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Die Freiherren und Grafen von Spiegel sind ein ostwestfalisches Uradelsgeschlecht aus dem Hochstift Paderborn Sie teilten sich 1338 in zwei Linien die Spiegel zum Desenberg und die Spiegel zu Peckelsheim Wappen derer von SpiegelSie sind nicht verwandt mit den Spiegel sachsisches Adelsgeschlecht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzungen 3 Wappen 3 1 Wappensage 4 Wichtige Namenstrager chronologisch 4 1 Linie Spiegel zum Desenberg 4 2 Linie zu Peckelsheim 4 3 Abte von Corvey 4 4 Furstbischof von Paderborn 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Desenberg bei Warburg mit der Burgruine DesenbergDie Familie stellte vermutlich mit Witukind zuvor Propst des Klosters Groningen von 1189 bis 1205 einen Abt von Corvey 1 Dieser erbaute 1189 die erste Burg Lichtenfels Mit Hermannus Spechel urkundlich erstmals 1224 erscheint der Name und beginnt die Stammreihe Stammsitz war die Daseburg auf dem Desenberg oder Diesenberg bei Warburg in Westfalen einem markanten Vulkankegel der ab 1256 im Besitz der Spiegel nachgewiesen ist und ihnen bis heute gehort 2 1338 spaltete sich die Familie in zwei Linien die Spiegel zum Desenberg welche Erbmundschenken des Hochstifts Paderborn wurden und die Spiegel zu Peckelsheim die 1378 Burg Peckelsheim erwarben und 1408 Paderborner Erbmarschalle wurden 3 Die Spiegel zum Desenberg seltener Diesenberg stellten mit Heinrich 1361 1380 einen Furstbischof von Paderborn zugleich Furstabt von Corvey Sie verliessen um die Mitte des 16 Jahrhunderts den Desenberg und bezogen Rittersitze in der nahegelegenen Ebene z B Buhne Ober und Nieder Klingenburg Rothenburg und Ubelngonne nach denen auch ihre Zweige unterschieden wurden Ferner kam Dalheim in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts an die Familie Diese Besitze wurden alle in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts verkauft 1450 wurde auch ein Anteil an der Burg Canstein erworben der jedoch im 16 Jahrhundert wieder verloren ging Der Klingenburger Zweig ging nach Osterreich und erwarb 1836 die Herrschaft Wischenau in Mahren die sich bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Grafen von Spiegel zum Diesenberg Hanxleden befand Den Spiegel zu Peckelsheim seltener Pickelsheim gelang es ausgehend von Schloss Schweckhausen und Peckelsheim wo im 14 Jahrhundert Rechte erworben wurden bis zur Mitte des 15 Jahrhunderts umfangreichen Besitz in Helmern an sich zu bringen ferner in Lichtenau und Kleinenberg Ererbt wurden in dieser Zeit auch Besitzungen in der Grafschaft Ravensberg von der Familie Thodrank Zwei von drei Zweigen der Linie zu Peckelsheim wurden protestantisch Ende des 16 Jahrhunderts wurden die Guter geteilt wobei die Linien zu Borlinghausen zu Helmern mit Peckelsheim und zu Schweckhausen mit Bielefeld entstanden Die Linie ist bis heute auf Helmern Gross Engershausen und Schloss Rheder ansassig Beide Linien fuhrten im 18 Jahrhundert gewohnheitsmassig den Freiherrentitel Aus der Linie Desenberg Haus Canstein erhielten die Bruder Ferdinand August 1764 1835 Erzbischof von Koln und Caspar Philipp 1776 1837 osterreichischer Gesandter 1816 den preussischen Grafenstand 1847 erfolgte die preussische Anerkennung des Freiherrenstandes fur die Hauser Buhne Ubelngonne und Rothenburg Besitzungen BearbeitenBurg Desenberg 1256 bis heute und Umland Burg Buhne 1270 2012 Spiegel zum Desenberg die Landereien teilweise bis heute Ober und