www.wikidata.de-de.nina.az
Die deutsche Mittelwerk GmbH wurde zur Zeit des Nationalsozialismus wahrend des Zweiten Weltkrieges am 21 September 1943 im Rustungsministerium als staatliches sowie privatwirtschaftlich organisiertes Rustungsunternehmen gegrundet und bestand bis zum Kriegsende 1 An der Mittelwerk GmbH waren neben dem Rustungsministerium auch das Heereswaffenamt und die SS beteiligt Das Mittelwerk auch Projekt Mittelbau war zum Schutz vor Luftangriffen untertage verlagert und befand sich am Sudhang des Kohnsteins bei Niedersachswerfen am Harz Im Mittelwerk wurden zunachst die als Vergeltungswaffe bezeichnete A4 Rakete V2 gefertigt und ab Anfang 1945 auch die Fieseler Fi 103 V1 produziert Das Unternehmen griff von Beginn an auf den Einsatz von KZ Haftlingen aus dem Buchenwalder KZ Aussenlager Dora zuruck das ab Ende August 1943 vor Ort bestand und zusammen mit weiteren Aussenlagern im Oktober 1944 als KZ Mittelbau verselbststandigt wurde Dadurch war es in hohem Masse an Konzentrationslager und anderen NS Verbrechen beteiligt 2 3 A4 Rakete V2 des Mittelwerks im RAF Museum in London Kohnstein bei Niedersachswerfen Fabrikationsanlage fur die Produktion von Marschflugkorpern V 1 und Raketen A 4 V 2 nach der Einnahme durch die Alliierten Guterwaggons vor Einfahrt zum Tunnel Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Grundung der Mittelwerk GmbH 3 Leitungsgremien der Mittelwerk GmbH 4 Mittelbau Dora und die Mittelwerk GmbH 5 Die Stollen im Kohnstein 6 Raketenproduktion des Mittelwerks 7 Ende des Mittelwerks 8 Bilanz und Erinnerung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach der Operation Hydra dem ersten Luftangriff auf die Heeresversuchsanstalt Peenemunde durch die Royal Air Force RAF in der Nacht vom 17 auf den 18 August 1943 beschlossen Adolf Hitler Rustungsminister Albert Speer und der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler die Errichtung des Arbeitslagers Dora um die Raketenproduktion unter Tage zu verlagern 4 Als Produktionsstandort wurde eine von 1936 bis 1942 durch die WiFO Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft erbaute Stollenanlage im Kohnstein Stollenanlage im Kohnstein Geschichte bei Nordhausen ausgewahlt Die Anlage war ursprunglich als unterirdisches WiFo Treibstoff und Chemikalienlager fur die Wehrmacht vorgesehen 4 5 Grundung der Mittelwerk GmbH Bearbeiten nbsp Heinz Schmid Lossberg als Zeuge wahrend der Nurnberger ProzesseNach Vorverhandlungen wurde die Grundung der Mittelwerk GmbH am 21 September 1943 unter der Federfuhrung von Karl Maria Hettlage der das Generalreferat fur Wirtschaft und Finanzen im Rustungsministerium leitete gemeinsam mit weiteren Vertretern der am Raketenprogramm beteiligten Institutionen beschlossen Mit dem Ausbau der vorhandenen Stollenanlage zur unterirdischen Raketenfabrik im Kohnstein wurde der Eigentumer der Anlage die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft Wifo beauftragt und der Mittelwerk GmbH die Raketenmontage ubertragen 6 Am 24 September 1943 grundeten Heinz Schmid Lossberg und Friedrich Schulte Langforth von der Rustungskontor GmbH mit Anteilen von gesamt 1 000 000 RM offiziell als Gesellschafter das Unternehmen Mittelwerk GmbH Das Unternehmen mit Sitz in Berlin war ab dem 7 Oktober 1943 im Berliner Handelsregister eingetragen und nach dem Ausscheiden des Gesellschafters Schulte Langforth am 11 Oktober 1943 ganz Konzerntochter der Rustungskontor GmbH 1 Vor Ort bezog die Mittelwerk GmbH nach einer Ubergangsphase die ehemalige Klosterschule Ilfeld die seit 1934 von einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Napola