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Karl Friedrich August Meisner 6 Januar 1765 in Ilfeld 12 Februar 1825 in Bern war ein Schweizer Padagoge und Naturforscher deutscher Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Werdegang Deutschland 1 4 Werdegang Schweiz 1 5 Schriftstellerisches und naturwissenschaftliches Wirken 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Friedrich Meisner wurde in Ilfeld im Kurfurstentum Hannover geboren und war der Sohn des Rektors des Ilfelder Padagogiums Karl Friedrich Meisner 1724 1788 und dessen Ehefrau Justine Wilhelmine geb Spangenberg Von seinen sechs Geschwistern sind namentlich bekannt 1 Georg Ludwig Karl Meisner 1763 1821 Advokat Notar und Syndikus der Altstadt Hannover verheiratet mit Henriette Klare aus Reinhausen Johann Friedrich Meisner 1766 1842 Garnisonsauditor in Gottingen Georg Philipp Heinrich Meisner 1772 nach 1803 Advokat in Gottingen Friedrich Meisner heiratete 1799 die Patrizierin Rosina Elisabetha 25 Januar 1765 1802 2 Tochter des Landvogts von Zweisimmen Karl von Steiger 1714 1800 allerdings verstarb seine Ehefrau bereits fruh bei der Geburt des dritten Kindes Gemeinsam hatten sie einen Sohn und eine Tochter 1805 heiratete er in zweiter Ehe die Sangerin und Komponistin Margaritha 22 Mai 1781 in Bern unbekannt Tochter des Kaufmanns David Fueter Er hatte sich nicht um das Schweizer Burgerrecht beworben Erst sein in Basel niedergelassener und an der dortigen Universitat wirkender Sohn Carl Meissner erhielt das Basler und somit das schweizerische Burgerrecht Ausbildung Bearbeiten Er erhielt mit seinen Geschwistern Unterricht durch verschiedene Privatlehrer besuchte seit 1775 das Padagogium Ilfeld 3 und begann 1782 ein Studium der Naturwissenschaften Philologie Philosophie und alten Sprachen an der Universitat Gottingen besonders interessierten ihn Vorlesungen bei Johann Friedrich Blumenbach mit dem er spater in Korrespondenz stand weiterhin horte er noch die Vorlesungen von Abraham Gotthelf Kastner Christian Gottlob Heyne Johann Dominik Fiorillo und Georg Christoph Lichtenberg Wahrend seines Studienaufenthaltes wurde er auch Mitglied des philologischen Seminars das unter der Leitung von Christian Gottlob Heyne stand und trat einem Zirkel bei in dem Aufsatze und Abhandlungen rezensiert und besprochen wurden diesem Zirkel gehorte unter anderem auch der spatere Schriftsteller Leonhard Wachter an Krankheitsbedingt musste er das Studium unterbrechen hielt sich in dieser Zeit in Ilfeld auf und machte in dieser Zeit die Bekanntschaft mit dem Schriftsteller Leopold Friedrich Gunther von Goeckingk Werdegang Deutschland Bearbeiten Anschliessend erhielt er 1786 eine Stelle als Lehrer in Bremen dort anfangs in einem privaten Haushalt und spater in einem Erziehungsinstitut in Bremen wirkte er auch durch Vermittlung von Daniel Schutte den er aus Gottingen kannte und den er in Bremen zufallig traf in dem von Adolph Knigge geleiteten Liebhabertheater als Musikdilettant mit und spielte Cello 1793 entschloss er sich eine Stelle als Lehrer in Ilfeld anzunehmen eine durch Christian Gottlob Heyne bereits zugesagte Stelle als Lehrer am Padagogium wurde jedoch ohne Rucksprache mit Christian Gottlob Heyne durch den Sohn des Konrektors Heinrich Alexander Gunther Patz 1734 1808 4 besetzt Daraufhin erhielt er von Christian Gottlob Heyne das Angebot die Stelle eines Hauslehrers beim Landvogt zu Blankenburg von Wattenwyl zu besetzen Dieses Angebot nahm er umgehend an und reiste nach Bern und trat sein neues Amt an Werdegang Schweiz Bearbeiten 1799 grundete er in Bern eine hohere Lehranstalt fur Knaben die spater auch von Bernhard Studer besucht wurde Als 1805 die Privatschulen durch den Staat aufgelost wurden erhielt er nach ihrer Wiederherstellung eine Anstellung an der Berner Akademie heute Universitat Bern als Professor fur Naturgeschichte und Geographie 1807 eroffnete er seine hohere Lehranstalt jedoch erneut und fuhrte