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Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer der Bramstedter Meyer 28 Januar 1759 in Harburg 1 September 1840 in Bramstedt Holstein war ein deutscher Jurist Gelehrter Bibliothekar Publizist und Buhnenschriftsteller Schattenriss Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer als Student in Gottingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bibliografie 2 1 Sammlungen 2 2 Einzelausgaben 2 3 Ubersetzungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMeyer war der Sohn eines Oberpostmeisters und besuchte zunachst das Johanneum in Hamburg und ein Jahr das Hamburger Akademische Gymnasium Nachdem sein Vater gestorben war ging er auf die gelehrten Schule in Ilfeld nbsp Eintrag Meyers als d Harbourgh im Stammbuch des Schweden Johan David af SandebergAm 6 November 1775 nahm er das Studium an der Universitat Kiel auf wo er bis Ostern 1776 immatrikuliert war Von Ostern 1776 1 bis Michaelis 1779 studierte er in Gottingen Jura 2 Er wurde am 4 September 1777 in Gottingen Mitglied der Hannoverschen Landsmannschaft und war zeitweilig deren Sekretar Die von ihm gefuhrten Conventsprotokolle der Landsmannschaft gehoren zu den wenigen erhaltenen Dokumenten dieser Art von Landsmannschaften des 18 Jahrhunderts 3 Meyer der in Gottingen Meyer d Harbourgh genannt wurde und auch so zeichnete logierte in Gottingen im Hardenberger Hof und fuhrte erstmals am 12 Mai 1778 pro tempore das Protokoll der Landsmannschaft 4 letztmals am 3 September 1778 5 Sein getuschter Schattenriss aus Studienzeiten ist in der Silhouetten Sammlung Schubert uberliefert Schubert merkt auf der Ruckseite der Silhouette seines Kommilitonen an Ein schoner Geist 6 Nach dem Examen arbeitete er zunachst als Privatsekretar in St Petersburg und Berlin fur kurze Zeit auch in Wien 1783 erhielt er die Stelle eines Regierungsauditors am Justizkollegium in Stade wo er Friedrich Ludwig Schroder wieder traf den er schon von Hamburg her kannte Beide schlossen enge Freundschaft und arbeiteten auch kunstlerisch zusammen Schroder spielte in Meyers Schauspiel Kronau und Albertine gedruckt Wien 1783 selbst mit und Meyer bearbeitete Stucke von Schroder er wurde Schroders erster Biograph 1785 setzte sich Christian Gottlob Heyne fur Meyer ein und verschaffte ihm in Gottingen eine Stelle als Bibliothekar Dieses Amt nahm er bis 1788 wahr Neben seiner Tatigkeit als Bibliothekar war er einer der Erzieher der jungeren Sohne Georgs III der Herzoge von Sussex Cambridge und Cumberland Wahrend dieser Zeit unternahm er mehrere Reisen die ihn unter anderem mit dem Weimarer Kreis auch mit Schiller zusammenbrachten Meyer schloss viele Bekanntschaften und knupfte Kontakte in literarische Zirkeln nbsp Das heutige Bramstedter Schloss ist eigentlich das Torhaus der im 18 Jh abgebrochenen Schlossanlage1788 stellte er seine beruflichen Arbeiten in Gottingen ein und hielt sich drei Jahre in England Frankreich und Italien auf Er verbesserte seine sprachlichen Fahigkeiten erheblich In jenen Landern interessierte er sich sehr fur das Theaterleben in England lernte er den konservativen Staatstheoretiker und Politiker Edmund Burke kennen Im September 1791 kehrte Meyer nach Deutschland zuruck arbeitete noch einige Jahre als Schriftsteller in Berlin war 1795 bis 1797 redaktionelles Mitglied der Monatsschrift Berlinisches Archiv der Zeit und ihres Geschmackes die er zusammen mit Friedrich Eberhard Rambach herausgab Als sein jungerer Bruder Friedrich Albrecht Anton Meyer 29 Juni 1768 29 November 1795 der ebenfalls Buhnenschriftsteller war schon mit 27 Jahren starb verbesserte sich Meyers finanzielle Situation sodass er 1797 das vormals in Stolbergischem Besitz befindliche Gut Bramstedt kaufen konnte wo er bis zu seinem Tod publizistisch tatig blieb nbsp Grabmal Meyers auf dem Kirchhof der Maria Magdalenen Kirche in Bad BramstedtMeyer machte sich als Rezensent und Ubersetzer englischer franzosischer und italienischer Werke einen Namen Wilhelm Hodges Reisen durch Ostindien wahrend der Jahre 1780 