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Heinrich Ludolf Ahrens 6 Juni 1809 in Helmstedt 24 September 1881 in Hannover war ein deutscher klassischer Philologe der als Gymnasialdirektor grundlegende Werke zu den Dialekten und zum Anfangsunterricht der altgriechischen Sprache veroffentlichte Heinrich Ludolf Ahrens Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Ahrens und Karl Ludwig Grotefend in Medaillons uber dem Holzstich Das Festmahl der Philologen im Odeon zu Hannover kolorierter Holzstich aus der Werkstatt EHXA nach August Klemme um 1870Ahrens wuchs als siebter Sohn eines Lehrers in Helmstedt auf und besuchte das dortige Gymnasium Julianum ab 1817 1 Er studierte 1826 bis 1829 bei Karl Otfried Muller und Georg Ludolf Dissen in Gottingen Altertums und Sprachwissenschaft 2 Seine Schrift De Athenarum statu politico wurde von der philosophischen Fakultat ausgezeichnet und er promovierte und habilitierte sich dort 1829 mit 20 Jahren 1830 wurde er Collaborator am Gottinger Gymnasium und 1831 Lehrer am Padagogium in Ilfeld wo er 14 Jahre lang blieb und eine Tochter des Direktors Adolf Friedrich Brohm 3 heiratete Dort veroffentlichte er sein bahnbrechendes Hauptwerk zu den griechischen Dialekten das auf der Methode Jacob Grimms fusste und ihn zum Begrunder der neueren Dialektologie 4 machte Herbert Weir Smyth bezeichnete dieses Werk als Pionierleistung die fast vierzig Jahre lang unubertroffen geblieben sei 5 Bei der Niederschrift zog er sich eine Entzundung der rechten Hand zu die er bei einem Aufenthalt in Berlin vergeblich zu heilen versuchte wo er aber die Bekanntschaft bedeutender Gelehrter machte Ahrens lernte mit der linken Hand zu schreiben bis er 1869 die rechte wieder gebrauchen konnte 6 1845 wurde er zum Direktor des Gymnasiums in Lingen berufen und 1849 als Nachfolger von Georg Friedrich Grotefend Direktor des Lyceums des hannoverschen altsprachlichen Gymnasiums ein Amt das er fast 30 Jahre lang ausfullte Sein Schuler Otto Crusius erinnerte sich daran wie der unscheinbare Mann mit vornehmer gedankenvoller Rede die Seelen seiner Horer zu zwingen verstand 7 Den Unterricht besonders fur die unteren Klassen stellte Ahrens auf eine neue organisatorische Grundlage und setzte durch eigene Lehrbucher dauerhafte Massstabe fur den altsprachlichen Unterricht Dabei setzte er auf die Homermethode 8 namlich so schnell wie moglich ublicherweise nach einem sechswochigen Grundkurs in Grammatik und Lexik mit der klassischen Odyssee als Originallekture zu beginnen statt wie bisher mechanisch grammatische Formen einzuuben 9 Als Wissenschaftler erkundete Ahrens viele Gebiete neben der klassischen Philologie Mythologie und dem Interesse fur Altertumer veroffentlichte er auch zu theologischen und regionalhistorischen Fragen Dabei leistete er oft Pionierarbeit wurde aber im Nachhinein an vielen Stellen widerlegt weshalb er zur zweiten Reihe der Wissenschaftler seiner Zeit zu zahlen ist dort aber zu den herausragenden 10 Als Deputierter der hoheren Schulen war er 1849 Mitglied der Ersten Kammer der Standeversammlung des Konigreichs Hannover wurde aber bald von dort abberufen weil er aus seiner deutschpatriotischen statt hannoverschen Gesinnung keinen Hehl machte 1869 wurde Ahrens von Konig Wilhelm von Preussen in die erste hannoversche Landessynode berufen 11 Er war auswartiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen historisch philologische Klasse 12 und der St Petersburger Akademie der Wissenschaften sowie seit 1863 Mitglied des Instituto di Corrispondenza Archeologica in Rom Ahrens trat 1879 als Geheimer Regierungsrat in den Ruhestand und starb am 24 September 1881 in Hannover Er hatte zwei Tochter und drei Sohne Schriften Bearbeiten100 Veroffentlichungen sind verzeichnet in Kleine Schriften von Heinrich Ludolf Ahrens Erster Band Zur Sprachwissenschaft Hrsg von Carl Haeberlin Hannover 1891 S X XV 13 Darunter De graecae linguae dialectis Gottingen 1839 1843 2 Bde Digitalisat 2 Ausgabe von Meister 1881 ff und Bucolicorum graecorum reliquiae Leipzig 1855 1859 2 Bde Digitalisat Textausgabe ebd 1850 u ofter Ausserdem veroffentlichte er zahlreiche Abhandlungen zuletzt Beitrage zur griechischen und lateinischen Etymologie 1 Heft Leipzig 1879 Digitalisat Fur die Schule sind bestimmt Griechisches Elementarbuch aus Homer 2 Auflage Gottingen 1870 Digitalisat und Griechische