diese noch funf Jahre lang fort seine Schuler kamen unter anderem aus den Familien von Emanuel Friedrich von Fischer Albrecht Viktor von Tavel 1791 1854 5 Johann Rudolf Friedrich Ith 6 Gottlieb Anton Simon 1815 grundete er eine Lehranstalt fur Madchen und fuhrte diese bis 1824 fort Er holte sich fur seine Bildungseinrichtung auch Hilfe aus Deutschland und so kam der spatere Hochschullehrer Karl Jahn durch seinen Ruf in die Schweiz und erhielt seine erste Anstellung 1805 in seiner Lehranstalt Auch durch Bern reisende Musiker wurden in seinem Haus aufgenommen die auch in seinem Haus musizierten so unter anderem Carl Maria von Weber Conradin Kreutzer Louis Spohr und Franz Xaver Wolfgang Mozart mit Conradin Kreutzer stand er in freundschaftlicher und mit Louis Spohr in sachlicher Korrespondenz Als er starb hinterliess er bedeutende mineralogische und zoologische Privatsammlungen sowie handschriftliche Arbeiten Schriftstellerisches und naturwissenschaftliches Wirken Bearbeiten Friedrich Meisner durchstreifte die Alpen sammelte beobachtete und zeichnete hierbei und gab 1801 eine erste Reisebeschreibung heraus der in der Zeit von 1820 bis 1825 noch vier Bande folgten Seit 1801 erhielt er die Aufsicht uber die Vogelsammlung von Daniel Sprungli und erstellte hierzu ein systematisches Verzeichnis der schweizerischen Vogel In der Folge machte er sich um das Zustandekommen die wissenschaftliche Ordnung und die Leitung einer offentlichen naturhistorischen Sammlung heute Naturhistorisches Museum Bern in Bern verdient Gemeinsam mit Heinrich Rudolf Schinz verfasste er 1815 die erste Schweizer Avifauna Die Vogel der Schweiz August Gottfried Ferdinand Emmert 1777 1819 unterrichtete ihn im Sezieren so dass er die vergleichende Anatomie mit der Zoologie verbinden konnte Er stand in Korrespondenz mit vielen Gelehrten unter anderem mit Johann Friedrich Blumenbach Martin Hinrich Lichtenstein Louis Jurine Georg Friedrich Treitschke Ferdinand Ochsenheimer Arnold Escher von der Linth Samuel Thomas von Soemmerring Coenraad Jacob Temminck Georges Cuvier Prinz Maximilian zu Wied Neuwied Joseph Koechlin Schlumberger 1796 1863 Johann Gottfried Bremser Blasius Merrem und Johann Friedrich Eschscholtz Er schrieb 1806 ein Handbuch der Zoologie von 1807 bis 1811 ein Museum der Naturgeschichte in 6 Heften mit Abbildungen und 1816 gemeinsam mit dem Zurcher Heinrich Rudolf Schinz Die Vogel der Schweiz Dazu war er auch Mitarbeiter des Bernischen Almanachs Die Alpenrosen Mitgliedschaften BearbeitenMit einigen Freunden rief er 1802 die schon 1786 begrundete Bernische Naturforschende Gesellschaft des Pfarrers Jakob Samuel Wyttenbach wieder neu ins Leben zur Beforderung der Naturkunde uberhaupt und der vaterlandischen insbesondere und zur Aufmunterung und Unterstutzung junger Leute in diesem Studium 7 und hielt dort die erste wissenschaftliche Vorlesung 1804 wurde er korrespondierendes Mitglied der naturalistes in Genf und 1808 der Wetterauischen Gesellschaft fur die gesamte Naturkunde Seit 1813 war er ordentliches Mitglied der Societat fur die gesamte Mineralogie zu Jena 8 und der herzoglich Sachsen Gothaischen und Meiningischen Societat der Forst und Jagdkunde zu Dreissigacker 1815 wurde er Grundungsmitglied des Berner Musikvereins Ebenso war er bei der Allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft fur die Gesamten Naturwissenschaften seit 1815 in Genf tatig Er war ihr erster Sekretar und gab in ihrem Auftrage unterstutzt von dem Genfer Botaniker Nicolas Charles Seringe eine Zeitschrift zuerst von 1817 bis 1823 unter dem Titel Naturwissenschaftlicher Anzeiger und darauf von 1824 bis 1825 in 2 Banden die Annalen der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft fur Naturwissenschaften heraus 1818 wurde er ordentliches Mitglied der Kaiserlichen naturforschenden Societat zu Moskau 1822 erfolgte dann seine Mitgliedschaft als korrespondierendes Mitglied der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt