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Ignaz Theodor Liborius Meyer 29 Mai 1773 in Paderborn 18 September 1843 ebenda war ein deutscher katholischer Domkapitular Archivar und Historiker Meyer war Direktor des von ihm initiierten Vereins fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens Ignaz Theodor Liborius MeyerLeben Bearbeiten nbsp Meyers GartenhausMeyer war der Sohn des furstbischoflichen Geheimen Rates und Kanzlers Johannes Friedrich Anton Meyer 1724 1796 und der Maria Anna Catharina Meyer geb Wenneker Tochter eines Paderborner Hofrats und Hofrichters Der stille und schon in jungen Jahren durch eine Fusslahmung beeintrachtigte Meyer wurde fur eine geistliche Laufbahn vorgesehen schon 1790 wurde ihm ein Kanonikat an der Busdorfkirche verliehen das seine weitere Ausbildung und Versorgung sichern sollte 1792 bis 1794 studierte er Theologie und Jura in Wurzburg 1795 bis 1796 Jura und Geschichte in Gottingen Nach der Ruckkehr ubernahm er Aufgaben fur die geistliche Gerichtsbehorde Hof und Offizialatsgericht 1799 wurde er zum Referendar 1807 zum Assessor ernannt Meyer lebte weiterhin von seiner Prabende das Gericht brachte aber Zusatzeinkommen Sporteln Nach dem Ubergang des Hochstifts Paderborn an Preussen 1803 verlor das Gericht die Zustandigkeit fur Zivilverfahren hinzu kamen nun aber Appellationsverfahren fur andere geistliche Gerichte Nach dem Ubergang Paderborns an das Konigreich Westphalen 1807 wurde das Gericht aufgehoben Meyer wurde 1811 zum Assessor des Generalvikariats ernannt Mit der Aufhebung des Busdorfer Kapitels verlor Meyer seine Prabende 1812 wurde ihm eine Pension gewahrt Meyer nutzte den Freiraum fur erste historische Studien Wahrend der Befreiungskriege ubernahm Meyer zahlreiche ehrenamtliche Posten An zentraler Stelle wirkte er unter anderem in der Verwaltungskommission fur die freiwilligen Beitrage zur Ausrustung des Jager Detaschements in der Liquidations Kommission fur das Westfalische Schuldenwesen und in der stadtischen Armen Kommission Im Vikariat des Bischofs war er fur Stiftungen zustandig Seine Verdienste um das Gemeinwohl brachten Meyer 1816 einen Auftrag ein der sein weiteres Leben pragen sollte Im Auftrag der preussischen Behorden reiste er nach Gottingen um die Urkunden und Kopierbucher zuruckzubringen die wahrend der Zeit des Konigreichs Westphalen dorthin verlagert worden waren Bei der Ruckgabe reichte er grundsatzliche Uberlegungen zum kunftigen Umgang mit den Urkunden der aufgelosten Stifte und Lander ein die nach der Sakularisation akut von Verfall und Vernichtung bedroht waren Der Oberprasident der preussischen Provinz Westfalen Ludwig von Vincke reichte die Vorschlage nach Berlin weiter wo sie in die entstehende Konzeption der preussischen Archive einflossen Meyer wurde beauftragt in dem von ihm vorgeschlagenen Sinne die Archive des Furstbistums Paderborn und angrenzender Gebiete zu erfassen zu sichern und zu verzeichnen Die Berufung als Leiter des Staatsarchivs in Munster lehnte Meyer 1817 ab 1818 wurde er zum Archivkommissarius fur das entstehende Archivdepot in Paderborn ernannt als Mitarbeiter wurde ihm zeitweise Paul Wigand zugeordnet Als Anerkennung seiner Verdienste um das Archiv und Armenwesen wurde Meyer am 25 Oktober 1823 von Bischof Franz Egon von Furstenberg in das Paderborner Domkapitel berufen 1834 erhielt er den Roten Adlerorden IV Klasse Da Meyer zunehmend um fachliche Stellungnahmen gebeten wurde regte er 1823 in seinem Freundeskreis die Grundung eines landesgeschichtlichen Vereins an wie er zu dieser Zeit bereits in anderen deutschen Landern bestand Am 19 Juli 1824 fand in seinem Gartenhaus die Grundung des Vereins fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens statt dessen Direktor und