genutzt wurde Weitere Raumlichkeiten wurden in der nahen Umgebung des Kohnsteins fur die Verwaltung der Mittelwerk GmbH beschlagnahmt 1 Leitungsgremien der Mittelwerk GmbH Bearbeiten nbsp Otto Forschner Lagerkommandant und Geschaftsfuhrer der Mittelwerk GmbH nach der Festnahme April Mai 1945 nbsp Georg Rickhey Generaldirektor der Mittelwerk GmbH Haftbogenfoto vom Juni 1947 nbsp Walter Dornberger Beiratsmitglied der Mittelwerk GmbH nach der Festnahme 1945 nbsp Karl Maria Hettlage Beiratsmitglied der Mittelwerk GmbH Aufnahme von 1934 nbsp Arthur Rudolph Betriebsdirektor der Mittelwerk GmbH Aufnahme nach 1964 mit Saturn V Modell nbsp Hans Kammler Beiratsmitglied der Mittelwerk GmbH 7 Geschaftsfuhrer wurde am 24 September 1943 der Ingenieur Kurt Kettler der zuvor Geschaftsfuhrer bei der Borsig Lokomotiv Werke GmbH gewesen war Sein Stellvertreter war der Lagerfuhrer des Arbeitslagers Dora Otto Forschner der als Vertreter der SS durch Hans Kammler und Oswald Pohl in den Vorstand des Unternehmens berufen wurde Als dritter Geschaftsfuhrer wurde im Dezember 1943 der Wehrwirtschaftsfuhrer Otto Karl Bersch berufen zuvor Geschaftsfuhrer der Fahrzeug und Motoren Werke in Breslau 6 Dem Beirat des Unternehmens stand Gerhard Degenkolb vor der den A4 Ausschuss leitete Sein Stellvertreter war Karl Maria Hettlage der Generalreferent des Rustungsministeriums fur Wirtschaft und Finanzen sowie Leiter der Rustungskontor GmbH Des Weiteren gehorten dem Beirat noch der Kommandeur der Heeresversuchsanstalt Peenemunde Walter Dornberger der Leiter der Amtsgruppe C Bau des SS Wirtschaftsverwaltungshauptamtes WVHA Hans Kammler sowie der Betriebsfuhrer der Rustungskontor GmbH Heinz Schmidt Lossberg von der Berliner GmbH fur Luftfahrtbedarf an 1 Im Fruhjahr 1944 wurde die Mittelwerk GmbH aus betriebswirtschaftlichen Grunden restrukturiert Zunachst wurde Georg Rickhey von den Berliner Demag Fahrzeugwerken am 13 April 1944 Generaldirektor und zeitgleich Betriebsfuhrer der Mittelwerk GmbH Forschner wurde von seiner Funktion als Betriebsfuhrer entbunden und war nun in der Position des Geschaftsfuhrers als Abwehrbeauftragter fur die Uberwachung der Sicherheits Arbeits und Geheimhaltungsmassnahmen fur die Verhinderung von Sabotageakten zustandig Zum 1 Marz 1945 schieden sowohl Forschner als auch Bersch offiziell aus der Geschaftsfuhrung des Unternehmens aus Kettler ubernahm daraufhin Berschs Aufgaben und fur Forschner wurde als neuer Abwehrbeauftragter der SS Obersturmfuhrer Schwohn eingesetzt 1 Der Ingenieur Albin Sawatzki welcher bereits seit Juli 1943 Leiter des Arbeitsausschusses Serie des Sonderausschusses A4 war wurde im September 1943 mit dem Ausbau des Treibstofflagers im Kohnstein zur unterirdischen Raketenfabrik beauftragt Ab Mai 1944 war Sawatzki offiziell Betriebsdirektor der Planungsabteilung des Unternehmens und wurde noch im Marz 1945 zusatzlich Geschaftsfuhrer der Mittelwerk GmbH Weitere Betriebsdirektoren waren der fur die A4 Montage zustandige Arthur Rudolph sowie Otto von Bovert dem der Bereich Armaturen Versand und Bauwesen unterstand 8 Mittelbau Dora und die Mittelwerk GmbH Bearbeiten nbsp Kohnstein bei Niedersachswerfen Fabrikationsanlage fur die Produktion von Marschflugkorpern V 1 und Raketen A 4 V 2 nach der Einnahme durch die Alliierten Treibstofftanks 1 000 Gallonen GB N3800 bzw US 4 500 l Das Aussenlager Dora wurde am 28 August 1943 als Nebenlager des KZ Buchenwald am Kohnstein eingerichtet Die ersten 107 Haftlinge wurden bereits am 28 August 1943 aus dem KZ Buchenwald nach Dora uberstellt Maschinen und Material wurden bis zum November 1943 aus der Heeresversuchsanstalt