www.wikidata.de-de.nina.az
Gerhard Degenkolb 26 Juni 1892 in Zeitz 1 Februar 1954 in Duisburg war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Manager zur Zeit des Nationalsozialismus Er zahlte zu den Schlusselfiguren der deutschen Kriegswirtschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nach dem Krieg 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDegenkolb absolvierte nach dem Abschluss seiner Schullaufbahn eine Ausbildung zum Maschinenbauingenieur Seine berufliche Karriere begann 1920 bei der DEMAG als Betriebsassistent Er ubernahm ab 1921 nacheinander die Leitung der DEMAG Werke in Wetter Ruhr Mulheim an der Ruhr und Duisburg 1935 wurde er Betriebsdirektor des Duisburger Gesamtwerks 1937 Prokurist Degenkolb trat zum 1 September 1930 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 309 580 1 2 1940 beauftragte ihn Fritz Todt mit der Wiederinbetriebnahme der belgischen und franzosischen Industrie nach dem Westfeldzug Albert Speer der neue Reichsminister fur Bewaffnung und Munition holte den als ambitioniert und durchsetzungsfahig geltenden Industriemanager im Marz 1942 zur Forcierung der Lokomotivenproduktion als Leiter des sogenannten Hauptausschusses fur Schienenfahrzeuge in das Reichsministerium fur Bewaffnung und Munition Degenkolb war dort dem Technischen Amt unter dessen Leiter Karl Otto Saur berichtspflichtig Die Lokomotivbeschaffung wurde damit der Reichsbahn und ihrem bislang zustandigen Reichsbahn Zentralamt sowie dem Bauartdezernenten Richard Paul Wagner weitgehend entzogen und in die Verantwortung des von der Lokomotivindustrie beschickten Hauptausschusses gelegt Zentrale Aufgabe Degenkolbs war es vor allem die neuen Kriegslokomotiven der Baureihen 42 und 52 in moglichst grossen Stuckzahlen produzieren zu lassen Daneben wurden auch weitere Kriegslokomotivbauarten und vereinfachte Personen und Guterwagen unter Degenkolbs Leitung geplant und produziert Degenkolb schaffte es die Lokproduktion durch Verzicht auf nicht unbedingt notige Bauteile und Vereinfachungen schnell hochzutreiben Waren im Februar 1942 noch 163 Lokomotiven gebaut worden konnten im September desselben Jahres bereits 250 ausgeliefert werden 3 Spitzenwerte mit deutlich uber 500 Lokomotiven wurden von Juni bis August 1943 erreicht danach sank die Produktion wieder ab Degenkolb machte allerdings dabei auch durch seinen ausgesprochen harten und diktatorischen Fuhrungsstil von sich reden ebenso verstand er es auch seine Erfolge gut gegenuber Speer und der Offentlichkeit zu verkaufen Nachdem mit dem Festfahren der Kriegsfronten die Prioritat fur die Kriegslokomotiven herabgesetzt worden war ernannte Munitionsminister Speer Degenkolb am 15 Januar 1943 zum Leiter des Sonderausschusses A4 im Reichsministerium fur Bewaffnung und Munition 2 Die als sogenannte Vergeltungswaffe vorgesehene ballistische Rakete Aggregat 4 A4 auch unter der Bezeichnung V2 bekannt sollte unter Degenkolbs Leitung in grossen Stuckzahlen hergestellt werden In der als Degenkolb Programm bekannt gewordenen Planung sah Degenkolb die Schwerpunkte der Serienfertigung fur etwa 900 Raketen pro Monat ursprunglich in Nordhausen Friedrichshafen und Wiener Neustadt vor Walter Dornberger und Hans Kammler sowie Wernher von Braun zahlten zu den zentralen Personen des V2 Programmes Degenkolb grundete im September 1943 zur serienmassigen Herstellung der V2 die Mittelwerk GmbH und fuhrte einen Fuhrungsstab ein um die Anlaufschwierigkeiten in den Fertigungsprogrammen zu beseitigen Degenkolb wurde im Marz 1944 aus dieser Funktion abberufen und mit der Leitung von Reichsbahn Ausbesserungswerken betraut Degenkolb fiel schliesslich im Herbst 1944 wegen kritischer Ausserungen gegen Exponenten des NS Regimes in Ungnade und wurde fur einige Zeit aufgrund unbekannter Umstande in eine Heil und Pflegeanstalt eingewiesen Albert Speer berief ihn auf Initiative von Hans Kammler kurz vor Kriegsende erneut in eine Schlusselposition des Grossdeutschen Reiches und ernannte ihn zum Generalkommissar fur das Programm 262 die Grossserien Herstellung von Dusenjagdflugzeugen des Typs Messerschmitt Me 262 In dieser Funktion koordinierte Degenkolb die grossen unterirdisch eingerichteten Serienwerke wie B8 Bergkristall von der Oberbayerischen Forschungsanstalt in Oberammergau Degenkolb inspizierte in dieser Funktion beispielsweise auch Ende Februar 1945 die Taktfertigung in B8 Bergkristall und fungierte auch als Verbindungsmann zwischen Wilhelm Emil Messerschmitt und diesen Serienfertigungszentren 4 Nach dem Krieg BearbeitenGegen Kriegsende geriet Degenkolb in Gefangenschaft aus der er 1947 entlassen wurde Ab 1950 ubernahm er fur seinen alten Arbeitgeber DEMAG den Aufbau eines Werks in Brasilien Von dort kehrte er erkrankt nach Deutschland zuruck 1954 starb er in Duisburg 2 Literatur BearbeitenManfred Bornemann Geheimprojekt Mittelbau Vom zentralen Ollager des Deutschen Reiches zur grossten Raketenfabrik im Zweiten Weltkrieg Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1994 ISBN 3 7637 5927 1 Freund Florian Das KZ in der Serbenhalle Zur Kriegsindustrie in Wiener Neustadt Verlag fur Gesellschaftskritik Wien 1988 ISBN 3 900351 87 2 Alfred B Gottwaldt Deutsche Kriegslokomotiven 1939 1945 Lokomotiven Wagen Panzerzuge und Eisenbahngeschutze 3 Auflage Franckh Stuttgart 1983 ISBN 3 440 05160 9 Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Wallstein Verlag Gottingen 2001 ISBN 3 89244 439 0 Jens Christian Wagner Hrsg Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Wallstein Verlag Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0118 4 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5920489 a b c Jens Christian Wagner Hg Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Gottingen 2007 S 112 Gottwaldt 1983 S 92 Rudolf A Haunschmied Jan Ruth Mills Siegi Witzany Durda St Georgen Gusen Mauthausen Concentration Camp Mauthausen Reconsidered BoD Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8334 7440 8 S 175PersonendatenNAME Degenkolb GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Manager in der Kriegsindustrie des Dritten ReichsGEBURTSDATUM 26 Juni 1892GEBURTSORT ZeitzSTERBEDATUM 1 Februar 1954STERBEORT Duisburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Degenkolb amp oldid 236072525