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Ferdinand von Hiddessen 17 Dezember 1887 in Minden 24 Januar 1971 in Neustadt war ein deutscher Flugpionier und Politiker NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr entstammte dem Warburger Patriziergeschlecht von Hiddessen Nach dem Abitur an der Klosterschule Ilfeld im Jahr 1907 trat Hiddessen als Fahnenjunker in das Leib Dragoner Regiment 2 Grossherzoglich Hessisches Nr 24 in Darmstadt ein wo er 1908 zum Leutnant befordert wurde 1910 wurde er Flugschuler bei August Euler und erhielt das Piloten Zeugnis Nr 47 des Deutschen Luftfahrt Verbandes Er nahm an Manovern und Flugwettbewerben teil 1 gewann mehrere Preise fuhrte im Juni 1912 den ersten Flug bei der Flugpost am Rhein und am Main sowie im gleichen Jahr den ersten Flug zur Sammlung von Wetterdaten durch fur den an sein Flugzeug ein Meteorograph montiert wurde 2 Ab 1914 nahm er am Ersten Weltkrieg teil Am 30 August 1914 wenige Wochen nach Kriegsbeginn unternahm Hiddessen als erster deutscher Pilot wahrend des Krieges einen Feindflug nach Paris der vor allem Propagandazwecken diente er und sein Beobachter warfen Flugblatter in denen die Pariser Bevolkerung zur Kapitulation aufgefordert wurde und einige leichte Bomben 2 kg auf den Quai de Valmy ab Es gibt unterschiedliche Informationen uber Anzahl der Bomben Treffer und Schaden die dabei angerichtet wurden Eine Pariser Zeitungsmeldung vom 1 September 1914 spricht von nur unwesentlichen Schaden ein spaterer Bericht von einem namentlich genannten verletzten jungen Madchen 3 andere von ein 4 zwei 5 oder mehr Toten Ob es sich bei Hiddessens Paris Flug tatsachlich um die erste fliegerische Aktion gegen ein von Zivilpersonen bewohntes Ziel handelte 6 ist umstritten da am Vortag der deutsche Pilot Hermann Dressler Bomben auf Paris abgeworfen haben soll 7 und der italienische Leutnant Giulio Gavotti bereits 1911 im Italienisch Turkischen Krieg die Tagiura Oase mit Bomben angriff Als Hiddessen 1915 uber Verdun abgeschossen wurde geriet er schwer verwundet in franzosische Kriegsgefangenschaft Nach seiner Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm Hiddessen seinen Abschied im Rang eines Rittmeisters um sich als Landwirt niederzulassen Zum 1 Oktober 1929 trat Hiddessen der NSDAP bei Mitgliedsnummer 162 177 8 Seit 1929 sass er fur diese im Kreistag von Schweidnitz 1932 wurde er auch Mitglied des Kreisausschusses 1933 ubernahm er den Vorsitz des parteiinternen Untersuchungs und Schlichtungsausschusses Gau USchla Schlesien Oberstes Parteigericht der NSDAP Im April 1933 erhielt Hiddessen im Nachruckverfahren fur den ausgeschiedenen Abgeordneten Helmuth Bruckner ein Mandat fur den Reichstag in dem er bis zum November desselben Jahres den Wahlkreis 7 Schlesien vertrat Nachdem er beim Rohm Putsch fur kurze Zeit selbst festgesetzt worden war ruckte er im Juli 1934 als Ersatzmann fur den im Rahmen des Rohm Putsches erschossenen SA Oberfuhrer Edmund Heines in den nationalsozialistischen Reichstag nach in dem er nun bis zum Marz 1936 den Wahlkreis 8 Liegnitz vertrat 1936 und 1938 wurde er erfolglos zur Reichstagswahl vorgeschlagen 9 Am 24 Februar 1933 wurde Hiddessen zum Polizeiprasidenten in Waldenburg Niederschlesien ernannt womit seine Aufgabe im Gau USchla endete Ebenfalls 1933 trat er der Sturmabteilung SA bei in der er die Fuhrung der Standarte 46 spater der Standarte 37 innehatte Kurz nach Grundung des Nationalsozialistischen Fliegerkorps NSFK im Jahr 1937 trat er dieser Organisation bei womit gleichzeitig seine SA Mitgliedschaft endete Er fuhrte zunachst die NSFK Standarte Waldenburg ab Mai 1939 die NSFK Gruppe Sudwest in Karlsruhe bzw Strassburg Anfang 1940 wurde er als Hauptmann zur Luftwaffe eingezogen Seinem Antrag auf Entlassung aus dem Amt des Waldenburger Polizeiprasidenten wurde mit Wirkung vom 4 September 1940 stattgegeben nachdem er bereits mehr als ein Jahr zuvor Waldenburg verlassen hatte Am 30 Januar 1943 wurde Hiddessen das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen 10 und zwar fur seine Verdienste beim Aufbau des NSFK Elsass Verleihungsbegrundung Nach Ende des Krieges dreieinhalbjahriger Internierung und Abschluss des Entnazifizierungsverfahrens fuhrte Hiddessen einen landwirtschaftlichen Betrieb im Schwarzwald Fur seine fliegerischen Leistungen erhielt er nach dem Zweiten Weltkrieg in und auslandische Ehrungen Literatur BearbeitenErich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Weblinks BearbeitenFerdinand von Hiddessen in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten TU Darmstadt Windkanal Geschichtlicher Uberblick John A Kington The Role of Weather Flights in the History of Meteorology Prince Henry Price Competition R G Auckland The First Leaflet of the First World War L aviation allemande bombarde Paris en aout et septembre 1914Einzelnachweise Bearbeiten Flight May 24 1913 S 575 Stefan Emeis Cornelia Lude From Beaufort to Bjerknes and beyond 2005 S 219 241 doi 10 1256 wea 58 06 Le Journal du Dimanche Derniere Heure vom 30 Mai 1965 J ai bombarde Paris le premier en 1914 Eric Fisher Wood The Note Book Of An Attache Seven Months in the War Zone S 46 Joseph A Phelan Heroes amp Aeroplanes of the Great War 1914 1918 1966 S 15 Edward Jablonski Man with Wings A pictorial History of Aviation 1980 S 117 Peter Supf Das Buch der deutschen Fluggeschichte 1935 1958 S 283 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 15550067 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 239 Klaus D Patzwall Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934 1944 Patzwall Norderstedt 2004 ISBN 3 931533 50 6 S 71 Normdaten Person GND 130545147 lobid OGND AKS VIAF 8496807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hiddessen Ferdinand vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 17 Dezember 1887GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 24 Januar 1971STERBEORT Neustadt im Schwarzwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand von Hiddessen amp oldid 234870364