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Rabe von Pappenheim ist der Name eines westfalisch engerschen Uradelsgeschlechts Namensgebender Sitz war die heute wust liegende Burg Papenheim bei Warburg in Ostwestfalen Zweige der Familie bestehen bis heute Stammwappen der Rabe von Pappenheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Stammlinie 1 3 Hessische Linie 1 4 Danischer Zweig 2 Wappen 3 Namenstrager 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wilhelm Maximilian Rabe von Pappenheim 1764 1815 nbsp Diana Rabe von Pappenheim 1788 1844 nbsp Jenny von Gustedt 1811 1890 nbsp Gottfried Rabe von Pappenheim 1874 1955 Herkunft Bearbeiten Das Geschlecht ist stammesgleich mit den Freiherren von Canstein ursprunglich Rabe von Canstein sowie den erloschenen Rabe von Calenberg und Rabe von Kugelsburg die alle dasselbe Wappen fuhren Das Geschlecht ist nicht stammesverwandt mit den frankischen Grafen zu Pappenheim Stammvater des Geschlechts ist der miles lateinisch Ritter Rawe de Papenheim Truchsess des Klosters Corvey der 1106 erstmals urkundlich erwahnt wird Seither waren die Raven Raben Erb Truchsesse der reichsunmittelbaren Benediktinerabtei Stammlinie Bearbeiten Die Burg Papenheim nahe Menne 1 bewachte eine der Vorsiedlungen der Stadt Warburg und ihrer Burg Wartberch die zum Hochstift Paderborn gehorte seit 1020 Graf Dodiko seine Grafschaft dem Bischof vererbt hatte Die Raben waren damit nicht nur Bestandteil der Corveyer Ministerialitat sondern auch der bischoflichen Burgmannschaft auf dem Wartberch dort unter anderem neben Mitgliedern der Familien Marschall und von Welda Auch auf der Kugelsburg bei Volkmarsen besassen die Pappenheimer bereits im 13 Jahrhundert Burglehen die sie bis ins 16 Jahrhundert behalten sollten Das Wappensymbol derer von Pappenheim ein gekronter schreitender Rabe nimmt den familienspezifischen Vornamen auf der die Familie nachweislich seit dem 13 Jahrhundert in jeder Generation begleitet 2 Die von den Herren von Berkule errichtete Burg Calenberg Warburg gab Bischof Otto von Rietberg 1307 als Lehen ebenfalls an einen Zweig der Raben mit deren Hilfe er sie besetzt hatte Dieser Zweig nannte sich fortan Rabe von Calenberg 1326 wurde die Belehnung der Papenheimer mit Burg und Stadt Calenberg erneuert 1339 setzte der Kolner Erzbischof Walram die Bruder Rabe aus einer um 1250 abgespaltenen Nebenlinie erneut als Burgmannen auf der ihm vom Kloster Corvey pfandweise verliehenen Kugelsburg ein bis 1530 blieben ihre Nachfahren als Raben von Kugelsburg dort 1342 belehnte Walram die Raben auf Kugelsburg auch mit Burg und Herrschaft Canstein der dadurch entstehende Zweig nannte sich nach dem Wiederaufbau der Burg Canstein nach diesem Besitz Rabe von Canstein Im Gegensatz zu den anderen Zweigen der Familie liess jener den Namensteil Rabe zum Ende des 15 Jahrhunderts fallen er fand jedoch weiterhin als Vorname Raban Verwendung Die Rabe von Coglenberg und die Rabe von Calenberg sind erloschen Das Aussterben der Rabe von Calenberg im Jahre 1464 war der Anlass zum Ausbruch der siebenjahrigen Hessen Paderbornischen Fehde 1464 1471 zwischen dem Hochstift Paderborn und dem Landgrafen Ludwig II von Niederhessen Die Familie besass neben dem Erb Truchsessenamt in Corvey zahlreiche Guter um Warburg sowie gemeinsam mit denen von Canstein die Burggrafschaft siehe Wartberch uber die Stadt selber Diese behielt die