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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Stammen Begriffsklarung aufgefuhrt Stammen ist ein Stadtteil von Trendelburg im nordhessischen Landkreis Kassel StammenStadt TrendelburgKoordinaten 51 34 N 9 25 O 51 563611111111 9 4141666666667 135 Koordinaten 51 33 49 N 9 24 51 OHohe 135 m u NHNFlache 3 06 km 1 Einwohner 385 31 Dez 2018 2 Bevolkerungsdichte 126 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 34388Stadtteil StammenStadtteil Stammen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Schloss Stammen 2 2 Hofgut Stammen 2 3 Landgraf Carl Kanal 2 4 Carlsbahn 3 Kirche 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf Stammen liegt an der Bundesstrasse 83 zwischen Hofgeismar und Trendelburg etwa 1 5 km sudlich von Trendelburg und ca 25 km Luftlinie nordlich von Kassel Die Ortsstruktur kennzeichnet sich durch die Zweiteilung in Schlossbezirk und Dorf mit Kirche Unweit fliessen Diemel und Esse zusammen Geschichte BearbeitenUm das Jahr 1000 wurde der Ort erstmals als Stannern in einem Guterverzeichnis des Klosters Corvey urkundlich erwahnt Vermutlich hatte der Ort wie auch einige andere Diemeldorfer keltischen Ursprung In der Vita Minwerci des Paderborner Bischofs Meinwerk erscheint der Ort um 1015 unter dem Namen Steinnem als Besitz des Erzbistums Paderborn 3 Um 1250 gehort der Ort dem Kloster Lippoldsberg Spater gehorte das Dorf zeitweise zum Herrschaftsbereich der Edelherren von Eberschutz den Vorfahren des Adelsgeschlechts der von Schoneberg Um 1422 erhielt Heinrich von Schoneberg das Dorf Stammen von Otto II Herzog von Braunschweig Gottingen zu Lehen Im Jahre 1429 ging dieses Lehen auf die Herren Rabe von Pappenheim uber Diese hatten noch bis zur napoleonischen Besetzung und der Errichtung des Konigreichs Westphalen die Niedere Gerichtsbarkeit im Ort inne 1 Anfang der 1950er Jahre wurde der 130 Hektar grosse landwirtschaftliche Besitz des Hofguts von der Hessische Heimat Siedlungsgesellschaft mbH gekauft und dann im Rahmen der Beispielsmassnahme Trendelburg in sechs Aussiedlerhofe aufgeteilt Der alte Ortskern wird noch heute von alten Fachwerkhausern vorwiegend kleinen Wohnwirtschaftgebauden des 18 Jahrhunderts bestimmt Das alteste erhaltene Fachwerkgebaude ist ein Langsdielenhaus aus dem 17 Jahrhundert Eine alte Dorfscheune wurde fur Veranstaltungen ausgebaut und ein Feuerwehrhaus neu gebaut Oberhalb des alten Ortskerns sind im Neubaugebiet Exterberg moderne Eigenheime entstanden Am 31 Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinde Stammen mit sechs weiteren bis dahin selbststandigen Gemeinden und der Kleinstadt Trendelburg zur erweiterten Stadt Trendelburg 4 5 Sie bilden die heutigen Stadtteile Die Stadtverwaltung befindet sich in der Kernstadt Trendelburg Fur die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmaler des Ortes siehe Liste der Kulturdenkmaler in Stammen Schloss Stammen Bearbeiten nbsp Schloss StammenDas Rittergut wird 1429 erstmals erwahnt als es in den Besitz der Herren Rabe von Pappenheim gelangte In den Jahren 1766 bis 1771 erfolgte der Neubau eines Schlosses Das Schloss Stammen ist ein zweistockiger elfachsiger Bau mit dreigeschossigen Mittelrisaliten zu drei Achsen mit Rundbogengiebel und Mansardwalmdach Das ehemalige Herrenhaus wird heute als Pflege und Seniorenheim genutzt Hofgut Stammen Bearbeiten Die Wirtschaftsgebaude des Hofguts zwischen dem Schloss und der Diemel nahezu quadratisch um einen grossen Hof gruppiert wurden ab 1990 von einem neuen Besitzer instand gesetzt und zur Freizeitanlage Hofgut Stammen ausgebaut Dabei wurden Melkstande zu einfachen Ferienwohnungen ein Schweinestall zu einer