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Die Klosterschule Ilfeld ist ein im Jahr 1546 in den Gebauden des aufgehobenen Pramonstratenserklosters Ilfeld gegrundetes ehemaliges Gymnasium Das Alumnat gehorte bis 1934 zu den grossen Gymnasien Mitteldeutschlands Ilfeld um 1900 im Vordergrund der dominante Schulkomplex aus dem 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lehrer 3 Schuler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Michael Neander als Schulrektor und Klostervorsteher in Ilfeld zeitgenossischer KupferstichDie Klosterschule Ilfeld wurde im Jahr 1546 durch den letzten Abt des Klosters Ilfeld Thomas Stange mit Konsens von Graf Wolfgang zu Stolberg gegrundet Michael Neander setzte hier als Schulleiter ab 1550 die Schwerpunkte und Grundlagen fur die spatere Tradition aufbauend auf den Vorstellungen des Reformators Philipp Melanchthon Mit Aussterben der Territorialherren im Mannesstamm in der Grafschaft Hohnstein im Jahr 1593 versuchte sich Herzog Heinrich Julius von Wolfenbuttel deren Erbe zu sichern und geriet so mit den konkurrierenden Grafen zu Stolberg in Streit Die Welfen verloren den Rechtsstreit durch ein Urteil des Reichskammergerichts aus dem Jahr 1632 Nur das Stift Ilfeld verblieb als Milde Stiftung 1 in der Obhut der Welfen Diese Exklave wurde bereits seit 1559 von Hannover aus verwaltet Die Milde Stiftung sollte sich spater 1803 beim Reichsdeputationshauptschluss als nutzlicher Vorteil erweisen da so eine Sakularisation nicht erfolgen konnte Der Dreissigjahrige Krieg brachte im Jahr 1622 mit der Katholischen Partei die Restauration der Verhaltnisse im Stift Ilfeld und 1629 zogen die Pramonstratenser in ihr altes Kloster wieder ein Sie wurden jedoch bereits 1631 von herannahenden schwedischen Truppen zur Flucht veranlasst Zwei Jahre spater richtete der protestantische Abt Cajus das Akademische Gymnasium wieder ein Mit Grundung der Georg August Universitat Gottingen im Jahr 1737 wurde die Klosterschule Ilfeld an diese eng angebunden Deren Kurator von Munchhausen hatte die Klosterschule samt Stift am liebsten vollstandig aufgelost und auf die Finanzierung der neuen Gottinger Universitat verwandt dies war aber rechtlich nicht moglich So wurde das Stift mit seinen Einkunften zur Finanzierung herangezogen Die Klosterschule und das Stift wurden unter die Aufsicht des Gottinger Hochschullehrers Johann Matthias Gesner gestellt und in dessen Nachfolge spater von Christian Gottlob Heyne beaufsichtigt Die Klosterschule Ilfeld gelangte so im 18 Jahrhundert zu hohem Ansehen und wurde als Kaderschmiede der Georgia Augusta wahrgenommen eine Vorbereitungsanstalt fur die Gottinger Universitat 2 Seit 1823 befindet sich das Stift Ilfeld und damit auch die Klosterschule als Sondervermogen in der Verwaltung der Klosterkammer in Hannover Das Konigliche Stifts Padagogium erhielt ab 1859 sukzessive neue Gebaude anstelle der mittelalterlichen Klostergebaude die dafur abgerissen wurden Der 1864 gebildete Kreis Ilfeld war eine hannoversche Exklave nach der Annexion des Konigreichs Hannover eine Exklave der preussischen Provinz Hannover in der Provinz Sachsen Das hannoversche Stifts Padagogium wurde daher 1866 geschlossen 1867 folgte dann die Neueroffnung als preussische Konigliche Klosterschule Ilfeld Die bekannten mitteldeutschen Internate standen durchaus in engem freundschaftlichen Kontakt