Nieder Klingenburg ca 1270 bis 1927 Spiegel zum Desenberg Gut Rothenburg ca 1270 bis 1895 Spiegel zum Desenberg ab 1877 Spiegel zu Peckelsheim Gut Ubelngonne ca 1270 bis 1929 Spiegel zum Desenberg Gut Dalheim nach 1600 bis 1928 Spiegel zum Desenberg Gut Rothehaus in Daseburg unterhalb des Desenbergs im 16 Jhd erbaut Neubau aus dem 19 Jhd Schloss Borlinghausen 1338 bis 1839 Spiegel zu Peckelsheim Burg Peckelsheim ab 1378 bis ca 1900 und Rittergut Helmern 14 Jhd bis heute Spiegel zu Peckelsheim Schloss Schweckhausen Mitte Ende 14 Jhd bis 1845 Spiegel zu Peckelsheim Spiegelhof in Warburg Germete 14 15 Jhd Spiegelshof in Bielefeld 1540 bis 1820 Rittergut Altena 1629 1892 Spiegel zum Desenberg Schloss Canstein Anteil oberes Haus ab 1450 unteres Haus ab 1719 beide bis 1837 Spiegel zum Desenberg mit Hanxleden Gut Werna Thuringen von 1585 bis 1945 Spiegel zu Peckelsheim 4 Gut Seggerde 1618 bis 1768 Spiegel zu Peckelsheim danach bis 1892 Spiegel zum Desenberg Spiegelsberge mit Jagdschloss Spiegelsberge 1761 bis 1904 Landschaftspark des Ernst Ludwig Christoph von Spiegel zum Desenberg Gut Gross Engershausen 1838 erworben durch die Spiegel zum Desenberg Rothenburg spater im Erbweg die Spiegel zu Peckelsheim aus Spiegelsberge bis heute Herrschaft Wischenau in Mahren 1836 bis 1945 Spiegel zum Desenberg Schloss Rheder seit 1873 bis heute im Besitz der Spiegel zu Peckelsheim als Erben der von Mengersen nbsp Burg Desenberg nbsp Burg Buhne nbsp Schloss Borlinghausen nbsp Burg Peckelsheim nbsp Schloss Schweckhausen nbsp Rittergut Helmern nbsp Gut Rothenburg nbsp Rittergut Ubelngonne nbsp Schloss Seggerde nbsp Jagdschloss Spiegelsberge nbsp Gut Gross Engershausen nbsp Schloss Rheder nbsp Schloss Wischenau MahrenWappen Bearbeiten nbsp Wappen am Rittergut AltenaDas Stammwappen zeigt in Rot drei 2 1 runde gold gerahmte silberne Spiegel Auf dem gekronten Helm mit rot silbernen Decken steht ein offener beiderseits mit den drei Spiegeln belegter roter Flug Der Wappenspruch lautet Mit Gott und mit Ehren Wappensage Bearbeiten In Zusammenhang mit dem Desenberg wird oft die Sage um den Spiegelritter gebracht in der ein tapferer Sachse einen auf dem Berg lebenden Drachen durch das Spiegelbild in seinem Schild erschrecken und toten kann Hierauf soll auch der Name des Adelsgeschlechts von Spiegel zum Desenberg z B Witukind von Spiegel zum Desenberg oder Heinrich III von Spiegel zum Desenberg zuruckgehen dessen Wappen im Ruckbezug auf die Heldentat drei Spiegel zeigt Wichtige Namenstrager chronologisch BearbeitenLinie Spiegel zum Desenberg Bearbeiten nbsp Grabplatte von Heinrich von Spiegel zum Desenberg 1380 Furstbischof von Paderborn und Furstabt von Corvey im Paderborner DomLudolf von Spiegel zum Desenberg um 1300 vor 1352 Kinder Hille Hilla um 1338 Konrad II von Spiegel zum Desenberg 1399 Mainzer Landvogt 5 Um 1390 grundete er mit Rabe von Canstein und Friedrich vom Alten Haus Padberg den Benglerbund um die Mainzer Fehde gegen Landgraf Hermann II von Hessen zu unterstutzen Heinrich von Spiegel zum Desenberg 1380 Furstbischof von Paderborn und Furstabt von Corvey Hermann V von Spiegel zum Desenberg Hermann Ludwig von Spiegel zum Desenberg 1629 Elisabeth Hedwig von Spiegel 1630 Hermann Wilhelm von Spiegel 1653 1714 Claire Anna Helena von Hornberg Carl Ludwig von Spiegel zum Desenberg um 1680 1742 Hessen Kasseler spater russischer und preussischer Offizier und Chef eines Dragonerregiments D IV 6 Eberhardine Dorothea von Neipperg Ernst