Formenlehre des Homerischen und attischen Dialekts 2 Auflage Gottingen 1869 Digitalisat Eine Auswahl seiner geschichtlichen Arbeiten Das Amt der Schlussel Hannover 1864 Digitalisat Hier deutet Ahrens die Schlussel Petrus als Amt der Verwaltung der Heilmittel S 98 statt es nur als Haushalteramt zu betrachten Geschichte des Lyceums zu Hannover von 1267 bis 1533 Jahresbericht des Lyceums I zu Hannover uber das Schuljahr 1869 70 Hannover 1870 Digitalisat weitere Schulprogammschriften Zur altesten Geschichte des Klosters Loccum In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen 38 1872 S 1 47 Teil 1 40 1874 1875 S 372 423 Teil 2 41 1876 S 47 156 Teil 3 Digitalisate der SLUB Dresden Literatur BearbeitenAlbert Muller Ahrens Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 716 720 Carl Capelle Heinrich Ludolf Ahrens In Biographisches Jahrbuch fur Alterthumskunde Band 4 1881 hrsg von Conrad Bursian S 89 103 Carl Capelle Zur Erinnerung an Heinrich Ludolf Ahrens Programm Hannover 1 Lyceum Hannover 1882 S 3 14 Georg Meyer Verzeichnis der Lehrer und Schuler des Ilfelder Padagogiums von Ostern 1800 bis vor Ostern 1853 In Jahresbericht uber die Konigliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1905 bis Ostern 1906 Gottingen 1906 S 3 71 hier S 8 Wilhelm Rothert Allgemeine Hannoversche Biografie Band 1 Hannoversche Manner und Frauen seit 1866 Sponholtz Hannover 1912 S 7 11 Klaus Mlynek Ahrens Heinrich Ludolf In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 25 f Vorschau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Heinrich Ludolf Ahrens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Heinrich Ludolf Ahrens im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personalbogen von Heinrich Ludolf Ahrens in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Belege Bearbeiten Klaus Mlynek Ahrens Heinrich Ludolf In Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis zur Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 S 25 f hier S 25 Eingeschrieben als Franz Heinrich Ludolf Ahrens am 19 April 1826 Die Matrikel der Georg August Universitat zu Gottingen 1734 1837 Hildesheim 1937 S 760 Georg Meyer Verzeichnis der Lehrer und Schuler des Ilfelder Padagogiums von Ostern 1800 bis vor Ostern 1853 In Jahresbericht uber die Konigliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1905 bis Ostern 1906 Gottingen 1906 S 3 71 hier S 5 Klaus Mlynek Ahrens Heinrich Ludolf In Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis zur Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 S 25 f hier S 26 Volltext der Rezension zu Crusius Hrsg Kleine Schriften S 236 Carl Capelle Heinrich Ludolf Ahrens In Biographisches Jahrbuch fur Alterthumskunde Bd 4 1881 hrsg von Conrad Bursian S 89 103 hier S 91 f Otto Crusius Vorwort In Heinrich Ludolf Ahrens Kleine Schriften von H L Ahrens Hrsg von Otto Crusius Hannover 1891 S V IX hier S IX Siehe Heinrich Ludolf Ahrens Der griechische Unterricht am Lyceum In Jahresbericht des Lyceums zu Hannover Ostern 1860 Fr Culemann Hannover 1860 S 20 32 Digitalisat Siehe Stefan Kipf Griechischlernen mit Homer und Herodot Versuche einer Neugestaltung des griechischen Anfangsunterrichts seit dem Neuhumanismus In Werner Hullen Friedrike Kippel Hrsg Sprachen der Bildung Bildung durch Sprachen im Deutschland des 18 und 19 Jahrhunderts Wiesbaden 2005 S 91 104 hier S 101 f und Carl Capelle Heinrich Ludolf Ahrens In Biographisches Jahrbuch fur Alterthumskunde Bd 4 1881 hrsg von Conrad Bursian S 89 103 hier S 96 99 Uber den Stellenwert seiner wissenschaftlichen Arbeiten gibt eine Rezension Aufschluss die erschien in der Zeitschrift Athenaeum vom 30 Juli 1892 S 156 Carl Capelle Heinrich Ludolf Ahrens In Biographisches Jahrbuch fur Alterthumskunde Bd 4 1881 hrsg von Conrad Bursian S 89 103 hier S 101 f Max Arnim Mitglieder Verzeichnisse der Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen 1751 1927 Gottingen 1928 S 12 Digitalisat Normdaten Person GND 116257474 lobid OGND AKS LCCN nr97000858 VIAF 59191077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ahrens Heinrich LudolfALTERNATIVNAMEN Ahrens Franz Heinrich Ludolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhilologeGEBURTSDATUM 6 Juni 1809GEBURTSORT HelmstedtSTERBEDATUM 24 September 1881STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Ludolf Ahrens amp oldid 239222256