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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Desenberg Begriffsklarung aufgefuhrt Der Desenberg bei Daseburg im nordrhein westfalischen Kreis Hoxter ist mit 343 6 m u NHN 1 die markanteste Erhebung der Warburger Borde einer relativ ebenen fruchtbaren Bordelandschaft DesenbergAnsicht von WestenHohe 343 6 m u NHN 1 Lage bei Daseburg Kreis Hoxter Nordrhein Westfalen Deutschland Koordinaten 51 30 2 N 9 11 54 O 51 500444444444 9 1983333333333 343 6 Koordinaten 51 30 2 N 9 11 54 ODesenberg Nordrhein Westfalen Typ BasaltkegelGestein BasaltBesonderheiten Burgruine Desenberg mit Bergfried AT Sicht von Ostnordosten auf den DesenbergDer Berg ist eine von der Burgruine Desenberg gekronte Basaltkuppe und ein Zeugnis der jungeren Erdgeschichte des Vulkanismus aber auch des mittelalterlichen Lehns und Kriegswesens Seine heutige Form erhielt der Desenberg durch Verwitterung Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Topographie 1 3 Naturraumliche Zuordnung 2 Geologie 3 Schutzgebiete 4 Geschichte und Sage 5 Aussichtsmoglichkeit 6 Verkehrsanbindung 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Desenberg erhebt sich in Ostwestfalen rund 3 5 km ostnordostlich der Warburger Innenstadt 8 km sudsudwestlich der Stadt Borgentreich 12 km westlich der Stadt Hofgeismar und 2 km sudwestlich vom dorflichen Warburger Stadtteil Daseburg Etwa 1 7 km sudlich verlauft in West Ost Richtung die Diemel am Berg vorbei 2 3 km ostlich in Nord Sud Richtung deren Zufluss Eggel Topographie Bearbeiten Der Desenberg ist ein weithin sichtbarer kegelformiger Inselberg dessen Gipfel sich in der eher flach gegliederten Warburger Borde rund 190 m 1 hoch uber die sudlich fliessende Diemel und etwa 100 bis 150 m 1 uber seine Umgebung erhebt Er ist Zeugnis des tertiaren ostwestfalischen Basaltvulkanismus ein Basaltgang schutzte die Gesteine in seiner unmittelbaren Umgebung vor Abtragung Der Desenberg ist der einzige echte Vulkanberg Westfalens der etwa acht Kilometer entfernte Hussenberg wurde bis 1930 als Steinbruch genutzt und ist nicht mehr vollstandig erhalten 2 Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Der Desenberg bildet in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Oberes Weserbergland Nr 36 in der Haupteinheit Warburger Borde 360 und in der Untereinheit Grosse Borde 360 0 die Singularitat Desenberg 360 00 3 Geologie BearbeitenDer Desenberg gilt als lehrbuchmassiges Musterbeispiel fur eine durch selektive Erosion weniger resistenter Nebengesteine hier Tonstein des Keupers 4 herausgeschalte vulkanische Schlotfullung einen sogenannten Schlotstiel 5 Das Gestein wurde in alten Bearbeitungen als Limburgit ein glasreicher Alkalibasalt bestimmt Es enthalt Xenolithe aus Peridotit des Erdmantels sogenannte Olivinbomben 6 7 Der Desenberg ist ein nordwestlicher Auslaufer des Nordhessischen Vulkangebiets mit vulkanischer Aktivitat mit Schwerpunkt im Obermiozan vor 13 bis 14 Millionen Jahren in einer damals weitgehend ebenen Landschaft nahezu auf Meeresspiegel Niveau Die heutige Situation geht auf spatere Hebungsvorgange mit anschliessender Erosion zuruck 8 Schutzgebiete Bearbeiten nbsp Schwalbenschwanz im Fauna Flora Habitat Gebiet DesenbergAuf dem Desenberg liegt das Naturschutzgebiet Desenberg CDDA Nr 81519 1983 ausgewiesen 30 ha gross Zudem befinden sich dort Teile des Landschaftsschutzgebiets Sudlicher Kreis Hoxter CDDA Nr 324936 1982 229 34 km Auf der Gipfelregion des Berges liegt im Bereich oberhalb der 300 