Ludwig Christoph von Spiegel zum Desenberg 1711 1785 ab 1731 Domherr ab 1753 regierender Domdechant zu Halberstadt legte 1771 den Landschaftspark Spiegelsberge an und grundete 1778 in Halberstadt das erste preussische Lehrerseminar Johanna Spiegel von Peckelsheim auf Seggerde Werner Adolf Heinrich von Spiegel zum Desenberg 1754 1828 auf Seggerde und Spiegelsberge Werner Friedrich nach 1870 erweiterte Schloss Seggerde und legte den Landschaftspark an nbsp Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg Erzbischof von KolnJohann Eberhard von Spiegel Josina Maria Antoinette von Schade Theodor Hermann von Spiegel zum Desenberg und Canstein 1712 1779 Landdrost des Herzogtums Westfalen 1 Maria Theresia von Niederklingenburg 2 Adolphine Franziska von Landsberg zu Erwitte Franz Wilhelm von Spiegel zum Desenberg 1753 1815 Domherr in Hildesheim und Munster Landdrost des Herzogtums Westfalen und Minister des kurkolnischen Staates Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg 1764 1835 Erzbischof von Koln 1816 preussischer Graf Maria Anna 1767 1808 Propstin des Stifts Borghorst Friedrich Ernst von Spiegel zum Desenberg 1770 1817 Komtur des Deutschen Ordens Alexandrine von Spiegel zum Desenberg 1771 1839 Propstin des Stifts Borghorst Friedrich Wilhelm von Spiegel zum Desenberg 1775 1807 Berghauptmann im Herzogtum Westfalen Caspar Philipp Graf von Spiegel zum Desenberg 1776 1837 osterreichischer Gesandter und bevollmachtigter Minister in Munchen k k Regierungsrat 1816 preussischer Grafenstand Maria Christiane Freiin v Bartenstein NN Karl Franz Theodor von Spiegel Maria Franziska von Westphalen zu Heidelbeck Adolph von Spiegel Borlinghausen 1792 1852 westfalischer und preussischer Offizier Regierungsprasident in Dusseldorf Franziska von Vagedes Werner Adolf Heinrich von Spiegel auf Rothenburg und Ubelngonne Werner Friedrich Julius Stephan von Spiegel zum Desenberg 1802 1877 Domherr zu Halberstadt gestaltete in den 1820er Jahren die Spiegelslust in Marburg Thekla Freiin von SchaumburgLinie zu Peckelsheim Bearbeiten NN Georg Wilhelm von Spiegel zu Peckelsheim ca 1704 1780 Sophie Isabelle Seigel de Somes ca 1707 1792 7 Ernst Ludwig Christoph Spiegel von und zu Peckelsheim 1745 1826 Landmarschall Charlotte Henriette Clementine von der Malsburg Adolf von Spiegel zu Peckelsheim 1809 1872 preussischer Landrat des Kreises Warburg von 1847 bis 1868 Vater von Raban Raban Spiegel von und zu Peckelsheim 1841 1906 westfalischer Rittergutsbesitzer Verwaltungsbeamter und Parlamentarier Joseph von Spiegel zu Peckelsheim 1878 1949 Landrat des Kreises Warburg 1933 1943 Elisabeth Klostername Maria Anna Benedicta Freiin Spiegel von und zu Peckelsheim OSB 1874 1950 Abtissin von Kloster St Walburg in Eichstatt Bayern Karl Emil Spiegel von und zu Peckelsheim 1782 1849 Domherr zu Halberstadt Grossherzoglich sachsischer Geheimer Rat Oberhofmarschall in Weimar Carl Spiegel von und zu Peckelsheim 1808 1886 Verwaltungsbeamter Rittergutsbesitzer und Parlamentarier Hermann Spiegel von und zu Peckelsheim 1850 1923 preussischer Generalleutnant Edgar von Spiegel von und zu Peckelsheim 1885 1965 deutscher U Boot Kommandant im Ersten Weltkrieg Verfasser des 1916 erschienenen Kriegstagebuch U 202 Auflage 360 000 Exemplare Elmar von Spiegel von und zu Peckelsheim 1940 2014 deutscher Unternehmer Ferdinand Moritz von Spiegel und zu Peckelsheim 1989 deutscher UnternehmerAbte von Corvey Bearbeiten Siehe auch Corvey Witukind von Spiegel