wie exemplarisch durch die Schulschrift belegt wird die die Landesschule Pforta bei Bad Kosen den Ilfeldern zum 350 Schuljubilaum 1896 dedizierte Politisch kam Ilfeld erst 1932 zur Provinz Sachsen Das Stiftsvermogen blieb aber in Verwaltung der Klosterkammer 3 Von 1934 bis 1944 wurde die Schule als Nationalpolitische Erziehungsanstalt Napola genutzt Nachdem die Gebaude fur die Verwaltung des Rustungsbetriebes Mittelwerk GmbH beansprucht wurden wurde der Schulbetrieb in Ilfeld ab 1943 in die Napola Ballenstedt verlagert und 1944 vollig eingestellt Nach dem Krieg wurden die Gebaude als Krankenhaus der nahen Stadt Nordhausen genutzt aus dem 1993 die Neanderklinik Harzwald GmbH wurde Die Bibliothek der Schule mit bedeutendem Altbestand erlitt erhebliche Verluste und kam schliesslich in die Forschungsbibliothek Gotha Lehrer Bearbeiten nbsp Michael NeanderMichael Neander 1525 1595 Johann Ludwig Meil 1729 1772 Heinrich Ludolf Ahrens Johann Heinrich Stuss 1713 1728 ab 1724 Prorektor Just Christian Stuss 1748 1766 ab 1752 Prorektor Heinrich Gottlieb Kohler 1802 ca 1820 ab 1811 Konrektor August Ernst Zinserling 1800 1807 Ernst Wiedasch ab 1835 Direktor des Padagogiums Ilfeld 4 August Grotefend Johann Konrad SchaubachSchuler BearbeitenCarl Adrian von Arnstedt 1716 1800 preussischer Gutsherr und Direktor der Kammerdeputation in Ellrich Anton Gunther Billich 1599 1640 Arzt und chemiatrischer Fachschriftsteller Willy Brandt 1885 1975 Padagoge Friedrich Franz von Bulow 1788 1848 Vize Landmarschall des Herzogtums Lauenburg Walter Buresch 1860 1928 Landrat Ernst Siegfried Buresch 1900 1969 Prasident des Schleswig Holsteinischen Landessozialgerichts Heinrich Eckstorm 1557 1622 evangelischer Theologe und Lehrer Otto Gerlach 1866 1914 Mediziner Georg Friedrich Grotefend 1775 1853 Sprachwissenschaftler und Altertumsforscher Ludwig Hassenpflug 1794 1862 kurhessischer Innen und Justizminister Friedrich zu Solms Baruth Politiker 1853 Ferdinand von Hiddessen 1887 1971 Flugpionier und Politiker NSDAP Otto Kiep 1886 1944 Diplomat und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Magnus Knebusch 1874 1937 Gutsbesitzer und Politiker DNVP Jurgen von dem Knesebeck 1888 1980 Politiker NSDAP Walter Kodderitz 1898 1980 lutherischer Theologe Konrad Linder 1884 1963 Padagoge und Schulmann Martin Lydius 1539 1540 1601 reformierter Theologe Aime von Mesmer Saldern 1815 1889 schleswig holsteinischer Gutsbesitzer danischer Hofbeamter und Deputierter der Holsteinischen Standeversammlung Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer 1759 1840 Jurist Gelehrter Bibliothekar Publizist und Buhnenschriftsteller Friedrich Meisner 1765 1825 Naturforscher und Hochschullehrer in Bern Fritz Mooshake 1877 1969 von 1924 bis 1933 Prasident der preussischen Bau und Finanzdirektion in Berlin Borries Freiherr von Munchhausen 1874 1945 Schriftsteller und Lyriker Eberhard von Oertzen 1856 1908 Naturforscher und Privatgelehrter Victor von Oertzen 1854 1934 Generalleutnant im deutschen Heer Carl Peters 1856 1918 Politiker Publizist Kolonialist und Afrikaforscher Johann Rothmaler 1601 1650 Theologe und Geistlicher Johannes Thal 1542 1583 Arzt und Botaniker Theodor Ubbelohde 1805 1853 Verwaltungsjurist Woldemar Graf Uxkull Gyllenband 1898 1939 Althistoriker Christian Rudolf Karl Wichmann 1744 1800 deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher