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Wolff von Gudenberg ist der Name eines alten 1873 in den Freiherrenstand erhobenen hessischen Adelsgeschlechts Der in Hessen beguterte Teil der Familie ist bis heute bei der Althessischen Ritterschaft immatrikuliert Wappen der Wolff von Gudenberg seit 1272Wappen der Wolff von Gudenberg seit 1479Eine Nebenlinie der Wolff von Gudenberg sind seit 1440 die rheinischen Wolff Metternich Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Standeserhebung 3 Besitz 4 Wappen 5 Nebenlinie Wolff Metternich 6 Stammliste 1200 1500 7 Bekannte Mitglieder der Familie 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksUrsprung BearbeitenDas Geschlecht der Wolff von Gudenberg in der alteren Literatur haufig auch als die Wolffe von Gudenberg oder auch Lupi lateinisch Wolfe bezeichnet ist erstmals fassbar im Jahre 1213 mit Arnold I den man daher als Begrunder der Familie ansieht 1 2 Der Beiname des Geschlechts bezieht sich auf seinen Stammsitz auf dem Kleinen oder dem Grossen Gudenberg bei Zierenberg in Nordhessen 3 Ob es sich bei dem Geschlecht wie auch bei den Groppe von Gudenberg 4 um einen Zweig der ab 1190 bekundeten Herren von Gudenberg 5 handelt oder ob diese drei Familien lediglich gemeinsam Burgmannen auf einer oder beiden der zwei Burgen auf den beiden Gudenberg Gipfeln waren und die Namensgleichheit daher ruhrt ist nicht erwiesen Dass die drei Familien in enger Beziehung zueinander standen geht daraus hervor dass sie hinsichtlich einer Anzahl mainzischer und ravensbergischer Lehnsguter eine Ganerbengemeinschaft bildeten Standeserhebung BearbeitenDie Bruder Otto Gottlob und Carl Wolff von Gudenberg und ihre Nachkommen erhielten am 10 Marz 1873 die preussische Genehmigung zur Fuhrung des Freiherrentitels Besitz BearbeitenDas Geschlecht Ministeriale bzw Lehnsmannen der Landgrafen von Hessen erlangte im Laufe der Zeit Allod Lehens und Pfandbesitz nicht nur im Umfeld der beiden Stammburgen auf dem Gudenberg die beide spatestens 1272 bereits zerstort waren sondern insbesondere auch die Herrschaft Itter an der mittleren Eder die Thile I Wolff von Gudenberg 1381 1383 grosstenteils in seinen Pfandbesitz brachte Danach nannten sich seine Nachkommen Wolff von Gudenberg zu Itter Sein Enkel Thile II hessischer Rat und Amtmann zu Zierenberg fugte 1479 das ittersche Wappen mit dem Lowen seinem Siegel hinzu 1542 kundigte ihnen der Graf von Waldeck die Pfandschaft uber den mainzisch waldeckschen Teil der Herrschaft Itter und 1562 kundigte Landgraf Philipp von Hessen die auf den hessischen Teil Die Wolff von Gudenberg hatten die Herrschaft ziemlich ausgebeutet und ihre Einkunfte standen in keinem Verhaltnis mehr zur ursprunglichen Pfandsumme Sie wehrten sich zwar in langen Prozessen vor dem hessischen Hofgericht in Marburg und dem Reichskammergericht in Speyer mussten aber schliesslich nachgeben und zogen sich auf ihre verbliebenen Guter in Horinghausen zuruck Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber einen schreitenden schwarzen Wolf Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken der Wolf wachsend Das Wappen ist seit circa 1479 geviert und zeigt in den Feldern 1 und 4 in Silber einen schreitenden schwarzen Wolf Stammwappen in den Feldern 2 und 3 in Blau einen gekronten goldenen Lowen Wappen der ausgestorbenen Herren von Itter Auf dem Helm mit rechts schwarz silbernen und links blau goldenen Decken ein wachsender gekronter schwarzer Wolf 6 Als Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel sich 1568 endlich mit den Wolff von Gudenberg wegen der Herrschaft Itter geeinigt hatte wurde in dem dazu am 6 Mai 1568 in Kassel geschlossenen Vergleich von den Wolff von Gudenberg die Weiterfuhrung des Itterischen Wappens ausbedungen und von Landgraf Wilhelm ausdrucklich gestattet 7 Das Wappen der Wolfe von Gudenberg bestand bis zum Ende des 13 Jahrhunderts aus einem sogenannten Maueranker wie das derer von Rodersen Helfenbert Hatzfeld Breidenbach Plesse etc Die Familie von Breidenbach konnte als ein Zweig der Wolfe von Gudenberg angesehen werden weil sie einen Wolf auf dem Helm fuhrte Seit dem Anfang des 14 Jahrhunderts aber fuhrten die Wolfe statt der Maueranker einen Wolf und nahmen nach der Erwerbung der Herrschaft Itter circa 1479 noch den Itterschen Lowen hinzu 8 Laut H J von Brockhusen tauschten die Wolff von Gudenberg nach 1272 das Wolfseisen in ihrem Wappen gegen den schreitenden schwarzen Wolf Sowohl das Wolfseisen wie auch der Wolf wiesen als redende Wappenbilder auf die ehemalige Zugehorigkeit zur Burgmannschaft von Wolfhagen hin 9 Nebenlinie Wolff Metternich BearbeitenEine Nebenlinie der Wolff von Gudenberg sind die rheinischen Wolff Metternich Diese Linie entstand 1440 durch die Heirat von Gotthard Goddart Wolff von Gudenberg zu Itter mit Sybilla von Metternich Gotthard erwarb damit Anteile an der Herrschaft Metternich bei Euskirchen und nannte sich nunmehr Wolff genannt von