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Der Daseburger Kreisgraben ist ein 1995 vollstandig aufgedeckter Kreisgraben ostlich von Daseburg im Kreis Hoxter der um 4600 v Chr errichtet wurde Diese Datierung in die Zeit der Rossener Kultur erfolgte anhand der Keramik die in einer der beiden Gruben der Anlage geborgen werden konnte Der steil geboschte Kreisgraben mit seinem trapezformigen Grabenquerschnitt ist zwischen 0 68 und 1 85 m breit und weist einen Innendurchmesser von 21 5 m auf Seine Tiefe variierte unter dem etwa 0 5 m starken Oberboden zwischen 0 4 und 1 2 m Die Sohle war oft eben und wies eine Breite von mehreren Dezimetern auf Unterbrochen wurde der Kreisgraben durch vier einander gegenuberliegende Erdbrucken von 0 8 bis 1 5 m Breite Zwei der vier Durchlasse sind nach Suden und Osten ausgerichtet wahrend die anderen beiden im Uhrzeigersinn verschoben sind Die asymmetrische Verfullungstendenz wurde als Hinweis auf das Vorhandensein eines Walles in der Innenseite des Grabenringes gedeutet Der Innenraum war abgesehen von einer Pfostenspur etwa 2 m nordwestlich des mathematischen Zentralpunktes der Anlage beinahe befundleer Zwei Gruben eine davon ausserhalb der Anlage die zweite vom Grabenring uberlagert bargen Scherben ebenso einige unbearbeitete Silices dazu Holzkohle und Fragmente von verbrannten Tierknochen Hinzu kamen ungewohnliche gebrannte Lehmbrocken 1 In der Grabenfullung fanden sich nur kleine Keramikfragmente hingegen fanden sich in den beiden Gruben grossere Keramikmengen In Grube 1 fanden sich zum einen Wandscherben mit waagerecht durchlochter Ose und Randkerben Zum anderen wurden Scherben mit Ritzlinien und Stichreihen geborgen Hinzu kommt das unverzierte Oberteil eines Kugelbechers In Grube 2 fand man einen zerscherbten aber beinahe vollstandigen Kugeltopf Das 18 5 cm hohe Gefass weist vier gegenstandig angebrachte waagerechte Schnurosen auf der Schulter auf Zudem wurde auf der Schulter eine Metopen Verzierung aus Furchstichlinien angebracht Der Schulterumbruch wird von vertikalen und horizontalen Stichmustern ausgefullt Auf dem Gefassbauch folgen umlaufend angebrachte hangende Dreiecke die mit eingestochenen Ritzlinien ausgefullt sind 2 Vom Mittelpunkt der durch den Grabenring gebildeten Flache blickt man uber die Mittelachsen des westlichen und des nordlichen Tores Richtung besonders heller Sterne genau zu Beginn der Jahreszeiten bei Sonnenauf und untergang Durch das westliche Tor waren dies die Sterne Altair und Spica durch das nordliche der Stern Deneb Uber die Grube im Osten ergab sich eine Visur auf Aldebaran und die Sternengruppe der Plejaden Ob dies intentional so eingerichtet war lasst sich nicht nachweisen Auffallig ist der nordwestlich gelegene Desenberg ein erloschener Vulkankegel Vom Mittelpunkt der Anlage erblickte man am Tage der Sommersonnenwende den Untergang der Sonne genau hinter dem Kegel 3 Die Funde befinden sich im LWL Museum fur Archaologie Herne Literatur BearbeitenMichael Baales Hans Otto Pollmann Kreisrunde Grabenwerke des Mittelneolithikums in Westfalen in Thomas Otten Jurgen Kunow Michael M Rind Marcus Trier Hrsg Revolution Jungsteinzeit Archaologische Landesausstellung Nordrhein Westfalen 2015 S 348 351 bes S 349 f Thomas Plath Zur Problematik der Nutzungsinterpretation mittelneolithischer Kreisgrabenanlagen Diss Hamburg 2011 S 118 f online PDF Weblinks BearbeitenHarald W Platta Warburg Daseburg Henge Henge in Germany in North Rhine Westphalia auf The Megalithic PortalBelege Bearbeiten Thomas Plath Zur Problematik der Nutzungsinterpretation mittelneolithischer Kreisgrabenanlagen Diss Hamburg 2011 S 118 Michael Baales Hans Otto Pollmann Kreisrunde Grabenwerke des Mittelneolithikums in Westfalen in Thomas Otten Jurgen Kunow Michael M Rind Marcus Trier Hrsg Revolution Jungsteinzeit Archaologische Landesausstellung Nordrhein Westfalen 2015 S 348 351 hier S 349 Hannelore Kroger Hans Joachim Betzer Die mittelneolithische Grabenanlage von Warburg Daseburg Kr Hoxter in Daniel Berenger Hrsg Archaologische Beitrage zur Geschichte Westfalens Festschrift fur Klaus Gunther zum 65 Geburtstag Internationale Archaologie Studia honoraria 2 Rahden 1997 S 37 50 51 493889 9 216944 Koordinaten 51 29 38 N 9 13 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daseburger Kreisgraben amp oldid 234823287