion erfolgt meist im Mai durch Ulmensplintkafer s u erste Symptome sind dann im Juni zu beobachten Bei einer Infektion nach dem Juli erfolgt der Ausbruch dagegen meist erst im nachsten Jahr Junge Pflanzen konnen der Krankheit schon nach einigen Monaten erliegen ansonsten kann sich die Krankheit uber mehrere Jahre hinziehen Verbreitung BearbeitenO ulmi und O novo ulmi verbreiten sich hauptsachlich durch den Kleinen und Grossen Ulmensplintkafer die zu den Borkenkafern gehoren Die jungen Kafer Imagines kontaminieren sich mit den klebrigen Sporen Koremien in den Brutgangen wo diese besonders stark gebildet werden Nach Ausflug der jungen Kafer werden dann neue Baume beim Reifungsfrass oder Bohren neuer Muttergange infiziert Die Sporen keimen und gehen in das Xylem uber von wo aus sie bis in die obersten Triebe und Blatter verfrachtet werden konnen Auch ist eine Verbreitung des Pilzes uber das Wurzelwachstum moglich wobei die Mikrokonidien des Pathogens von einem Baum zum anderen ubergehen Schadigung und Todesursache BearbeitenEine befallene Ulme stirbt letztlich durch Wassermangel Als Abwehrreaktion auf die Infektion kommt es zur Verthyllung und Braunfarbung der Gefasse sowie Gummiablagerungen in lebenden Zellen Auch kommt es zum mechanischen Verschluss der Gefasse durch Einwuchs des Pilzmycels Verengung und hefeartige Verbreitungskorper Verstopfung Letztendlich wird der Wassertransport in den Gefassen unterbunden Ulmen zahlen zu den ringporigen Holzern und haben relativ wenige dafur aber umso grossere Leitgefasse Dadurch konnen selbst bei wenigen befallenen Zellen erhebliche Transportverluste eintreten Die Erkrankung ist eine typische Tracheomykose Durch die Verthyllung sind die Leitbundel in Stamm Asten und Zweigen erkrankter Baume im Querschnitt als braune bis braunschwarze Punkte zu erkennen uberwiegend im Fruhholz Dadurch ist auch eine uberwundene Krankheit zu erkennen und zu datieren Wahrend O ulmi nur ein Jahr im Baum verbleibt und es einer erneuten Infektion bedarf um den Baum abzutoten kann O novo ulmi die Jahrringgrenze uberwinden und auch ohne erneute Infektion die Schadigung fortsetzen In der letzten Zeit wird auch die Beteiligung niedermolekularer vom Pilz gebildeter Welketoxine diskutiert Bekampfung und Vorbeugung BearbeitenBekampft wird uberwiegend der Vektor befallene Baume werden fruhzeitig gefallt und anschliessend der Borkenkafer vernichtet Als Antagonisten der Ulmensplintkafer gelten Erzwespen sowie Raubwanzen Diese werden durch chemische Signale die die Ulmen kurz nach Befall freisetzen angelockt und greifen die Kaferbrut an Auch bestehen Ansatze fur den Einsatz des Bakteriums Pseudomonas syringae das antimykotische Stoffwechselprodukte bildet und somit als Antagonist des Pilzes gilt Zuchterisch wurden Einkreuzungen resistenter asiatischer Arten seit vielen Jahrzehnten erprobt und befinden sich im Handel Aus verschiedenen Grunden konnen sie jedoch bestenfalls in Garten und Parks heimische Ulmenarten ersetzen nicht jedoch in der freien Landschaft Die in grossen Teilen Europas heimische Flatterulme Ulmus laevis ist weitgehend unempfindlich gegen das Ulmensterben Wo ihre Anpflanzung moglich ist stellt sie daher eine bessere Massnahme zum Bestandsschutz dar als Kreuzungen und Resistenzzuchtungen Siehe auch BearbeitenOlivenbaumsterben Phytophthora ramorum Eichenbaumsterben Bursaphelenchus xylophilus aka en Bursaphelenchus xylophilus Kiefernbaumsterben Literatur BearbeitenFritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Ein Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes Paul Parey Hamburg u a 1981 ISBN 3 490 09116 7 S 88 Karen Molloy Michael O Connel The nature of the vegetational changes at about 5000 B P with particular reference to the Elm decline Fresh evidence from Connemara Western Ireland In The New Phytologist Bd 107 Nr 1 1987 ISSN 0028 646X S 203 220 JSTOR 2434892 Heinz Butin Krankheiten der Wald und Parkbaume Diagnose Biologie Bekampfung 2 Sporentafeln 3 neubearbeitete und erweiterte Auflage Thieme Stuttgart 1996 ISBN 3 13 639003 2 Ceratocystis ulmi In Peter Schutt Hans J Schuck Bernd Stimm Hrsg Lexikon der Baum und Straucharten Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2011 ISBN 978 386820 123 9 S 109 Weblinks BearbeitenDie Zeit Das Ende der grossen Ulmen 12 Marz 1982 Internationale Ulmenprogamme Memento vom 6 Januar 2013 im Webarchiv archive today Peter Rasmussen und Kjeld Christensen Neue Thesen zum Ulmensterben englisch 1999 Ulmenwelke Biologie Vorbeugung und Gegenmassnahmen WSL Merkblatt fur die Praxis PDF 408 KB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulmensterben amp oldid 235381662