m Hohenlinie das Fauna Flora Habitat Gebiet Desenberg FFH Nr 4421 303 3 ha 9 Geschichte und Sage Bearbeiten nbsp Der Desenberg gilt als moglicher Standort der Irminsul hier als Illustration nach dem Kreuzabnahmerelief an den Externsteinen Oberflachenfunde belegen dass im Umfeld des Desenbergs schon fruh Menschen lebten Im Jahr 1995 wurde bei Arbeiten an einer Gasleitung der Daseburger Kreisgraben entdeckt Die Anlage ist auf den Desenberg ausgerichtet der von der Mitte des Grabens gesehen die Untergangsposition der Sonne zur Sommersonnenwende im funften vorchristlichen Jahrtausend anzeigt Der Berg war vermutlich spater eine germanische Kultstatte Der Desenberg wird als ein moglicher Standort der Irminsul eines fruhmittelalterlichen sachsisch germanischen Heiligtums diskutiert Ein weiterer in Frage kommender Standort die Eresburg bei Marsberg liegt nur 30 Kilometer entfernt In Zusammenhang mit dem Desenberg wird oft die Sage um den Spiegelritter genannt in der ein tapferer Sachse einen auf dem Berg lebenden Drachen durch das Spiegelbild in seinem Schild erschrecken und toten kann Hierauf durfte auch der Name des Adelsgeschlechts von Spiegel zum Desenberg z B Witukind von Spiegel zum Desenberg oder Heinrich von Spiegel zum Desenberg zuruckgehen dessen Wappen als Hinweis auf die Heldentat drei Spiegel zeigt Aber auch Karl der Grosse schlummert der Sage nach im Desenberge Das ganze Mittelalter hindurch spielten bergentruckte Friedenskaiser wie Kaiser Friedrich Barbarossa sein Enkel Friedrich II Karl der Grosse Friedrich der Freidige wie auch andere dieses Namens Friedrich Friedensfurst so auch die Lichtfursten Sigfrid und Widukind Wittekind der Sage nach eine Rolle Und so soll in diesem Sinne auch Karl der Grosse der im Desenberge verzaubert schlaft der wiedererwartete Kaiser werden Und vom Mythos Kaiser Karls des Grossen erzahlt man sich vom Desenberge folgende Sage Tief im Desenberge sitzt der Kaiser mit seinen Rittern und ruht sich von seinen Siegen aus Sein langer Bart ist durch den Tisch gewachsen Oft fragt er die Zwerge die um ihn versammelt sind nach der Jahreszahl Wenn die Zeit gekommen ist will er mit seinen Heerfuhrern aus dem Berg hinausgehen um das grosse Kaiserreich wiederherzustellen und um eine goldene Zeit voll Frieden und Gluck heraufzufuhren Hirten die am Desenberg ihr Vieh huteten sind oft beim Kaiser gewesen Mit einer Springwurzel schlossen sie den Berg auf Manchmal haben sie ihm ihre schonsten Lieder vorgeflotet und sind reichlich beschenkt worden Ein Backer aus Warburg hat einmal dem Kaiser ein Korbchen voll Weissbrot gebracht und erhielt dafur reichen Lohn s a Bergentruckung Der Desenberg mit der Burg Desenberg kam um 1250 in den Besitz der Familie von Spiegel Im 14 Jahrhundert spaltete sich die Familie in die Linien Spiegel zum Desenberg und Spiegel zu Peckelsheim Mitte des 16 Jahrhunderts verliessen die Spiegel den Desenberg und bezogen Rittersitze in der Nahe namentlich in Buhne Rothenburg Klingenburg Ubelgonne und Dalheim Bis heute befinden sich der Berg und die Burgruine Desenberg im Besitz der Grafen von Spiegel zum Desenberg Die Burg auf dem Desenberg hatte eine strategisch vorteilhafte Lage da von dort die Wege um die Burg einsehbar waren Aussichtsmoglichkeit Bearbeiten nbsp Sicht vom Desenberg nordostwarts in die Warburger Borde mit Dorf Daseburg zum Deiselberg links vom Windpark und Weserbergland am Horizont Vom Desenberg und insbesondere vom Turm der frei zuganglichen Burgruine Desenberg fallt der Blick auf die Warburger Borde