1781 1782 und 1783 Hamburg 1793 George Hamiltons Reise um die Welt in den Jahren 1790 1792 Berlin 1794 Johanne Lane Buchanans Reisen durch die westlichen Hebriden wahrend der Jahre 1782 bis 1790 Berlin 1795 In Zeitschriften und Almanachen veroffentlichte er Lyrik so in Heinrich Reichards Theater Kalender im Musenalmanach von Johann Heinrich Voss im Gottinger und in Schillers Musenalmanach Meyer schrieb Aufsatze und Kritiken in der Litteratur und Theaterzeitung im Journal von und fur Deutschland und in den Gottingischen Gelehrten Anzeigen Auch die meisten seiner Schauspiele publizierte er zunachst in Theaterzeitschriften Zeitgenossen hoben seine Ubersetzungsleistungen hervor Meyer ubersetzte und bearbeitete Dramen und Singspiele franzosischer Autoren wie Madame de Beaunoir Dancourt Joseph de Lafont MarcAntoine Le Grand Marivau Marmontel und Jacques Marie Boutet de Monvel englische wie Susanna Centlivre William Congreve Fielding Samuel Foote Arthur Murphy und Shakespeare Meyer arbeitete mit Schroder auch in der Freimaurerei eng zusammen und hat massgeblichen Anteil an der Reformarbeit Schroders der Schroder schen Lehrart Meyer verfasste die Biographie Schroders unter dem Namen Friedrich Ludwig Schroder Beitrage zur Kunde des Menschen und des Kunstlers 2 Teile Hamburg 1819 Nach Meyers Tod verfasste wiederum Elise Elisabeth Campe geb Hoffmann eine Biographie uber den von ihr hochgeschatzten Meyer Bibliografie BearbeitenSammlungen Bearbeiten Neue Theaterstucke Berlin 1782 Beytrage der vaterlandische Buhne gewidmet Berlin 1793 enthalt die Lustspiele Der Schutzgeist Wie gewonnen so zerronnen Der Schriftsteller Die Prufung Spiele des Witzes und der Phantasie Berlin Fr Vieweg 1793 Schauspiele Altona 1818 enthalt Der Abend des Morgenlanders Spiel bringt Gefahr Vertrauen Der Gluckswechsel Einzelausgaben Bearbeiten Das Blendwerk Gotha 1781 komische Oper Die Reue vor der Hochzeit Berlin 1782 Singspiel Die Heirath durch ein Wochenblatt Wien 1786 Posse Briefe uber Schauspielkunst Theater u Theaterwesen in Deutschland Hamburg 1798 Friedrich Ludwig Schroder Beitrage zur Kunde des Menschen und des Kunstlers 2 Teile Hamburg 1819 Ubersetzungen Bearbeiten Denis Diderot Die Verrater Aus dem Franzosischen v F L W Meyer Emmanuel Mercier Dupaty Das Soldatengefangnis oder die drei Gefangenen Lustspiel in funf Aufzugen Aus dem Franzosischen des Emanuel Dupaty von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer Erste deutsche Ausgabe Hamburg August Campe 1805 John Hodges Reisen durch Ostindien wahrend der Jahre 1780 1781 1782 und 1783 Aus dem Englischen von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer Hamburg Benjamin Gottlob Hoffmann 1793 John Moore Tagebuch wahrend eines Aufenthalts in Frankreich vom Anfange des August bis Mitte Decembers 1792 Nebst einer Erzahlung der merkwurdigsten Pariser Ereignisse von diesem Zeitpunkt an bis auf den Tod des letztverstorbenen Konigs von Frankreich Aus dem Engl ubers von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer Berlin Voss 1794Literatur BearbeitenGunnar Henry Caddick Die Hannoversche Landsmannschaft an der Universitat Gottingen von 1737 bis 1809 Gottingen 2002 Nr 679 Der tiefe Zwiespalt zwischen Verlangen und Versagen Unbekannte Briefe Georg Forsters an Wilhelm Meyer den Dritten im Bunde In Lichtenberg Jahrbuch 2018 S 265 310 Elise Campe Zur Erinnerung an F L W Meyer den Biographen Schroder s 2 Teile Braunschweig 1847 Digitalisat von Band 1 Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek Digitalisat von Band 2 Exemplar der Bayerischen StaatsbibliothekJoseph Kurschner Meyer Friedrich Ludwig Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 573 f Curt Zimmermann F L W Meyer sein Leben und seine schriftstellerische Wirksamkeit Ein Beitrag zur Litteraturgeschichte des 18 u 19 Jh Dissertation Halle 1890 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer Quellen und Volltexte nbsp Commons Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer im Katalog der Deutschen 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