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Maria Anna Benedicta von Spiegel OSB 31 Januar 1874 auf Rittergut Helmern in Helmern heute ein Stadtteil von Willebadessen als Elisabeth Freiin Spiegel von und zu Peckelsheim 17 Februar 1950 in Eichstatt Bayern war Abtissin der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt Wappen der Abtissin Maria Anna Benedicta von Spiegel Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Klostereintritt 1 1 In Maredret 1 2 In Eichstatt 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAusbildung und Klostereintritt BearbeitenDie aus westfalischem Uradel stammende Baronesse Elisabeth von Spiegel erhielt auf dem Rittergut Helmern eine sorgsame Erziehung sowie vielseitige Ausbildung durch ihren Vater Freiherrn Raban von Spiegel und durch Hauslehrer sie beherrschte die fuhrenden modernen Sprachen Mit 24 Jahren entschloss sie sich bei einer Romreise in den Orden der Benediktinerinnen einzutreten 1900 trat sie als Postulantin in das sieben Jahre zuvor gegrundete Benediktinerinnenkloster Maredret in Belgien ein wo sie zur Einkleidung den Ordensnamen Maria Anna Benedicta erhielt In Maredret Bearbeiten Mere Benedicte wurde mit der Aufgabe der Okonomin betraut Am 10 Februar 1902 legte sie die Profess ab In Maredret eignete sie sich auch die altgriechische und lateinische Sprache an und studierte die Kirchenvater Die Zeit in Maredret endete mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges als es zu antideutscher Stimmung in Belgien kam In Eichstatt Bearbeiten Nach einigen Monaten Aufenthalt im Elternhaus siedelte Mere Benedicte am 18 Juni 1915 gastweise in die Benediktinerinnenabtei St Hildegard in Eibingen uber Am 6 Marz 1918 ubertrug sie ihre Profess auf die Abtei St Walburg in Eichstatt 1920 wurde sie Assistentin der Abtissin am 15 August 1921 Priorin und bald darauf Novizenmeisterin Am 16 August 1926 wurde sie zur Abtissin gewahlt und am 29 September 1926 durch den Eichstatter Bischof Johannes Leo von Mergel benediziert und eingesetzt Das Amt der Abtissin hatte sie 24 Jahre lang inne Sie fuhrte ihr Kloster mit dem grossen Konvent in dieser Zeitspanne mit Umsicht und Erfolg durch die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges Unter ihr begann im Konvent eine neue Epoche kunstlerischen und kunstgewerblichen Schaffens die Gobelin Weberei und Fertigung von Paramenten wurden wiederaufgenommen Malerei und Graphik bluhten auf Besonderes Augenmerk richtete sie auf die vom bayerischen Konig Ludwig I 1835 1836 dem Kloster ubertragene Elementarschule fur Madchen die sie 1926 durch eine Haushaltungsschule mit Schulerinnenheim erweiterte Unter ihr wurden von St Walburg aus zwei Tochtergrundungen im Ausland vorgenommen 1935 der Convent of St Walburg auf einer entlegenen Farm in Boulder bei Denver Colorado USA und 1937 Minster Abbey in Kent England eine Wiederbelebung einer alten Abtei des angelsachsischen Christentums Zu den bereits fruher von St Walburg aus gegrundeten Niederlassungen in den USA unternahm sie 1934 eine Visitationsreise 1935 feierte die Eichstatter Abtei ihr 900 jahriges Bestehen 1937 traten die von ihr verfassten neuen Klosterstatuten im Einvernehmen mit dem Eichstatter Bischof in Kraft Mutter Maria Benedicta galt als sehr freigiebig Schenken und Helfen war unserer Abtissin nahezu eine Leidenschaft 1 Nach dem Ende des Dritten Reiches wurde bekannt wie sie nicht nur hartnackig die Rechte ihres Klosters verteidigt hatte sondern vielen Menschen in oft heiklen Situationen geholfen hat bis in die Konzentrationslager hinein Auch stand sie in engem Kontakt zu dem Personenkreis des Journalisten Fritz Gerlich und des Kapuzinerpaters Ingbert Naab die den Nationalsozialismus bekampften Dass die Stadt Eichstatt die Gefahr der letzten Kriegstage in Kampfe verwickelt zu werden unbeschadet uberstand wird grosstenteils ihren Verbindungen unter anderem in die USA zugeschrieben In den unmittelbaren Nachkriegsjahren