und in der Ferne zum Weserbergland unter anderem mit dem Reinhardswald zum Habichtswalder Bergland bei Kassel Rothaargebirge und Eggegebirge Verkehrsanbindung BearbeitenAm Desenberg fuhrt nordlich etwa in Sudwest Nordost Richtung die Landesstrasse 838 von Warburg nach Daseburg vorbei Oberhalb des an dieser Strasse nordwestlich des Berges gelegenen Guts Rothehaus befindet sich am nordlichen Berghang ein Parkplatz mit Schautafeln zum Berg und zur Burgruine von dem ein etwa spiralformig angelegter Pfad von rund 800 m 10 Lange aufwarts zum Gipfel mit der Ruine fuhrt Die Haltestelle Gut Rothehaus wird von Bussen der Linie 535 des Nahverkehrsverbunds Paderborn Hoxter angefahren Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in Nordrhein Westfalen Liste der FFH Gebiete in Nordrhein WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Hubertus Hagemeier Sagenhaftes aus dem Hochstift Paderborn Sutton 2011 S 65 Martin Burgener Blatt 111 Arolsen aus dem Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Geographische Landesaufnahme Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1963 siehe oben rechts PDF 4 1 MB Geologischen Karte von Nordrhein Westfalen 1 50 000 Blatt 4520 Warburg Auszug aus dem Fachinformationssystem Geologie herausgegeben vom Geologischen Dienst Nordrhein Westfalen 2014 download Roland Vinx Gesteinsbestimmung im Gelande Springer Spektrum Verlag Berlin und Heidelberg 4 Auflage 2015 ISBN 978 3 642 55417 9 S 135 Abb S 136 Ferdinand Zirkel Lehrbuch der Petrographie Dritter Band Wilhelm Engelmann Verlag Leipzig 2 Auflage 1894 S 84 F Risse Ueber norddeutsche Basalte aus dem Gebiete der Weser und den angrenzenden Gebieten der Werra und Fulda Jahrbuch der Koniglich Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin fur das Jahr 1897 3 102 auf S 76 Gottfried Hofbauer Vulkane in Deutschland Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2016 aktualisiert 2021 ISBN 978 3 8062 4274 4 Kap 15 Tertiarer Vulkanismus der Hessischen Senke S 158 167 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Lange per Funktion Entfernung messen auf Google Maps Satellit Image Literatur BearbeitenPeter Aufgebauer Desenberg und Plesse In Plesse Archiv 27 1991 S 208 217 Ignaz Theodor Liborius Meyer Der Desenberg bei Warburg In Wigand s Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westfalen 1 Bd 1825 2 Heft S 25 48 Digitalisat und S 110 112 Digitalisat Hans Werner Peine und Cornelia Kneppe Der Desenberg bei Warburg Daseburg Kreis Hoxter In Fruhe Burgen in Westfalen Heft 16 2014 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Desenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galerie von Fotos des Desenbergs Hans Werner Peine Cornelia Kneppe Der Desenberg bei Warburg Kreis Hoxter Wolfhard Schlosser Der Daseburger Kreisgraben in Archaoastronomische Objekte der Hellweg Region 2 PDF 741 kB Landadelssitze im Hochstift Paderborn um 1665 Boke Bokendorf Borgentreich Borgholz Borlinghausen Breitenhaupt Brenken Buhne Dalheim Daseburg Dedinghausen Desenberg Dinkelburg Eichholz Eissen Engar Erpentrup Essentho Furstenberg Grevenburg Hainholz Helmern Herbram Herstelle Himmighausen Hinnenburg Husen Lichtenau Liebenau Lippspringe Lowendorf Lugde Menne Merlsheim Natzungen Niesen Nordborchen Peckelsheim Pombsen Rheder Riepen Ringelstein Salzkotten Schweckhausen Steinheim Sudheim Thienhausen Thule Verne Vinsebeck Volbrexen Wandschicht Welda Westheim Wewer Wintrup Wurgassen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Desenberg amp oldid 238117095