und Padagoge Wilhelm Wiedasch 1821 1900 deutscher Philologe und Gymnasialdirektor Carl Zeisberg 1804 1850 Bibliothekar und Sammler von BuchernLiteratur BearbeitenJohann Georg Leuckfeld Antiqvitates Ilfeldenses Oder Historische Beschreibung des Closters Ilfeld Praemonstratenser Ordens Worinnen von dieses Stiffts Alter Landes Gegend Orthe Nahmen u s w ausfuhrlich gehandelt wird Aus raren Manuscriptis und bewehrten Historicis zusammen getragen auch mit dienlichen Anmerckungen Diplomatibus Briefen Registern u Kupfern erleutert Welchem noch beygefuget ist des beruhmten Professoris Laurentii Rhodomanni Ilfelda Hercynica Quedlinburg 1709 ULB Halle Ernst Wiedasch Paedagogii regii Ilfeldensis examina solemnia diebus XIII et XIV M Martii MDCCCXLV celebranda indicit Ernestus Wiedasch Stolbergae Hoffmann 1845 Ernst Wiedasch Das Verzeichniss sammtlicher Zoglinge des Padagogiums zu Ilfeld seit seiner Grundung Padagogium Schulprogramm Ilfeld 1853 Digitalisat Gesetze und Einrichtungen des Koniglichen Padagogiums nebst einem Vorwort Programm de Padagogiums zu Ilfeld Nordhausen 1856 Dr Bouterwek Hrsg Michael Neander s Bericht vom Kloster Ilfeld Ein Beitrag zur Geschichte des 16 Jahrhunderts Ilfeld Schulprogramm 1872 73 Digitalisat PDF Datei 5 84 MB Konigliches Padagogium zu Ilfeld Jahresbericht uber die Konigliche Klosterschule Ilfeld Digitalisat der Stanford University enthaltend Schulprogramme von 1873 bis 1913 Gustav Kettner Uber Lessings Minna von Barnhelm Gratulationsschrift der Koniglichen Landesschule Pforta zum dreihundertfunfzigjahrigen Jubilaum der Koniglichen Klosterschule Ilfeld Berlin 1896 Digitalisat Thomas Fuchs Bucher aus der Bibliothek von Gottfried Wilhelm Leibniz und der Hofbibliothek in Hannover im Ilfeld Bestand der Forschungsbibliothek Gotha In Karin Hartbeeke Zwischen Furstenwillkur und Menschheitswohl Gottfried Wilhelm Leibniz als 2008 S 243 267 Digitalisat Thomas Fuchs Bibliotheca Ilfeldensis Die Bibliothek der ehemaligen Klosterschule Ilfeld in Gotha In Aus dem Antiquariat NF 6 2008 Nr 3 S 161ff Carsten Berndt Die Antiquitates Ilfeldenses von Johann Georg Leuckfeld aus dem Jahr 1709 und deren Fortsetzung bis 1750 In Beitrage zur Geschichte von Stadt und Landkreis Nordhausen Bd 40 Nordhausen 2015 S 5 24 ISBN 978 3 939357 26 1 Wolfgang Schilling Hrsg NAPOLA Verfuhrte Elite im Harz Ballenstedt Ilfeld Blankenburg Harz 2018 ISBN 978 3 935971 94 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterschule Ilfeld Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Milde Stiftung bei Krunitz Thomas Fuchs Bucher aus der Bibliothek von Gottfried Wilhelm Leibniz und der Hofbibliothek in Hannover im Ilfeld Bestand der Forschungsbibliothek Gotha In Karin Hartbeeke Zwischen Furstenwillkur und Menschheitswohl Gottfried Wilhelm Leibniz als 2008 S 245 1 2 Vorlage Toter Link www klosterkammer de Stift Ilfeld bei der Klosterkammer Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Karl Goedeke 509 Ernst Wiedasch in ders Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen 3 Band Erstes Heft in der Reihenfolge das sechste Heft Dresden Verlag von Louis Ehlermann 1863 S 1402 Vorschau uber Google Bucher51 585 10 786944444444 Koordinaten 51 35 6 N 10 47 13 O Normdaten Korperschaft GND 4842851 6 lobid OGND AKS VIAF 123782097 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klosterschule Ilfeld amp oldid 230106386