Peenemunde und den Wiener Rax Werken in das Mittelwerk verlagert zudem trafen aus den dortigen Versuchsproduktionen auch KZ Haftlinge sowie der Grossteil des deutschen Fachpersonals ein Allein bis Ende 1943 wurden insgesamt 11 000 KZ Haftlinge in das Aussenlager Dora verbracht Im Februar 1945 als bereits der verselbststandigte Lagerkomplex Mittelbau bestand registrierte die Lager SS 42 074 Haftlinge im Hauptlager Mittelbau und in seinen Aussenlagern 9 Zunachst waren die Haftlinge provisorisch in einem Zeltlager am Kohnstein untergebracht und spater unter inhumanen Bedingungen in einem Schlafstollen des Kohnsteins Erst im Sommer 1944 wurde das Haftlingslager sudlich des Kohnsteins bezogen Die Haftlinge mussten zunachst die Stollenanlage erweitern und danach zur unterirdischen Raketenfabrik ausbauen Dieser Ausbau beinhaltete neben der Installation einer Heiz und Beluftungsanlage auch den Aufbau einer Wasser und Stromversorgung der Maschinen sowie die Einrichtung der Werk und Geschaftsraume Bis die Raketenproduktion im Fruhjahr 1944 voll anlief starb etwa ein Drittel der Haftlinge an den inhumanen Versorgungs und Lebensbedingungen 10 Zu diesem Zeitpunkt wurden qualifizierte Haftlinge aus anderen Konzentrationslagern nach Dora uberstellt und die nicht mehr Arbeitsfahigen aus dem Aussenlager Dora in andere neu errichtete Aussenlager in der Region 11 Aufgrund mangelnder Platzkapazitaten wurden aus dem Mittelwerk in der naheren Umgebung des Kohnsteins Aussenstellen eingerichtet Neben Verwaltungsstellen entstanden so Depots und dezentrale Instandsetzungsbetriebe fur defekte A4 Raketen so im Aussenlager Kleinbodungen mit zwei Aussenstellen sowie dem Aussenlager Rossla mit einer Aussenstelle in denen KZ Haftlinge Zwangsarbeit leisten mussten Die zunehmende Bedeutung der stetig wachsenden Mittelwerk GmbH wurde auch durch Eingliederung weiterer Betriebe und den Ausbau des Aussenlagers Dora zum KZ Mittelbau im Oktober 1944 deutlich 12 Im Schnitt waren etwa 5 000 Haftlinge des KZ Mittelbau bei der A4 Montage unter Aufsicht von circa 3 000 Zivilangestellten beschaftigt 13 Der Grossteil der KZ Haftlinge war beim Stollenausbau fur die Unter Tage verlagerung weiterer Betriebe und dem Aufbau zusatzlicher Aussenlager eingesetzt Die Stollen im Kohnstein BearbeitenDie vom Mittelwerk genutzten und weiter ausgebauten Stollenanlagen im Kohnstein bestehen aus den zwei Hauptstollen A und B die in etwa in Nord Sud Richtung mit leichter S Form in etwa 200 Metern Entfernung parallel zueinander durch den Kohnstein getrieben wurden Der Hauptstollen A ist der ostliche von beiden Die Anlage war also von der Nordseite wie von der Sudseite her mit je zwei Eingangen erschlossen Beide Hauptstollen sind durch 42 Querstollen miteinander verbunden Weitere Stollen befinden sich am Hauptstollen A in dessen sudlichem Bereich Von Norden her betrachtet wird der erste Bereich bis zum 19 Querstollen als Nordwerk bezeichnet Daran schliesst sich das Mittelwerk I an Im Suden liegt das Mittelwerk II Raketenproduktion des Mittelwerks Bearbeiten nbsp A4 Rakete im Mittelwerk Aufnahme vom Juli 1945 nbsp Montagestollen fur die V1 Produktion Reproduktion einer Aufnahme von 1945 Zunachst war die Montage von 1 800 Raketen monatlich geplant die bereits im November 1943 auf eine Stuckzahl von 900 abgesenkt wurde Ab Januar 1944 mussten KZ Haftlinge unter Beaufsichtigung von deutschem Fachpersonal im Zweischichtbetrieb aus etwa 200 vorgefertigten Komponenten der Zulieferbetriebe A4 Raketen zusammenbauen Aufgrund technischer und logistischer Probleme Komponentenmangel sowie geminderter Produktivitat