Familie bis Warburg 1802 von preussischen Truppen besetzt wurde nbsp Burg Wartberch 1582 nbsp Burg Calenberg nbsp Kugelsburg nbsp Burg CansteinHessische Linie Bearbeiten Anfang des 14 Jahrhunderts kam Liebenau in der Landgrafschaft Hessen anteilig an die Familie 1429 folgte das Lehen im nahegelegenen Stammen an Friedrich den Alteren 1406 1495 aus dem Hause Liebenau Die Burg Liebenau ging noch im Spatmittelalter an die Herren von Lowenstein Westerburg uber Das Gut und Schloss Stammen blieben bis 1946 im Besitz der Familie Die Linie aus Liebenau und Stammen gehort der noch heute bestehenden Althessischen Ritterschaft an nbsp Liebenau Matthaus Merian 1655 nbsp Schloss StammenChristoph Friedrich Rabe von Pappenheim 1713 1770 landgraflich hessischer Generalmajor und Oberamtmann in der Herrschaft Schmalkalden und dessen Ehefrau Florentine Sophie Anna du Bos du Thil 1726 1796 liessen ab 1766 das spatbarocke Schloss Stammen erbauen Deren jungerer Sohn Wilhelm Rabe von Pappenheim auf Stammen koniglich westphalischer Kammerherr und Oberzeremonienmeister wurde durch Diplom am 30 November 1811 zu Kassel in den westphalischen Grafenstand erhoben nachdem seine Frau Diana geborene Freiin Waldner von Freundstein aus elsassischer Fluchtlingsfamilie mit der er zwei Sohne hatte ihrem Liebhaber dem Konig von Westphalen Jerome Bonaparte eine Tochter geboren hatte 1813 folgte eine zweite Tochter Im 1813 rekonstituierten Kurfurstentum Hessen wurde diese Standeserhebung allerdings nicht anerkannt Die altere Tochter wurde eine bedeutende Vertreterin des Geschlechts die Schriftstellerin Jenny von Gustedt geb von Pappenheim 1811 1890 Danischer Zweig Bearbeiten nbsp Epitaph fur Alexander Rabe von Pappenheim in der Kirche von Orslev Slagelse Kommune Mit Burchard von Pappenheim 1590 einem Sohn des braunschweigischen Drosten Georg Rabe von Pappenheim kam das Geschlecht nach Danemark Als Dank fur treue Dienste erhielt er von Konig Friedrich II das Gut Saebygaard Sein Grab und Epitaph befinden sich in der Kirche von Halsted auf Lolland Sein einziges hinterlassenes Kind die Tochter Margrethe 1561 1619 heiratete Eiler Hilarius Rud 1555 1618 Auch Burchards jungster Bruder Alexander 1563 1631 kam 1578 als Jugendlicher nach Danemark Er trat ebenfalls in den Dienst von Konig Christian und war in verschiedenen Stellungen am Hof tatig 1605 war er Teil der danischen Gesandtschaft zur Kronung von Jakob I Er heiratete Regitze Grubbe eine Tochter des danischen Kanzlers Eilert Grubbe erwarb verschiedene Guter darunter Snedinge im Orslev Sogn Slagelse Kommune und ist in der Kirche von Orslev Slagelse Kommune begraben Seine Ehe blieb kinderlos Margrethe und Eiler Rud nahmen 1609 das Kind Jobst Frederik von Pappenheim 1649 aus der Liebenauer Linie in ihr Haus auf Auch er trat in den danischen Hofdienst und wurde 1644 zum Generallandkommissaer ernannt Aus seiner Ehe mit Regitze Urne stammen die weiteren Angehorigen des danischen Zweiges Er erwarb eine Familien Grabkapelle in der Kirche von Nyborg 3 Mit Alexander von Pappenheim 1687 1718 der Offizier wurde und nach dem Verlust aller danischen Besitzungen in Liebenau starb erlosch dieser Zweig im Mannesstamm 4 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Rabe von Pappenheim aus Siebmachers Wappenbuch spiegelverkehrt Das Stammwappen zeigt in Silber einen nach links heraldisch nach rechts schreitenden gold gekronten