zum Desenberg 1189 1205 Heinrich IV von Spiegel zum Desenberg 1359 1360 danach als Heinrich III Furstbischof von Paderborn Philipp von Spiegel zum Desenberg 1758 1776 Furstbischof von Paderborn Bearbeiten Heinrich III von Spiegel zum Desenberg 1361 1380 zuvor als Heinrich IV Abt von CorveySiehe auch BearbeitenListe der paderbornischen Adelsgeschlechter Spiegel sachsisches Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenSpiegel eine adeliche Familie in Westphalen In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 38 Leipzig 1743 Sp 1588 1590 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 1 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 226 ff Digitalisat Gotha Auszug Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser auf das Jahr 1837 Jg 10 Justus Perthes Gotha 1836 S 455 ff Digitalisat Diesenberg Hansleben Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1856 Justus Perthes Gotha 1855 S 645 f Digitalisat ff 1857 S 719 ff Digitalisat 1877 Gotha 1876 S 829 ff Digitalisat Gothaisches Genealogischen Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1942 A Uradel Jg 92 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 483 ff Anton Fahne Die Herren und Freiherren v Hovel nebst Genealogie der Familien aus denen sie ihre Frauen genommen Band I Buchdruckerei Stahl Dusseldorf Verlag Heberle Koln 1860 S 168 Stammtafeln Spiegel Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Friedrich Voigt Leipzig 1868 S 559 561 Genealogisches Handbuch des Adels Auszug Hans Friedrich v Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser A Uradel Band V Band 30 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1963 S 378 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band 128 der Gesamtreihe C A Starke Limburg an der Lahn 2002 Michael Lagers Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15 Jahrhunderts Untersuchungen zum Auf und Ausbau niederadliger Machtstrukturen Bonifatius Paderborn 2013 ISBN 978 3 89710 551 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spiegel westfalisches Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Urkundenregesten aus dem Archiv der Familie Spiegel zu Peckelsheim in Helmern und zum Desenberg auf Gut Spiegelsberge Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Die Spiegel zum Diesenberg im Schlossarchiv Wildenfels Ahnentafel Ferdinand August Graf von Spiegel zum Diesenberg Hanxleden 1890 und Friedrich Wilhelm Raban Ernst Freiherr Spiegel zu Pickelsheim 1804 bei Ahnentafeln 1365 1937 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Harz Zeitschrift 2008 Jahrgang 60 Hans Werner Peine Cornelia Kneppe Der Desenberg bei Warburg Kreis Hoxter Michael Lagers Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15 Jahrhunderts Untersuchungen zum Auf und Ausbau niederadliger Machtstrukturen Paderborn 2013 ISBN 978 3 89710 551 5 S 398ff Herrenhaus Werna auf alleburgen de mit Bildern Friedrich Kuch Spiegel zum Desenberge Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 158 f Karl E Demandt Der Personenstaat der Landgrafschaft Hesse im Mittelalter Marburg 1981 S 832 f Heinrich Prohle Spiegel zum Desenberge Karl Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 158 Georg Wilhelm von Spiegel zu Peckelsheim In geneanet Abgerufen am 5 September 2022 Normdaten Person GND 130512842 lobid OGND AKS LCCN sh87000621 VIAF 47871159 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spiegel westfalisches Adelsgeschlecht amp oldid 232147639