am Main Schriften Auswahl BearbeitenDie Leichtsinnigen ein Schauspiel in 4 Aufzugen Der Graf von Burgund ein Schauspiel in 5 Akten Hannover 1796 Nachricht von einem Privat Erziehungs Institut fur Berner Knaben von 6 bis 14 Jahren meisner sches Institut in Bern und von den Grundsatzen nach welchen die Jugend in dieser Anstalt behandelt wird Bern 1799 Synchronistisch Historisches Taschenbuch fur die schweizerische Jugend Auch als Leitfaden beym historischem Unterricht zu gebrauchen Bern Gottlieb Stampfli 1803 Systematisches Verzeichniss der Vogel welche die Schweiz entweder bewohnen oder theils zu bestimmten theils unbestimmten Zeiten besuchen und sich auf der Gallerie der Burger Bibliothek in Bern ausgestopft befinden Bern In der Hallerschen Buchhandlung 1804 Einrichtung der Meisnerischen Lehranstalt in Bern Bern 1804 Lehrbuch zur Zoologie Bern 1806 Lehrbuch der Naturgeschichte 1806 Lehrbuch der Erdbeschreibung zum Gebrauch beym offentlichen und Privatunterrichte Bern B und L A Haller 1806 Das Museum der Naturgeschichte Helvetiens in Bern Bern 1807 Plan einer Tochterschule fur Bern Bern 1815 Friedrich Meisner Heinrich Rudolf Schinz Die Vogel der Schweiz systematisch geordnet und beschrieben mit Bemerkungen uber ihre Lebensart und Aufenthalt Zurich Orell Fussli 1815 Naturwissenschaftlicher Anzeiger der Allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft fur die Gesammten Naturwissenschaften Bern Gedruckt bey Wittwe Stampfli Ernst 1817 Museum der Naturgeschichte Helvetiens Uber einige in der Schweiz gefundene Osteolithen und Odontolithen Bern 1820 Kleine Reisen in der Schweiz Band 1 Bern J J Burgdorfer 1820 Band 2 Bern J J Burgdorfer 1822 Annalen der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft fur die gesammten Naturwissenschaften Bern C A Jenni 1824 Alpenrosen Bern 1825 Literatur BearbeitenEmil Blosch Meisner Karl Friedrich August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 244 f Dr Brunner Karl Friedrich August Meisner In Annalen der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft fur die gesammten Naturwissenschaften Band 2 Bern 1825 S 241 253 er Karl Friedrich August Meisner Professor der Naturgeschichte in Bern In Neuer Nekrolog der Deutschen 3 Jahrgang 1825 Teil 1 S 311 325 Ilmenau 1827 Karin Marti Weissenbach Karl Friedrich August Meisner In Historisches Lexikon der Schweiz 3 November 2009 Fritz Meisner Karl August Friedrich Meisner Professor in Bern 1765 1825 In Berner Taschenbuch auf das Jahr 1865 aus der bernischen Vergangenheit und Gegenwart 14 1865 S 95 142 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Friedrich Meisner im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Heerde Das Publikum der Physik Lichtenbergs Horer Wallstein Verlag 2006 ISBN 978 3 8353 0015 6 google de abgerufen am 1 Januar 2020 Berner Geschlechter Personen Abgerufen am 1 Januar 2020 Carl Maria von Weber Gesamtausgabe 16 Dezember 2017 abgerufen am 1 Januar 2020 scopeArchiv Archivplansuche Abgerufen am 2 Januar 2020 Christoph Zurcher Albrecht Viktor von Tavel In Historisches Lexikon der Schweiz 10 Oktober 2011 abgerufen am 19 Oktober 2020 Christoph Zurcher Johann Rudolf Friedrich Ith In Historisches Lexikon der Schweiz 6 November 2007 abgerufen am 1 Januar 2020 Naturforschende Gesellschaft in Bern Abgerufen am 31 Dezember 2019 235 Jahre Societat fur die gesammte Mineralogie zu Jena Abgerufen am 2 Januar 2020 Normdaten Person GND 100308104 lobid OGND AKS VIAF 17375761 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meisner FriedrichALTERNATIVNAMEN Meisner Friederich Meisner Fr Meisner Karl Friedrich August Meisner Carl Friedrich August Meissner Friedrich Meissner Karl Friedrich August Meissner Carl Friedrich AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und NaturforscherGEBURTSDATUM 6 Januar 1765GEBURTSORT IlfeldSTERBEDATUM 12 Februar 1825STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Meisner amp oldid 239334048