schwarzen Raben Auf dem Helm ist der Rabe vor einer mit funf abwechselnd schwarzen und silbernen Federn besteckten Saule Die Helmdecken sind schwarz silbern Namenstrager BearbeitenChristoph Friedrich Rabe von Pappenheim 1713 1770 landgraflich hessischer Generalmajor und Oberamtmann in der Herrschaft Schmalkalden Erbauer von Schloss Stammen August Wilhelm Rabe von Pappenheim 1759 1826 Generalleutnant und Gesandter Hessen Darmstadts am Hof in Paris Wilhelm Maximilian Rabe von Pappenheim 1764 1815 koniglich westphalischer Oberzeremonienmeister 1811 von Konig Jerome Bonaparte dem Liebhaber seiner Frau Diana in den Grafenstand erhoben Emil Rabe von Pappenheim 1798 1849 Hessen darmstadtischer Kammerherr und bevollmachtigter Minister am Hof in Paris Alfred Otto Rabe von Pappenheim 1808 1851 kurhessischer Offizier und Gutsbesitzer Mitglied der kurhessischen Standeversammlung Jenny von Gustedt geb Rabe von Pappenheim 1811 1890 Schriftstellerin uneheliche Tochter von Jerome Bonaparte Nichte Napoleons Gottfried Rabe von Pappenheim 1842 1905 deutscher Generalmajor Karl Rabe von Pappenheim 1847 1918 deutscher Rittergutsbesitzer und Parlamentarier Gottfried Rabe von Pappenheim 1874 1955 Landrat des Kreises Kassel und Landeshauptmann von Hessen Werner Rabe von Pappenheim 1877 1915 deutscher Offizier und Diplomat Friedrich Carl Rabe von Pappenheim 1894 1977 deutscher Generalleutnant und DiplomatSiehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter R Liste der paderbornischen Adelsgeschlechter Liste westfalischer AdelsgeschlechterLiteratur BearbeitenGustav Rabe Frhr von Pappenheim Urkundliche Nachrichten uber die Ursprunge des Namens und Wappens des als Erbtruchsesse Dapiferi und Burggrafen des reichsunmittelbaren Stifts Corvey vorkommenden ur und freiadlichen Geschlechts der Raben und Herren von Pappenheim sowie deren Nachkommen Carlshafen a W 1901 Digitalisat von Papenheim in Danmark Adels Aarbog 24 1907 S 346 349 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2000 ISSN 0435 2408 Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer S 766 Digitalisat Heinrich Blome Papenheim eine Wustung bei Menne Beitrage zur Geschichte des einstigen Dorfes der Kirche und der Familie der Raben und Herren von Pappenheim in Menner Chronik und Heimatblatter 3 1994 S 41 58 Link Michael Lagers Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15 Jahrhunderts Untersuchungen zum Auf und Ausbau niederadliger Machtstrukturen Bonifatius Paderborn 2013 ISBN 978 3 89710 551 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rabe von Pappenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag uber die Rabe von Pappenheim in Stammbuch der althessischen Ritterschaft Seite 123 Wappen des Geschlechts Rabe von Pappenheim Gustav Freiherr von Rabe von Pappenheim Rittmeister a D 1910 Historische Bilddokumente aus Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Papenheim H Blome Eine Wustung bei Menne Michael Lagers Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15 Jahrhunderts Untersuchungen zum Auf und Ausbau niederadliger Machtstrukturen Paderborn 2013 ISBN 978 3 89710 551 5 S 456ff Louis Bobe Fremmede Adelsslaegter i Danmark I von Pappenheim In Personalhistorisk Tidsskrift S 251 273 mit Stammtafel von Papenheim in Danmark Adels Aarbog 24 1907 S 346 349 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rabe von Pappenheim amp oldid 239434063