Mittelpunkt er bis zu seinem Tod war Eine bald darauf gegrundete Abteilung Munster loste sich schon nach wenigen Jahren wieder auf sie wurde ab 1831 vom Staatsarchivdirektor Heinrich August Erhard auf Drangen Meyers wiederbelebt Bis heute besteht der Verein aus den beiden eigenstandigen Abteilungen Munster und Paderborn Zu den wesentlichen Aufgaben des Vereins wurde auf Meyers Anregung die Herausgabe des Westfalischen Urkundenbuchs Das Erscheinen des ersten Bandes 1847 erlebte Meyer nicht mehr die Herausgeberschaft ging auf Heinrich August Erhard uber Nach Meyer benannt ist der Ignaz Theodor Liborius Meyer Preis der seit 1991 jahrlich vom Verein fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abt Paderborn vergeben wird Schriften BearbeitenAufsatzeVersuch einer Geschichte der alten Feste Iburg der Familie von Driburg und des Stadtchens gleichen Namens In W A Ficker s Driburger Taschenbuch auf das Jahr 1811 S 1 78 Der Desenberg bei Warburg In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 1 Bd 1826 2 Heft S 25 48 Digitalisat und S 110 112 Digitalisat Bestatigungs Urkunde Bischof Balduins vom Jahre 1345 uber die Rechte der Stadt Driburg In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 2 Bd 1828 4 Heft S 361 364 Digitalisat Beitrage zur Geschichte der Villicationen im Mittelalter In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 3 Bd 1828 2 Heft S 144 147 Digitalisat Gewaltsame Gelderpressung vom Abte des Klosters Helmarshausen In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalen 3 Bd 1828 3 Heft S 193 201 Digitalisat Die Errichtung der Burg Furstenberg am Sendfeld und Ubersicht ihrer nachherigen Geschichte In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 3 Bd 1828 4 Heft S 208 217 Digitalisat Kloster und Stadt Gehrden In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 4 Bd 1831 1 Heft S 67 101 Digitalisat Historische Fragmente aus dem Kloster Bodeken In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 4 Bd 1831 3 Heft S 270 286 Digitalisat Fragmente aus der Kanzlei des Bischofs Meinwerk von Paderborn In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 5 Bd 1832 2 Heft S 111 131 Digitalisat Diplomatische Beitrage zu einer Geschichte der Grafen von Arnsberg und Rietberg In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 6 Bd 1834 1 Heft S 38 107 Digitalisat und 2 Heft S 169 258 Digitalisat 7 Bd 1838 2 3 Heft S 95 204 Digitalisat Erlauterung zweier Minden schen bisher ungedruckten Urkunden In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 7 Bd 1838 4 Heft S 329 439 Digitalisat Wilhelm Herzog von Berg gewesener Bischof von Paderborn einer der Vorfahren des Koniglich Preussischen Hauses In Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Alterthumskunde Band 5 1842 S 369 375 Digitalisat Literatur BearbeitenBernd Mutter Domkapitular Ignaz Theodor Liborius Meyer 1773 1842 der Grunder des Vereins fur vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Westfalen Paderborn 1824 In Westfalische Zeitschrift Band 162 2012 S 341 349 Wilhelm Liese Necrologium Paderbornense Totenbuch Paderborner Priester 1822 1930 Junfermannsche Verlagsbuchhandlung Paderborn 1934 S 384f Heinrich August Erhard Ignaz Theodor Liborius Meyer ein biographisches Denkmal In Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Alterthumskunde Band 6 1843 S 310 341 Digitalisat Normdaten Person GND 1030310416 lobid OGND AKS VIAF 294949780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Ignaz Theodor LiboriusKURZBESCHREIBUNG deutscher Domkapitular Archivar und LandeshistorikerGEBURTSDATUM 29 Mai 1773GEBURTSORT PaderbornSTERBEDATUM 18 September 1843STERBEORT Paderborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz Theodor Liborius Meyer amp oldid 220448746