durch entkraftete Haftlinge wurde die angepeilte Stuckzahl von monatlich 900 Raketen jedoch nie erreicht 14 Auch aufgrund von Sabotage seitens der Haftlinge war ein Teil der produzierten Raketen nicht funktionsfahig Am 8 Januar erliess die Direktion der Mittelwerk GmbH daher eine geheime Anweisung an das deutsche Fachpersonal nachdem jeder offenkundig gewordene Sabotageakt unverzuglich anzuzeigen sei Wahrend des Bestehens des Mittelwerkes wurden insgesamt 200 Haftlinge aufgrund von Sabotagevorwurfen erhangt 15 Zudem kamen dem Projekt nicht dienliche politische und militarstrategische Entscheidungen hinzu So musste auf Intervention des Rustungsministeriums die Mittelwerk GmbH im April 1944 den nordlichen Teil der Stollenanlage der Junkers Flugzeug und Motorenwerke AG uberlassen Die Junkers Werke liessen dort ab Mitte 1944 durch Zwangsarbeiter Strahltriebwerke produzieren Dies fuhrte bei der Montage der A4 Raketen Mitte 1944 zu einem dramatischen Produktionseinbruch Zudem ordnete Hitler im Juni 1944 an die Fertigung der V2 zugunsten der V1 zu reduzieren Diese Anordnung wurde im August 1944 zuruckgenommen nachdem der Beschuss Londons durch die V1 nicht die erwartete kriegsentscheidende Wirkung zeigte Ab Sommer 1944 wurden auch immer mehr Zulieferbetriebe zum Schutz gegen Luftangriffe in den Kohnstein verlegt 14 Zudem wurden zwischen Fruhjahr und Herbst 1944 zivil gekleidete Angehorige der SS Werfer Abteilung 500 in den V2 Fertigungsanlagen fur ihren spateren Dienst in dieser Abschusseinheit ausgebildet 16 Ab Januar 1945 wurde schliesslich auch die V1 durch die Mittelwerk GmbH im Kohnstein produziert In Relation zur V2 Produktion war die Fertigung der V1 im Mittelwerk jedoch eher unbedeutend da die V1 im Gegensatz zur V2 an mehreren Standorten gefertigt wurde Des Weiteren liess Heinkel seinen Volksjager Heinkel He 162 durch die Mittelwerk GmbH ab Herbst 1944 fertigen Weitere Projekte konnte die bereits voll ausgelastete Mittelwerk GmbH nicht mehr realisieren Auftrage zur Produktion der Flugabwehrraketen Taifun und R4M kamen uber die Testphase nicht mehr hinaus Bis zur kriegsbedingten Einstellung der Raketenproduktion Ende Marz 1945 wurden insgesamt etwa 6 000 V1 Raketen und ungefahr die gleiche Anzahl an V2 Waffen gefertigt 17 Aufgrund der kriegsbedingten Lage fehlender Transportmoglichkeiten Komponentenmangel technischer Probleme und der immer geringer werdenden Treibstoffvorrate und Stromkapazitaten wurde die Raketenproduktion im Marz 1945 eingestellt Ende des Mittelwerks Bearbeiten nbsp Walter Dornberger Herbert Axster Wernher von Braun und Hans Lindenberg v l am 3 Mai 1945 nachdem sie sich den US Truppen gestellt hattenDen Alliierten war die Existenz des Mittelwerks spatestens seit Ende 1944 bekannt Eine Bombardierung des untertage gelegenen Mittelwerks dessen Stollenzugange zudem mit Tarnnetzen und durch Militar gesichert waren erschien den Alliierten zwecklos Daher konzentrierten sich die alliierten Luftangriffe auf logistische Ziele wie Bahnlinien und die ausserhalb des Kohnsteins gelegenen Zulieferbetriebe um die Raketenmontage im Mittelwerk zu beeintrachtigen Nach zwei schweren Luftangriffen auf Nordhausen am 3 und 4 April 1945 wurden die Haftlinge des Mittelbau Lagerkomplexes durch die SS Wachmannschaften unter anderem in das KZ Bergen Belsen auf Todesmarschen evakuiert 18 Am 4 April 1945 wurden zudem etwa 13 Tonnen Akten und Forschungsdokumente uber V Waffen in Erzschachte der Grube Georg Friedrich bei Dornten ausgelagert wo sie spater trotzdem noch vor dem Einmarsch britischer Truppen von den Amerikanern sichergestellt wurden 19 nbsp Angehorige