konnte sie gerade durch ihre Beziehungen zu Amerika vielen Hilfsbedurftigen konkret helfen Aus Dankbarkeit wurde ihr am 27 November 1949 durch die Stadt das Ehrenburgerrecht verliehen Auch die stigmatisierte Therese Neumann von Konnersreuth besuchte die Abtissin mehrmals Maria Benedicta starb am 17 Februar 1950 nach langer und schwerer in bewusster Opferhaltung durchlittener Krankheit Am 20 Februar 1950 wurde sie auf dem Friedhof von St Walburg in einer Gruft die sie fur sich hatte errichten lassen bestattet Ihre Bibliothek befindet sich in der Klosterbibliothek St Walburg in Eichstatt 2 Werke BearbeitenUbersetzung von vier Buchern des Abtes von Mardsous Dom Columba Marmion OSB der in Maredret ihr Seelenfuhrer war Mein geistliches Jahr 1929 Zahlreiche Beitrage in den Walburgisblattern Illustrierte Monatsschrift zur Forderung der weiblichen Jugend herausgegeben von der Benediktinerinnenabtei St Walburg EichstattLiteratur BearbeitenZum 900jahrigen Jubilaum der Abtei St Walburg in Eichstatt Paderborn Eichstatt 1935 darin die Abtissin auf einem Olgemalde Abtissin M A Benedicta Spiegel von und zu Peckelsheim OSB Nachruf In Eichstatter Volkszeitung 61 1950 Nr 21 vom 18 Februar 1950 Lebensbild unserer lieben hochwurdigen Mutter der hochwurdigen Frau Frau M Benedikta Spiegel von und zu Peckelsheim O S B Abtissin der Abtei St Walburg zu Eichstatt in Bayern Als Manuskript gedruckt 1950 Josef Lechner Eine Kirchenfurstin unserer Zeit Abtissin M A Benedicta von Spiegel zu St Walburg 1874 1950 In Der Zwiebelturm Monatsschrift fur das bayerische Volk und seine Freunde Jg 7 1952 Nr 7 S 167 169 Abtissin M A Benedicta von Spiegel OSB In St Willibaldsbote Eichstatt 1950 Nr 5 Raban Freiherr Spiegel von und zu Peckelsheim Geschichte der Spiegel zu Desenberg und von und zu Peckelsheim zugleich ein Beitrag zur westfalisch hessischen Heimatgeschichte 2 Bd Manuskript 1956 Josef Kurzinger Spiegel von und zu Peckelsheim Maria Anna Benedicta O S B In Lebenslaufe aus Franken LLF Band 6 1960 S 521 531 auch in Im Dienste von Glaube und Leben Gestalten aus Eichstatts jungster Geschichte Wurzburg Eichstatt 1959 S 17 27 Abtissin Maria Benedicta von Spiegel In Tobias Ettle Die weisse Fahne Ereignisse zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Fruhjahr 1945 in Eichstatt und Umgebung Malepartus Verlag Eichstatt 1995 S 34 36 Stephan Adam Maria Anna Benedicta Spiegel von und zu Peckelsheim In Barbara Bagorski und Ludwig Brandl Hrsg Zwolf Frauengestalten aus dem Bistum Eichstatt vom 8 bis zum 20 Jahrhundert Schnell amp Steiner Verlag Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 1853 3 S 181 206 Raban Graf von Westphalen Gerlinde Grafin von Westphalen Hrsg Zwei Frauen aus Helmern Die Malerin Wisa Grafin von Westphalen und die Abtissin Benedicta Freiin von Spiegel Peckelsheim OSB In Bodunger Beitrage Heft 16 2018 ISSN 1610 8698 Gerlinde von Westphalen Lady Abbess Benedicta von Spiegel Politische Ordensfrau in der NS Zeit Aschendorff Verlag Munster 2022 ISBN 978 3 402 24914 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Maria Anna Benedicta von Spiegel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rittergut Helmern auf Burgen und Schlosser net Totenzettel mit PortratfotoEinzelnachweise Bearbeiten Kurzinger S 24 Dagmar Jank Bibliotheken von Frauen ein Lexikon Harrassowitz Wiesbaden 2019 Beitrage zum Buch und Bibliothekswesen 64 ISBN 9783447112000 S 206 Normdaten Person GND 132184990 lobid OGND AKS LCCN n96085487 VIAF 22281844 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spiegel Maria Anna Benedicta vonALTERNATIVNAMEN Spiegel von und zu Peckelsheim Elisabeth Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Abtissin der Benediktinerinnenabtei St Walburg in EichstattGEBURTSDATUM 31 Januar 1874GEBURTSORT Gut Helmern Helmern WestfalenSTERBEDATUM 17 Februar 1950STERBEORT Eichstatt Bayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Anna Benedicta von Spiegel amp oldid 236055479