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Als Limburgit wird ein Basanit ein basaltisches Ergussgestein mit glasiger Grundmasse und porphyrischem Gefuge bezeichnet Der Name leitet sich von seiner Typlokalitat dem Limberg bzw der Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl in Baden Wurttemberg ab Er wurde von dem Geologen Karl Heinrich Rosenbusch bereits im Jahre 1872 eingefuhrt 1 Limburgit vom Limberg am Kaiserstuhl Inhaltsverzeichnis 1 Gesteinsbeschreibung 2 Vorkommen 3 Die Lokalitat am Limberg 4 Verwendung 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseGesteinsbeschreibung BearbeitenLimburgit im Mikroskop nbsp Limburgit Dunnschliff LPL Kristalle von Olivin Pyroxen und Magnetit in glasiger dunkelbrauner Matrix Hohenzell sudlicher Vogelsberg nbsp Limburgit Dunnschliff XPL Glasige Bestandteile bleiben dunkel Generell bestehen Limburgite meist aus einer rotlichbraunen oder graubraunen glasigen oder nach Devitrifikation mikrokristallinen Grundmasse in der sich Einsprenglinge von Olivin und Klinopyroxen befinden Mit abnehmender Anzahl von Einsprenglingen kann das Gestein stufenlos in ein basaltisches Gesteinsglas ubergehen meist in Randbereichen eines ehemaligen Lavastroms die schneller abgekuhlt sind als der Rest Bei dem Limburgit von Sasbach ist der Olivin hochstens 3 mm gross und liegt meist nur noch in verwitterter Form vor entweder als gelblicher Limonit oder als roter Hamatit Bei dem Klinopyroxen handelt es sich um schwarzen Ti Augit von bis zu 1 cm Grosse der dank seines idiomorphen Wachstums haufig die charakteristischen achtseitigen Querschnitte sowie zwei Kopfflachen aufweist Zwillinge und Mehrfachverwachsungen sind oft zu beobachten In Blasenhohlraumen die in dem Gestein sehr haufig sind haben sich nach der Gesteinsentstehung durch Umwandlungsprozesse verschiedene Minerale gebildet z B Zeolithe Faujasit Philipsit u a Calcit Aragonit und Opal Hyalit Diese Sekundarmineralien machen den Limburgit fur Mineraliensammler interessant Vorkommen BearbeitenLimburgite treten meist in Assoziation mit anderen vulkanitischen Alkaligesteinen auf etwa Alkalibasalten Basaniten oder Tephriten In Deutschland liegen bekannte Fundorte ausserhalb des Kaiserstuhls etwa im Vogelsberg der Rhon oder dem Hohen Meissner Die Lokalitat am Limberg BearbeitenAm Nordwestrand des Kaiserstuhls sind in sieben Steinbruchen I VII mehrere limburgitische Lavastrome aufgeschlossen die zum Teil als Block oder Aa Lava ausgebildet sind Sie eruptierten wahrend der Spatphase der Kaiserstuhlentwicklung im Miozan vor ca 16 Millionen Jahren aus einem Seitenkrater des Vulkans Die Limburgitstrome bilden zusammen mit einem Olivin Nephelinit Lavastrom sowie den Resten eines Schlackenkegels Rote Wand im Steinbruch VII den so genannten Limberg Lutzelberg Komplex Im grossten Aufschluss dem Steinbruch I sind zwei Limburgitabfolgen durch eine geringmachtige Tuffit und Seesedimentschicht voneinander getrennt Verwendung BearbeitenAufgrund der unmittelbaren Nahe des Limburgitvorkommens von Sasbach zum Rhein wurde das Gestein im 19 Jahrhundert in mehreren Steinbruchen als Baumaterial zur Rheinbegradigung gebrochen Heute hat der Limburgit dieser Fundstelle keine okonomische Bedeutung mehr Literatur BearbeitenWolfhard Wimmenauer Die Eruptivgesteine In Geologisches Landesamt in Baden Wurttemberg Hrsg Geologische Exkursionskarte des Kaiserstuhls 1 25000 Erlauterungen Landesvermessungsamt Baden Wurttemberg Stuttgart 1959 Walter Maresch Olaf Medenbach Gesteine Unter Mitarbeit von Hans Dieter Trochim Herausgegeben von Gunter Steinbach Neue bearbeitete Sonderausgabe Mosaik Verlag Munchen 1987 ISBN 3 576 10699 5 Steinbachs Naturfuhrer Siehe auch BearbeitenVulkanit Vulkanisches Glas Kaiserstuhl Baden Liste der GesteineEinzelnachweise Bearbeiten Wolfhard Wimmenauer Geologische Karte von Bade Wurttemberg 1 25 000 Blatt Kaiserstuhl Hrsg Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Baden Wurttemberg 5 Auflage Freiburg 2003 S 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Limburgit amp oldid 188981189