der US Air Force wahrend einer Besichtigung des MittelwerksDie Techniker und Ingenieure der Mittelwerk GmbH wurden nach Bayern und Osterreich evakuiert Dort ergaben sie sich den Westalliierten so auch der fuhrende Raketenspezialist Wernher von Braun Viele der Raketenspezialisten wurden danach im Rahmen der Operation Overcast fur die amerikanische Raketenforschung rekrutiert und in die USA verbracht Nach der Befreiung des KZ Mittelbau am 11 April 1945 sicherten britische und amerikanische Spezialeinheiten Material und Maschinen aus dem Mittelwerk Nachdem die Amerikaner am 1 Juli 1945 Thuringen an die sowjetische Militarverwaltung ubergeben hatten demontierten Angehorige der Roten Armee die verbliebenen Maschinen und Material des Mittelwerks und der Zulieferbetriebe und verbrachten diese in die Sowjetunion 20 Festgenommene deutsche Ingenieure rekonstruierten im Auftrag der sowjetischen Behorden bereits im Sommer 1945 die A4 Nachdem das Mittelwerk vollkommen ausgeschlachtet war planten die Sowjets den Kohnstein zu sprengen Die im Sommer 1948 vorgenommene Sprengung schlug jedoch fehl daher wurden nur die Stollenzugange zerstort 20 Bilanz und Erinnerung Bearbeiten nbsp Leichen von KZ Arbeitern am Boden Baracke Dora Mittelbau 11 April 1945Mindestens 20 000 Haftlinge starben durch das Projekt Mittelwerk an den unmenschlichen Lebens und Arbeitsbedingungen Krankheiten sowie Misshandlungen Der moderne Rustungskomplex wurde nie fertiggestellt da die Stollenanlage nicht annahernd die geplante Gesamtflache von 750 000 m erreichte Nur ein kleiner Teil der Mittelbau Haftlinge war in der Rustungsproduktion eingesetzt der Grossteil war im Stollenvortrieb und auf Baustellen tatig Die Vergeltungswaffen erbrachten auch nicht die gewunschte kriegsentscheidende Wende Zudem wurden vorgegebene Stuckzahlen aufgrund technischer und logistischer Probleme nie erreicht 21 Der noch Anfang 1945 ausgearbeitete Plan ein riesiges Raketenzentrum im Kohnstein zu etablieren in dem etwa 30 Unternehmen der Raketenforschung als Entwicklungsgemeinschaft Mittelbau tatig sein sollten konnte kriegsbedingt nicht mehr umgesetzt werden und blieb daher eine Illusion 22 Der Einsatz der Waffe forderte insgesamt etwa 8 000 Opfer hauptsachlich in der Zivilbevolkerung Die V2 war somit die einzige Waffe deren Produktion mehr Opfer forderte als ihr Einsatz Das Hauptprodukt des Mittelbau Projektes so der Historiker Jens Christian Wagner der die KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora von 2001 bis 2014 leitete war der Tod 23 Einziger Ingenieur der V Waffenproduktion und Vertreter der Mittelwerk GmbH der je vor Gericht gestellt wurde war der Demag Geschaftsfuhrer und Generaldirektor der Mittelwerk GmbH Georg Rickhey Rickhey wurde 1947 im Dachauer Dora Prozess angeklagt und freigesprochen obwohl wahrend des Prozesses der mitangeklagte ehemalige Funktionshaftling Josef Kilian ausgesagt hatte dass Rickhey bei einer besonders brutal inszenierten Massenstrangulation von 30 Haftlingen am 21 Marz 1945 im KZ Mittelbau Dora anwesend gewesen war 24 Auf einem Teil des ehemaligen Werks und KZ Gelandes am Kohnstein das zum Gebiet der Stadt Nordhausen zahlt befindet sich heute die KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora die seit dem Jahr 2000 zusammen mit der Gedenkstatte Buchenwald zur Stiftung Gedenkstatten Buchenwald und Mittelbau Dora gehort Sie informiert uber die Geschichte des historischen Ortes 25 Literatur BearbeitenVolker Bode Christian Thiel Raketenspuren Waffenschmiede und Militarstandort Peenemunde Christoph Links Verlag Berlin 1995 ISBN 3 86153 345 6 Ralf Schabel Die