Metternich Der Kaiserliche und Kurfurstlich kolnische Kammerer und Hofmarschall Johann Adolf Wolff genannt von Metternich wurde 1637 in den Reichsfreiherrenstand erhoben Im Jahr 1731 wurde mit dem Freiherrn Franz Joseph von Wolff Metternich zur Gracht Kaiserlichen Kammerer und Reichshofrat ein Zweig dieser Linie in den Reichsgrafenstand erhoben Stammliste 1200 1500 Bearbeiten nbsp Epitaph in der Dorfkirche von Wichdorf der 1576 beim Kirchgang durch Blitzschlag getoteten Maria Wolff von GudenbergDiese Stammliste des Hauses basiert auf der von Georg Landau zusammengestellten und 1839 veroffentlichten Geschlechtstafel fur die Zeit von etwa 1200 bis etwa 1500 10 Die Jahresdaten in Klammern bezeichnen wenn nicht anders angegeben die Jahre bzw Zeitspanne urkundlicher Erwahnung Arnold Arnold I 1213 1248 1 Gertrud 2 Bertha Theodrich I 1237 1272 Hildegunde Arnold II 1272 Theodrich II 1272 Eberhard I 1239 1282 Walpurga von Rosdorf Arnold III 1272 1313 Kunigunde Ludwig I 1272 1291 Eberhard II 1272 1310 Eberhard III 1322 1350 Arnold IV 1322 1376 Agnes von Brakel Thile I 1382 ca 1406 Jutta von Buren Wolf I 1382 ca 1459 Margarethe von Dernbach Thile II 1439 1480 Anna von Zufrass 14 Februar 1509 Wolf II 1471 1493 Stifter der Linie zu Meimbressen die 1671 mit Ernst Moritz erlosch Arnold VIII 1472 1519 Katharina von Bischoffshausen seine Linie erlosch mit seinen Enkeln Johann 1476 1489 keine Nachkommen Thilo III 1476 1538 Katharina von Lowenstein Stifter der Linie in Horinghausen Christoph Margarete von Boyneburg Georg 1476 1533 N N von Hanxleden seine Linie erlosch 1583 mit seinen Sohnen Elisabeth Rudolph Voigt Arnold VII 1439 Arnold VI Arndt 1388 ca 1459 Wilhelm 1429 11 Gotthard Wolff gen Metternich 12 Lessa Stephan von der Malsburg Jutta Friedrich von Padberg Arnold V 1398 Abt zu Hasungen dann Abt zu Corvey Ludwig II 1322 1350 Konrad 1272 Theodrich III 1272 1291 N N 1213 Bekannte Mitglieder der Familie BearbeitenThile I Wolff von Gudenberg 1404 06 hessischer Adeliger und Amtmann Thile II Wolff von Gudenberg zu Itter um 1480 hessischer Adeliger und Amtmann Hermann Wolff von Gudenberg Landrat des Kreises Hunfeld 1851 1863 und im Landkreis Schluchtern 1863 1880 13 Georg Wilhelm Wolff von Gudenberg 1726 Dompropst in Munster 1722 1726 Erich Wolff von Gudenberg Pseudonym Erich Anders 1883 1955 Hamburg deutscher Musiker und Komponist Gottlob Wolff von Gudenberg 1813 1890 deutscher Richter und ParlamentarierEinzelnachweise Bearbeiten Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer Band 4 1839 Die Wolfe von Gudenburg S 262ff Tafel 3 Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive Rudolf von Buttlar Elberberg Stammbuch der althessischen Ritterschaft Wolff von Gudenberg Tafel I Landau Ritterburgen Die beiden Gudenburgen S 233ff Digitalisat Landau Ritterburgen Die Groppe von Gudenburg S 237ff Tafel 1 Memento vom 30 Juni 2012 im Webarchiv archive today Landau Ritterburgen Die von Gudenburg S 243ff Tafel 2 Memento vom 12 Januar 2016 im Internet Archive nach Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI 2005 S 341 Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter einem uralten Adeligen Hause in Hessen Hrsg von Carl Philipp Kopp Philipp Casimir Muller Marburg 1751 S 166 167 Rudolf von Buttlar Elberberg Stammbuch der Althessischen Ritterschaft 1888 S 189 Hans Joachim von Brockhusen Wolfe und Wolfseisen als Wappenbilder in den Kreisen Frankenberg und Biedenkopf 3 Teil in Aus der Vergangenheit unserer Heimat Geschichts Beilage der Marburger Presse Nr 58 13 Dez 1950 Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer Bd 4 Kassel 1839 S 282 Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive Johann Friedrich Schannat Eiflia Illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel aus dem lateinischen ubersetzt von Georg Barsch Zweiter Band Zweite Abtheilung Lintz Trier 1844 S 562 Johann Friedrich Schannat Eiflia Illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel aus dem lateinischen ubersetzt von Georg Barsch Zweiter Band Zweite Abtheilung Lintz Trier 1844 S 562 Angehoriger des Corps Teutonia MarburgLiteratur BearbeitenHans Manfred Bock Die Wolff von Gudenberg Zur Sozialgeschichte und Familienchronik eines Adelsgeschlechts der Region Kassel Kassel University Press Kassel 2019 ISBN 978 3 7376 0444 4 print ISBN 978 3 7376 0445 1 e book Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer Band 4 1839 S 233 283 Digitalisat Leopold von Ledebur Dynastische Forschungen Band 2 Seite 40 41 Digitalisat Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 3 1899 Verlag von W T Bruer S 807 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe S 341 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenEintrag uber Wolff von Gudenberg im Stammbuch der Althessischen Ritterschaft Seite 189 und 191 Wolff von Gudenberg Adelsfamilie bei GenWiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolff von Gudenberg amp oldid 238829640