Schankwirtschaft und Pferdestalle zu einem sogenannten Strohhotel fur Schul und Jugendgruppen umgebaut Zelten sowie Kanu und Erlebnistouren werden angeboten 6 Landgraf Carl Kanal Bearbeiten Der von Landgraf Carl von Hessen Kassel 1710 in Angriff genommene Bau des Landgraf Carl Kanals von der Weser zum Rhein endete zunachst im Jahre 1713 bei Stammen nach dem Ausbau der Diemel von Karlshafen bis Stammen weil das Bistum Paderborn sich nicht an den Kosten fur einen Stichkanal in die benachbarte Stadt Warburg beteiligen wollte Erst im Jahre 1722 begann die nachste Bauphase mit dem Ausheben eines 20 m breiten und etwa 4 m tiefen Grabens durch landgrafliche Truppen von der Mundung der Esse bis nach Humme Der Graben wurde parallel zur Esse angelegt um gelegentliche Hochwasser nicht uber den Kanal sondern uber den Bach ableiten zu konnen An der Anbindung des Kanalbetts an die Diemel in Stammen wurde zum Niveauausgleich eine Schleuse gebaut eine zweite in Humme Dieser kurze Kanalabschnitt wurde 1723 mit einem etwa 12 m langen Marktschiff in Betrieb genommen was aber bereits 1727 wegen der hoch defizitaren Kosten Einkunfte Verhaltnisse wieder eingestellt wurde Nach dem Tod des Landgrafen Karl wurde das Kanalprojekt aufgegeben Die Schleusen in Stammen und Humme wurden 1875 76 abgebrochen ihre behauenen Steine wurden beim Bau des Wehres in Eberschutz verwendet Der Kanalgraben diente danach den Gutsherren Rabe von Pappenheim zur Karpfenzucht Das einstige Kanalbett liegt heute trocken und wird weitgehend als Weide genutzt 7 Carlsbahn Bearbeiten Am 30 Marz 1848 erfolgte mit der Eroffnung der Carlsbahn die Anbindung Stammens an die im Jahre 1848 eroffnete Friedrich Wilhelms Nordbahn Ihr Streckenverlauf folgte fast genau dem Verlauf des einst geplanten Landgraf Carl Kanals Sie fuhrte von Kassel bis zum Hofgeismarer Stadtteil Humme Die Strecke wurde am 27 September 1986 endgultig stillgelegt nbsp Kirche in StammenKirche BearbeitenDie heutige Kirche wurde im Jahr 1800 anstelle einer mittelalterlichen Dorfkirche erbaut und im Jahre 2005 restauriert Aus dem Vorgangerbau stammen die deutlich altere Kanzel aus dem Jahr 1643 und zwei Grab Epitaphien der Adelsfamilie Rabe von Pappenheim aus dem Jahre 1591 Bis zum 16 Jahrhundert war Stammen eine selbstandige Pfarrei Personlichkeiten BearbeitenWilhelm Maximilian Rabe von Pappenheim 8 Oktober 1764 in Stammen 3 Januar 1815 ebenda Oberzeremonienmeister des Konigs Jerome Bonaparte von WestphalenLiteratur BearbeitenKreis Hofgeismar Handbuch des Heimatbundes fur Kurhessen Waldeck und Oberhessen III Marburg Lahn 1966 S 188 ff Literatur uber Stammen nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stammen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil Stammen In Webauftritt der Stadt Trendelburg Stammen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Stammen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Statistik In Webauftritt hrsg Stadt Trendelburg Abgerufen im August 2020 Konig Heinrich II soll ein Jahr bevor er zum Kaiser gekront wurde das Dorf im Jahre 1013 dem ehemaligen Benediktinerkloster in Helmarshausen geschenkt haben Ausreichende Nachweise konnten hierfur bisher nicht gefunden werden Zusammenschluss von Gemeinden zur Stadt Trendelburg Landkreis Hofgeismar vom 7 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 4 S 139 Punkt 157 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 398 Hofgut Stammen Der Landgraf Carl Kanal 4 Jahre Schiffsverkehr bis HummeStadtteile von Trendelburg Deisel Eberschutz Friedrichsfeld Gottsburen Langenthal Sielen Stammen Normdaten Geografikum GND 1052003877 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stammen amp oldid 234198999