Illusion der Wunderwaffen Dusenflugzeuge und Flugabwehrraketen in der Rustungspolitik des Dritten Reiches Oldenbourg Verlag Munchen 1993 ISBN 3 486 55965 6 Beitrage zur Militargeschichte Band 35 Thomas Stamm Kuhlmann Reinhard Wolf Hrsg Raketenrustung und internationale Sicherheit von 1942 bis heute Franz Steiner Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 515 08282 4 HMRG Beihefte 56 Jens Christian Wagner Konzentrationslager Mittelbau Dora In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 7 Niederhagen Wewelsburg Lublin Majdanek Arbeitsdorf Herzogenbusch Vught Bergen Belsen Mittelbau Dora C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 52967 2 Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Wallstein Verlag Gottingen 2001 ISBN 3 89244 439 0 Jens Christian Wagner Hrsg Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Wallstein Verlag Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0118 4 Erhard Pachaly Kurt Pelny KZ Mittelbau Dora Dietz Verlag Berlin 1990 ISBN 3 320 01488 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittelwerk Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 194ff Ralf Schabel Die Illusion der Wunderwaffen Dusenflugzeuge und Flugabwehrraketen in der Rustungspolitik des Dritten Reiches Oldenbourg Verlag Munchen 1993 S 225f Beitrage zur Militargeschichte Band 35 Homepage der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Abgerufen am 31 Dezember 2022 a b Jens Christian Wagner Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Gottingen 2007 S 32 f Jens Christian Wagner Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Gottingen 2007 S 32f S 43 a b Jens Christian Wagner Konzentrationslager Mittelbau Dora In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 7 Munchen 2008 S 231f Volker Bode Christian Thiel Raketenspuren Waffenschmiede und Militarstandort Peenemunde Berlin 1995 S 101 Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Gottingen 2007 S 40 Volker Bode Christian Thiel Raketenspuren Waffenschmiede und Militarstandort Peenemunde Berlin 1995 S 86ff Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Gottingen 2007 S 45f Volker Bode Christian Thiel Raketenspuren Waffenschmiede und Militarstandort Peenemunde Berlin 1995 S 95ff Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 208f Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Gottingen 2007 S 49f a b Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 200ff Volker Bode Christian Thiel Raketenspuren Waffenschmiede und Militarstandort Peenemunde Berlin 1995 S 100 Tracy Dwayne Dungan V 2 A Combat History of the First Ballistic Missile Westholme Publishing 2005 ISBN 1 59416 012 0 S 107 und 146 Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 205ff Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 278f Geheimprojekt Mittelbau auf privater Seite Harz Urlaub de abgerufen 27 September 2012 sowie Dieter K Huzel Von Peenemunde nach Canaveral 2006 S 199 212 a b Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Gottingen 2007 S 152f Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 287 288 Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Gottingen 2001 S 274 275 Jan Friedmann Mittelbau Dora Das KZ von nebenan In Der Spiegel online Kultur 2006 Rainer Eisfeld Mondsuchtig Wernher von Braun und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei Paperback 2012 ISBN 9783866741676 S 164 Neukonzeption In Homepage der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Abgerufen am 31 Dezember 2022 Normdaten Korperschaft GND 4787234 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelwerk GmbH amp oldid 239276106